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Augen probleme...

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    • Da du neu im Forum bist sag ich erstmal: Herzlich Willkommen :huhu:
      Das sieht ja schon ganz schön komisch aus. Kann es sein das diese Garnele sich vor kurzem gehäutet hat?
      Wenn Garnelen sich schlecht häuten kann es sein, dass ein Körperteil wie zum Beispiel das Auge fehlt.
      Bei der nächsten Häutung wird das aber korrigiert also keine Sorge.
      Hier ist ein Link, da steht vieles zum Thema Häutungsprobleme:http://www.crustakrankheiten.de/krankheiten-vorbeugen/h%C3%A4utungsprobleme-vorbeugen/

      Hoffentlich hilft das :)
      LG Garnelia
    • Hm,
      für mich sieht es so aus, als ob Garni ihr rechtes Auge verloren hat
      und nur der innere Stil, wie eine Nadelspitzte, davon übrig geblieben wäre ?( .

      Vielleicht reicht dieser Stiel an Substanz bei der Häutung zur Augerneuerung.
      Hatte am Treadanfang mir ein Buch geschnappt, daß Augen sich nicht erneuern täten.

      Wenn es ein Parasit ist, dann sieht es nicht gut für dieses Auge aus.

      Shaddowbee.dk,
      bitte weiter berichten, interessiert mich auch wie das weiter geht !!!

      LG
      Barbara
      mit U-wa-Welt
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Hallo,

      ganz so einfach ist die Lage hier nicht: Auf dem Foto sehe ich eine Garnele, deren rechtes Auge verloren gegangen ist. Warum dies so ist, kann man anhand eines Fotos schlecht sagen, aber generell sind verschiedene Ursachen möglich.

      1. Mechanischer Verlust des Auges
      In diesem Fall hat die Garnele das Auge durch eine Verletzung, bei der Häutung oder in einer Rauferei verloren. Dies ist eigentlich der einfachste Fall. Für die Garnele zwar doof, aber sie kommt damit klar. Ich habe schon Tiere beobachten können, die sogar nach dem Verlust beider Augen noch sehr gut klargekommen sind. Die Tiere orientieren sich in diesem Fall anhand ihres Geruchssinns und ihrer "Antennen". Es ist dabei sehr erstaunlich, wie sie auf diese Weise zielsicher durch ein kleines Becken finden und nur unwesentlich später als ihre sehenden Artgenossen am Futterplatz eintreffen. Solch eine Anpassungsfähigkeit würde man ihnen auf den ersten Blick wahrscheinlich gar nicht zutrauen. Der einzig erkennbare Unterschied ist, dass die betroffenen Tiere das Schwimmen so ziemlich komplett einstellen. Im freien Wasser ist Tasten eben kein wirklich gutes Orientierungsmittel.

      2. Verlust des Auges in Folge einer Infektion
      Eine weitere Möglichkeit für den Verlust eines Auges ist die Gewebsnekrose, hervorgerufen durch eine Infektion. Prinzipiell sind hier 2 Mechanismen vorstellbar:

      a) Gewebsverlust durch die Entzündungreaktion
      Wie inzwischen unter informierten Garnelenhaltern bekannt sein sollte, besitzen Garnelen ein Immunsystem, welches sich spezialisierte Makrophagen (Fresszellen) abstützt. Diese Zellen umschließen Krankheitserreger und versuchen diese mittels Proteasen (proteinspaltende Enzyme), organischer Säuren und Oxidasen zu verdauen und so unschädlich zu machen. Hier liegt allerdings auch der Nachteil dieser Methode verborgen, denn wenn man genau hinschaut, so sind die Makrophagen auf die Zerstörung/Verdauung von Bio-Material spezialisiert. Wenn man bedenkt, dass die Garnele oder auch wir ebenfalls aus Bio-Material bestehen, so wird schnell deutlich, dass dabei auf der Nachbarschaft immer auch Wirtsgewebe mit zerstört wird.
      Bei solch einer filigranen Struktur wie dem Augenstiel kann man sich gut vorstellen, dass da nicht viel Gewebe verlorengehen darf, bevor es zu Funktionseinschränkungen oder dem Verlust des Auges kommt.

      b) Gewebszerstörung durch den Erreger selbst
      Es gibt Keime, die gezielt das Gewebe des Wirts angreifen und verdauen, um sich davon zu ernähren. In diesem Fall kommt es zu Gewebsverlust durch die Attacke des Erregers und durch die Entzündungsreaktion des Wirts. Im Endergebnis hält sich das allerdings gleich.

      Für beide Ursachen kommen sowohl Bakterien als auch Pilze in Frage. Auch wenn sich das "Ergebnis" nicht wesentlich unterscheidet, sind hier unterschiedliche Therapieansätze erforderlich, da es einen UNterschied macht, ob man Bakterein oder Pilze bekämpfen will.

      Wie geht man das geschilderte Problem also zielgerichtet an?

      Zunächst sollte man zu unterscheiden versuchen, ob es sich um ein mechanisches oder infektiöses Problem handelt, denn bei einem mechanischen Verlust des Auges besteht erfreulicherweise keinerlei Ausbreitungstendenz oder Ansteckungsgefahr für andere Tiere. Nur die betroffene Garnelen muss ihre Lebensweise anpassen.
      Anders sieht es bei einer Infektion aus, denn da sind potentiell alle Tiere zunächst mal gefährdet.

      Als einziges Unterscheidungsmerkmal bleibt nur, den Stamm kritisch durchzumustern, ob das Problem gehäuft auftritt, denn anders als die üblichen Infektionen leben die Tiere sehr lange mit dem Infekt, anstatt wie sonst binnen weniger Tage daran zu versterben.
      Sind nur 1-2 Tiere und dort auch nur 1 Auge betroffen, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass nur ein mechanisch bedingter Verlust des Auges vorliegt, denn die Wahrscheinlichkeit das beide Augen eines Tieres durch eine Verletzung verloren gehen ist sehr gering.

      Ist eine größere Anzahl Tiere betroffen und hat evtl. sogar beide Augen verloren, so ist eine Infektion deutlich wahrscheinlicher. Will man dies behandeln, so stellt sich zuerst die Frage, ob es sich um eine bakterielle oder eine Pilzinfektion handelt. Dummerweise kann man das von außen nicht wirklich unterscheiden, und auch ein Keimabstrich ist relativ sinnlos, da es die möglichen Keime sowieso schon im Aquarium gibt und Probleme meistens dann auftreten, wenn einer davon durch geänderte Umweltbedingungen die Oberhand gewinnt.

      Also muss man sich entscheiden, welche Behandlungstrategie man wählt, denn entweder behandelt man antimykotisch oder antibakteriell. Bei bakteriellen Infektionen wäre ein Breitbandantibiotikum wahrscheinlich die sicherste Wahl, wäre aber völlig sinnlos, wenn es eine Pilzinfektion wäre. Schade um die Beckenbiologie und wieder einen sinnlosen Schritt zum nächsten multiresistenten Keim gemacht. Und das Problem ist übrigens immer noch da...... .
      Dummerweise wirken die meisten Antimykotika nur bedingt auf Bakterien und sind dabei auch nicht so wirkungsvoll wie es ein Antibiotikum wäre, allerdings erwischt man immerhin die Pilze und eine Teil der anweseden Bakterien.

      Basierend auf diesem Ansatz ist eine Behandlung mit einem Kombinationspräparat gegen Pilze und bestimmte Bakterein, sowie Ektoparasiten ein guter 1. Schritt: Diese Mittel bekämpfen Pilze und reduzieren die Keimbelastung, so dass das Immunsystem der Garnelen die Infektion ggf. selbst überwinden kann.
      Als Wirkstoffe bieten sich hier Malachitgrün, Methylenblau und Acriflaviniumchlorid an. Dummerweise wird das Zeug von Bodenfiltern, und generell in Soilbecken, sehr rasch aus dem Wasser entfernt, weil es auf der großen Oberfläche anhaftet. Von daher ist es sinnvoll zwar das Becken ebenfalls zu behandeln, die Tiere aber für 3-4 Tage in ein Quarantänebecken ohne Bodengrund zu überführen, um dort die Wirkkonzentration aufrechterhalten zu können.
      Die genannten Wirkstoffe werden im Allgemeinen von den Tieren gut vertragen.

      Ist die Behandlung ohne Erfolg, ist dann zu überlegen, ob es vielleicht sinnvoll ist, nochmals antibiotisch zu behadeln. Da ist die Indikationsstellung aber sehr kritisch zu betrachten, denn für 10 Shrimps ist die Gefahr weiterer Resistenzbildungen vielleicht doch nicht so gerechtfertigt.

      Um auf den Ausgangsfall zurückzukommen:

      Hier halte ich die Variante der mechanischen Verletzung für am wahrscheinlichsten, denn wenn ich mir den filigranen Rest des Augenstiels so aunschaue, so wäre der so nicht übriggeblieben, wenn eine Gewebsnekrose zum Verlust des Auges geführt hätte. Trotzdem würde ich den Bestand gut im Auge behalten, ob noch andere Tiere mit diesem Problem auftauchen. Dann muss man das Problem nämlich nochmals anders angehen.

      VG
      Toothbrush
      Es ist nicht zielführend im tiefsten Winter und bei Hufgeklapper vor dem Fenster, zuerst an ein Zebra zu denken.
    • Hallo,

      ich glaube das die Frage eher war, ob das was man da sieht, ein Parasit ist oder der Überrest eines Auges/Neubildungsversuch eines Auges.
      Wenn das noch keiner so beobachtet hat, wird wohl das beste sein, das Tier einfach mal zu beobachten.
      Ich sehe keinen Grund jetzt mit Medikamenten um sich zu schmeißen. Das Tier scheint ja soweit auch fit zu sein...zwischen den Fotos liegen ja nun schon einige Tage.

      Grüßle Steffen
    • Steffen schrieb:

      Hallo,

      ich glaube das die Frage eher war, ob das was man da sieht, ein Parasit ist oder der Überrest eines Auges/Neubildungsversuch eines Auges.
      Wenn das noch keiner so beobachtet hat, wird wohl das beste sein, das Tier einfach mal zu beobachten.
      Ich sehe keinen Grund jetzt mit Medikamenten um sich zu schmeißen. Das Tier scheint ja soweit auch fit zu sein...zwischen den Fotos liegen ja nun schon einige Tage.
      Hallo,

      es sagt niemand, dass man da Medikamente zugeben soll, sondern mein Post sagt lediglich, was die Ursachen für dne Verlust eines Auges sein können, und wie man diesem Problem ggf. begegnen kann. Naja, und das man das Tier am besten mal genauer beobachtet, kam irgendwie auch schon mehrfach.

      Von daher verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz, was du mir/uns mit deinem Post sagen möchtest?


      VG
      Toothbrush
      Es ist nicht zielführend im tiefsten Winter und bei Hufgeklapper vor dem Fenster, zuerst an ein Zebra zu denken.
    • Huhu...hm..ich hatte da eigentlich meinen Senf schon dazu gegeben...
      Irgendwie is der Post aber abhanden gekommen.
      Seh ich auch so..das ist sicher eine Verletzung.
      Ich hab mal zugesehen, wie Garnelen über ein frisch gehäutetes Weibchen hergefallen sind..da sind die Beine in alle Richtungen geflogen :o Hab sie rausgeholt, in einen Becher gesetzt, und den schwimmen lassen, bis ihr Panzer wieder hart war und sie ist dann bis zur nächsten Häutung mit 3 Beinen rumgestolpert...dann waren sie (verkrüppelt) alle wieder da. Hätte ich nicht eingegriffen, hätte sie das nicht überlebt...anschließend hab ich mehr Eiweiß gefüttert...Das muß aber jetzt mit dem Auge nix zu tun haben...
      Allein schon abzuwarten auf die nächste Häutung wird interessant sein, wie es weitergeht.
      Ich hatte mal eine SCR, die ohne Auge ankam.
      Sie lebte munter und zufrieden, zeigte keinerlei Unwohlsein.

      Renè, ich glaub garnicht, das Steffen Dich persönlich angesprochen hat, sondern nur bestätigen wollte, was andere schon gesagt hatten...ich würd auch zuwarten. Ich glaub, die Möglichkeit zu behandeln ist (noch lange) nicht angezeigt. Meistens machen Medikamente doch mehr schlecht als gut..so ist zumindest meine Erfahrung.
      Ja ich weiß das Du das nur der Vollständigkeithalber aufgeführt hast, danke dafür :thanks:
      Was immer gut ist, ist Keimdruck senken (Filter grob reinigen, vorhandene Mulmecken moderat abschwächen), und mit adstringierenden Stoffen arbeiten (Huminstoffe, Eichenblätter/extrakt, Erlenzäpfchen)
      Ansonsten Finger aus dem Becken und in Ruhe lassen...
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!