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AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Angepinnt Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

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    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hallo allerseits,

      durch die regelmäßigen Besuche bei den Logemännern angefixt, habe ich mich nun nach x-Jahren Diskushaltung dazu entschlossen mich mal näher mit Bienen zu beschäftigen. Insofern würde ich diesen recht interessanten Thread gern mal mit meinen aktuellen Erfahrungen ergänzen:

      Vor gute einer Woche habe ich mir bei den Logemännern ca. 30 Chrystals eingesammelt und mit der üblichen, "sanften" Eingewöhnung in mein 800-Liter-Becken gesetzt, dass seit rd. 7 Monaten läuft.

      Zu diesem Zeitpunkt befanden sich neben ca. 40 Amanos nur noch einige, wenige Red fire im Becken, die allesamt aus dem Wasserkreislauf der Logemänner stammen. Ziel war, dass sich die Bienen langfristig als dominante Spezies durchsetzen ;P

      Ich denke, dass ich über exzellentes Wasser verfüge, da ich zu 100% Osmose verwende welches ich mit Tropic Marin Diskussalz und geringen Mengen an Hausnatron aufhärte. Also Weichwasser mit einer KH von 1.

      Nach dem Besatz machten die Bienen einen fitten und agilen Eindruck auf mich. Das änderte sich ca. 3-4 Tage später ;(
      Ich konnte bis heute jeden Tag 1-3 tote Tiere absammeln bis ca. 50% meines Bestandes hinüber waren. Da mein Becken dicht bepflanzt ist, kann ich aktuell kaum überblicken, wie viele noch am Leben sind. Diejenigen die sich zeigen, erfreuen sich aber offensichtlich bester Gesundheit.

      Der Tod setzte eher schleichend und über den gesamten Tag/Nacht hinweg ein.
      Zu Beginn brachen die Tiere schlagartig ihre Aktivitäten ab (freeze) und fielen dann 1-2h später - wie unsereins nach dem x-ten Drink vom Tresenhocker - einfach um.
      Hier blieb die Färbung noch einige Zeit erhalten und auch das hier beschriebene "auflösen" der sterblichen Überreste konnte ich nicht beobachten.

      Ich dachte zuerst an eine missglückte Eingewöhnungszeit, zumal sich mein Wasser von dem der Logemänner recht deutlich unterscheidet. Aber als ich dann auch noch eine Red Fire und 2 jüngere Amanos verlor, kam eigentlich nur eine bakterielle Unverträglichkeit in Frage. Ich könnte fast wetten, dass die verstorbenen Tiere zuvor an den Bienen-Leichen genippt hatten.
      Bakterielle Unverträglichkeit oder Parasit?

      Ich will hier mal eine Parallele zur Diskushaltung ziehen.
      Hier gilt die Regel Tiere aus unterschiedlichen Zuchtanlagen bzw. verschiedenen Bakterienstämmen einer 4-wöchigen-Quarantäne zu unterziehen. Wird diese ausgelassen, kommt es häufig bereits innerhalb der ersten 24h zu Ausfällen. Entweder klappen die Alttiere oder die neu hinzugesetzten um. Dieses "Schnellsterben" ist bestenfalls noch mit sofortiger Antibiotika-Threapie zu stoppen, führt aber meist trotzdem zu herben Verlusten.

      Mittel wie Furanol oder Baktopur sind hier bestenfalls Spielzeug. Entweder greift man zu Nifurpirinol (z.B. Aqua Furan Aquarium Münster) oder besser: Man geht zum Tierarzt und besorgt sich ein Breitband-Antibiotikum aus der Humanmedizin wie Doxycylin.

      Ich halte grundsätzlich nichts davon Antibiotikum in´s Becken zu kippen.
      Im eingerichteten Aquarium sprengt es recht schnell das biologische Gleichgewicht, sorgt so für instabile Verhältnisse und längerfristige Probleme: Diskus wie auch Garnelen reagieren bekanntlich nicht positiv auf wackelige Umgebungsverhältnisse, insofern gilt zumindest für den Diskus, solche Behandlungen immer in einem Quarantänebecken durchzuführen.

      Das Hauptproblem liegt aber in den zunehmenden Resistenzen.
      Das sieht man an der aktuellen Entwicklung der Diskus-Massenzucht in Fernost in der Antibiotika teils wie Futter in den Anlagen gehandhabt wird, was bereits zu gänzlich Antibiotikaresistenten Bakterienstämmen geführt hat: Hier wird leider nach wie vor keinerlei Parallele zu Bakterienstämmen gezogen die auch dem Menschen gefährlich werden können X/

      Daher könnte ich mir vorstellen, das zwischenzeitlich auch bei der fernöstlichen Garnelenzucht ähnliche Praktiken Anwendung finden...? Bei der Zucht von Tigershrimps (Reistümpelzucht) wurde das ja bereits aufgedeckt.

      Meiner Meinung nach ist die "bewährte" Quarantäne der besser Weg.
      Der Schlüssen bei der Quarantäne ist eine langsame Anpassung der Bakterienstämme mit finalem Besatz eines "Testfisches" (in diesem Fall Test-Garnele):
      ph-diskus.de/Portal/modules.ph…=News&file=article&sid=18

      Das dürfte sich doch auch bei Garnelen anwenden lassen oder?

      Eine Frage:
      Bei Parasiten in der Diskushaltung haben sich zwischenzeitlich Therapien mit Formalin bzw. Chloramin T bewährt. Die üblichen Parasiten wie Kiemenwürmern und Hauttrüber wie Costia, tötet Formalin bei richtiger Anwendung sicher ab.
      Ich habe mal - eher durch Zufall - ein paar Red Fire mitbehandelt, die diese Therapie problemlos überstanden haben.
      Hat hier jemand mal vergleichbare Erfahrungen mit Formalin und Bienengarnelen gemacht?

      Ich mag nämlich nicht ausschliessen, dass mein aktuelles Bienensterben nicht auch durch parasitären Befall ausgelöst worden ist.
      Mir fehlt da die Erfahrung, aber ein vertretbares Mass an Parasiten gehört bei z.B. Diskus einfach dazu, sofern diese nicht explizit parafrei aufgezogen und gehalten werden. Vielleicht sind ja auch bei Garnelen zwischenzeitlich sogenannte "Schwächeparasiten" bekannt? Sind die Umgebungsparameter gewohnt stabil kommen die Tiere damit klar. Verändern sich diese aber, sind die Tiere u.U. nicht mehr in der Lage dazu sich dieser - bei einer plötzlichen Massenvermehrung - zu erwehren.

      Erwiesen ist zwischenzeitlich dass gewisse Flagellatenarten durch Garnelen übertragen werden, sprich diese als Wirt offensichtlich angenommen werden. Das würde jetzt für mich als Laie dafür sprechen, dass auch Garnelen von diesen geschädigt werden könnten.

      Ich gebe zu: Alles recht theoretisch, aber zumindest teilweise belegt: rahndiskus.de/html/erfahrungen.html
      In der Diskushaltung gehen manche Züchter daher zwischenzeitlich soweit, auch parafreie Garnelen zu ziehen um sie gefahrlos mit parafreien Diskus vergesellschaften zu können.

      Ich bin auf jeden Fall etwas angep... und werde wohl in Kürze noch mal bei den Logemännern vorbei schauen müssen um meinen Besatz aufzustocken. Die neuen wandern dann aber erst einmal für ein paar Wochen in ein separiertes Quarantänebecken, das ich gerade einfahre.

      LG
      Olli
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hi Olli,

      ohne deinem Link nachgegangen zu sein (sorry, muss grad schnell gehen ...) - jawollja, Quarantäne sollte definitiv sein beim Zusammensetzen! Es KANN gut gehen, es geht auch bei einigen gut, aber es gibt eben auch die anderen Erfahrungen, die du jetzt teilst :(. Erst kippen die neuen, dann die alten (oder umgekehrt). Ich habe dazu hier mal was verfasst: Quarantäne beim Zukauf neuer Tiere. Seit ich nach dieser Methode verfahre, habe ich keine Ausfälle mehr gehabt.

      Schwächeparasiten bei Garnelen - spontan fallen mir da die Saugwürmer ein: Scutariella
      Das gemeine - es gibt auch harmlose Kommensalen unter ihnen, und man weiß nie so genau, was da nun in der Kiemenkammer sitzt.
      Die Flagellatengeschichte könnte ebenfalls interessant sein, hast du da eventuell nähere Infos (gern auch in einem separaten Thread, damit das nicht untergeht in den 14 Seiten hier)?

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Moin!
      Schade, das mit deinen CR.
      Kleine Anmerkung zu

      "Olli" schrieb:

      Mittel wie Furanol oder Baktopur sind hier bestenfalls Spielzeug. Entweder greift man zu Nifurpirinol
      In Furanol(1) und Baktopur direkt war eben jenes Nifurpirinol enthalten, darf aber schon seit einem(?) Jahr nicht mehr verkauft werden, Furanol 2, welches einen ähnlichen Wirkstoff (Natrium-Nifurstyrenat) enthält, seit dem 1.1. dieses Jahres auch nicht mehr.
      Grüße Jan
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hi Jan,

      sag ich doch, ich meine das heutige Sera Baktopur das - wie von dir geschildert - vorher baktopur direkt hiess.
      Nirfurpirinol bekommt man heute immer noch, nur nicht mehr im Zooladen um die Ecke.

      Hi Ulli,

      ich sehe schon, ich muss mich hier mal etwas einlesen. Insofern danke für die Links. Ich will mal versuchen mit G.Rahn Kontakt aufzunehmen um mich über die von ihm bislang bei Garnelen nachgewiesenen Parasiten zu informieren.

      LG
      Olli
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hiho,
      Hab den Bericht nun auch gelesen und muss sagen, das ich schon seit September 2011 destilliertes Wasser mit Bee Salz aufsalze.
      Hurra Hurra alles lief Einwand frei in meinem 112l Becken waren endlich nach einem Jahr rumprobiererei 3 tragende Mischlings Damen jupi nach 6 Wochen waren bei 2/3 die jungen geschlüpft.
      Ich dachte bald ist die dritte dränen tja pustekuchen :( da war sie und sie war tot und seit dem bis heute sind mir pro Woche eine oder zwei adulte Tiere gestorben und ich weis nicht was ich falsch mache.
      Aber dank des Berichtes denke ich die Lösung gefunden zu haben, eine bakterielle Infektion?

      Aber da das beschriebene heilmittelchen nicht mehr zu erwerben ist habe ich nach einer Alternative gesucht und gefunden habe ich baktopur von Sera.

      Was meint ihr kann das auch weiter helfen.

      P.s. Sorry wegen der Rechtschreibung ich schreibe vom IPhone.
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hi Sortex,

      ich habe da wie gesagt nur Erfahrungen im Umgang mit bakteriellen Irritationen beim Diskus und da ist das "aktuelle" Sera Baktopur quasi unwirksam. Wie gesagt, würde mich auch interessieren ob der neue Wirkstoff bei Garnelen Wirkung zeigt... bzw. wie lange noch.

      LG
      Olli
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      ... oder du gehst zum Tierarzt deines Vertrauens und lässt dir Nifurpirinol verschreiben - erhältlich ist das Zeug ja noch, lediglich nicht mehr frei im Handel ...

      Mit den Ersatzprodukten habe ich keine Erfahrung, mit dem obengenannten Wirkstoff schon ...

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Pumpe für Wasserwechsel

      So war heute bei nem Zuechter der hat mir den Tip 24%ige Borgal Loesung gegeben hehe.
      Er meinte das bewirkt wahre Wunder bei ihm ist nur Schweine teuer, so habe ich sein angeborochenes bekommen :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulli Bauer () aus folgendem Grund: Nach Absprache mit sortex hierher verschoben

    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Also laut Google habe ich das hier gefunden

      Borgal® 24% ist ein Chemotherapeutikum mit zwei Wirkstoffen, die je an einer Stelle blockierend in die Folsäure-Biosynthese der Bakterien eingreifen und deren Wirkung sich auch bei niederer Dosierung bis zur Bakterizidie potenziert. Die besonderen Vorzüge von Borgal® 24% sind: geringe Wirkstoffdosis, kleines Dosisvolumen, geringe Gefahr der Resistenzbildung.

      Chemotherapeutikum für Rinder, Pferde und Schweine

      genauere infos kann man hier selber nachlesen 8o

      vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?t…/00036732.01?inhalt_c.htm
      MfG
      André
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hallo Ulli,

      ich habe jetzt mal ein bisschen bei Euch auf Crustahunter gestöbert.
      Schöne Seite habt Ihr da!

      Hinsichtlich Deines Beitrages zum Thema Quarantäne bin ich aber ehrlich gesagt etwas skeptisch, da ich nicht glaube, dass ein paralleles, gegenseitiges Animpfen von Quarantäne- und Zielbecken sinnvoll ist.

      Kommt es dann zu einer bakteriellen Irritation, schlimmstenfalls in beiden Becken, muss ich auch beide behandeln, was in einem Scape mit hohem Besatz ja echter Horror wäre. Ich würde daher nur das Quarantänebecken mit Wasser aus dem Zielbecken animpfen und dann nach 2 Wochen 2-3 Testgarnelen aus dem Zielbecken dazu setzen. Kommt es dann zu einer bakteriellen Irritation verliere ich schlimmstenfalls die Testgarnelen bzw. brauche nur das Quarantänebecken behandeln.
      Zeigen die Testgarnelen über 1-2 Wochen hingegen keine Auffälligkeiten, kann ich die Stämme direkt zusammen führen.

      Halte ich für sinnvoller, was meinst Du?
      Olli
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Danke für die Blumen!

      So wie du kann man es sicherlich auch machen, allerdings hatte ich noch nie den Fall, dass eine bakterielle Irritation auftrat - weder hüben noch drüben.

      Wenn in dem wenigen Wasser, das man herüber- bzw. hinüberschüttet, so viele Bakterien säßen, dass eine solche Irritation ausgelöst würde, hättest du definitiv ein Problem, das sich im entsprechenden Herkunftsbecken mehr als deutlich auswirken würde.

      NB - wenn Unregelmäßigkeiten auftreten (egal wo) und Tiere sichtbar krank sind, darf natürlich KEIN Wasser hin- und hergetauscht werden!

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Naja, der Sinn und Zweck einer Quarantäne ist ja, dass erstens Probleme, Krankheiten und Parasiten im Vorfeld entdeckt werden können und man dann den Ärger nicht im Hauptaquarium hat, und zweitens, dass sich die Tiere an die unterschiedlichen Bakterienstämme gewöhnen können - da ist es schon sinnvoll, wenn ein gewisser Austausch zwischen den Becken passiert.

      Wie du das in deinen Hälterungsaquarien handhabst, ist ja nochmal was anderes ;).

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Jeden Tag ein paar tote Garnelen...

      Hi Ihr Beiden,

      na da bin ich dank meiner letzten Erfahrungen dann doch etwas vorsichtiger ;P
      Bei Diskus reicht u.U. eine Tasse Austauschwasser und das grosse Sterben beginnt ;P

      Daher riskieren erfahrene Züchter bei der Quarantäne lieber einen Testfisch, ehe sie sich u.U. durch neue Tiere etwas in die anderen Becken einschleppen. Bei den Garnelen fehlt mir die Erfahrung aber bei Diskus reicht schon ein gemeinsam genutzter Kescher aus um sich KW einzufangen... von der Diskusseuche mal ganz abgesehen.

      @Ulli: Am Thema Parasiten arbeite ich noch, melde mich!

      LG
      Olli