Hallo Franz

Ich denke es kommt nicht nur auf die Grösse des Beckens an, sondern auch wieviel Mulm und Algen sich schon
im AQ befinden und wie lange es schon läuft.

Ich messe die Menge meiner Brut ab, ob Garnelen, Schnecken oder Fischchen...

Bei kleinen Jungschnecken eine gute Prise, bei den Baby-AS pro Schlupf einen halben Kaffeelöffel.

Mischen tue ich nie, ich nehme ein Handelsübliches Staubfutter z.Bsp. von Sera.

Bei Babygarnelen gebe ich kein Staubfutter rein nur Biozyme und Baby-Garnelen-Futter.

Aber das ist meine bescheidene Erfahrung, die gegen Carsten und Frank nicht die Bohne rankommt


Viele liebe Grüsse Susanne

Hallo,

ich finde das Thema sehr interessant.
Zur Zeit habe ich auf Staubfutter umgestellt. Dabei mörser ich fertiges Futter und stelle damit eine Mischung her die ich täglich geben.
Zuvor hatte ich vor Genchem oder Bacter AE mal zu testen, aber nun teste ich erst mal Staubfutter als solches.

Ich verwende den Löffel der beim Dennerle Crusta Gran dabei ist, das sind dann ca. 50mg, die ich zuvor mit Wasser aufschlämme und mittels Spritze im Becken verteile.
Das ganze bei 24 Red Fire und 12 Zwergpanzerwelsen (Corydoras pygmaeus), sowie einer Horde PHS und TDS in 60L.
Nur bei der Dosierung bin ich etwas unsicher, es kommt mir so wenig vor und die Wasserwerte sind auch super (NO3 ca. 1-2), aber zuviel soll es ja auch nicht sein.
Vielleicht füttert ja hier noch jemand Staubfutter und kann mit sgen wieviel er füttert.

Gefühlt ist nach nun einer Woche Fütterung mehr leben im Becken als zuvor mit normalen Futter Sticks.

Gruß
Joker

Hallo Franz,
jedes Aquarium ist sein eigenes kleines Biosystem und da kann es leider keine einheitliche Fütterungsempfehlung zur Menge geben. Daher sind Angaben auf Futterpackungen auch meist sehr wage gehalten und dienen nur als grobe Empfehlung.
Oft wird bei Fütterung nur die Anzahl der Garnelen beachtet die man füttern möchte. Dies ist aber grundsätzlich ein
(Denk-)Fehler, denn das würde ja bedeuten, dass ein Aquarium ohne Garnelen und Co. gar nicht gefüttert werden müsste. Da würde man aber schnell erkennen, dass ein Becken ohne Nährstoffe ratz fatz zum Algendschungel oder zur toten Wüste wird und so gar nicht gut läuft..... Die kleinen Mitbewohner und auch die Bakterien etc. wollen auch alle versorgt werden und genau hier wird jedes Becken individuell. Ich würde im Groben folgendes empfehlen, mit dem wir auch gut klar kommen.
- Bei neue Becken ohne Tiere am ersten Tag und dann alle 7-14 Tage ganz wenig Staubfutter hinzu geben.
- Bei neuen Becken mit Tieren am ersten Tag und dann alle zwei Tage wenig Staubfutter hinzu geben.
- Bei eingefahrenen Becken täglich Staubfutter füttern, aber nur soviel, wie in ca. 1-3 Stunden verzehrt wird. Sollte am nächsten Tag noch was zu sehen sein, einen Tag aussetzen und die Futtermenge auch reduzieren. Wenn alles schnell verputzt ist, z.B. durch hohen Besatz, dann ggf. 2-3x täglich füttern...
Generell Wasserwerte im Auge behalten und mit steigender Anzahl an Garnelen und auch Kleinstlebewesen im Becken die Fütterung steigern, bzw. anpassen.

Staubfutter hat sich nicht nur als Babyfutter für Garnelen durchgesetzt, es dient auch hervorragend dazu die Kleinstlebewesen und Bakterien im Boden, Filter und Co. zu versorgen. Zuviel Futter verschlechtert die Wasserqualität. Zu wenig ergibt Mangelversorgung der Biologie insgesamt.... kein Profi kann Dir sagen wie viel Du für Dein Becken füttern solltest, da er nicht wissen kann wie sich bisher die Mikrobiologie in Deinem Becken entwickelt hat, welche und wie viele Kleinstlebewesen in Deinem Boden leben, etc.. hier muss man sein Becken gut beobachten und sich an die richtige Futtermenge rantasten.

"Carsten Logemann" schrieb:

Bei eingefahrenen Becken täglich Staubfutter füttern, aber nur soviel, wie in ca. 1-3 Stunden verzehrt wird. Sollte am nächsten Tag noch was zu sehen sein, einen Tag aussetzen und die Futtermenge auch reduzieren.

Wie soll ich dass denn genau kontrollieren?
Wenn ich Staubfutter verfüttere landet die Hälfte in den Ritzen des Bodengrundes und wird doch größtenteils gar nicht für die meisten Garnelen erreichbar sein.

So jedenfalls meine Beobachtungen.

Ich füttere z.B. ungern viel Staubfutter, weil für mich da einfach keine Übersichtlichkeit besteht.
Da nehme ich doch lieber Pads, wo ich sehe wie viel gefressen wird und was sich nicht so krass im Wasser verteilt.

Hallo Konrad,
na ja, ich meinte eher dass man es abschätzt und nicht genau kontrolliert. Wenn man z.B. 10 Garnelen in einem 60er Becken hat, dann werden die es vielleicht an einem Tag schaffen die Bodenoberfläche einmal abgeweidet zu haben. Wenig Staubfutter ist hier anzuraten. 100 Garnelen haben die Oberfläche im 60er Becken viel schneller einmal abgeweidet, hier würde ich z.B. 2x täglich etwas Staubfutter füttern.... Wenn ein Boden, außer den darin lebenden Bakterien, tot ist, hast Du recht, Staubfutter was da rein fällt könnte schnell zuviel werden und gammeln.... in unseren Becken leben aber unzählige kleine Mitbewohner und da gammelt nichts. Wir impfen neue Becken sogar extra mit den vielen unterschiedlichen kleinen Mitbewohnern an, denn die Becken in denen sie zahlreich sind, laufen bei uns am besten. Vor allem die ganzen kleinen Würmer die im Boden leben helfen bei uns die Standzeit für Bodenfilterbecken extrem zu verlängern. Ansonsten setzt sich der Boden nämlich recht schnell zu...
Animpfen mit Begleitfauna würde aber nichts bringen, wenn wir danach nur die Garnelen mit Pads füttern. Da fällt für die Begleitfauna, die sich meist im ganzen Bodengrund verteilt, nicht genug ab.

"Franky83" schrieb:

Wie handhabt ihr das und wie sind eure Erfahrungen damit?
Verschiedene Staubfutter mischen?
Mengenangaben bei einem 60 Liter Becken?Gruß Franz

Hallo,
ich füttere fast jeden Tag CrabMeal als "Staubfutter",den Garnelen gefällt's.

Die Futtermenge ist dabei für jedes Becken individuell und richtet sich nur nach dem jeweiligen Besatz,völlig unabhängig von der Literzahl.

P.S.: Gelegentlich geb' ich auch mal 2-5 Tage nix,geschadet hat das noch nie,zuviel Futter dagegen schon.

Hallo Franz,
Du solltest eher Nitrat als Nitrit messen (weniger als 20mg/l Nitrat wird bei Garnelen empfohlen). In einem eingelaufenen Becken wirst Du auch bei viel Fütterung kaum Nitrit messen, da die Bakterien es schneller in Nitrat umwandeln als dass es sich im Wasser anreichert und Du es mit Tropfentests oder ähnlichem messen könntest.

Wenig füttern mag oft klappen, aber nur weil die Biologie gut im Gang ist und die Garnelen sich von dem Biofilm ernähren der wächst.... das geht aber meist auch nur eine Zeit gut, bis die Garnelen mehr werden und es dann nicht mehr ausreicht.... oder es kommt wegen dem Mangel gar nicht erst zu mehr Nachwuchs, bzw. später zu einem Nachwuchsstop, oder der Nachwuchs kommt nicht hoch...
Oft füttern heißt ja nicht zwangsläufig viel füttern. Man kann Menge X ja einmal am Tag füttern, oder die Menge auf 5 mal oder mehr ausdehnen, alles eine Frage der Menge, nicht der Häufigkeit. Wir haben dazu auf unserer GlasGarten-Seite was geschrieben: Garnelenernährung
Man sollte immer bedenken, dass man Garnelen Hunger physisch nicht ansehen kann, wie man es z.B. bei Fischen kann. Die werden halt dürrer und dürrer bis sie sterben, Garnelen nicht. Ein Zeichen für zu wenig Futter kann sein, wenn sich Artgenossen auf eine frisch gehäutete Garnele stürzen um sie zu verspeisen...

Darf man Fragen wie schwer ein Pad bzw. ein Granulatkorn beim Shrimp Dinner und wie schwer ein Messlöffel Shrimp Baby ist?
Diese Angaben fehlen leider auf der Infoseite. Beim Bacter AE und Betaglucan stehen sie denkenswerter weise dabei.

Ich habe nämlich das Gefühl das ich etwas zu wenig fütter, da ich auch mal kleine Posthornschnecken tot bzw. leer im Becken habe. Vermutlich machen sich die Garnelen schon mal über eine her weil sie hunger haben.
Bei den lebenden PHS sehe ich keine spuren eines Angriffs.

Warum enthält das Shrimp Dinner eigentlich, ausser dem Tintenfisch, keine Proteine von Wirbelosen?
Ich dachte immer dies sei eigentlich ganz gut für Garnelen. Oder sind Pflanzen da doch besser?

Gruß
Joker

Hallo Joker,
das Gewicht beim Dinner ist ca. 0,2g für ein Pad und 25 Granulatkörner wiegen ca. 0,1g. Die beiden Typen sind aber gewichtstechnisch nicht 1:1 zu vergleichen, da die verschiedenen Herstellungsweisen unterschiedliche Gewichte ergeben. Prinzipiell bekommt auch bei Pad-Fütterung jede einzelne Garnele etwas weniger ab. Generell empfehle ich sich nicht zu sehr an solchen Zahlen festzuhalten, sondern soviel zu füttern wie es für das entsprechende Becken gut ist. Wenn Du den Eindruck hast zu wenig zu füttern und das Becken mehr Futter verarbeiten kann, ohne dass sich die Wasserwerte verschlechtern, dann würde ich einfach etwas mehr füttern.
Das Shrimp Baby Food liegt bei einem Löffel bei ca. 0,5g. Vielen Dank für den Hinweis, wir werden die Angabe auf unseren Seiten entsprechend erweitern.
Bzgl. tierischen und pflanzlichen Proteinen versorgt das Shrimp Dinner die Garnelen sehr ausreichend mit allem was sie benötigen. Die "Extraportion" tierische Proteine wird meist vom Garnelennachwuchs gewünscht und hierfür haben wir in unserem Shrimp Baby Food auch Proteine aus Krebstieren verwendet.

Hallo Franz,
wenn Du kein Nitrat nachweisen kannst, dann kann ein bisschen mehr Futter bestimmt nicht schaden,.. etwas mehr Nitrat würde sicher auch den Pflanzen gut gefallen.

"Franky83" schrieb:

Na dann greif ich bisschen tiefer in die Dose

Hi,

genau das hat Carsten eher nicht gemeint. Man muß ein Gespür entwickeln, wieviel man füttern muß/kann.

Gerade für Garnelenbecken gilt, "man füttert nicht die Tiere, sondern das Becken". Wobei ich nur Staubfutter gebe, ausser natürlich Herbstlaub, Brennnessel, usw. Die Garnelen fressen aber auch an allen anderen Teilen rum , zB an Erlenzäpfchen, an den Scheiben, am Holz und an den Pflanzen. Dabei fressen sie weder das Glas :D, noch das Holz oder die Pflanzen, sondern sie weiden den Biofilm ab.

Da ich in allen Bee/Tiger Becken SRBS habe, der sehr leicht ist, kann ich immer wieder Garnelen beobachten, die an einer Stelle regelrecht buddeln um an etwas zu kommen das ich nicht mal sehe.

Schon oft habe ich überlegt, ob es funktionieren würde ein Garnelenbecken entsprechend einzurichten ( leichter Bodengrund, Pflanzen, Holz, Herbstlaub), eine Grundfütterung (Tubifex, Cyclops, PHS, BS) vorzunehmen und dann überhaupt nicht mehr zu füttern. Man müsste natürlich das Herbstlaub und ggf. die Schnecken von Zeit zu Zeit auffüllen.

Denn, es ist noch keine Garnele verhungert, die meisten sterben, weil das Wasser durch zuviel Futter verdorben wurde.