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GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Sinterglas

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    • Moin,

      ich setze das jetzt einfach mal ins Wasserchemie-Forum, auch wenn es im Grunde genommen um ein Filtermaterial geht, was in den Bereich Technik gehört.

      Ich möchte hier aber auf die chemischen Eigenschaften von Sinterglas zu sprechen kommen.

      Sinterglas wird von vielen Aquarianern als biologisch hochaktives Filtermaterial genutzt, auch von mir (bisher).
      Bekannte Produkte sind z.B. Siporax von Sera, Turbo Perlen von Dennerle, Substrat (pro) von Eheim, Sintomec/Micromec von JBL und auch viele andere.

      Mehr oder weniger aus einem Zufall heraus habe ich einige dieser Produkte heute auf Leitwert und Silikatwert getestet. Dazu habe ich die Materialien jeweils in einen Behälter mit reinem Osmosewasser (Leitwert ca. 15µS/cm, Silikat ca. 0,2-0,4mg/l) gegeben, ein paar Stunden stehen lassen und dann getestet. Hintergund ist, daß ich nach einer verborgenen Silikatquelle in einigen meiner Becken gefahndet habe und schließlich beim Sinterglas gelandet bin, welches ja im Prinzip nichts anderes als Siliziumdioxid ist, Glas eben. Und Silikat ist gelöstet Siliziumdioxid.
      Ich dachte, es müsste etwas anderes sein, da ich davon ausging, daß sich das SiO2 aus dem Sinterglas genauso wenig löst wie z.B. aus Aquarienscheiben. Obendrein wird ja auch überall postuliert, daß diese Sinterglasmaterialien völlig wasserneutral sind.

      Das ist leider ein Irrtum!
      Ich hatte in allen Proben starke Leitwerterhöhungen, zwischen 150µS/cm und über 400µS/cm, je länger die Probe steht desto mehr. Morgen werden die Leitwerte sicher noch höher sein.
      Außerdem habe ich bei allen Proben massive Silikatgehalte nachweisen können. Ich habe dazu den Test von JBL verwendet, der bei allen Proben jenseits seines maximalen Anzeigewertes (>6mg/l) lag.

      Soviel zur Wasserneutralität von Sinterglas.

      Dazu passt übrigens das hartnäckige "Forengerücht", Siporax & Co würden "irgendwie das Wachstum von Algen fördern". Das abgesonderte Silikat bildet die Grundlage für die Entstehung von Kieselalgen, welche wiederum als Nahrungsgrundlage für höhere Algen wie Grün- oder Rotalgen, aber auch für Bakterien wie Blaualgen bzw. im Meerwasser Rotschmieralgen dienen.
      Im Meerwasserbereich ist man sehr sensibilisiert für das "Silikatproblem", in der Süßwasseraquaristik ist das Thema aber noch eine Randerscheinung.

      Man kann nun davon ausgehen, daß auch kleinere Mengen Sinterglas im Becken wie die beliebten Sinterplaces durchaus für einen messbaren Silikateintrag sorgen. Ich führe auf die heutige Entdeckung immer wiederkehrende Fadenalgenplagen in meinen nährstoffarmen Garnelenbecken zurück. Ich werde nun in einem der betroffenen Becken alles Sinterglas entfernen, das Filtermaterial wird durch Mattenwürfel ersetzt. Ich bin sehr gespannt, ob ich damit die Fadenalgen los werde und werde dort ansonsten absichtlich nichts weiter verändern.

      Aber auch als Nährboden für unerwünschte Bakterien kamen Silikat bzw. Kieselsäure und eben die dadurch enstehenden Kieselalgen in letzter Zeit in Verruf, wenn ich mich recht entsinne. Umso mehr ein Grund, genau hinzusehen, wenn ein agbelich wasserneutrales Material Leitwert und Silikatwert in die Höhe treiben. Eventuell auch noch andere Parameter, ich habe bisher nur diese beiden gemessen...

      Ich möchte diese ganze Thematik natürlich zur Diskussion stellen und bin auf Eure Meinungen, Beobachtungen und Erkenntnisse gespannt. Eventuell ist das Thema für manche ja auch schon ein alter Hut? Da ich aber nach wie vor andauernd von den "wasserneutralen Eigenschaften" von Sinterglas lese, gehe ich jetzt mal nicht davon aus.

      Viele Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "Maja" schrieb:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Siliciumdioxid
      das bestätigt Deine Beobachtungen, glaube ich.


      Warscheinlich bin ich zu doof. Aber inwiefern sollte der Artikel das bestätigen.
      Dieser sagt ja nur aus das es bei steigendem pH Wert so ist. Bei Bienenwasser sollte es demnach
      nicht so sein. Oder täusche ich mich da. Bin halt kein Chemiker.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sinterglas

      Hallo Bernhard.

      Mir ist noch was eingefallen. Hast du das Material vorher gründlich ausgespült?
      Der Herstellungsprozess soll ja folgendermasen ablaufen. Glas wird mit Salz verschmolzen.
      Dann in Röhrchenform gegossen und anschließend das Salz herausgewaschen sodass die
      poröse Struktur entsteht. Eventuell sind jedoch noch Salze übrig womit sich der enorme
      Anstieg des Leitwerts erklären liese. Sollte ja nach gründlichem auswaschen bzw. nach
      der Einfahrzeit im Becken nicht mehr passieren.
      Und weiter könnte ich mir die Anhebung des Silikatwertes dadurch erklären das Sinterglasstäube
      durch den Transport entstehen und diese den Silikatwert hervorrufen.

      Ist nur eine Theorie.

      Ich verwende bisher in meinen Außenfiltern Eheim Classic 2213 (3l Filtervolumen) und
      Tetratec EX1200 (12l Filtervolumen) Siporax. Beide Filter sind ausschließlich mit Siporax
      gefüllt. Der Leitwert ändert sich jedoch nicht. Beim Tetra sinkt er in meinem großen
      Becken(300l) sogar. Dieses wird als Altwasserbecken betrieben und ich muss immer wieder
      Aufhärtesalz ins Becken geben damit die gH konstant bleibt. Der Eheim ist an mein 60l Cube
      angeschlossen und auch da habe ich keine Änderungen des Leitwerts. Von daher "scheint"
      es nur eine anfängliche Problematik zu sein. Wobei ich beim Einfahren der Becken noch
      kein Leitwertmessgerät hatte und dies auch dadurch nicht dokumentiert hatte.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sinterglas

      Hei Bernhard, ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst ?(
      Zitat Wikipedia>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      Die Erdkruste besteht zu über 90 Prozent, der Erdmantel fast vollständig aus Silicaten. Die häufigsten Silicate in der Erdkruste sind mit 50–60 Volumenprozent die Feldspäte. Andere wichtige gesteinsbildende Minerale sind Glimmer, Tonminerale, Amphibole, Pyroxene, Granat und Olivin. Das häufige Mineral Quarz (SiO2) wird in deutschsprachiger Literatur zu den Oxiden gezählt, im anglo-amerikanischen Schrifttum zu den Silicaten gerechnet.
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      de.wikipedia.org/wiki/Silicate

      So gesehen, mußt Du Kunstoffbecken nehmen, mit Kunststoffummanteltem Kies, keine Steine reinlegen, keinen Sand...
      Weil alles was mineralischem Ursprung ist, besteht irgendwie aus Silicat.
      Habe genug Becken um sagen zu können, das Silicat nicht das Problem ist, sondern die Beckenbiologie ansich.
      Ich habe nur ein Becken in dem Silicat mich ärgert, und das ist mein Sandbecken...Das schon seit jetzt dem 3. Jahr, obwohl es voll ist mit Pflanzen. Es hat immer braune Scheiben X/ und das wird auch nichtmehr anders.

      Von den Becken hab ich noch 3 St. die exakt gleich behandelt werden und keine Kieselalgen haben.

      In allen leben die Garnelen glücklich und zufrieden und wenn mal eine nicht aus altersgründen stirbt, bin ich die Schwachstelle und nicht das Silicat.

      So, ich geh mal Wasserwechseln...*ggg* um das Silicat zu entfernen *neid*
      VG Monika
      Bilder
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      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sinterglas

      Hallo Zusammen,

      bei dem Artikel geht es um Löslichkeit.
      Sinterglas geht ja aber nicht in Lösung ;)

      Sonst wäre das Filtermaterial ja irgendwann einfach aufgelöst.
      Glas löst sich nicht auf, auch wenn es gesintert ist.

      Deswegen Tippe ich auch auf Rückstände des Bindemittels.

      Aber würde Glas in Lösung gehen, wären Aquqrien nicht möglich.

      Glas ist zudem ja auch nicht aus reinem Siliciumdioxid, sondern wird mit anderen Soffen verschmolzen.
      Somit findet die chemische Löslichkeit dieses Stoffes hier garkeine Anwendung ;)
      Viele Grüße
      Christian & Claudia
    • Re: Sinterglas

      Hallo Monika.

      Ich glaube wir haben irgendwie aneinander vorbei geredet. ?(
      Edit: Ich meinte ich wäre gemeint. Hast aber noch Bernhard geschrieben. :)

      Ich meinte wie kann sich Silicat im Wasser aus dem Siporax bilden wenn dies eigentlich
      nur bei basischen Bedingungen passieren kann. Ok, für Sulawesie Becken würde das
      evtl. in Frage kommen.

      Nun zu deinem Sandbecken. Der Sand wird evtl. nicht zu 100% aus Siliciumoxid bestehen,
      sondern evtl. noch aus anderen Mineralgesteinen. ?(
      Und deshalb vielleicht der Silicat?
      Eine der ganz wenigen Pflanzen die Silicat in großer Menge aus dem Wasser entfernen wäre Hornkraut.
      Vielleicht bekommst du dadurch die Scheiben wieder klar :)

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sinterglas

      Hallo Miro, ja, ich habe auch in Rätseln gesprochen :/ sorry :o
      Ich versteh nicht, warum Bernhard sich so Sorgen um das Silicat macht?
      Das hab ich geschrieben, weil man Silicat in Aquarien so gut wie nicht verhindern kann.
      Weil fast alles irgendwie aus Silicat ist. Irgendwie muß es sich auch lösen können, sonst würde auch kein Silicattest angeboten.
      Ok, wir haben Silcat im Leitungswasser, das wohl auch zur Leitungspflege eingesetzt wird.
      Andererseits wird bei mir 1:2 Leitung/Regen gemixt. Da bleibt dann nichtmehr viel übrig.
      Das Becken ist voll mit Hornkraut, da könnte ich spielend im Moment einen Eimer voll raushauen..
      Sorry, das hilft auchnix ?( . Es sind auchnicht wenige Pflanzen drin...
      Aufgeräumt sieht es so aus

      oder auchmal so

      Unaufgeräumt kannste nicht durchgucken, vor lauter Grünzeug ?( ...
      Wenn ich nicht so Schiss vor Planarien hätte, würd ich mir paar schicke Geweih oder Rennschnecken reinsetzten und gut...
      Aber ich bin froh, das ich die Viecher los bin.
      Was ich aber auch damit sagen wollte...die andern Becken im Haus haben keine Kieselalgen, obwohl sie mit dem gleichen Dünger gedüngt sind, das gleiche Wasser haben, und auch ziemlich gleich behandelt werden.
      Für mich ist das Silicat zwar der Baustoff für die Kieselalgen, aber nicht der Verursacher. In welcher Richtung das noch meine Aquarien oder Garnelen beeinträchtigen sollte, ist mir nicht klar :o
      VG Monika

      Ahhh, stimmt nicht...ich hab noch ein Becken mit Kieselalgen...Komplett anders aufgestetzt.
      10Liter mit Bodenfilter und Akadama
      Osmosewasser mit Beesalz
      Fast kein Dünger...
      Die Seiten und Rückscheibe sind voll mit Kieselalgen
      Frontscheibe wird immermal geputzt

      Sorry, altes Bild..verflixt, wo is das neue :evil:
      Da sind aber auch keine Sinterglasröllchen drin
      Bilder
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      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sinterglas

      [
      Für mich ist das Silicat zwar der Baustoff für die Kieselalgen, aber nicht der Verursacher. In welcher Richtung das noch meine Aquarien oder Garnelen beeinträchtigen sollte, ist mir nicht klar :o
      VG Monika[/quote]

      Hi, da sprichst Du mir aus der Seele.
      Die Erhöhung des Leitwertes durch das Einbringen von Sinterglas kann eigentlich nur durch gelöste Restsalze entstanden sein.
      Aber das hat Miro ja schon geschrieben.
      Gruß Conni
    • Re: Sinterglas

      "C&C" schrieb:

      Hallo,

      ist das ein dauerhafter Prozess?

      Oder baut sich das Ganze im Laufe der Einlaufzeit ab und wird durch Wasserwechsel beseitigt?

      Ich habe hier mehrere Proben stehen. Eine davon ist Siporax, welches schonmal über einen längeren Zeitraum in einem Filter im Einsatz war. Trotzdem steigt auch in dieser Probe der Silikat- und der Leitwert stark an..
      Auch der Filter im neu aufgesetzten Garnelencube ist schon über 2 Jahre mit dem gleichen Material im Einsatz, trotzdem steigt der Silikatwert in dem Becken.
      Insofern kann man wohl feststellen, daß dies ein dauerhafter Prozess ist.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "miiro" schrieb:

      "Maja" schrieb:

      http://de.wikipedia.org/wiki/Siliciumdioxid
      das bestätigt Deine Beobachtungen, glaube ich.


      Warscheinlich bin ich zu doof. Aber inwiefern sollte der Artikel das bestätigen.
      Dieser sagt ja nur aus das es bei steigendem pH Wert so ist. Bei Bienenwasser sollte es demnach
      nicht so sein. Oder täusche ich mich da. Bin halt kein Chemiker.

      Grüßle Miro

      Maja bezieht sich denke ich in dem Artikel auf den Abschnitt "Chemische Eigenschaften". Dort steht zwar, daß "mit zunehmendem pH-Wert die Löslichkeit ebenfalls ansteigt". Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Aber der wesentliche Punkt ist, daß "die Löslichkeit von Siliciumdioxid in Wasser stark von der Modifikation beziehungsweise dem Ordnungsgrad des Siliciumdioxids abhängig ist".
      Glas ist amorphes SiO2, daher gut löslich. Nun müsste sich ja demnach auch Silikat aus den Aquarienscheiben lösen. Das tut es auch, aber nur in ganz geringem Maße. Denn Gebrauchsglas ist mit verschiedenen Metalloxiden stabilisiert, so daß es in Wasser fast unlöslich wird und auch sonst nichts abgibt.
      Bei Sinterglas ist es anscheinend anders. Außerdem ist die Oberfläche von Sinterglas zerklüftet und enorm vergrößert, was ebenfalls die Löslichkeit begünstigen würde.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "miiro" schrieb:

      Hallo Bernhard.

      Mir ist noch was eingefallen. Hast du das Material vorher gründlich ausgespült?
      Der Herstellungsprozess soll ja folgendermasen ablaufen. Glas wird mit Salz verschmolzen.
      Dann in Röhrchenform gegossen und anschließend das Salz herausgewaschen sodass die
      poröse Struktur entsteht. Eventuell sind jedoch noch Salze übrig womit sich der enorme
      Anstieg des Leitwerts erklären liese. Sollte ja nach gründlichem auswaschen bzw. nach
      der Einfahrzeit im Becken nicht mehr passieren.
      Und weiter könnte ich mir die Anhebung des Silikatwertes dadurch erklären das Sinterglasstäube
      durch den Transport entstehen und diese den Silikatwert hervorrufen.

      Ist nur eine Theorie.

      Ich verwende bisher in meinen Außenfiltern Eheim Classic 2213 (3l Filtervolumen) und
      Tetratec EX1200 (12l Filtervolumen) Siporax. Beide Filter sind ausschließlich mit Siporax
      gefüllt. Der Leitwert ändert sich jedoch nicht. Beim Tetra sinkt er in meinem großen
      Becken(300l) sogar. Dieses wird als Altwasserbecken betrieben und ich muss immer wieder
      Aufhärtesalz ins Becken geben damit die gH konstant bleibt. Der Eheim ist an mein 60l Cube
      angeschlossen und auch da habe ich keine Änderungen des Leitwerts. Von daher "scheint"
      es nur eine anfängliche Problematik zu sein. Wobei ich beim Einfahren der Becken noch
      kein Leitwertmessgerät hatte und dies auch dadurch nicht dokumentiert hatte.

      Grüßle Miro

      Moin,

      im Falle einer der Proben hier handelt es sich um zuvor schon jahrelang benutztes Siporax. Auch der Filter im Beecube, wo ich den Silikatwertanstieg bemerkte, ist schon seit über zwei Jahren in Betrieb. Beide Materialien sind also mehr als gespült und weit jenseits der Einfahphase.
      Der Prozess ist also dauerhaft und nicht eine anfängliche Problematik bei ungespültem Material.

      Der Effekt des Leitwertanstiegs dient mir auch eher als erster Indikator. Bezogen auf einer größere Wassermenge ist der Anstieg natürlich geringer und wird wie bei Dir dann von leitwertsenkenden Effekten überlagert. Interessanter ist hier das Silikat. Es müsste auch in Deinen Becken höher sein als der Ausgangswert Deines Wechselwassers.

      Solange man aber keine Probleme damit hat, ist es ok. Ich habe sie hier aber anscheinend. Im Meerwasserbereich ist man da wie gesagt viel sensibilisierter, dort ist Silikat im Wasser ein großes Problem, da eben höhere Algen entstehen, die dort absolut nicht gewollt sind. Im Süßwasser ist es nicht so kritisch, Algen gehören dazu. Solange sie nicht überhand nehmen, was bei mir in den absolut nährstoffarmen Garnelenbecken aber eben bisweilen passiert. Es ist sicher ein Kombination aus mehreren Faktoren (wie immer), ich gehe aber davon aus, daß das Silikat hier eine nicht unwichtige Rolle spielt.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "Mowa" schrieb:

      Hei Bernhard, ich verstehe nicht, worauf Du hinaus willst ?(
      Zitat Wikipedia>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      Die Erdkruste besteht zu über 90 Prozent, der Erdmantel fast vollständig aus Silicaten. Die häufigsten Silicate in der Erdkruste sind mit 50–60 Volumenprozent die Feldspäte. Andere wichtige gesteinsbildende Minerale sind Glimmer, Tonminerale, Amphibole, Pyroxene, Granat und Olivin. Das häufige Mineral Quarz (SiO2) wird in deutschsprachiger Literatur zu den Oxiden gezählt, im anglo-amerikanischen Schrifttum zu den Silicaten gerechnet.
      >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
      de.wikipedia.org/wiki/Silicate

      So gesehen, mußt Du Kunstoffbecken nehmen, mit Kunststoffummanteltem Kies, keine Steine reinlegen, keinen Sand...
      Weil alles was mineralischem Ursprung ist, besteht irgendwie aus Silicat.
      Habe genug Becken um sagen zu können, das Silicat nicht das Problem ist, sondern die Beckenbiologie ansich.
      Ich habe nur ein Becken in dem Silicat mich ärgert, und das ist mein Sandbecken...Das schon seit jetzt dem 3. Jahr, obwohl es voll ist mit Pflanzen. Es hat immer braune Scheiben X/ und das wird auch nichtmehr anders.

      Von den Becken hab ich noch 3 St. die exakt gleich behandelt werden und keine Kieselalgen haben.

      In allen leben die Garnelen glücklich und zufrieden und wenn mal eine nicht aus altersgründen stirbt, bin ich die Schwachstelle und nicht das Silicat.

      So, ich geh mal Wasserwechseln...*ggg* um das Silicat zu entfernen *neid*
      VG Monika

      Monika,

      bloß weil man etwas nicht versteht, sollte man sich nicht darüber lustig machen. Ich empfehle Dir, Dich erstmal in das Thema einzulesen, bevor Du Dich derartig dazu äußerst.
      Ich betreibe die Aquaristik seit über 2 Jahrzehnten und bin trotzdem nicht zu engstirnig, ab und an mal über den Tellerrand zu schauen. Speziell das Befassen mit der Meerwasseraquaristik hat mir da doch den Horizont immens erweitert.

      Und letztendlich geht es mir auch darum, daß in allen Foren immer wieder nachgeplappert wird, daß Sinterglas "wasserneutral" ist. Es ist aber eben nicht so, und wenn jemand Probleme mit Kieselalgen oder eben auch Grünalgen und anderen höheren Algen hat, dann dürfte das eine durchaus interessante Information sein.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "C&C" schrieb:

      Hallo Zusammen,

      bei dem Artikel geht es um Löslichkeit.
      Sinterglas geht ja aber nicht in Lösung ;)

      Sonst wäre das Filtermaterial ja irgendwann einfach aufgelöst.
      Glas löst sich nicht auf, auch wenn es gesintert ist.

      Deswegen Tippe ich auch auf Rückstände des Bindemittels.

      Aber würde Glas in Lösung gehen, wären Aquqrien nicht möglich.

      Glas ist zudem ja auch nicht aus reinem Siliciumdioxid, sondern wird mit anderen Soffen verschmolzen.
      Somit findet die chemische Löslichkeit dieses Stoffes hier garkeine Anwendung ;)

      Hallo,

      Sinterglas bzw. SiO2, welches in Sinterglas enthalten ist und im Wasser gelöst Silikat bildet, löst sich sehr wohl. Wenn es sich nicht lösen würde, gäbe es ja gar nicht das Silikatmolekül.

      Lies dazu meine obigen Beiträge und (in aller Kürze und Vereinfachung) den Abschnitt "chemische Eigenschaften" in diesem Artikel: de.wikipedia.org/wiki/Siliziumdioxid
      Es kommt darauf an, ob das SiO2 amorph angeordnet ist oder nicht. Glas ist aber eben amorphes SiO2.

      Das SiO2 der Aquarienscheiben geht nicht in Lösung, weil dieses Glas (genau wie Fensterglas, Trinkglas etc.) mit Metalloxiden stabilisiert ist. Entweder dies ist bei Sinterglas nicht der Fall, oder die enorm vergrößerte und zerklüftete Oberfläche des Sinterglases begünstigt den Lösevorgang.

      Was die Auflösung des Filtermaterials betrifft: es reichen ja schon kleinste Mengen, um den Silikatgehalt des Wassers ansteigen zu lassen. Meine Tests zeigen, daß das Material langsam gelöst wird. Ich denke, man dürfte es dem Material erst nach Jahrzehnten wirklich ansehen, daß es sich löst.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "miiro" schrieb:

      Hallo Monika.

      Ich glaube wir haben irgendwie aneinander vorbei geredet. ?(
      Edit: Ich meinte ich wäre gemeint. Hast aber noch Bernhard geschrieben. :)

      Ich meinte wie kann sich Silicat im Wasser aus dem Siporax bilden wenn dies eigentlich
      nur bei basischen Bedingungen passieren kann. Ok, für Sulawesie Becken würde das
      evtl. in Frage kommen.

      Nun zu deinem Sandbecken. Der Sand wird evtl. nicht zu 100% aus Siliciumoxid bestehen,
      sondern evtl. noch aus anderen Mineralgesteinen. ?(
      Und deshalb vielleicht der Silicat?
      Eine der ganz wenigen Pflanzen die Silicat in großer Menge aus dem Wasser entfernen wäre Hornkraut.
      Vielleicht bekommst du dadurch die Scheiben wieder klar :)

      Grüßle Miro

      Moin nochmal,

      es kommt wie gesagt nicht so sehr darauf an, wlechen pH-Wert das Wasser hat, sondern ob das SiO2 amorph vorliegt oder nicht.

      Der Sand wird zu Großteilen aus Quarz, also Siliziumdioxid bestehen. Ansich ist das SiO2 von Quarz nicht amorph, sondern "trigonal symmetrisch", also kristallin und daher nur sehr schlecht in Wasser löslich. Eventuell enthält der Sand aber Anteile von amorphem SiO2, das ist aus der Ferne schwer zu sagen.

      Übrigens enthalten die meisten Leitungswasser auch mehr oder weniger Silikat. Daher verwendet man es in der Meerwasseraquaristik auch nicht. Ich benutze hier sogar hinter der UOA einen Mischbettfilter, um alles Restsilikat herauszuziehen.

      Das mit dem Hornkraut wusste ich nicht, woher hast Du die Information?

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "Mowa" schrieb:

      Hallo Miro, ja, ich habe auch in Rätseln gesprochen :/ sorry :o
      Ich versteh nicht, warum Bernhard sich so Sorgen um das Silicat macht?
      Das hab ich geschrieben, weil man Silicat in Aquarien so gut wie nicht verhindern kann.
      Weil fast alles irgendwie aus Silicat ist. Irgendwie muß es sich auch lösen können, sonst würde auch kein Silicattest angeboten.
      Ok, wir haben Silcat im Leitungswasser, das wohl auch zur Leitungspflege eingesetzt wird.
      Andererseits wird bei mir 1:2 Leitung/Regen gemixt. Da bleibt dann nichtmehr viel übrig.
      Das Becken ist voll mit Hornkraut, da könnte ich spielend im Moment einen Eimer voll raushauen..
      Sorry, das hilft auchnix ?( . Es sind auchnicht wenige Pflanzen drin...
      Aufgeräumt sieht es so aus

      oder auchmal so

      Unaufgeräumt kannste nicht durchgucken, vor lauter Grünzeug ?( ...
      Wenn ich nicht so Schiss vor Planarien hätte, würd ich mir paar schicke Geweih oder Rennschnecken reinsetzten und gut...
      Aber ich bin froh, das ich die Viecher los bin.
      Was ich aber auch damit sagen wollte...die andern Becken im Haus haben keine Kieselalgen, obwohl sie mit dem gleichen Dünger gedüngt sind, das gleiche Wasser haben, und auch ziemlich gleich behandelt werden.
      Für mich ist das Silicat zwar der Baustoff für die Kieselalgen, aber nicht der Verursacher. In welcher Richtung das noch meine Aquarien oder Garnelen beeinträchtigen sollte, ist mir nicht klar :o
      VG Monika

      Ahhh, stimmt nicht...ich hab noch ein Becken mit Kieselalgen...Komplett anders aufgestetzt.
      10Liter mit Bodenfilter und Akadama
      Osmosewasser mit Beesalz
      Fast kein Dünger...
      Die Seiten und Rückscheibe sind voll mit Kieselalgen
      Frontscheibe wird immermal geputzt

      Sorry, altes Bild..verflixt, wo is das neue :evil:
      Da sind aber auch keine Sinterglasröllchen drin

      Hallo Monika,

      es ist wie gesagt nur für Becken relevant, wo das zum Problem werden kann. Natürlich keine üppig bepflanzten Becken, sondern nährstoffarme, pflanzenarme Becken. Beispielsweise Bee-Zuchtbecken.

      Zur Löslichkeit von SiO2 habe ich ja oben nun genug geschrieben. Aus Aquarienscheiben löst es sich nicht, aus Sinterglas aber offensichtlich schon.

      Silikat ist insofern der Verursacher von Kieselalgen, als das es ohne Silikat eben keine gibt. Sobald Silikat vorhanden ist, werden sich in aller Regel auch Kieselalgen bilden. Diese müssen übrigens nichtmal sichtbar sein, um zum Problem zu werden. Literatur der Meerwasseraquaristik ist hier weiterführend, im Süßwasser ist das Thema wie gesagt bisher nicht wirklich präsent.

      Die Aquarien beeinflusst es gegebenenfalls mit unerwünschtem Algenwachstum. Die Garnelen kann es dadurch beeinflussen, daß die Kieselalgen (auch Diatomeen genannt) beispielsweise einen mikroskopisch dünnen Film bilden, der unerwünschten Bakterien als Nahrung dient. Diese Theorie kommt nicht von mir, sondern habe ich glaube ich im GF schon mehrmals gelesen.

      In Deinem kleinen Becken dürften die Steine der Silikatlieferant sein, kann man ja ganz leicht testen ;)

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      "Maja" schrieb:


      Hi, da sprichst Du mir aus der Seele.
      Die Erhöhung des Leitwertes durch das Einbringen von Sinterglas kann eigentlich nur durch gelöste Restsalze entstanden sein.
      Aber das hat Miro ja schon geschrieben.

      Nein, kann es nicht. Meine Tests sind da denke ich eindeutig. Das Material ist wie gesagt teilweise jahrelang in Benutzung und damit sicher gespült.
      Außerdem: wieso sollten Sintersalze den Silikatwert anheben? Ich weiß nicht, welche Salze benutzt werden. Aber sicher kein Siliziumdioxid.
      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Sinterglas

      Hi Bernhard,
      ein erhöhter Silicatwert kann für Algenwachstum im Becken sorgen,
      aber auch noch andere Faktoren spielen da eine Rolle.
      Wie eventl. veraltete Röhren ( schlechtes Lichtspektrum), erhöhtes Nährstoffangebot undundund
      Eine plötzliche Erhöhung der Temperatur, kann ein vermehrtes Algenwachstum auslösen.
      Zuwenig CO² ebenfalls.
      Generell sind Algen im Süßwasser ja gar nicht so schlecht, natürlich sieht es nicht gerade ansprechend aus.
      Mit welcher Art von Alge hast Du denn überhaupt ein Problem im Garnelenbecken?
      Gruß Conni