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Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

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    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      "Carsten Logemann" schrieb:

      Hallo Ingo,
      Einzelheiten kann ich leider aus Mangel an Kenntnis über die Details nicht nennen, aber Roland ist ja Dipl. Biologe, Dipl. Ing. agr. FH und Dipl. Ing. agr. Uni und daher denke ich es steckt mehr dahinter als Spekulation. Einzelheiten sollte sicher Roland beantworten, der ist aber leider krankheitsbedingt erstmal ausgefallen. :(
      An dieser Stelle wünsch ich gute Besserung Roy. :huhu:


      Hallo Carsten,

      akademische Titel sind ja ganz nett (ich glaube, davon habe ich auch welche), aber in den Naturwissenschaften bevorzugt man doch experimentelle Ergebnisse als Grundlage für Überlegungen und Diskussionen.

      Ich möchte auch nicht den Nutzen des Bienensalzes in Frage stellen, nur mit der Erklärung, damit würde eine besonders Shrimp-günstige Mikrofauna und -flora erreicht, komme ich nicht so ganz zurecht, weil hier vermutlich andere Parameter wesentlich mehr ins Gewicht fallen.

      Deswegen würde mich eben interessieren, ob sich jemand mal die Mühe gemacht hat und Mikrofauna und -flora in Becken mit und ohne Bienensalz bzw. konzentrationsabhängig bzw. mit anderen Salzen, Düngern etc. angeschaut hat und es belastbare Daten hierzu gibt.

      @Printe: Danke für die Unterstützung, meine Recherche blieb bisher auch ohne Ergebnis.

      Gruß
      Ingo
    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      "b5irin" schrieb:




      Shrimp-günstige Mikrofauna und -flora erreicht, komme ich nicht so ganz zurecht, weil hier vermutlich andere Parameter wesentlich mehr ins Gewicht fallen.

      Deswegen würde mich eben interessieren, ob sich jemand mal die Mühe gemacht hat und Mikrofauna und -flora in Becken mit und ohne Bienensalz bzw. konzentrationsabhängig bzw. mit anderen Salzen, Düngern etc. angeschaut hat und es belastbare Daten hierzu gibt.

      Gruß
      Ingo



      Hallo Ingo,

      ich habe noch keinen Titel in diesem Bereich, aber eventuell reichen dir auch Erfahrungswerte eines Nutzers, der doch eine gewisse Menge das Salzes verbraucht. Natürlich ist das nicht wissenschaftlich belegbar. Aber Titel scheinen dir ja nicht so wichtig, und da probieren ja eh über sstudieren geht, hier etwas aus der Praxis ;)

      Ich müsste nochmal nachlesen, aber ich glaub es geht nur um die Begünstigung der Mikrostrukturen im System.
      Sobald man diese begünstigt, sollte dies ansich den Tieren zugute kommen.

      Ich hatte mehrere Salze in Verwendung:

      Sera
      DRAK
      Preis Diskusmineral
      Preis Calciumchlorid Dihydrat
      Selbstmischungen aus Citraten & Acetaten

      Immer in Verbindung mit einem Volleisendunger der Firma DRAK.

      Zu anfang lief immer alles ganz gut, aber auf Dauer bemerkten wir des öfteren Mangelerscheinungen an unseren Moosen.
      Oft hatten wir unerwartetes Sterben mehrerer Individuen in kurzen Zeiträumen.
      Bakterienblüten traten des öfteren auf. Bewüchse an den Scheiben, wie wir sie in all unseren Zuchtbecken zu Anfang hatten, gingen zurück, oder wichen schleimigen braunen Belägen, wärend sich gewisse Vertreter von Algen breit machten.

      Die Abläufe in den Abbauprozessen der Stickoxide liefen nicht richtig. Die HMF zeigten keinerlei Bildung des gewünschten (fein, krümeligen) Filtermulmes.

      Das alles hatte viel Messerei zur Folge, die Nitratwerte waren fast immer starken Schwankungen unterlegen, je nachdem, wie stabil das System gerade mal lief.
      Oft durften wir Bakterienrasen in den Becken beobachten, wie man sie sonst nur aus der Einlaufphase kennt.

      Der pH war kaum mehr festzunageln, durch den Einfluss der schwankenden Nitratwerte, was wir durch viel Wasserwechselei zu regeln versuchten. Im Fall der Acetate bildete sich Calciumhdrogencarbonat, durch das anlagern von CO2-Molekühlen, was natürlich zu wunderbaren anstiegen be den pH-Werten führte.

      Manche Tiere mochten das garnicht, und quittierten das Ganze mit regelmäßigen Großausfällen.

      Alles in allem leif es zuerst immer gut, dann kamen die Katastrophen.

      Seit wir das Produkt von Salty Shrimp verwenden (Testphase und Erscheinen auf dem Markt), läuft das deutlich besser (auch deshalb, empfehlen und verkaufen wir es auch). Filtermulm überall in gewünschter Konsestenz und Menge. Gleichmäßige Bewüchse an den Scheiben, die gerne abgeweidet werden. Die Oberfläche der HMF sieht sauber aus. Nur wenig Pinselalgen und ähnliche Flora. Wasserwechselintervalle zeitlich planbar (meist sogar erst nach 14 Tagen). Keine Bakterienblüten. Gleichmäßige Abläufe in der Stickoxidkette. Kein Einsatz mehr von Volleisendunger (fast nur Mooshaltung). Einfache Handhabung, auch für Kunden, die das Aufsalzen von Wasser scheuen.

      Was soll ich sagen, wir haben es sicher nicht wissenschaftlich getestet. Aber wir arbeiten seit 2007 mit Garnelen im Moment pflegen wir Anlagen mit zusammen rund 6000 Litern Wasser, welche doch von ettliche Garnelen und auch einige Fischarten bewohnt werden.

      Und eines kann ich mit sicherheit sagen, die Systeme liefen nie so stabil und sauber wie heute, was uns auch Erfolge bei Arten beschert hat, von welchen wir früher nur träumen konnten.
      An irgendwas muss das ja liegen, und da die Filter deutlich mehr leisten, der Mulm aussieht wie er soll, die Scheiben die gewollten Beläge aufweisen, und wir keine Bakterienblüten mehr haben (wir vermuten durch Wechsel von Absterbephasen und Wiederaufbau), sowie die Werte stabil bleiben (auch im Bereich der Stickoxide), glauben wir schon, dass es an stabileren Kulturen der gewünschten Mikroorganismen liegt.

      Glauben ist nicht wissen, aber für uns, gibt der Erfolg dem Produkt recht ;)
      Viele Grüße
      Christian & Claudia
    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      Hallo Christian & Claudia,

      danke für den Bericht zu Euren Erfahrungen mit dem Salz. Ich habe es selbst schon ausprobiert und bin mit den Resultaten auch sehr zufrieden, deswegen kann ich

      "C&C" schrieb:

      Glauben ist nicht wissen, aber für uns, gibt der Erfolg dem Produkt recht ;)


      guten Gewissens zustimmen. Für mich stellt sich (aus rein naturwissenschaftlicher Neugier) allerdings die Frage, ob durch das Salz direkt passende Bedingungen für die Garnelen geschaffen werden (was mir zumindest bisher logischer erscheint) oder ob die Wirkung indirekt durch die Schaffung eines für Garnelen "optimierten" Mikromilieus erzielt wird.

      Letzteres liest man an verschiedenen Stellen ja doch öfters, nur gerade in kleineren Becken mit mal mehr, mal weniger Futter und sonstigen Unterschieden zwischen den Haltungen nur durch die Verwendung des Salzes (dazu noch ohne "Animpfen") eine bestimmte Mikrofauna und -flora zu erzielen und zu erhalten, die dann erklärt, warum sich die Garnelen unter diesen Bedingungen gut entwickeln, erscheint mir nicht wirklich plausibel. Es sind einfach zu viele Faktoren.

      Deswegen meine Frage, ob sich jemand mal wirklich Mikrofauna und -flora im Detail angeschaut hat.

      Gruß
      Ingo
    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      Moin moin :drink:
      Verfolge diesen Thread auch sehr aufmerksam und wundere mich eigentlich nur warum nach wissenschaftlichen Ergebnissen/Versuchsreihen gefragt wird. ?(
      Die Versuche wurden von vielen Aquarianern in Ihren Anlagen durchgeführt; siehe Christian & Claudia zb.
      Auch meine Wenigkeit durfte daran teilnehmen und was soll ich sagen,was Chris nicht schon gesagt hat.
      Auch in meiner kleinen Anlage traten die gleichen Ergebnisse ein. :happy:
      Das was Roy dort "gebaut" hat :thanks: ist einfach klasse,es funktioniert und begeistert mich jeden Tag auf´s neue, :happy:
      wenn ich in meine Becken schaue :thumbup:
      In diesem Sinne
      Gruss Rainer
    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      Hallo Rainer,
      dass danach gefragt wird liegt denke ich einfach an der normalen Neugier des Menschen, ich möchte auch immer gerne mehr wissen oder Hintergrundinfos bekommen und hinterfrage auch ständig Dinge, das find ich völlig normal. ;)

      Hallo Ingo,
      Roy geht es bereits besser und ich denke er wird bald etwas dazu sagen können.
      Selbstverständlich hast Du Recht, die Bildung eines guten Mikromilieus ist natürlich von vielen Faktoren abhängig und daher verspricht das Produkt ja auch nicht dass bei Verwendung auf jeden Fall ein solches positives Millieu entsteht, sondern nur dass es die Bildung eines solchen Milieus fördert. :)
      Grüße
      Carsten

      Bitte keine geschäftlichen Anfragen per PN oder als Beitrag im Forum.
      Unter der eMail-Adresse carsten@garnelenhaus.de bin ich für Dich da.
    • Re: Aufhärtesalze/Soils und genetische Diversität

      Hallo Allerseits,

      es tut mir leid, dass ich jetzt antworten konnte. Die Salzmischungen sind nicht nur auf die Garnelen abgestimmt. Hierfür reichen einige wenige Parameter. Es hat sich auch bei Testern gezeigt, dass die meist angenommenen Wasserparameter wie niedriger pH-Wert und Leitwert bei frisch eingerichteten Becken zunächst einmal vollkommen egal sind. Allerdings laufen Becken mit den genannten angestrebten Wasserparametern stabiler bezogen auf die Standzeit eines Aquariums.
      Nun aber zum anderen Aspekt, der hier wohl hinterfragt wird im Thread. Die meisten Wasseraufbereitungssalze orientieren sich nur an den Wasserparametern, nicht aber an der Mikroflora. Eine stabile artenreiche Mikroflora ist aber notwendig um monospezifische Bakteriengesellschaften zu vermeiden. Das ist nicht unbekannt und stellt sich beispielsweise auch in Kläranlagen ein. Der entscheidende Vorteil dieser Bakterien ist, dass sie auch nitrifizieren können. An der Wasserwerten können wir nicht feststellen ob die Nitrifikation durch spezifische Stickstoffoxidierer oder beispielsweise durch Pseudomonas aeruginosa efolgt. Wenn Pseudomonas aeriginosa nicht genügend Antagonisten vorfindet, wird er in wenigen Monaten alle anderen Bakterien verdrängt haben. Ps. a. ist zwar in der Regel harmlos, kann aber auch ein potentieller Krankheitserreger sein. Wenn die Tiere im Aquarium geschwächt wurden - aus welchen Gründen auch immer (Stress, Häutung, Eier produzieren und umsorgen etc.), können diese Bakterien Krankheiten auslösen. Die Salzmischungen setzen sich so zusammen, dass es zumindest nicht an Substraten und notwendigen Elementen mangeln soll, egal welche Bakterien sich in den Filmen befinden. Ich habe einen Artikel geschrieben, der in Kürze bei den Crustahuntern veröffentlicht wird. Vielleicht wird dann einiges klarer.
      Wir haben ja an den Instituten bei Fischen schon länger sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Förderung der Mikroflora. Wir beschäftigen uns ja nicht erst seit dem Bienensalz mit solchen Wasserkonditionierern. Bisher haben wir nur noch keine Salzmischungen für den Hobbybereich sondern nur für Großanlagen hergestellt. Dass sie nun für die Garnelenszene und in Kürze auch für die Fischaquarianer zur Verfügung stehen, haben wir lediglich der Anfrage vom Garnelenhaus zu verdanken, das mich beauftragt hat spezifische Garnelensalze zusammenzustellen.
      Grüßle Roy