Hallo liebe Mitforianer,

beim fleissigen lesen hier und in anderen Foren sind immer 2 Fragen in meinem Kopf hängen geblieben:

Fange ich mal mit der ersten und wie ich denke einfacheren an:

Von welchen Bienengarnelen stammen die SnowWhites ab? Ich habe mehrfach gelesen, Snowwhites würden immer aus BlackBees hervorgehen, ohne jedoch eine Begründung dafür zu finden. An anderer Stelle wurde genau das Gleiche von den SnowWhites behauptet, nur das diesmal RedBees die Ahnen sein sollen.
Was stimmt denn nun? A, B oder beides?
Ich stelle mir vor das es interessant wäre das zu berücksichtigen, wenn man SnowWhites in einen bestehenden Stamm einkreuzen will, oder liege ich da falsch? Sonst ist das schwarze Gen in Mischlingen dem roten Gen gegenüber im Phänotyp dominant. Könnte es also auch noch Dominanzen geben, wenn so eine Snow aus BlackBees hervorgegangen wäre?

Jetzt zu Frage 2, die wahrscheinlich einen Haufen Antworten hat:

Immer wenn ich Berichte über die Zuchterfolge oder Zuchtziele einzelner Mitglieder lese, bin ich sehr begeistert über die Tiere, die dann sehe. Da kann ich nur respektvoll den Hut ziehen.
Allerdings habe ich nie wirklich mitbekommen, mit welchen Tieren die Zucht ihren Anfang nahm. Wieviel "Vorarbeit" überlässt man anderen Züchtern für gewöhnlich?
Ich habe hier z.B. Red und Blacks, die Mischlinge aus einem K0 und Japanstamm sind. Von ihrer Zeichnung sind sie eher unscheinbar, aber die Farben der Tiere sind sehrintensiv und deckend. Aus solchen Tieren einen Zuchtstamm aufzubauen wäre sicher sehr langwierig.
Startet man daher mit Tieren, die schon deutlich näher am eigen Zuchtziel liegen oder ist das eigentlich gemogelt?
Mir z.B. gefallen K6 Tiere am besten.Würde man dann mit K6 Tieren, die ja nun wirklich erschwinglich sind anfangen und diese versuchen auf Farbe, Zeichnung vielleicht ausgefärbte Beine optimieren wollen, oder muss man in einer früheren Generation ansetzten?

VG
toothbrush

Hallo,

also ich glaube das Thema "Inzucht" muss man relativ betrachten:
Die Auswirkungen von genetischen Defekten sind davon abhängig, welchen Teil des Genoms sie betreffen.Wenn z.B. das Immunsystem betroffen ist, dann ist die (Über)Lebensfähigkeit sicherlich deutlich vermindert. Oder ein defekt, der die Fertilität beeinträchtigt führt in eine Sackgasse und setzt sich dann nicht durch. Es ist daher unheimlich schwer bis nahezu unmöglich sagen zu können, welche Beobachtungen auf Inzucht zurückzuführen sind.
Wir können aber annehmen, dass Inzucht mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit irgendwann mal vorliegt, was jedoch die Auswirkungen betrifft, halte ich z.B. folgende Szenarien für denkbar:

a) Wenn durch Inzucht wirklich massiv genetischer Unfug entsteht, ist das wahrscheinlich nicht mit dem Leben vereinbar und die Eier sterben früh ab bzw. die Jungtiere packen es nicht

b) Vielleicht entstehen in unseren Becken durch Inzucht Problem, aber evtl. sind das dann auch Auswirkungen, die wir nicht als solche warnehmen oder es ist möglich, dass die generell relativ geringe Lebensspanne der Garnelen dafür sorgt, dass wir die Auswirkungen ebenfalls nicht mitbekommen.

c) Garnelen sind von ihrer Konstruktion verhältnismässig einfach aufgebaut und dadurch evtl. auch nicht so anfällig für Gendefekte.

Mein Gefühl sagt mir allerdings, dass wahrscheinlich a) der Hauptpunkt ist.

Leider haben wir ja keine Kontrolle welche Tiere sich paaren und wie hoch die Überlebensrate des hervorgehenden Nachwuchses ist, um daraus auf Effekte von Inzucht zu schliessen.

VG
toothbrush