Ok,

nachdem Frauchen jetzt zum wiederholten mal mit meiner etwas älteren Casio Exilim verwackelte und unscharfe Bilder gemacht hat, habe ich entschieden das eine neue Kamera ins Haus muss. Beratung in manchen Fotoläden ist zwar gut, aber an der Auswahl hapert es doch manchmal. Dank Widerrufsrecht bei Online Käufen habe ich da genügend Zeit mich auszutoben und zu entscheiden.

Folgende Kameras werden Anfang nächster Woche bei mir eintrudeln und auf Herz und Nieren geprüft:
Samsung WB600 Digitalkamera (12 Megapixel, 15-fach opt. Zoom)
Samsung WB650 Digitalkamera (12 Megapixel, 15-fach opt. Zoom)
Ricoh CX3 Digitalkamera (10 Megapixel, 10-fach opt. Zoom)
Canon PowerShot SX 130 IS Digitalkamera (12 Megapixel, 12-fach opt. Zoom)
Casio Exilim EX-H30 Digitalkamera (16 Megapixel, 12,5-fach opt. Zoom)
Olympus VR-310 Digitalkamera (14 Megapixel, 10-fach opt. Zoom)
Nikon Coolpix S8000 Digitalkamera (14,2 Megapixel, 10-fach Zoom)

Ein paar wenige Kriterien waren mir wichtig. Erstens der Preis - ich habe als Obergrenze ~150€ veranschlagt. Diese Bedingung erfüllen alle gekauften Geräte. Die mit Abstand günstigste ist die Olympus. Das zweite Kriterium war der Einsatz von SD(HC) Karten und nicht irgendwelchem anderen Kram. Als weiteres wollte ich eine Kamera mit ausreichend Zoom haben, denn da hapert es meist dran. Damit einhergehend ist zwingend ein Bildstabilisator erforderlich. Makro Aufnahmen soll die Kamera auch können, je kürzer der Abstand desto besser, 0,5 Meter sind absolut indiskutabel.

Wie die Kameras sich dann im Detail verhalten, wie die Bedinung ist, Einstellmöglichkeiten, Bildqualität, ob sie Besonderheiten haben (Gesichtserkennung) wird dann der genaue Test zeigen. Ich schreibe das hier und nicht in einem Foto Forum weil ich zwischen den Zeilen immer wieder lese das manche gerne Aquarien Fotos machen möchten, aber die Geldausgabe für eine DSLR scheuen.

HP

Sodele - die Kontrahenten sind vollzählig in der Wettkampfarena angetreten und dürfen sich erstmal in den Außerlichkeiten wetteifern.

Erstmal die ganze Parade in einer Vorderansicht:
Von vorne nach hinten: Mein alte Casio Exilim, Olympus, Casio, Ricoh, Nikon, 2x Samsung und die Canon als Abschluß.

Und die Rückansicht:

Als Abschluß mit voll ausgefahrenem Schnorchel:

Das Ein- und Ausschaltverhalten aller Kameras fand ich akzeptabel. In der Realität wird man warscheinlich länger nach der Kamera kramen als sie selbst braucht eingeschaltet zu werden.

Die Canon fällt mit ihrem deutlich klobigeren Gehäuse nicht nur optisch aus dem Rahmen. Auch das Objektiv ist deutlich länger und wuchtiger als beim Rest. Das macht sich auch beim Gewicht bemerkbar. Während alle andere Kameras etwa um 200 Gramm wiegen bringt die Canon nochmal 100 Gramm mehr auf die Waage. Die Olympus ist übrigens ein Ausreisser nach unten mit 156 Gramm und auch einem etwas schlankerem Body.

Die Canon bringt auch gleich noch eine weitere Besonderheit mit - sie ist die einzige im Test die mit Standard-AA Batterien oder Akkus betrieben wird. Dies macht auch einen Teil des Gewichts aus. Alle anderen besitzen einen speziellen Akku. Seit es Eneloop Akkus (oder baugleiche gibt) finde ich das gar nicht mehr sonderlich nachteilig. Die Selbstentladung dieser Akkus kann mit Lithium-Ionen Akkus mithalten und durch den günstigen Preis kann man auch ein paar Ersatzakkus mitschleppen. Meine alte Exilim hält mit zwei AA Eneloops auf jeden Fall gefühlt ... ewig!

Beim allerersten einschalten haben alle das gleiche Prozedere - je nach Modell Sprache, Datum & Uhrzeit sowieso Zeitzone oder Standort eingeben und dann kann es schon losgehen. Bei jeder Kamera werde ich sofern vorhanden den Digitalzoom abschalten und die beste Bildeinstellung verwenden (Maximalauflösung, Speicherung "fein"). Bei den günstigen Preisen von SD Karten (1 Gigabyte ~1€) finde ich es sowieso Quatsch an dieser Stelle Abstriche zu machen. Auch Festplatten zur Ablage sind mittlerweile auch unglaublich günstig (2 Terabyte ~60€). Da alle Kameras die Fotos in einem komprimiertem Format ablegen sind pro Gigabyte 200 Fotos möglich. Eine 16er Karte kann also 3200 Fotos speichern! Eine 2 Terabyte speichert also bei pessimistischer Rechnung 400.000 Fotos, warscheinlich eher 600.000. Kleiner Tipp: Immer zwei Platten kaufen und die Daten doppelt vorhalten!

In dieser Runde betrachte ich zwei Aspekte: Makro und Bildqualität. Alle Archive werde ich noch verlinken - sie liegen wegen Ihrer Grösse nicht hier.

Um mit einer Kamera schöne Nahaufnahmen machen zu können muss man manchmal sehr nah an das Objekt. Aber bringt die Kamera das rüber? Zuerst die einfach zu messenden Fakten - der Abstand zu Objekten:




Alle Kameras erlauben eine teilweise extreme Annäherung an ein Objekt. Dazu bieten einige sogar eine spezielle Super-Makro Funktion. Ich denke alle Kameras liefern hier wirklich Top-Werte die sogar fast schon sinnfrei sind. Denn bei einer Annäherung auf 0,5cm verdunkelt das Objektiv meist das Objekt. Bei allen Probanden ist auf jeden Fall gut sichtbar das nur der Mittenbereich wirklich scharf ist und je nach Modell gibt es mehr oder minder starke Farbverschiebungen in den Aussenbereichen. Die beiden Samsungs haben einen kleinen Ausreisser, aber vielleicht habe ich da auch eine Einstellung übersehen. Auf jeden Fall geht aus dieser Runde kein Sieger hervor - wer hier mehr will muss auch mehr Geld investieren.

In der zweiten Runde geht es um Auflösung, Bildqualität und Rauschverhalten. Folgendes Setup war die Vorlage:

Alle Kameras wurden auf Programm-Automatik gestellt und der ISO Wert fixiert. Auflösung war jeweils die höchste mit Einstellung fein. Alle Bilder wurden bei 6500 Kelvin Kunstlicht gemacht. Die Kameras waren 70cm vom Objekt entfernt und die Brennweite so eingestellt damit beide ubuntu Schriftzüge gerade sichtbar waren. Damit kein Verwackler durch das Auslösen entsteht habe ich alle Kameras auf ein Stativ geschraubt und ein zwei Sekunden verzögerten Auslöser verwendet.
Ich habe einen Bereich herausgenommen (Crop) um alle drei Faktoren - Auflösung, Bildqualität und Rauschverhalten - recht einfach bestimmen zu können.

Der Ausschnitt ist mit einer EOS 450D mit 50mm Makro Objektiv gemacht worden damit man die Details genau sehen kann. Der Laserdrucker hat für die Darstellung der Graustufen nur die Möglichkeit verschiedene Raster auf das Papier zu bannen. Sind die Kamerasensoren nicht fein genug, oder pfuscht die Software am Bild herum erscheint das Muster einfach grau.

Sowohl die ISO100 als auch die ISO400 Bilder kann man grob in zwei Klassen unterteilen:


Die erste Liste enthält die ersten Verlierer, insbesondere von der Exilim bin ich ganz schön enttäuscht - die Aussenbereiche sind sehr verwaschen. Die Samsung WB600 verblüfft eher - sie hat eigentlich die gleiche Optik wie das größere Modell. Da kann man die Schuld vielleicht auf die Software schieben.

In der zweiten Gruppe gibt es meiner Meinung nach einen positiven Ausreisser - die Ricoh hat ein scharfes Bild bis in den Aussenbereich.

In der nächsten Runde betrachte ich dann Bedienung, Haptik und dann geht es in den Benutzer-Test.

Übrigens: Für ihr Alter hat sich meine alte Exilim EX-Z110 ziemlich wacker geschlagen. Sie liefert bei ISO100 bessere Bilder als manch andere.

Die Links sprechen glaube ich für sich selber:
bbaf.de/dokumente

bbaf.de/dokumente/InfoPics.rar
bbaf.de/dokumente/ISO100.part1.rar
bbaf.de/dokumente/ISO100.part2.rar
bbaf.de/dokumente/ISO400.part1.rar
bbaf.de/dokumente/ISO400.part2.rar

Weitere Detailbilder werde ich nach und nach hochladen.

Setup - die Macrovorlage in 10cm Abstand bei 6500 Kelvin Kunstlicht.

Die beiden Samsung, die Olympus und die Canon können das 10cm breite Objekt im Macromodus gerade so erfassen. Die Casio und die Nikon erlauben ein Zoom auf ca. 6cm Breite, aber das Bild der Exilim ist nur in einem kleinen Bereich scharf. Der totale Ausreisser ist die Ricoh die ein Zoom bis auf hammerharte 3cm erlaubt.

Übrigens haben die Olympus und die Exilim besagten Super Zoom der dann aber ein Fixed-Fokus hat. Übrigens sind mir die Canon und die Ricoh noch durch etwas anderes aufgefallen - die Bilder sind mit ~3MB deutlich kleiner als die anderer Kameras die zwischen 5 und 6MB benötigen. Gut die Ricoh hat weniger Pixel als die anderen, aber die Casio nicht.

Archiv 1 Archiv 2

Und noch die ISO100 Rausch Map und die ISO400 Rausch Map

Heute die Kür - Macro Bilderchen von ein paar Foto Modells. Die Bilder wurden nur auf 1200 Pixel Breite geschrumpft, sind aber ansonsten völlig unbehandelt. Die Olympus, die kleinere Samsung und die Casio habe ich wegen der schlechten Bildleistung von diesem Shooting ausgenommen.

Bei der Ricoh habe ich vielleicht einen Fehler bei den ersten Fotos gemacht - ich habe möglicherweise einen falschen Foto Modus ausgewählt. Da werde ich nochmal nach schauen, aber die Bildleistung war bisher bestechend und sieht nach wie vor Topp aus. Mein heimlicher Favorit.

Bilder von der Canon EOS 450D im Vergleich.

Ich sollte noch erwähnen das die Samsung, Canon und die Nikon etwas zickig beim fokussieren der Garnelen waren. Die Ricoh war blitzartig und präzise.

Karlheinz, an der EOS hatte ich mein kleines 18-55mm IS von Canon, voll ausgefahren mit einem kleinen Zwischenring (ich meine 20mm).

HP