..., meine Gedanken sind jetzt bei den 50 Leuten, die sich im AKW aufhalten
und immer noch alles versuchen um den ganz großen Gau noch noch zu verhindern!

Die Hoffnung stirbt zuletzt - wollen wir hoffen, das sie es doch noch schaffen.

Frank

Ich hab das an anderer Stelle schon geschrieben, aber hier möchte ich es auch nochmal schreiben...

...hoffentlich wachen die Menschen weltweit auf...dies ist nicht nur ein japanisches Problem, nicht nur eine japanische Katastrophe....sollte dort wirklich der 3- oder sogar 4-fache Gau eintreten werden wir alle die Konsequenzen tragen...Luft, Wasser, verstrahlte Tiere, Pflanzensamen, lassen sich nicht einsperren, auch nicht wenn wir das gerne hätten. Vielleicht wird es uns in unserer Ignoranz nicht auffallen, weil wir ja nicht direkt betroffen sind, nicht im Katastrophengebiet leben, die Auswirkungen nicht mittelbar zu spüren bekommen....und wir zu blind sind die schleichenden Prozesse wahrzunehmen oder sie gar nicht sehen wollen...aber die Welt die wir heute noch kennen wird sich dadurch verändern, zuerst auf der kleinsten, mit bloßem Auge nicht sichtbaren Ebene...der molekularen....das sichtbare Ergebnis werden unsere Enkel und nachfolgende Generationen zu spüren und sehen bekommen...und sich fragen wie es dazu kommen konnte,..... und es wird keiner mehr übrig sein der es ihnen erklären könnte.

Das was immer dort passiert wird nicht nur Auswirkungen auf das Hier und Jetzt haben, nicht nur auf die Japanerim Besonderen und die Bewohner des Indopazifischen Raumes im Allgemeinen, diese Katastrophe ist eine weltweite, nicht erst morgen oder übermorgen...sondern schon hier und jetzt...und sie wird es auch in der Zukunft sein...einen Teil der Auswirkungen können wir vielleicht schon erahnen, aber was ist mit dem was unsere Vorstellungskraft übertrifft, was wir nicht mehr erleben werden.... Da habe ich heute eine Schlagzeile gelesen daß doch darum gebetet wird daß der Wind nicht in Richtung Tokio weht und so die Radioaktivität dorthin bringt....und ich habe mich gefragt wie DUMM dieser Gedanke ist, denn irgendwo wird der Wind hinwehen und dort werden ebenfalls Menschen leben.....betet man dann also indirekt dafür daß es lieber Andere trifft...wie human ist das denn? Und was ist mit den Menschen die ihr Leben riskieren um den Gau zu verhindern....ich mag mir nicht wünschen daß es die Einen auf Kosten Anderer nicht trifft.....ich wünsche mir es möge ein Wunder geschehen...auch wenn das utopisch ist, daß "Mutter Erde" uns Menschen nochmal eine Chance gibt.

zu diesem beitrag fällt mir nur auf den Punkt getroffen ein..

danke Heike

Was mich erschreckt ist, dass durch den ganzen Trubel um die bevorstehende atomare Katastrophe
kaum noch jemand an die tausenden Erdbeben- und Tsunamiopfer denkt!
Erst gestern (!!!) kam einmal ein Bericht über die Opfer im öffentlich-rechtlichen Fernsehen...
Ansonsten bekommt man aus den Medien, finde ich, recht wenig mit!
Und das schlimmste ist doch: Viele Betroffene wissen noch gar nicht, dass sie sich in bereits atomar verseuchtem Gebiet aufhalten weil das Funknetz noch nicht vollständig repariert ist...Sie haben Angst wo ihre Verwandten sind oder was sie am nächsten Tag essen sollen und 30km weit entfernt explodieren die Reaktoren!
Furchtbar diese Vorstellung...!

Ich wünsche mir auch, es möge ein Wunder geschehen:
Die Menschheit bekommt gerade eben die Chance endgültig umzudenken -
aber wen es nicht persönlich trifft, der vergißt schnell wieder aus den unterschiedlichsten Gründen

Gruß Ev

"Devil-Crusta10" schrieb:

Da habe ich heute eine Schlagzeile gelesen daß doch darum gebetet wird daß der Wind nicht in Richtung Tokio weht und so die Radioaktivität dorthin bringt....und ich habe mich gefragt wie DUMM dieser Gedanke ist, denn irgendwo wird der Wind hinwehen und dort werden ebenfalls Menschen leben.....betet man dann also indirekt dafür daß es lieber Andere trifft...wie human ist das denn?

Nein, so ist das nicht... ein wenig Sachlichkeit würde schon gut tun: aktuell weht der Wind raus aufs Meer in Richtung Osten, hinaus auf den Pazifik. Die nächste Landmasse in diese Richtung ist Hawaii, tausende von Kilometern entfernt.
Die radioaktiven Partikel von Fukushima werden nicht in deratige Höhe wie die von Tschernobyl gelangen. Dort waren die Reaktoren nämlich mit Graphit ausgekleidet, welches angefangen hat zu brennen. Dadurch kamen recht viele Partikel bis in sehr große Höhen und konnten sich so sehr weit verteilen.
Fukushima hat dieses Graphit zum Glück nicht, d.h. die Partikel würden "nur" durch die Knallgasexplosionen (Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff) in die Atmosphäre gelangen und damit nicht sehr hoch gelangen. Damit kämen sie nicht sehr weit, maximal einige hundert bis eintausend Kilometer. So sagen es jedenfalls die Atomexperten.
Weht der Wind nun weiterhin nach Osten, gehen die Partikel über dem Pazifik nieder und sinken dort mittelfristig auf den sehr tiefen Meeresgrund. Nicht schön, aber von allen jetzt noch denkbaren Szenarien das beste... pazifischen Fisch sollte man dann allerdings nicht mehr essen, die Japaner werden sich da massiv umorientieren müssen, denn die restlichen Meere werden den Fischbedarf nicht decken können, ohne hoffnungslos überfischt zu werden. Der Fischbestand des Pazifiks wird sich so immerhin erholen können, solange er nicht allzu sehr bestraft wird.

Ich weiß es ist schwer, bei den ganzen "Atom-Livetickern" und "Mutter-Erde-Apokalyptikern" den Überblick zu behalten, Informationen zu filtern und an die armen Menschen zu denken, die alles verloren haben. Trotzdem sollte man es versuchen.
Ich habe die Japaner als sehr fleißig, ertragend und zäh kennengelernt. Ich hoffe, daß diese Tugenden ihnen dabei helfen, diese Krise so gut es geht zu überstehen. Es müssen sehr viele Menschen zu Grabe getragen und ganze Landstriche aufgeräumt und wieder aufgebaut werden. Hoffentlich kommt der Strahlungshammer nicht noch zusätzlich darauf.

Grüße,
Bernhard

Hi Bernhard,

kurzfristig mag es uns als die beste Lösung erscheinen wenn die atomaren Partikel im Meer nieder gehen....aber ist das wirklich so?
Das Meer hat keine Grenzen die Strömungen ziehen sich durch alle Ozeane...Tiere die verstrahlt werden können wie z.B. Fische, Schildkröten, Plankton, etc. werden mit ihnen verdriftet oder ziehen mit ihnen....und was ist mit Seevögeln, Seelöwen und anderen großen Wirbeltieren, der gesammten Nahrungskette im Ozean. Wie schaut es auf lange Sicht aus mit Mutationen, Gendefekten, etc....was im Meer passiert können wir nie eingrenzen und es wird uns alle betreffen egal wohin die radioaktive Wolke zieht.
Können wir uns sicher sein welche Auswirkungen das für die weitere Zukunft haben wird...die unserer Enkel, Urenkel und Ururenkel......
Also egal wohin es zieht...wir werden anfangen müssen uns um unsere Zukunft Gedanken zu machen und auch auf kleinste Veränderungen der Umwelt zu achten....und sicher ist Keiner mehr...nirgendwo, das sollten wir uns bewußt machen, das was gerade passiert ändert unser Aller Leben und das ist nicht mehr zu ändern...ein Zurück gibt es nicht mehr.
Das ist keine Panikmache und auch keine Parole gegen Atomenergie, es ist einfach die nackte Wahrheit und davor kann ich den Kopf in den Sand stecken und so tun als wenn ich nichts sehe oder ich trete dem offenen Auges entgegen.

Meine Gedanken sind im Moment bei den 50 Menschen im Kraftwerk Fukushima, was diese Menschen gerade für die ganze Menschheit tun können wir ihnen nie im Leben auch nur ansatzweise vergelten, nicht in unserem und erst recht nicht in dem was von ihrem noch übrig bleibt.

"Devil-Crusta10" schrieb:

und sicher ist Keiner mehr...nirgendwo, das sollten wir uns bewußt machen, das was gerade passiert ändert unser Aller Leben und das ist nicht mehr zu ändern...ein Zurück gibt es nicht mehr.

Das ist aber ein wenig arg pathetisch... wieso soll denn niemand mehr nirgendwo sicher sein?
Klar ändert das jetzt viele Dinge, genauso wie alle Naturkatastrophen, Kriege, Unfälle etc.
Aber das ist doch kein Grund, in Endzeitstimmung zu verfallen... es ist schon richtig, daß die radioaktive Materie sich erstmal mit den Organismen im Meer verteilt. Aber dort wird sie auch sehr großflächig verteilt und damit stark verdünnt, das Meiste wird auf den Meeresgrund sinken. Einige Organismen werden sterben, viele werden kontaminiert sein, bis das Zeug irgendwann am Ende der Nahrungskette in Walen und Haien angelangt ist. Das Positive daran: wenn die Bestände belastet sind und nicht mehr gefangen werden, können sie sich erholen. Und durch die Anreicherung in Haien und Walen findet vielleicht endlich das Abgeschlachte dieser Tiere ein Ende.

Alles auf jeden Fall besser als Millionen toter und verstrahlter Menschen, unbewohnbarer Großstädten etc.

Erstmal abwarten, was wirklich passiert... momentan tut sich ja scheinbar wenigstens ein bißchen etwas, vielleicht bekommen wir ja ein Wunder und der SuperGAU bleibt aus...

Grüße,
Bernhard

"Devil-Crusta10" schrieb:

kurzfristig mag es uns als die beste Lösung erscheinen wenn die atomaren Partikel im Meer nieder gehen....aber ist das wirklich so?
Das Meer hat keine Grenzen die Strömungen ziehen sich durch alle Ozeane...Tiere die verstrahlt werden können wie z.B. Fische, Schildkröten, Plankton, etc. werden mit ihnen verdriftet oder ziehen mit ihnen....und was ist mit Seevögeln, Seelöwen und anderen großen Wirbeltieren, der gesammten Nahrungskette im Ozean. Wie schaut es auf lange Sicht aus mit Mutationen, Gendefekten, etc....was im Meer passiert können wir nie eingrenzen und es wird uns alle betreffen egal wohin die radioaktive Wolke zieht... .

Ich schliesse mich an und bin zutiefst geschockt nebst meinem Mitleid für und der Hilflosigkeit gegenüber aktuell betroffenen Menschen.
Muss es denn immer soweit kommen, bevor bei gewissen Leuten ein Umdenken stattfindet?

Traurige Grüsse
Ruth

Hi Bernhard,

ich verfalle nicht in Endzeitstimmung, aber wir haben und spielen immer noch mit dem "Feuer", haben uns schon mehrmals die Finger verbrannt und immer noch nicht daraus gelernt.
Und wenn man sich anschaut welche Folgen Atomkatastrophen......gewollte, wie in Hiroshima und Nagasaki, auf den Bikini Atollen oder unbeabsichtigte wie Tschernobyl, schon in der nachfolgenden Generation auf das Erbgut von Pflanzen und Lebewesen hatten, woher nimmst du dann die Gewißheit daß es im Meer schon nicht so schlimm wird.
Sicher, es ist das Beste für die Menschen in Japan, aber egal wohin die Strahlung geht, sie wird unsere Zukunft beeinflussen...und das hat nichts mit Pathetizismus oder Endzeitstimmung zu tun sonder einfach damit, daß ich weiter denke als bis nur zum Horizont dessen was ich sehen kann.
Und ob die Vermehrung genetisch mutierter Wale und Haie wünschenswert ist bleibt abzuwarten, es könnte auch schlicht und einfach dazu führen daß diese und andere Arten unfruchtbar werden und aussterben.

Momentan jedenfalls gehört meine ganze Hochachtung und Bewunderung den selbstlosen Menschen die in den Atomkraftwerken ihr Leben lassen um das Schlimmste zu verhindern...und sag mir jetzt nicht daß das wieder pathetisch ist, diese Menschen haben sich sehenden Auges einer Strahlung ausgesetzt die sie über wahrscheinlich sehr kurze Zeit umbringen wird.

Ja, Du hast ja sicherlich mit Vielem Recht, aber es ist einfach übetrieben, wenn Phrasen wie "niemand ist nirgendwo mehr sicher" fallen... ganz so schlimm wird es nicht kommen
Es wird auch nicht zu massivem Artensterben oder ähnlichem kommen, weil ein Teil des Pazifiks verstrahlt wird... dann wäre das schon früher passiert bei all den vielen Atombombentests, die es gab.
Trotzdem ist das natürlich alles furchtbar und man kann hoffentlich davon ausgehen, daß gewisse Themen in Zukunft anders gesehen werden, wie z.B. AKWs in Erdbeben- und Flutgebieten!

Meine Gedanken sind auch bei den Männern im Kraftwerk... ich hoffe, ihr Opfer ist nicht sinnlos!