GARNELENHAUS - ONLINESHOP
GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Verständnisfragen zu Wasserwerten

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Verständnisfragen zu Wasserwerten

      Moin liebe Wirbellotsen!

      Ich bin neu hier, hatte als Schüler lange Zeit Aquarien, bin nun wieder eingestiegen und habe seit vier Tagen einen Dennerle Nano Cube 20 L, also ca. 13 L Wasservolumen, in der Einlaufphase.

      Die Technik ist die des Komplet Sets (6 W Led, Eckfilter, etc.), mit Shikura Bee Soil, 4 Kg New Zealand Stone, bepflanzt mit Vesicularia dubyana und Eleocharis acicularis mini als inVitros.
      Ich benutze vollentsalzendes Wasser und härte mit Bee Shrimp Mineral GH+ auf. Laut Dosieranleitung soll ein leicht gehäufter Messlöfel von ca. 3 g auf 20 Liter das Wasser auf etwa 6°dH und 200 +/-50 Mikrosiemens aufhärten.

      Meine Wasserwerte sind augenblicklich: Nitrat und Nitrit 0, KH O, GH 13, pH 6,4. Gemessen mit Tröpfchentest UND Teststreifen.

      Ich habe gelesen, dass sich Bienengarnelen bei 0 KH und 5-6 GH wohlfühlen, bis 20 GH tolerieren.

      Nun meine Frage: Ich habe mein Wasser laut Dosieranleitung aufgehärtet bis die Leitfähigkeit mit dem TDS&ESmeter bei 240 Mikrosiemens lag. Die GH lag da schon bei 14. Nach einem TWW bei 190 mikrosiemens ging die GH auf 13....
      Wenn ich richtig rechne, müsste ich doch bei 240ym eine GH von ca. 7 herauskommen, bei 190 nur noch ca. 5? ?( Wieso ist die GH immer noch 14, was ja einem Leitwert von 462 entspräche, oder?

      Vielen Dank für eure Hilfe!

      Lieben Gruß
      Arian
    • Hallo Arian,

      deine Beobachtung ist eigentlich ganz einfach zu erklären:

      Das Leitwertmessgerät zeigt ja an, wie gut das Wasser elektrischen Strom leitet (wobei der Leitwert genaugenommen der Kehrwert des elektrischen Widerstands ist). Die Leitfähigkeit von Wasser wird durch die in ihm gelösten Ionen bestimmt. Hierbei tragen ausnahmslos alle Ionen zum Leitwert bei. Wie gut Stoffe den Leitwert von Wasser erhöhen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

      Die Gesamthärte GH definiert sich aber über die im Wasser gelösten Erdalkalimetalle, das sind die Metalle der 2. Hauptgruppe im Periodensystem der Elemente: Beryllium, Calcium, Magnesium, Strontium, Barium und Radon.
      Hiervon sind im Aquarium eigentlich nur Calcium und Magnesium von Interesse, da der ganze Rest im Aquariumwasser hoffentlich nicht in nachweisbaren Mengen vorkommt.

      Hieraus ergibt sich dann natürlich, dass die GH-Messung eine ganze Menge Ionen im Wasser gar nicht erfassen kann, während diese natürlich trotzdem fleissig auf den Leitwert einwirken. Deshalb gibt es keine allgemeingültige Beziehung zwischen GH und Leitwert, solange man nicht mit reinen Lösungen der entsprechenden Stoffe arbeitet.
      Die bunte Mischung an Inhaltsstoffen des Wassers im Aquarium ist ja immer anders und daher voll von "Störgrößen".

      Das Aufsalzen von Osmosewasser mittels Leitwertmessgerät funktioniert eigentlich nur deshalb so gut, weil die gängigen Aufhärtesalze ein festes Verhältnis ihrer Inhaltsstoffe zueinander haben (Rezeptur), und wir einfach annehmen, dass im Osmosewasser keine anderen gelösten Stoffe mehr enthalten sind.

      Das stimmt so natürlich nicht ganz, weil keine Osmoseanlage absolut reines Wasser herstellen kann, aber der Restgehalt an gelösten Stoffen ist für unsere Zwecke, normalerweise, vernachlässigbar gering, solange die Osmoseanlage ordnungsgemäß funktioniert.

      Beim Aufsalzen funktioniert der Rückschluss auf GH und KH anhand des Leitwerts also sehr gut, aber sobald das Wasser das Aquarium betritt und mit dem Altwasser, dem Bodengrund etc. in Wchselwirkung tritt, gelten diese Regeln nicht mehr.

      Ich handhabe es beim Wasserwechsel z.B. immer so, dass ich nach dem Aufsalzen noch den Dünger für das Becken und manchmal Huminpulver in den Kanister gebe, weil sich da alles sehr gut mischen lässt und schon gut verteilt ins Becken kommt. Würde ich das schon vor dem Aufsalzen tun, wäre das Aufsalzen deutlich ungenauer, würde aber sogar dann noch halbwegs funktionieren.

      In deinem Fall tippe ich mal auf den Bodengrund als Ursache für die Werteänderung: Neuer Soil ist am Anfang noch sehr scharf, was die Aufnahme von Stoffen aus dem Wasser angeht. Das pendelt sich erst im Laufe der Zeit ein. Phosphatdünger z.B. verschwindet am Anfang binnen Stunden aus dem Wasser, bis der Soil genug aufgenommen hat und milder wird.

      Grundsätzlich würde ich sowieso etwas höher aufsalzen. Meine Shrimps leben sehr komfortabel auf 300-350µS. Ich peile immer 300µS an und wenn es mal 250 oder 350 werden, stört das die Tiere nicht.

      Um den Soil in der Anfangsphase etwas rascher milde zu stimmen und es den Bakterien auch zu erleichtern sich anzusiedeln, kannst du für die Einfahrzeit auch ruhig auf 400µS hochgehen. Das kann man mit einem herzhaften Wasserwechsel vor dem Besetzen ja sehr unkompliziert auf die Wunschwerte der Tiere korrigieren.


      VG vom Himalaya

      Yeti
    • Hier noch eine kleine Ergänzung:

      Kann es sein, dass dein Leitwertmessgerät in ppm misst? Manche Geräte können zwischen ppm und µS umgestellt werden, andere messen direkt ppm. 190pp würden etwa 300µS entsprechen, da käme man den erwarteten Werten schon deutlich näher. Andererseits passen die 13°GH immer noch nicht so ganz dazu.
      Tröpfchentests sind zwar für unsere Zwecke hinreichend, absolut betrachtet jedoch immer noch recht ungenau. Hier sind vielleicht auch noch einmal +/- 1 bis 1,5° GH versteckt.

      Mit all diesen Annahmen kommen wir der Sache schon näher, aber ein "Rest" bleibt noch. Vielleicht solltest du das VE-Wasser einmal durchmessen und dann anhand des Tröpfchentests auf eine definierte GH aufsalzen. Für den Test darf die GH auch ruhig deutlich über den Zielwerten für das Aquarium liegen, da eine Genauigkeit von +/- 1° GH sich anteilig auf 5° GH stärker auswirkt, als auf 10°.

      Mal schauen, ob das neue Erkenntnisse bringt.

      Kommt dabei nicht herum, ist das aber auch noch nicht schlimm, da einfahrende Becken zu Kreativität bei den Wasserwerten neigen. Im Zweifel würde ich das für die EInfahrphase sonst einfach aussitzen und hoffen, dass sich das bis zum Besatzzeitpunkt regelt.

      VG vom Himalaya

      Yeti
    • Hallo, wie schon detailliert von Yeti erklärt - sollte der Leitwert des aufgesalzten Frischwassers gemessen werden, noch BEVOR Dünger und andere Wasserzusätze beigemischt werden.

      Wichtig: Der unmittelbar nach dem Mischen gemessene Wert ist noch bis zu drei Stunden instabil! Man redet von einer Rising-Zeit, in der der TDS-Wert noch viel steigen kann. Aus dem Grunde lasse ich das gemischte Wasser mindestens drei Stunden stehen, damit sich alles stabilisieren kann, um dann nach einer weiteren Messung einen exakt eingestellten Wert zu erhalten (bei mir: 140ppm bzw. ca. 280yS - > Kompromiss bei Schnecken)

      Eine andere mögliche Fehlerquelle wäre , dass du die Elektroden des Messgerätes nicht nach jedem Tauchen ins Beckenwasser danach mit reinem Osmosewasser gründlich ausgespült hast? Die Messelektroden wären durch das schleimige Beckenwasser verschmutzt und zeigen mit der Zeit falsche Werte an. Je nachdem, wie alt das Gerät ist, kann man noch versuchen, die Elektronen mit Osmosewasser auszuwaschen, ansonsten mit einem anderen TDS Messgerät versuchen oder ein neues Gerät holen, so teuer sind sie ja nicht.
      ________________
      Allzeit success keeping & breeding!
    • Hallo Yeti,

      vielen Dank für deine Antwort!
      Du hast völlig recht - ich Depp habe aus Versehen die Shift Taste am Leitwertmessgerät gedrückt und von µS auf ppm umgestellt. :rolleyes:
      Das erklärt dann auch den Unterschied....Somit ergeben 390µS bzw. 13° GH auch wieder mehr Sinn.

      Das VE-Wasser hat sowohl Leitwert, KH als auch GH gleich 0. Da kann ich also auf 240µS aufsalzen.

      Du schreibst, dass in der Einlaufphase ruhig ca. 400µS erreicht werden können, das resultiert ja automatisch in einer höherer GH.
      Mit dem Besatz mische ich dann wieder Reinstwasser hinzu, damit die GH auf ideale 5-8° runtergeht.

      Klasse, dann werde ich deinen Tipp befolgen. Vielen Dank!

      Lieben Gruß

      Arian
    • binenneuling schrieb:

      Hallo, wie schon detailliert von Yeti erklärt - sollte der Leitwert des aufgesalzten Frischwassers gemessen werden, noch BEVOR Dünger und andere Wasserzusätze beigemischt werden.
      Hallo ninenneuling,

      ja, danke dir! Klar wird das aufgesalzte Frischwasser vor der Zugabe anderer Stoffe gemessen. Das Messgerät ist neu, aber die Elektroden immer wieder mit Osmosewasser zu reinigen macht Sinn und ist ein guter Hinweis! ;)

      Gruß

      Arian
    • Hallo Arian,

      Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht verrückt machen lassen oder eine Wissenschaft aus dem Aufsalzen machen. Ich halte meine Caridinas mittlerweile auch alle bei ca. 300us. Ich hab einen Löffel den ich immer leicht gehäuft ins Osmosewasser rein gebe. Dann rühre ich um, warte 5 Minuten und rühre nochmals um. Messe den Wert und dann kommt er ins Aquarium.
      Wenn deine Garnelen irgendwann kommen, solltest du vorher einen großen Wasserwechsel im Aquarium machen, damit die Keimbelastung gering ist. Bei diesem großen Wasserwechsel kannst du die Werte dann so einstellen, wie du sie haben möchtest. Ich würde an deiner Stelle auch immer flüssiges Humin beim Wasserwechsel mit in das Wasser packen. Das stabilisiert den pH Wert und tut meinen Garnelen sichtbar gut.

      Viele Grüße,
      Susanna
    • Moin!

      Kurzes Update zwei Wochen später. Die Werte haben sich weiter eingependelt nach Teilwasserwechseln mit demineralisiertem Wasser, das ich mit Bee Shrimp Mineral GH+ auf 240µS aufhärte: Nitrit und Nitrat 0, KH 3, GH 7, pH 6,4, CO2 20mg/l.

      Da ich kein Artenbecken habe, sondern einen Kompromiss aus Aquascape und Bienenbecken mit höherer Soil Aufschüttung von 4-10cm und Bepflanzung mit Vesicularia dubyana "Christmas" und Eleocharis acicularis "Mini" als Bodendecker-Rasen, füge ich auch CO2 hinzu.

      Mit dem Cube habe ich mir aus dem Garnelenhaus das Tropicana CO2 Komplett-Set bestellt. Mir gefällt das schlichte weisse Design der Flasche und des Halters sehr gut. Mit dem beigefügten 3in1 Diffusor hatte ich kein Glück. Durch die Keramikmembran kommen kaum feine Blasen und ständig löste sich der Schlauch oder Blasen stiegen am Deckel auf. Außerdem empfand ich die großen Saugnäpfe als optisch störend. Daraufhin habe ich mir noch einen GH Nano Diffusor J-Pipe und Blasenzähler aus Glas bestellt, die SUPER sind! Der Ausströmer hängt von selber im Becken, ist leicht rein und raus zu nehmen, macht feine Blasen und ist optisch dezent. Perfekt für einen 20 L Nano Cube! Ich kann auch kein lästiges Pfeifen feststellen. Alles in allem sehr empfehlenswert.

      Die Steine sind mit leichten Braunalgen bedeckt, die Pflanzen wachen. Ich denke, in einer Woche werden ich die ersten drei Schnecken einsetzen und wieder berichten.

      Lieben Gruß

      Arian
    • Hallo,


      das entwickelt sich doch. Was den Besatz mit Schnecken angeht, wäre ich etwas zurückhalten: Solltest du auf die Algenspezialisten unter den Schnecken abzielen (Renn-, Geweih- und Stahlhelmschnecken) so ist eine davon für so einen 20er Würfel genug, mehr wird da wahrscheinlich nicht ausreichend satt.
      Wenn du dein Herz auch nicht an Form und Farbe der Häuschen gehängt hast, würde ich dir zu einer Stahlhelmschnecke raten. Die zeigen nämlich, im Gegensatz zu Rennschnecken, im sauer-weichen Bienenwasser keine Fluchttendenzen und kommen meistens auch klar, ohne Gehäuseschäden zu entwickeln.
      Früher hatte ich auch mal Rennschnecken versucht, aber denen war das Wasser zu sauer. Sie haben dann immer von unten an der Abdeckscheibe gehangen und das Wasser nur notgedrungen alle paar Stunden mal zu fressen betreten.

      VG vom Himalaya
      Yeti
    • Hey Yeti,

      danke für den Tipp. Rennschnecken eher nicht, die sind zwar hübsch, werden aber zu groß und neigen doch dazu, abzuhauen.
      Ich muss mal schauen, was zu Red Bees PRL passt.

      Heute habe ich noch das obligatorische Dennerle-Ei, das ich ursprünglich mit der Erst-Sendung bekommen habe, gegen einen Glas Clip-On ausgetauscht. Der ist optisch sehr ansprechend und fällt in dem kleinen Becken nicht so ins Auge.

      Als Neuling ist man ja von dem Online Webshops und dem Angebot schier überwältigt und will alles kaufen und alles richtig machen. So ein Leitfaden "Was brauche ich, was macht wirklich Sinn" wäre da echt toll!

      Lieben Gruß

      Arian
    • hallo Arian,

      Stahlhelmschnecken werden aber je nach Art auch groß.
      Kleine Schnecken dieser Nichtvermehrungs-"serie" wären die Teufelshörnchen.
      Die haben bei mir die geringsten Probleme nach den Stahlhelmen gemacht, sind sehr gute Scheibenlutscher und es gibt sie in mehreren Farben und Mustern.
      Die kann man sich dann passend zur Einrichtung oder zum anderen Besatz aussuchen.
      Wie weit sie für saures Wasser taugen müßten entsprechende Userkollegen ergänzen.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Hallo Barbara,

      ja, Stahlhelmschnecken kommen nicht infrage. Was meinst du denn mit "Teufelshörnchen"? Clithon diadema/ corona? Die wäre meine bevorzugte Wahl.

      Ich werde schauen, wie sich das Becken macht. Die Steine sind mit Braunalgen bewachsen und wenn, nehme ich Tiere aus Quarantänehaltung, die aufgepäppelt sind.

      Lieben Gruß

      Arian
    • hallo Arian,

      ja ich meine die Clithon-Gattung.
      Jetzt wo Du den Namen schreibst fällt er mir auch wieder ein.

      Oh je, die sehen ja wirklich wie Coronaviren aus :rolleyes: - aber da stehen wir natürlich drüber.
      Im Garten habe ich eine Fragaria / Erdbeersorte namens Korona.
      Man kann ja nicht alles wegradieren nur weil es mal namentlich gekrönt 8) wurde.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.