GARNELENHAUS - ONLINESHOP
GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Zu dem Thema ging auch vom VDA eine Mail rum.
      Darin sieht das nun garnicht mal so ....aus.



      Wichtige Information des VDA-Präsidenten zu Wildtierverbot

      Sehr geehrte VDA-Mitglieder,

      Sicher haben Sie den Aufruhr um das erneut aufgeflammte Wildtierverbot seitens der SPD in den sozialen Medien und Foren mitbekommen. Während der Koalitionsgespräche zwischen SPD und CDU/CSU wurde die designierte tierschutzpolitische Sprecherin der SPD, Frau Ute Vogt mit der Nachricht:

      „Den Tierschutz werden wir deutlich verbessern: Der Handel mit und die Haltung von Tieren, insbesondere von Wildtieren wollen wir bundeseinheitlich regeln. Der Import von Wildfängen soll grundsätzlich verboten werden.“

      zitiert. Ich habe daraufhin mit dem Büro der Bundestagsabgeordneten Vogt Kontakt aufgenommen und hatte heute unter anderem die folgende Nachricht bekommen:

      "Wir haben in Bezug auf den Wildtierimport sehr bewusst von einem "grundsätzlichen" Verbot geschrieben, da wir selbstverständlich wissen, dass gerade im Sinne des Tierschutzes und des Arterhalts auch Ausnahmen möglich sein müssen. Ein Koalitionsvertrag legt Grundsätze fest, aber entscheidend wird die konkrete Umsetzung in der Legislaturperiode."

      Auf Nachfrage erfuhr ich, dass das Wort grundsätzlich eine etwas andere Bedeutung hat, als wir das meinen. Ich hoffe, bald ein längeres persönliches Gespräch mit Frau Vogt (SPD) und Frau Reiche (CDU) führen zu können und werde dann die VDA-Mitglieder umgehend informieren. Wir sind also dran. Auch VDA und DGHT verfügen über gute Kontakte zu Politikern.

      Beste Grüße aus Berlin

      Dr. Stefan K. Hetz, VDA-Präsident
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Grundsätzlich heißt, dass es auch Ausmahmen gibt ! ;)

      Trotzdem finden wir ein grundsätzliches Wildfangimportverbot nicht verkehrt ( Ja, Feinde mach ).

      Allerdings sollte dieses Verbot nicht absolut sein. Züchter bzw. ein oder eine Dachverband, verbände sollten die Möglichkeit bekommen Wildfänge zu importieren um sich an deren Nachzucht zu versuchen! Tiere aus ihrem natürlichen Habitat in Massen zu entfernen, nur um sie zur reinen Belustigung dann "totzupflegen", finden wir nicht so toll. Ja, wir halten auch Tiere die aus Wildfangimporten stammen, wie z.B unsere Atya gabonensis. Dies haben wir aber nur getan um sie endlich mal nachzuzüchten, damit dieser jährlicher Massenfang irgendwann mal aufhört! Dies ist in Anbetracht der Gesamtheit aller Wildfänge zwar ein kleiner Teil, aber immerhin. Wenn wir sehen wie manchen Wildfänge in "Fachhandlungen" gehalten werden, trifft uns das blanke Entsetzen! Stichwort Totpflegen ;( ! Dieses gilt selbstverständlich auch für private Halter, welche wir selbst im Bekanntenkreis haben.
      Bis denne...........Sandy + Martin

      "Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann."
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Eine komische Formulierung, Grundsätzlich = Ausnahmen...

      'Massenhafte Entnahme', wenn sie als dergestalt definiert ist, dass die Bestände vorort bedroht sind, ja, dann ist das abzulehnen. Sind die Neon- und Rote Neon-Bestände in brasilien davon betroffen? Wäre das erste mal, dass ich das in solchem Ausmaß läse.. Von einer Überfischung der Amanogarnelenbestände in Japan zwecks Belustigung zu Hause habe ich ebenfalls bisher noch nichts gelesen. Und weiteres trifft auf einige andere Arten zu, die immer noch regelmäßig als Wildfänge in den Handel kommen.
      Probleme durch Überfischung der Ursprungshabitate kann und wird die Bunderegierung nicht verhindern können. Aber gerade wenn das Verbot auf EU-Ebene in Angriff genommen werden sollte, wird das ggf. das Gegenteil bewirken. In Gebieten, in welchen die Bevölkerung diese Tiere als 'Resource' nutzt und entsprechend damit umgeht, da is schließlich ihr Kapital ist, anstatt die Habitate zu zerstören um anderweitig ein Einkommen zu haben, kann ein Wegfallen des Europäischen Marktes durchaus große Auswirkungen haben.

      Natürlich kann man bei den Roten Neons auch die NZ aus Osteuropa hernehmen. Befürwort ich auch. Aber manche NZ ist auch umweltschädlicher als ein Wildfang. Bedenke man nur mal den angeblicht nicht vorhandenen exzessiven Gebrauch von Antibiotika.. Da hab ich doch lieber nen Wildfang aufm Teller, als einen Züchter zu unterstützen, der Antibiotika durch die Kanalisation jagt, oder womöglich ungeklärt gleich in den nahegelegenen FLuss einleitet.
      Das ist jetzt spekulativ und unsachlich? Nicht mehr, als bei Wildfängen generell von Übefischung und Ausrottung der Ursprungshabitate auszugehen. :)
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Eine komische Formulierung, Grundsätzlich = Ausnahmen...


      Ausnahmen bestätigen die Regel... ;)

      Man darf sich nicht nur die Bestände ansehen die geerntet werden. Das Ökosystem ist sehr komplex und kein Tier lebt sinnlos auf unserem Planeten. Das viele Neons, aber auch eine Menge anderer Tiere nicht mal ein gutes Jahr in ihrer Natur überleben wissen wir. Allerdings dienen tausende von Neons, die normalerweise in der Trockenperiode verenden würden wenn sie denn nicht gefangen worden sind, wiederum als Nahrung für andere Tiere. Das heißt, es fehlen vielen anderen Tieren tausende von Neons in ihrem Nahrungsangebot. Weißt Du wie sich nur alleine dieses Beispiel auf das Ökosystem auswirkt?!

      Wir Menschen sind im Bezug auf unsere Umwelt sehr dumm! Heute stehen wir vor dem Abgrund und morgen gehen wir noch einen Schritt weiter...Dies lässt such hervorragend auf Brasilien übertragen. Durch das immer weitere Eindringen in die Urwälder, sei es wegen dem Bau von Staudämmen oder der Abholzung, werden immer wieder neue Tierarten entdeckt. Das ist toll! Scheiße nur, das diese Tiere, quasi beim Entdecken schon vom Aussterben bedroht sind, da sie so speziell an ihr Habitat angepasst sind, welches ja vom Menschen zerstört wird.

      Mit dem Einstaz von Antibiotika bei Nutztieren stimmen wir Dir voll überein. Allerdings ging es uns eher um die Aquaristik und nicht um Nutztiere.

      Grüße..........
      Bis denne...........Sandy + Martin

      "Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann."
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Ich verstehe deine/eure Argumentation da durchaus. Nur, was nutzt es einem Habitat, wenn dort kleine FIsche oder Wirbllose (jetzt mal allgemein gesprochen, nicht auf den Amazonas begrenzt) erhalten bleiben, weil sie nicht abgefischt und exportiert werden, dafür das Habitat an sich aber um so rascher verschwindet, weil die Bewohner auf eine andere Einnahmequelle ausweichen und es daher nicht mehr gar so nötig sehen, das Habitat (und damit ihre Einnahmequelle) zu schützen?
      Und auf das Beispiel (Roter) Neon in Brasilien spieziell, macht, prozentual gesehen, die Entnahme von 100k Neons gemessen an der Gesamtzahl von Indivduen während der Regenzeit, wirklich etwas aus, oder ist es mehr eine kleine Daune auf der Waagschale? Auch größere Fische sterben während der Trockenzeit. Wenn nun also ein Arapaima mehr stirbt, weil in der Nahrungskette kleinere Fische fehlen, freuen sich die Vögel, die sich an dessen Aas gütlich tun, wie sie auch verendete Kleinfische gefressen hätten.
      Ein Eingriff stellt es sicher dar. Nur bei den Dimensionen ein geringer, zudem keiner, der hier eine ganze Spezies vernichten würde. Der Bau gewisser Staudämme dagegen lässt hunderte Arten verschwinden, davon viele noch unerforscht oder nicht mal entdeckt.

      Ich sprach übrigens nicht von Nutztieren, das mit dem Teller war sinnbildlich. In Nutzfischen wirst du keine Antibiotikarückstände finden, denn die werden etwas besser kontroliert. Ich meine Antibiotika in Zierfischzuchtanlagen. Wer schon mal im Ausland Medikamente hat kaufen müssen, hat vielleicht bemerkt, dass manches dort teurer ist als bei uns, dafür anderes günstiger. Antibiotika sind nicht unbedingt kostspielig, zudem sind die Dosierungen für die Aquaristik ja sehr gering. Das macht den Misbrauch lohnend. Birgt aber neben den Nebenwirkungen für die Fische (oder sonstigen Tiere) eben auch andere Gefahren, wie Resistenzbildung (und das schließt Kreuzresistenzen mit ein).
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Hallo,

      vom Prinzip finde ich die Diskussion nicht unwichtig, aber was spricht gegen ein prinzipielles Importverbot mit Ausnahmen? Die Frage ist doch nur, worüber man die Ausnahme definiert.
      Bei manchen Tierarten ist ja jetzt schon die Haltung nur mit einem speziellen Sach- und Fachkundenachweis gestattet. Ich fände das für bestimmte aquaristische Arten auch nicht schlecht. Eine Entnahme von Tieren aus ihren Ursprungshabitaten zum Zweck der Forschung, des Arterhalts und der seriösen Zucht sind meiner Meinung nach schon zu vertreten.

      Bei den von uns gehaltenen Arten ist das Problem Dank reichlicher Nachzuchten ja auch nicht so akut, und wenn man mit einem generellen Verbot, dass aber Ausnahmen für entsprechend qualifizierte Personenkreise ermöglicht, sinnloses Verheizen der Tiere zumindest aber deutlich erschwert, dann ist das sicher nicht verkehrt.

      Ein Beispiel ist hier z. B. die Kardinalsgarnele: Zu Anfang war es Glückssache, wenn die Haltung und mal die Vermehrung geklappt hat. Inzwischen sind Nachzuchten in so großer Zahl verfügbar, dass man sie für einen vernünftigen Preis ohne viel Mühe erhalten kann. Auch sind die Haltungsbedingungen inzwischen so gut dokumentiert, dass jeder gewissenhafte Halter mit etwas Erfahrung sie halten und vermehren kann.
      Wären Haltung und Vermehrung immer noch so diffizil, wie sie es einmal waren, müsste man ein Wildfangimportverbot erlassen, um eine endemische Art zu schützen.

      Wenn z.B. eine Auflockerung des Importverbots für Zuchtbetriebe und entsprechend qualifizierte Züchter vorgesehen ist, so würde das doch dazu führen, dass auch netsprechende Bemühungen zur erfolgreichen Nachzucht unternommen werden, weil nur so bekommen diese Halter und Betriebe ihre Investition zurück.

      Der Endverbrauchs-Aquarianer wird jetzt wieder mit dem Argument des Preises für ein Tier kommen. Tja, leider kein Argument. Als nachhaltiger und artgerechter Tierhalter gibt es kein wirkliches Argument Tiere zu halten, die sich nicht gut halten und vermehren lassen, bzw. deren Entnahme aus der Natur das Ökosystem in nennenswertem Umfang schädigt, sehe ich ja sowieso von der Haltung dieser Tiere ab.

      Ich begrüße daher die Idee eines grundsätzlichen Importverbotes und sehe viel mehr die Fachverlage und Fachverbände in der Pflicht, der Politik bei der SINNVOLLEN Ausgestaltung eines solchen Verbots zur Seite zu stehen, damit nicht ein "gut gemeint, ist nicht gut gemacht" dabei herauskommt. Gleichzeitig sollten diese Verbände und Verlage auch Qualifizierungsmöglichkeiten zum Erwerb notwendiger Fähigkeiten und Kentnisse erarbeiten, so dass dem ambitionierten Halter / Züchter die Möglichkeit offensteht, sich für die Haltung von Wildfängen in o.g. Umfang zu qualifizieren.
      Bei Rassehunden z.B.wird ein sehr großer Aufwand bzgl. Abstammung und Herkunft betrieben. In der Aquaristik ist das nicht so. Das muss auch nicht sein, außer vielleicht für Tiere, die ersteinmal auf der Importverbotsliste stehen. Hier wäre dann die Notwendigkeit Kontrollmechanismen (Zuchtbuch etc.) zu schaffen, die sicherstellen, dass Wildfänge nicht einfach in einem Halterbecken landen, ohne dass Artenschutz oder Nachzucht das Ziel waren.

      VG
      toothbrush
      Es ist nicht zielführend im tiefsten Winter und bei Hufgeklapper vor dem Fenster, zuerst an ein Zebra zu denken.
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      "NebelGeîst" schrieb:

      Ich verstehe deine/eure Argumentation da durchaus. Nur, was nutzt es einem Habitat, wenn dort kleine FIsche oder Wirbllose (jetzt mal allgemein gesprochen, nicht auf den Amazonas begrenzt) erhalten bleiben, weil sie nicht abgefischt und exportiert werden, dafür das Habitat an sich aber um so rascher verschwindet, weil die Bewohner auf eine andere Einnahmequelle ausweichen und es daher nicht mehr gar so nötig sehen, das Habitat (und damit ihre Einnahmequelle) zu schützen?

      Du bist aber sehr überzeugt davon das unsere Spezies über solche Konsequenzen nachdenkt. X/
      Da möchte ich nur mal ein paar Stichworte nennen. Überfischung der Meere, Atomstrom, gentechnisch veränderte Lebensmittel denen Unkrautvernichtungsmittel nichts anhaben können, Massentierhaltung (Hühner, Schweine...), Massenabholzung der Regenwälder, Palmölplantagen für Biosprit, .........
      Die Liste könnte man seeeeehr lange fortsetzen. Die Menschheit hat es doch noch nie interessiert welche Konsequenzen manches Handeln hat solange der Profit stimmt oder gar nur der eigene Bauch voll ist. Diese Gedankenspiele können wir uns hier machen in unserer übersättigten Welt. Ein Fischfänger der Neons aus dem Habitat fischt hat sich doch noch nie darüber Gedanken gemacht ob morgen immer noch welche da sind. Nur durch Verbote unsererseits kann ein Umdenken stattfinden. Von alleine wird sich die Industrie nicht dazu bewegen lassen. Dies wurde auch schon abermal bewiesen.
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      @Miiro: Du vergleichst dabei aber die Folgen von großindustrieller Nutzung mit oft recht kleinen Einheimischen Fängern, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Werden auf Borneo großindustriell Labyrinthfische und anderes Getier gefangen und vermarktet? Wurde in Hongkong in großindustriellem Maße die Bienengarnele abgefischt?
      Salmler im Amazonas wären hier noch am ehesten etwas, das man damit vergleichen könnte, aber ist dort der Tod für die meisten Individuen ohnehin in der Trockenzeit vorprogrammiert, die Vermehrungsstrategie der meisten Arten ist auch extra daran angepasst und setzt auf schiere Masse, die ohnehin nicht dauerhaft überlebensfähig ist (damit aber, wie richtigerweise schon angemerkt wurde, anderen das Überleben sichert). Nur wieviele Fälle von Überfischung und Zerstörung von Lebensräume durch Entnahme von Zierfischen aus dem Amazonasgebiet sind dir bekannt?
      Wohingegen die Überfischung der Meere ein tatsächliches Problem darstellt, wofür es auch Abkommen und Richtlinien gibt, die aber teils nicht eingehalten werden. Ein Verbot von wildgefangenem Speisefisch gibts hier nicht. Tot dürfen die Tiere importiert werden. Macht das Sinn? Nein.
      Übrigens werden manche unserer Zierfische nicht nur lebend exportiert, sondern auch vorort als Nahrungsmittel angesehn. Und auch die sind nicht von Überfischung betroffen. Sind sind sogar zahlreich genug, dass sie zudem zur Fischmehlgewinnung gleich ebenfalls gefischt werden.
      Sobald ein größerer Konzern hinter etwas steht, magst du recht haben. Aber auch die größeren Exporteure in Asien und Amerika werden teils von kleinen Fängern beliefert und schippert nicht mir riesigen Kolonnen von Kähnen die Flüsse antlang und fängt alles, was im Netz hängen bleibt.

      @toothbrush:
      Auch die Argumentation versteh ich und seh sie teils auch ähnlich. Aber an sinnvolle Regelungen glaube ich nicht. Und wer entscheidet dann, ob ich qualifiziert bin, mir eine gewisse Art zu importieren? Und wer importiert die dann überhaupt noch? Gewisse Vereine, bei denen sich alteingesässene Mitglieder persönlich gut kennen, aber jedem, der in einem Punkt mal eine andere Meinung als ihre eigene, festgefahrene äußert, jegliche Kompetenz absprechen? Oder vielleicht jemand, der garkein Interesse hat, anderen den Import zu ermöglich, weil er in seiner Position selbst die Möglichkeit hat, zu importieren, nachzuziehen, und dank einer gewissen Monopolstellung dabei Geld zu scheffeln? Das ist natürlich zu nem gewissen grad schwarzmalerei und spekulativ. Aber es gbt doch schließlich in allen Fällen leute, die Umstände zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.
      Und da du die Sulawesigarnelen ansprichst, Endemiten, deren Existenz schon allein deshalb bedroht ist, da sie nun eben mal Endemiten sind. Wäre es überhaupt in irgendeiner Form möglich gewesen, soviele Informationen und Erkenntnisse über die Arten und deren Zucht zu sammeln, wenn es das Verbot vor deren Entdeckung bzw Export gegeben hätte? Arten, deren Existenz, wie gesagt, bedroht ist. Aber nicht durch Überfischung, sondern doch eher durch Industrie? Ich bezweifle es sehr sehr stark. Es wäre womöglich garnicht erst ein solches Interesse daran entstanden. Viele der Privaten züchter wären nie auf die Idee gekommen oder hätten die Gelegenheit garnicht gehabt, sich an diesen zu versuchen. Züchter, deren Erkenntnisse hier sich aber als wichtig gezeigt haben.
      Ich bin absolut dafür und habe das auch schon in andern Threads geschrieben, dass beispielsweise bei den Sulas unbedingt auf NZ zurück zu greifen ist. Zum einen, um den natürlichen Bestand zu schonen, zum andern weil die NZ ohnehin eine viel höhere Überlebenschance haben.

      Sind Arten tatsächlich stark gefährdet, liegt es am Ursprungsland, ein Exportverbot zu erlassen. Und auch das geschieht und zwar auch in der Aquaristik!
      Man kann auch ohne Verbote die Haltung vorort bei uns verbessern, damit auch das 'verheizen' einschränken. Diskussionen dazu gab es noch und nöch und am nöchesten, schon seit von DTB, Peta und Co wiederholt ein Verbot der Exotenhaltung und Wildtierhalung gefordert wurde. IMMER sind von Züchtern, Vereinen und Haltern sinnvolle Vorschläge dargebracht worden, wurde stichhaltig und sinnvoll argumentiert und Argumente der Tierschützer ausgehebelt, da sie auf einem wackeligen Fundament, wenn nicht gar auf bloßem Sand aufgebaut wurden. So vieles davon würde deutlich mehr bringen als ein besceuertes Verbot.
      Und was hats gebracht. Nichts. Garnichts. Statt dessen kommen Androhungen zu Verboten. Wenn man sich die damalige schiefgegangene Umfrage des DTB ins Gedächtnis ruft sowie folgende versuche in der Richtung mit einem verblüffend ähnlichen Wortlaut. Kampagnen, denen mit einfacher logik eigentlich der Wind aus den Segeln genommen schien.
      Und da erwartest du sinnvolle Regelungen? Wirklich?
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      @Nebelgeist
      Aber auch die größeren Exporteure in Asien und Amerika werden teils von kleinen Fängern beliefert und schippert nicht mir riesigen Kolonnen von Kähnen die Flüsse antlang und fängt alles, was im Netz hängen bleibt.

      Frag mal Dietzenbach, Glaser und Co. wieviele Atya gabonensis die aus Afrika im Jahr importieren. Das geht in die Tausende! Das sind keine kleinen Fischer die mit Kähnen auf den Flüssen rumschippern...

      Und da du die Sulawesigarnelen ansprichst, Endemiten, deren Existenz schon allein deshalb bedroht ist, da sie nun eben mal Endemiten sind. Wäre es überhaupt in irgendeiner Form möglich gewesen, soviele Informationen und Erkenntnisse über die Arten und deren Zucht zu sammeln, wenn es das Verbot vor deren Entdeckung bzw Export gegeben hätte?

      Wir meinen, aber auch tootbrush, ein Importverbot MIT Einschränkungen, nicht ein absolutes Importverbot.

      Allgemein möchten wir noch anmerken, dass die Gefährdung von Garnelen erst noch erforscht werden muss, ausser endemischen Arten, die werden erstmal grundsätzlich als gefährdet eingestuft. Die Erforschung hat, wenn wir uns nicht irren, erst dieses Jahr begonnen. Siehe IUCN

      Und nochmal, der Mensch mischt sich einfach zu viel und bedenkenlos in die Natur ein!

      Grüße..................
      Bis denne...........Sandy + Martin

      "Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann."
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Also gehen Dietzenbach, Glaser und Co mit riesigen Fangflotten auf Atya gabonensis Fangtour und fischen alles ab, was vorort zu finden ist? Oder arbeiten sie mit den vielen Exporteuren vorort zusammen, die wiederum teilweise eben in erster Linie exportieren, nicht alles, was sie verschicken, selbst fangen?
      Da sie teilweise nicht mal korrekte Fundortangaben machen können, scheidet ersteres wohl aus.
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Hi,

      alle hier genannten Beispiele von Wildfangimporten für die Aquaristik sind Einzelfälle. Als Beispiel möchte ich nur den Import von Atya gabonensis rauspflücken. Diese Art dient in Afrika, Mittel- und Südamerika nicht nur dem aquaristischen Export, sie wird dort auch gegessen. Imho werden viel mehr gegessen als exportiert.

      Das Problem ist sicher nicht der aquaristische Export, sondern die Vernichtung des Lebensraums. Jüngste Beispiele sind zB. die Errichtung des Xingu-Staudamms oder die Abholzungen (für "Bio"kraftstoff) auf den großen Sundainseln (Sumatra, Borneo, Java).

      Verbessern kann man sicher auch die Art der Tierhaltung. Was man aber wirklich verbessern müßte, wären die Fangmethoden, die Zwischenhälterung, die Transportmethoden, die Tiere sollten beim Importeur hierzulande auch vernünftig eingewöhnt werden.

      In diese Diskussion Atomstrom, die Überfischung der Weltmeere, die blödsinnige Zucht von Lachsen (für 1 kg Lachs, braucht man 3-4 Kilo Fisch als Futter) einzubringen halte ich für sinnlos.

      Es wird in dem geplanten (grundsätzlichen) Verbot des Imports von Wildfängen nicht um die Aquaristik gehen. Da gibt's ganz andere Baustellen (Reptilien, Vögel) wo wirklich schlimme Sachen passieren. Wir müssen nur aufpassen das wir (mit unserem kaum bekannten) Hobby nicht einfach mit verbraten werden.

      Bei manchen Arten wäre ein Importverbot gar nicht schlecht. Dann würde sich wenigstens die schwierigen Zuchtversuche von zB Amanogarnlen, Fächergarnelen lohnen. Viele Arten werden hierzulande gezüchtet und sind dann nicht absetzbar, weil Importe scheißbillig sind.

      @ Schwebi, Sorry das ich so direkt bin. Aber hier gegen Wildfänge zu wettern und im selben Forum zur selben Zeit seine Mikrokrabben (wo die wohl herkommen??) zu präsentieren halte ich für scheinheilig.
      mfg Hans
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Ja, hintergrund sind wohl in erster Linie Reptilien und Co, nicht zu letzt, weil sie in den letzten Monaten mehrfach in den Schlagzeilen landeten. Aber mMn müssen wir nicht nur aufpassen, dass wir mit rein rutschen, sondern wären automatisch mit betroffen.

      Ich musste allerdings auch schmunzeln, als ich die Mikrokrabben gesehen hatte ;)

      Ich möchte noch einen weiteren Aspekt mit einfließen lassen, völlig abseits vom Wohl der Tiere:
      Die zunehmende, teils haarsträubende Reglementierung oder Versuche dorthin, schränkt unsere eigenen Rechte mehr und mehr ein. Haarsträubend beispielsweise die Vorgabe über eine Mindestgröße und Form von Obst und Gemüse, ein Verbot des Anbaus nicht lizenzierter Nutzpflanzen, selbst im privaten Bereich, das Glühbirnenverbot unter dem Deckmantel des Umweltschutzes, das mehr Probleme aufwirft als dass es nutzt, um mal nur einen Anfang zu machen.
      Wir befinden uns, wie in einem anderen Forum angemerkt wurde, in einer freien Marktwirtschaft, doch wird die Freiheit Stück für Stück beschnitten, und zwar wegen nicht haltbarer Argumente und daher grundlos.
      Geht man hier, auch wenn es sich um Lebewesen handelt, von Ware aus, wird nun abermals die Marktfreiheit beschnitten, ohne diese Beschneidung auf ein solides Fundament zu stellen. Wenn geschützte Arten einem Importverbot unterliegen (was ohne genehmigung ja der Fall ist, zumeist besteht bereits ein Exportverbot aus den Ursprungsländern), ist das absolut legitim. Keine Frage. Ein grundsätzliches Importverbot, wie 'grundsätzlich' hier auch immer definiert ist, ist es nicht. Man mag geteilter Meinung über den Nutzen sein, es fehlt aber davon unabhängig an der Legitimation.
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      @ cherax
      Du hast uns ja nicht mal gefragt wieso wir überhaupt die Micros besorgt haben. Dann so eine ahnunglose Aussage in den Raum zu werfen, finden wir überhaupt nicht cool! Wir haben uns die Micros besorgt, weil auch hier der Zuchtgedanke die übergeordnete Rolle spielt und nicht der reine Spaß an der Freude.

      Von uns aus kann die Wildfangsituation bleiben wie sie ist, hat ja vorher auch keinen interessiert. Zu einem eventuellen Verbot haben wir lediglich unsere etwas andere Meinung beigetragen. Schon schade, dass eine andere Meinung gleich zum "wettern" wird...
      Bis denne...........Sandy + Martin

      "Erst wenn der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen, der letzte Baum gerodet ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann."
    • Re: SPD - Regelung von Tierhaltung, Verbot Wildfänge

      Naja, wirklich gewettert wird ja hier noch nicht, bisher wird noch diskutiert, wobei es eben verschiedene Meinungen gibt ;)

      Dass ihr die Mikros zu züchten versucht, war mir schon klar, die Hoffnung haben schließlich alle, die sie sich kaufen.
      Fakt ist aber, dass ihr und alle anderen das nur könnt, weil sie angeboten werden. Gäbe es ein Verbot, selbst mit Ausnahmeregelungen, sähe das anders aus. Dann würden die meisten, die diese Winzlinge jetzt schon haben oder hatten, vielleicht noch nie etwas davon gehört oder gelesen haben, denn oft gelangen eher neue Tiere erst deshalb in den Blickpunkt, weil sie auf dem Markt erscheinen (und das schließt eine Beschreibung beim Importeur, der diese anbietet, mit ein). Ich kann schon garnicht mehr zählen, wie oft das Interesse in Foren über bestimmte Neuimporte geweckt wurde, weil sie in irgendwelchen Shops oder beim Importeur auf der Webseite aufgetaucht sind.
      Nun gibt es nach wie vor Mangel an Informationen und Erfolgen bei den Mikros, aber immerhin gibts immer mehr Erfahrungsberichte und -austausch. Und diese Erfahrungen und dieser Austausch sind Wegbereiter für eventuelle spätere Zuchterfolge. Die gibt es aber nicht, wenn sich in Deutschland 20 Leutlen damit befassen, weil der Rest sie nicht halten/kaufen darf oder nicht mal kennt.
      lg P.

      Mööp Mööp Bananensplit Kampffisch