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AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Filterdiskussion

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    • Re: Filterdiskussion

      Hallo,
      meiner Meinung nach geht es bei "überdimensionierten" Filtern eher um eine möglichst lange Standzeit und nicht um höhere Abbaurate usw.
      Denn,so meine Meinung,je weniger man in die laufenden Prozesse eingreift desto stabiler laufen sie .

      Auch gut ist es zu wissen , das der "Dreck" wohl eher ein Optisches "Problem" und eher nützlich als schädlich ist - deters-ing.de/Gastbeitraege/Mulm.htm .

      Will man ein extrem reines Aquarium ( wie es oft Propagiert wird ),sollte man es mit einem Ozonbetriebenen Abschäumer betreiben,aber ob das dann wirklich so gut für Pflanzen und Tiere ist wenn ALLE Stoffe "wegoxydiert" sind wage ich zu bezweifeln.

      Auch meiner Meinung nach laufen viele Becken einfach nur deshalb nicht , weil sie zu sauber sind und ständig eingegriffen wird .
      Gruß Peter.
      Aquaristik funktioniert auch ohne Schnickschnack.
      Sauberes Trinkwasser ist unser aller Lebensversicherung, jeder Tropfen zählt !
    • Re: Filterdiskussion

      "toothbrush" schrieb:


      Wieviele Bakterien auf ein Filterröllchen passen, und wieviele Röllchen ich wohl pro Garnele brauche?
      Das erstere könnte man ungefähr berechnen, das zweite ist nicht wirklich aussagekräftig, weil ich dann davon ausgehen müsste, dass alle Wasserbelastung nur von den Garnelen verursacht wird. Da wir aber alle wissen, dass es da in jedem Aquarium eine gewisse "Dunkelziffer" gibt, ist dieser Wert nicht wirklich aussagekräftig.

      stimmt, ...ergänzend dazu müsste man noch erwähnen, dass dem gegenüber eine weitere Blackbox wie Mulm und Schlamm ausserhalb des Filtersubstrates still und leise noch zusätzlich vor sich hin filtert, ...und KASSEBEER nennt hierzu Zelldichten von ~10^12/ml im Mulm, wobei natürlich nicht alle davon als Nitrifikanten zu sehen sind

      ...die Maßeinheit "Siporaxröhrchen" sowie den gesamten Fragenkatalog dazu nahm ich eigentlich nur um das Filtersubstrat rein isoliert zu betrachten, bezugnehmend auf das für mich geniale Metapher wie....
      Ich denke man könnte es mit einem Hotel vergleichen, dass mitten ins Ödland gebaut wird. Ob es nun 1000 oder 5000 Zimmer hat ist für die 100 Gäste egal."
      ...thanks for all the Shrimps
      bis dann....... Harald
    • Re: Filterdiskussion

      "Delphii" schrieb:

      Wäre es ratsam so einen großen Außenfilter so weit zu drosseln, wie nur irgend möglich?
      Eben damit das Wasser möglichst lange im Filter bleibt und nicht nur eine mechanische Filterung statt findet?

      ...die Motoren der heutigen Topffilter sind allesamt mit Permanentmagnetläufern (was für ein Wort) ausgestattet und drosselt man diese zu stark, fangen sie höllisch an zu rattern, weil sie dem Drehfeld welches 3000 RPM vorgibt durch die Drosselung deutlich hinterherhinken, ...ausserdem wirkt sich dieser Umstand erheblich auf die Lebensdauer der Keramikachse und/oder dem Kunstofflager aus
      ...es gibt noch die Möglichkeit dem Topffilter einen Bypass, also eine Art Blindschleife zu legen damit nur noch so viel Wasser den Filter verlässt, dass die Strömungsgeschwindigkeit im Filtersubstrat deutlich unter 1cm/min beträgt
      ...solche Systeme sind sehr leistungsfähig, müssen aber zusätzlich und kontinuierlich mit Kohlenstoff in Form von Zucker oder Methanol versorgt werden
      ...für ein solches System müsste aber ein GarnelenAQ schon verdammt gut besetzt sein

      ...glücklicherweise sind aber die DurchströmungVerhältnisse der Filtermasse eines Topffilter derart ungünstig, dass sich dort etliche Totzonen oder zumindest sehr schwach durchströmte Bereiche bilden um anoxische Verhältnisse zu schaffen in denen denitrifizierende Bakterien gute Bedingungen vorfinden

      ...mag ich meinem Tropfentest Glauben schenken, so schafft es mein komplett mit SiporaxMini befüllter Eheim ca. 1-2mg/l NO3/Tag zu veratmen, ...angeimpft wurde er mit Microbe Lift special blend, einem BakterienPräparat welches auch autotrophe Denitrifikanten enthält
      ...thanks for all the Shrimps
      bis dann....... Harald
    • Re: Filterdiskussion

      "Delphii" schrieb:


      Und wenn dann ab und an mal eine Garnele stirbt, hat sie sich vermutlich über die Dekadenz und Dummheit der Menschen totgelacht, woraufhin der Trottel dann noch nen 4. Filter dazu bastelt X/

      ...und ein SushiKoch benötigt etwa 10Jahre Ausbildungszeit nur um filetiertes FischFleisch in Reis und Algenblätter zu wickeln, ...und wenn ein Thunfisch davon erfährt schwimmt er in suizidaler Absicht gleich freiwillig ins Netz um sich dieser ritualisierten Zubereitungsweise vollends hinzugeben ;) sarcasm off

      ...ich weiss nicht wirklich wie ein Asiate so tickt, aber sein perfektionistischer Drang rechtfertigt wohl seine FilterPhilosophie
      ...thanks for all the Shrimps
      bis dann....... Harald
    • Re: Filterdiskussion

      "toothbrush" schrieb:

      Wenn ich eine Bakterienkultur ansetze, herrscht zunächst ein Überschuss an Platz und Nährstoffen im Kulturmedium, weswegen die Bakterien nach einer gewissen Akklimatisationsphase beginnen sich exponentiell zu vermehren. Theoretisch würde dies nun immer weiter gehen, wenn sich nicht dien Lebensbedingungen im Kulturmedium kontinuierlich verschlechtern würden, weil eben Nährstoffe verbraucht werden und die Populationsdichte wächst. Daher geht die Kultur irgendwann in einen staionäre Phase über, in welcher sich Wachstum und Absterben eine Zeit lang die Waage halten, bis dann die Absterbephase eintritt. Wenn ich die Kultur möglichst lange erhalten will, muss ich die Bedingungen so optimieren, dass der Übergang von stationärer Phase zu Absterbephase nicht oder möglichst spät erfolgt.

      Kommen wir zum Filter: Ein eingelaufener Filter befindet sich quasi in der staionären Phase: d.h. die Bakteriendichte im Filter ist genaus so groß, wie das Nährstoffangebot, welches mit dem Wasser aus dem Becken kommt. Solange Nährstoffzufuhr und Verbrauch sich in der Waage halten, ist das System stabil. Es muss nicht heißen, dass das Filtermedium voll besetzt ist, und bei Erhöhung der Nährstoffzufuhr werden die Bakterien wieder vorübergehend in die Wachstumsphase zurückkehren, um dann in eine neue stationäre Phase zurückzukehren.

      So denk ich mir das auch. Der Filter wird irgendwann voll besetzt sein, die Kurve wird in der Wachstumsphase bei geringer Nährstoffzufuhr halt nur sehr flach ausfallen. Zwischendurch kommen stationäre Phasen und dann wieder etwas Wachstum bei neuen Nährstoffen. Irgendwann kommen auch Absterbephasen dazu, wenn vielleicht auch nur Stellenweise da wo der Biofilm zu dick geworden ist. Die Übergänge werden fließend sein und die Kurve zeigt ein ständiges aber flaches auf und ab.
      Das 5000-Zimmer-Hotel wird also durchaus irgenwann voll besetzt sein. Nur sind sind die Gäste die meiste Zeit bettlägerisch und essen nur eine halbe Scheibe Brot am Tag um ab und zu mal die Kantine zu stürmen wenn sie denn mal geöffnet ist. Und in diesen Momenten werden die paar Zimmer, die immer mal wieder frei werden, schnell neu besetzt.

      Was die Fließgeschwindigkeit im Filter angeht, denk ich nicht dass sie primär den Unterschied ausmacht sondern eher auf indirekte Weise. Bei einer bestimmten Menge vorbeifließenden Wassers mit Nährstoffen und Sauerstoff geht zwar weniger in den Filter über wenn das Wasser schnell fließt. Aber es ist ja nicht so, dass danach nichts mehr kommt. Es kommt ja neues Wasser mit weiteren Nährstoffen und Sauerstoff. Eine kontinuierliche Versorgung ist also gegeben. Das Problem bei schnellfließendem Wasser ist, dass sich Strömingskanäle bilden können, wodurch nicht mehr der ganze Filter mit genügend Wasser versorgt wird.

      "martin111" schrieb:

      Diese abgelösten Patches stellen ihre Aktivität nicht ein, nur weil sie nicht mehr an einer Filtermatte haften. Sie werden irgendwo (durchaus auch ausserhalb des Filters) wieder kleben bleiben und versuchen weiter zu wachsen.

      Vielleicht, wenn sie nicht vorher aufgefressen werden. Außerdem verrotten die toten Bakterien ja, und damit evtl. auch etwas des extrazellulären Teils des Biofilms. Möglicherweise lösen sich lebende Bakterien dann daraus und setzten sich irgenwo anders im Becken ab.