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Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

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    • Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hallo zusammen,

      ich bin neu hier und auch im Aquaristikbereich insgesamt und bin noch am Ausprobieren des ein- oder anderen Forums. Dieses hier gehört wohl in Bezug auf manche Anliegen meinerseits zu den Vielversprechenderen, deshalb habe ich mich hier mal angemeldet. Um gleich zur Sache zu kommen:

      In ein Buntbarschbecken sollen zwei Cherax Destructor einziehen. Das das nicht ganz ohne Risiken funktioniert, ist mir nach einigem Lesen durchaus bewusst. Diese gilt es nun zu minimieren.

      Zur Ausgangssituation:

      Es handelt sich um ein 200l Aquarium, in welches auch etwa 10 Mbunas einziehen sollen. Derzeit befinden sich darin 3 noch etwas jüngere "Yellows", auch die anderen Fische werden vorraussichtlich als Jungtiere eingesetzt. Zur Diskussion stehen noch Labidochromis Hongi sowie Pseudotropheus Saulosi, wobei von denen entweder nur eine Art einziehen darf oder aber, wenn beide Arten hineinkommen, die Yellows über kurz oder lang wieder ausziehen müssen.

      Jetzt sind die Fische doch sehr flink und meine größere Sorge gilt eventuellen Übergriffen auf die Krebse (bei / nach der Häutung) als umgekehrt. Deshalb dacht ich an folgende Maßnahmen:

      1) Von den Krebsen eventuell schon etwas größere Exemplare anschaffen (8-10 cm)
      2) Krebse haben bei der Weiterbesetzung Priorität, d.h. bevor weitere Fische kommen, dürfen erstmal die Cherax einziehen
      3) Schaffung von mehr Versteckmöglichkeiten

      Fragen zu 1)
      Spricht abgesehen von dem höheren Anschaffungskosten etwas dagegen ? Sind bei größeren Tieren Probleme bei der Umstellung zu erwarten ?

      Fragen zu 2)
      Keine Fragen - oder gibt es Anmerkungen dazu ?

      Fragen zu 3)
      Hier tun sich mit noch Rätsel auf, wie man das in der Art Becken mit der Grundfläche neben der schon vorhandenen 3D Rückwand und den Steinaufbauten, die aber meiner Meinung nach wohl nicht als Schutz ausreichen, da zu offen / groß, realisiert.
      Ideenansätze wären unter Anderem Hohlziegel in die bodennahen Höhen, die aber leider nicht sehr tief sind (je nach Höhle 10-15 cm). Dann stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, Höhlen mit ebenerdigem (Schiefer)-Dach zur Verfügung zu stellen, die sich die Krebse erst freigraben müssen.
      Zuguterletzt, wenn auch schwieriger in der Beschaffung, bäte sich noch dickeres Bambusrohr an, die jeweils bis zum nächsten Segment als einseitig offene Höhle dienen könnten, oder aber man schneident beidseitig geschlossene Stücke heraus und schlitzt einen Durchgang an der Seite ein.
      Die Rohre könnte man dann wohl auch leicht ein Stück in den Sand buddeln. Damit würde der Eingang ein Stück verkleinert, das Rohr beschwert und eben etwas überflüssige Rundung an der Unterseite weggenommen werden.

      Aber mal generell:
      was benötigt ein Krebs (sowohl mit 8-10 cm als auch ausgewachsen) so an Durchgangsgröße (Breite + Höhe oder Durchmesser)? Wie lang sollte das Versteck bei Röhrenform sein und braucht es im Innenraum besonders bzgl. Häutung mehr Querschnitt als der Eingang hat ?
      Richtgröße wären wohl Welsehöhlen ? In welchem Format ?

      Kann sich ein Krebs bei einseitig offener Höhle überhaupt im Falle das Falles jederzeit gegen eventuelle Fischübergriffe verteidigen oder ist er manchmal darauf angewiesen, von den Fischen erst gar nicht entdeckt zu werden.

      Ich freue mich auf zahlreiche Antworten, um einen guten Konsens zu finden :D

      Danke und Grüße
      Chris
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hi Chris - und herzlich willkommen hier!
      Mein Schwager hatte in seinem Malawibecken einige Marmorkrebse (also sich durch Jungfernzeugung wirklich gut vermehrende Krebse). Als er es auflöste, war nur noch einer dieser Kneifer im Becken, obwohl wir immer wieder Tiere mit Eiern sahen. Die Verstecke waren allerdings nicht sonderlich gut (sollten sie auch nicht sein, die Krebse waren bewusst als Lebendfutterquelle eingesetzt worden).
      Daher sind dein Vorüberlegungen sicherlich absolut sinnvoll.

      "Effix" schrieb:


      Fragen zu 1)
      Spricht abgesehen von dem höheren Anschaffungskosten etwas dagegen ? Sind bei größeren Tieren Probleme bei der Umstellung zu erwarten ?

      Nein, größere Tiere sind sogar sehr sinnvoll. Einen Krebs wirft so schnell nichts um, schon gar keine Wasserwerte ;).

      Fragen zu 2)
      Keine Fragen - oder gibt es Anmerkungen dazu ?

      Nein. Guter Plan.

      F
      ragen zu 3)
      Hier tun sich mit noch Rätsel auf, wie man das in der Art Becken mit der Grundfläche neben der schon vorhandenen 3D Rückwand und den Steinaufbauten, die aber meiner Meinung nach wohl nicht als Schutz ausreichen, da zu offen / groß, realisiert.

      Offen/groß ist schlecht, die Fische gehen in erstaunlich kleine Höhlen, vor allem, wenn's daraus lecker nach Krebs riecht.

      Ideenansätze wären unter Anderem Hohlziegel in die bodennahen Höhen, die aber leider nicht sehr tief sind (je nach Höhle 10-15 cm). Dann stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, Höhlen mit ebenerdigem (Schiefer)-Dach zur Verfügung zu stellen, die sich die Krebse erst freigraben müssen.

      Hohlziegel sind definitiv eine gute Idee, Buddelstellen ebenfalls. Ach ja, achte darauf, dass deine Steinaufbauten so gesichert sind, dass sie nicht einstürzen können, wenn sie untergraben werden.

      Zuguterletzt, wenn auch schwieriger in der Beschaffung, bäte sich noch dickeres Bambusrohr an, die jeweils bis zum nächsten Segment als einseitig offene Höhle dienen könnten, oder aber man schneident beidseitig geschlossene Stücke heraus und schlitzt einen Durchgang an der Seite ein. Die Rohre könnte man dann wohl auch leicht ein Stück in den Sand buddeln. Damit würde der Eingang ein Stück verkleinert, das Rohr beschwert und eben etwas überflüssige Rundung an der Unterseite weggenommen werden.

      Es gibt fertige Krebshöhlen aus Ton nach dem Prinzip. Bambus neigt am Anfang sehr zum Aufschwimmen, kann lackiert sein (auf die Herkunft achten) und gammelt außerdem gerne mal. Ansonsten - auch das ginge natürlich.

      Aber mal generell:
      was benötigt ein Krebs (sowohl mit 8-10 cm als auch ausgewachsen) so an Durchgangsgröße (Breite + Höhe oder Durchmesser)? Wie lang sollte das Versteck bei Röhrenform sein und braucht es im Innenraum besonders bzgl. Häutung mehr Querschnitt als der Eingang hat ?
      Für Cherax würde ich so 5 bis 7 cm Durchmesser vorschlagen und 15 bis 20 cm Länge (bzw. Gesamtlänge des Krebses einschließlich Scheren). Wenn die Höhle innen weiter wird, ist das sicherlich kein Nachteil zwecks Häutung, aber auch kein Muss.

      Richtgröße wären wohl Welsehöhlen ? In welchem Format ?

      Siehe oben - aber es gibt auch Krebshöhlen speziell für die Kneifer.

      Kann sich ein Krebs bei einseitig offener Höhle überhaupt im Falle das Falles jederzeit gegen eventuelle Fischübergriffe verteidigen oder ist er manchmal darauf angewiesen, von den Fischen erst gar nicht entdeckt zu werden.

      Eher zweiteres …

      Cheers
      Ulli

      Tante Edit sagt: Es sollten deutlich mehr Verstecke als Krebse im Becken sein.
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hallo Ulli,

      vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dass es Tonröhren gibt habe ich schon gesehen. Gefallen tun sie mir leider nicht wirklich, selber bearbeiten oder gar herstellen geht ja scheinbar ohne Fremde Hilfe (Brennofen) auch eher schlecht.

      Bambus dagegen finde ich schön, es lässt sich gut bearbeiten und - so stelle ich mir das vor - aus dem richtigen >60 cm - Abschnitt Bambus kann man gut und gerne gleich 3 Höhlen machen (vorne, hinten, mittig mittels Loch an der Seite).
      Problem ist nur der richtige Bambus, weil, wie du schon gesagt hat, sehr viele Sorten gegen Schädlinge und Pilze behandelt wurden. Auch wird hier und da gebleicht, abgedunkelt, lackiert oder geölt. Dazu muss der Händler noch kleine Mengen in kurzen, im Falle von Versand ohne Sperrgutaufpreis versendbaren Formaten anbieten.
      Spätestens bei der Nachfrage nach Innendurchmesser sowie Segmentlänge (Abstand dieser Zuwachsungen im Bambusrohr) dürften bis hierhin noch verbliebene Händler mangels Aufwand/Gewinnspannenverhältnis aussteigen.
      Hat jemand einen Tipp, an wen man sich da wenden kann ?

      Kann man Schadstoffe von behandelten und lackierten Rohren nicht durch ausreichend langes Vorabwässern herausspülen ? Weil soches Rohr mit 4,5cm Innendurchmesser hätte ich noch da ...

      Eine Frage interessiert mich noch brennend:
      Welche Höhe, die ja bestimmt deutlich niedriger als die Breite ausfallen darf (und sinnvollerweise als Fischhindernis auch sollte), sollte ein rechteckiger Versteckeingang haben ?

      Vielen Dank
      Chris
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Die Höhe würde ich mit ca. drei bis fünf cm veranschlagen, je nach Größe des Krebses.
      Die Geschichte mit dem Auswässern wäre mir grundsätzlich zu riskant - wie willst du messen, dass der Bambus nichts mehr abgibt … dafür gibt's leider keine Tests, und Labor wäre vermutlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen …

      Eine Möglichkeit, so etwas selbst zu basteln - nimm doch Kunststoffrohr, schmelze es an einer Seite zu (mit einem Heißluftfön o.ä., achte darauf, dass es nicht zu heiß wird und Blasen wirft oder gar schwarz wird) und verbau das. Den vorderen Rand kann man mit Silikon einschmieren und dann in Sand wälzen, dann fällt der Kunststoff nicht so auf.
      Oder du verklebst Lavasteine, Schieferstücke, Steine, die du vom Beckenaufbau übrig hast etc.pp. mit aquarientauglichem Silikon …

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hallo Chris,
      wegen der Tonröhren kannst Du doch mal einen Töpfer fragen.Keramikmärkte gibts in dieser Jahreszeit in jeder Gegend.
      Die Röhren von Frank und Carstens Garnelenhaus sehen auch sehr natürlich aus, aber ich weiß nicht,ob es die dort in Deiner gewünschten Größe gibt.
      Viele Grüße von Lenore
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      um den Krebs würde ich mir auch keine Sorgen machen, so ein Yabby wächst schließlich schneller als zB Yellows. Wenn es den Krebs überkommt, räumt der unter den Fischen auf. Grad junge Yabbys können sowas sehr gut.

      Bei dieser Konstellation ist immer der Kleinere der Dumme.
      mfg Hans
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      "cheraxfan" schrieb:

      um den Krebs würde ich mir auch keine Sorgen machen, so ein Yabby wächst schließlich schneller als zB Yellows. Wenn es den Krebs überkommt, räumt der unter den Fischen auf. Grad junge Yabbys können sowas sehr gut.

      Bei dieser Konstellation ist immer der Kleinere der Dumme.


      So sehr ich hoffe, dass sich solche Zwischenfälle weitgehend verhindern lassen und so hart es klingt: aber diese Variante wäre mir im Fall des Falles lieber als andersrum.
      Wenn man sich so nach Negativerfahrungen umhört hat es natürlich schonmal einen Fisch erwischt, unter aufräumen würde ich jetzt aber eher verstehen, dass der Krebs 1/3 oder 1/2 Aquarium leerfischt :o

      Aber gut, dass es nochmal jemand erwähnt. Wenn jemand der Meinung ist, das wird garantiert komplett in die Hose gehen, möge er/sie diese Anmerkung bitte nicht aus Höflichkeit unterdrücken :D

      Töpfermarkt wäre eine Idee, mal schauen ...

      Habe mich auch wegen Bambus nochmal umgehört und bin bei den örtlichen Händlern (Gartencenter, Baumärkte) wie so oft an die Grenzen derer Fähigkeiten gestoßen. Deshalb wird bei uns inzwischen sehr viel online gekauft. Denn da findet sich für fast alles ein Fachhandel, der zumeist kompetenter, günstiger oder gleich beides ist. Aber das ist ein ganz anderes Thema ...

      Von auswärtigen Händlern weiss ich jetzt, dass eine Pilz- und Schädlingsbehandlung Importbedingung für Bambus ist. Bei einem der Händler wird dies mit einer Salzlauge gemacht, was zumindest in zahlreichen Terrarien bisher keine Probleme gegeben haben soll - bei einem anderen Händler werden die Stäbe "gegast".

      In den Sinn gekommen sind mir noch Kabelkanäle die dann beklebt, begrünt etc. werden. Andererseites bestehen die möglicherweise nicht aus PP (oder war es PE), wie die grauen Wasserrohre, sondern PVC mit entsprechenden Weichmachern. Dann käme das eher nicht in Frage ...

      Grüße und Danke
      Chris
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Das kann auch klappen und es gibt keine Verluste. Bei Krebsen weiß man das nie.

      Bisher habe ich immer Baumarktbambus gekauft, dort kann man sich halt gleich ne ganze Stange in der richtigen Dicke holen und nach Bedarf zusägen. Bisher habe ich immer Bambus mit einer matten Oberfläche genommen und den dann solange gewässert bis er unterging.
      mfg Hans
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hallo,

      nach einigen Überlegungen, wie Verstecke eingebarcht werden könnten, kommt leider die Erkenntnis immer mehr durch, dass es im Becken mit 100x40 Grundfläche bei (wenn auch recht flacher) 3D-Rückwand und schon vorhandenen, aber eher für die Fische geeigneten Steinaufbauten, doch sehr, sehr eng werden könnte.

      D.h. einfach nur freie Bodenfläche mit Sand würde echt sehr rar werden.
      Deshalb überlegen wir gerade, auf ein Paar "Procambarus Alleni" umzuschwenken.

      Vorteile:
      - etwas kleiner -> bessere Einbringung von Verstecken möglich
      - beim GAU zumindest in finanzieller Hinsicht kleinerer Schaden

      Nachteil
      - noch zerstörerischer veranlagt (Planzen) :)

      Gute Idee / Schlechte Idee / nimmt sich nicht viel ?

      Wie gerne würde ich inzwischen gleich auf ein viel größeres Becken umschwenken, aber das ist hier aufgrund der Bauweise zu riskant :(

      Grüße und Danke
      Chris
    • Re: Cherax Destructor unter Fischen - gute Verstecke ?

      Hallo,

      noch sind die Fische (bis auf 3 Stück) nicht drin. 10 Tiere von 2 kleinbleibenden und/oder friedlichen Arten mit jeweils einem Männchen, optimalerweise davon eine Art noch die Labidochromis "Yellow" (da friedlich und nicht territorial), sind aber nach beinahe allen gelesenen Meinungen kein Problem. Steinaufbauten natürlich vorrausgesetzt ...

      Wenn die Endanzahl mit dem Krebswunsch reduziert werden müsste, dann wäre das eben so. Nur weniger 8 Tiere ist bei zwei Arten wegen des m/w-Verhältnisses nicht so günstig.

      Grüße
      Chris