Hallo Freunde,

ich bräuchte mal wieder etwas Hilfe von euch:

In meinem 30er werkelt ein Dennerle Nano-Eckfilter aus dem Start Set. So weit, so gut. Der Filter ist mit dem Filterkorb und dem Dennerle Bio-Granulat ausgerüstet. Außerdem soll ein Baby-Protect meine Zwerge vor einer unschönen Erfahrung schützen.

Die Wasserwerte sind in meinen Augen ok. Biologisch scheints zu laufen. Nur das Ding ist alle 10 Tage reif zur Reinigung, weil kaum noch Oberflächenbewegung stattfindet. Es bildet sich dann auch so eine dünne Schlierenschicht, die mir nun gar nicht gefällt.
Meistens ist dann der Bodenschwamm und die Schwammsäule in der Mitter des Substratkorbs zugemumlt, und auch zwischen dem Granulat ist dann ordentlich Schmodder. Wenn ich das alles in einem Liter Aquarienwasser ausspüle, dann schnurrt er wieder wie eine Eins, aber nach 10-12 Tagen ist wieder alles wie zuvor.
Im Becken selbst ist aber keine Aufwirbelung von Mulm oder Dreck zu beobachten, und ich denke manchmal, dass der Schmodder einfach abgestorbene Filterbakterien sind, weil der Dreck zum EInsaugen irgendwie nie so wirklich im Becken zu sehen war.

Habt ihr eine Idee, wie man das Problem in den Griff bekommt?

Wenn die Standzeit mit dem Filterkorb so kurz ist, dann haben die Vliesbenutzer mein volles Mitgefühl.

Gruß
toothbrush

Hallo HP,

dein Konstrukt? Jetzt aber bitte mehr (Fotos, Beschreibung etc.). Erst anfüttern und dann verhungern lassen gilt nicht.


Gruß
toothbrush

Hallo Freunde,

durch HPs Konstruktion und eure Links habe ich mir ein wenig Gedanken gemacht, und folgende Lösung ausgetüftelt:

Mit zwei Stücken 15mm Kabelkanal habe ich Führungsschienen für eine 2cm Filtermatte gebastelt. Das Problem, wie die Schienen im laufenden Betrieb zu befestigen sind, habe ich lösen können, indem die Schienen von ihrer Länge her so geschnitten wurden, dass man sie mit den Auflagen der Abdeckscheibe am Dennerle Cube gegen den Beckenboden pressen kann. So rutschen sie nicht hin und her, sondern halten ihre Position.
Der so entstehende Eck-Mattenfilter hat einen Radius von 85mm, und wird vom Dennerle Nanofilter angetrieben. Das Biogranulat habe ich drin gelassen (hat vorher ja schon für gute Wasserwerte gesorgt) so gibt es beim neuen Filter keine Einfahrzeit.
Auf lange Sicht hoffe ich sogar darauf, dass die Nitrifikation sich vom Filter auf die Matte verlagert, und bei langsamen Durchfluss das Wasser nach Passieren der Matte schon recht sauerstoffarm ist, und im Filter anaerobe Bedingungen entstehen. Dann würde vielleicht sogar etwas Nitratabbau stattfinden können.
Mit der gewählten Schenkellänge sind auch die Öffnungen des Dennerle Ausströmrohres außerhalb der Matte und voll funktionsfähig. Hinter der Matte ist etwa 1-1,5 cm Abstand zum Eckfilter, damit dieser nicht nur punktuell durch die Matte saugt.
Der Abschluss der Leisten mit der Beckenwand ist erstaunlich gut. Ich kriege noch nicht mal eine feine Skalpellklinge in den Spalt geschoben.
Ich habe auch ein wenig Mineralpulver in Wasser aufgelöst und vor dem Filter ins Wasser gegeben:
Man kann deutlich sehen, wie das milchige Wasser auf voller Fläche von der Matte angesaugt wird und so gut wie nicht durch die Fuge verschwindet. Das werdeich aber beobachten müssen, denn wenn die Matte voll besiedelt ist, wird ihre Durchlässigkeit wahrsscheinlich deutlich nachlassen. Da heissts dann wohl aufpassen. Im ungüstigen Fall muss eine dünne Schicht Schaumstoff zwischen Führungsschiene und Aquarienwand eingebracht werden.
Die Matte selbst geht nicht bis zum Beckenboden, sonder endet ca. 2cm tief im Kies. Auf der Innenseite der FIlterkammer habe ich ca. 2cm Nanokies aufgeschüttet. Das beult die Matte nicht aus, aber Wasser müsste zur Umgehung der Matte erst 2cm durch den Boden nach unten, und dann 2cm durch den Kies wieder nach oben. Der Dennerle Nanokies ist ja auch recht kompakt, weshalb ich mir da nicht so viele Gedanken mache.

Im Augenblick ist das ein Notbehelf, den ich mittelfristig gegen einen Nachbau des Eck-HMFs austauschen werde. Muss an der Arbeit in der Abteilung Apparatebau mal die Plexi-Reste sichten und im nächsten Urlaub gehts dann ans Basteln. Kabelschacht und Filtermatte waren eben noch vorrätig.
Als Antrieb werde ich den Dennerle beibehalten, weil so schön leise und sparsam wie der ist . . .

Den Garnelen gefällts auf jeden Fall. Die Matte ist seit 3 Tagen drin, und wird schon fleissig abgeweidet.

Gruß
toothbrush

Danke für eure Posts. Ich habe verstanden: "Dunkel die andere Seite ist!"


Auf vielfachen Wunsch kommen hier die Bilder:







Jetzt bin ich mal gespannt, wie es auf Dauer laufen wird.


LG
toothbrush

So,
nach der Warnung Miiros vor Klettergarnelen, wurde ein "Garnelenabweiser" aus einem Viertelkreis Plexiglas nachgerüstet. Jetzt hat der Filter einen Deckel. Er liegt auf dem Filter oben auf und wird auch nur mit den Auflagen der Abdeckscheibe festgeklemmt.

Gruss
tootbrush

Hi Olli,

das ist der MIni-Oxidator der Firma Söchting. Falls dunoch ein Bisserl über die Funktion lesen magst guckst du hier:

wirbellotse.de/technik/ein-wen…von-oxydatoren-t4196.html


Gruß
toothbrush

Hallo Freunde,

hier mal ein kleines Update:
Seit dem Einbau des Mattenfilters läuft der Dennerle Eckfilter hinter der Matte mit unvermindertem Durchfluß gedrosselt und wartungsfrei. Die Wasserwerte im Becken sind gut:

pH 6,4
GH 6
KH 3
Nitrit 0
Nitrat zwischen 0 und 5 mg (Tröpfchentest)
Lw 270µS (tippe mal auf die Humine/Fulvosäuren von den Erlenzapfen, das Wasser hat einen guten Bernsteinton)

Das Wasser ist auch deutlich klarer und enthält fast keine sichtbaren Schwebstoffe mehr. Die große Rückhaltefläche scheint der Grund zu sein.
Ich habe auch angefangen, das Wasser beim WW mit dem Schlauch hinter der Filtermatte zügig abzuziehen, was dann 2x die Woche eine zusätzliche Feinfilterung bewirkt und Krümmel aus dem Wasser entfernt.

Die Matte ist, wie von HP prophezeit, schön braun-grün geworden, und die Garnelen freuen sich an ihrer Spielwiese. Besonders die Minis pendeln eigentlich zwischen ihrem Moosversteck und der Filtermatte.
Bis jetzt hat sich auch noch niemand hinter die Matte verlaufen. Habe mir aber auch Mühe gegeben alle Löcher zu verstopfen.

Eine interessante Beobachtung ist, dass der Filter offensichtlich selbstdichtend ist: Da die Führungsschienen ja nicht mit dem Becken verklebt sind, kommt auch ein wenig Wasser an der Matte vorbei in die Filterkammer. Inzwischen zeigt sich jedoch, das feiner Mulm den Minispalt zwischen Glas und Schiene zunehmend verstopft. Das wird zwar sicher nie wirklich dicht, aber jeder Tropfen Wasser, der durch die Matte muss, ist willkommen.

Bis jetzt bin ich sehr zufrieden und ausgesprochen positiv überrascht vom guten Funtionieren des Filters. Damit hätt eich so nicht gerechnet, da es ja nur ein zusammengeschusterter Notbehelf und kein regulärer Eck-HMF ist.

Gruß
toothbrush