"Aquarium Dietzenbach" schrieb:

Nach einer kleinen Pause schicken wir Ihnen wieder unseren Newsletter, auch mit einer Feststellung, die uns alle etwas nachdenklich machen sollte.

Wir beobachten einen Trend, der sich sehr schnell zum Nachteil für die gesamte Aquaristik entwickeln kann. Mehrere führende Zoofachhändler haben sich dafür entschieden, die maximal 200 Topsaler an Tieren für die Aquaristik in ihren Geschäften bereitzustellen. Betriebswirtschaftlich sicherlich ein Weg, den Überblick zu behalten.
In Anbetracht dessen, dass wir in 2010 alleine 683 verschiedene Arten/ Zuchtformen angeboten und verkauft haben, wird es dadurch in naher Zukunft allerdings eine totale Verarmung in der Aquaristik geben. Das, was wir vor wenigen Jahren noch alle energisch bekämpft haben, die sogenannte Positivliste, führen wir nun selbst ein.
Durch diese Strategie sorgen wir nun selbst dafür, dass unsere Kundschaft sich auf die “Standardaquarianer“ beschränken wird. In Anbetracht dessen, dass wir alle feststellen, dass die Jugendlichen, die Aquarianer von morgen, derzeit kein Interesse an der Tierhaltung haben, nehmen wir uns nun auch die letzte Möglichkeit, die Aquaristik interessant zu halten.

Auf der anderen Seite bedeutet das für den individuellen Zoofachhändler oder besser gesagt für den, der über sein Angebot noch selbst entscheiden kann, dass er hier gegenüber seinen großen Mitbewerbern einen entscheidenden Vorteil hat. Denn er kann das anbieten, was die Aquaristik interessant macht, nämlich die Tiere, die etwas Besonderes sind und die die anderen nicht haben. Wie sagt man so schön, der Mensch will immer das haben, was es nicht gibt.

Wir für unseren Teil wollen hier nicht mit dem “Standard“ gleichziehen. Wir wollen und werden neben den Top 200 auch die restlichen Top 483 Arten / Zuchtformen weiterhin anbieten und Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre Kunden mit dem, warum man sich überhaupt ein Aquarium anschafft, angemessen bedienen zu können und auf diesem Weg neue Aquarianer zu gewinnen.

Somit werden wir hier in Zukunft auf die Tiere aufmerksam machen, die entweder neu sind oder nicht zu den Top 200 zählen, aber dennoch eine Bereicherung für die gesamte Aquaristik darstellen und diese am Ende auch am Leben erhalten werden.

Herbert Nigl, Aquarium Dietzenbach"