Hallo Patrick,
ich würde eine Mischung von 50/50 VE und Leitungswasser empfehlen. Mach Dir da aber nicht zu große Gedanken, einen normalem Wasserwechseln könntest Du auch nur mit Leitungswasser machen. Wir haben z.B. ähnliche Werte und wechseln nur mit Leitungswasser.
Wenn ein Becken gut einläuft, dann reduziert sich nach einiger Zeit oft der PH Wert von allein. Wenn Du also kein aktiven Soil verwendest und Dein Wechselwasser immer genau anpasst, dann muss das im Aquarium noch lange nicht diese Werte beibehalten. Das hängt mit den Abbauprozessen zusammen. Ein aktiver Soil wirkt hier stabilisierend, aber generell kommt man nicht herum seine Werte regelmäßig zu überwachen, denn kein Mensch kann Dir voraussagen wie sich Dein Becken nach welcher Zeit verhalten wird. Das ist eben Aquaristik und so ein Becken lebt nun mal und ist immer individuell zu sehen. Man kann in Foren viel über Theorie schreiben, aber jeder sollte dies nicht ohne Kontrolle der eigenen Werte 1:1 auf sein Becken übernehmen.

Ein weiterer Vorteil den ich beim Soil sehe ist die poröse Oberfläche auf der sich sehr gut Bakterien und allerlei Aufwuchs ansiedeln können. Ein Punkt der meiner Meinung nach oft vernachlässigt wird, Viele reden immer nur von der Wirksamkeit eines aktiven Soils und was man alles tun kann um die *Wirkung* möglichst lange zu erhalten..... Ich würde Soil auch dann verwenden, wenn er nicht aktiv wäre, da es einfach ein optimaler Bodengrund für die Garnelenhaltung ist. Wer Garnelen beobachtet, der erkennt schnell das diese Tiere sich hauptsächlich am Boden aufhalten bzw. auf Oberflächen herum krabbeln und unaufhörlich mit ihren Borstenscheren Oberflächen abweiden. Wäre ihnen unser Zusatzfutter genug und würde eine permanente Nahrungsaufnahme nicht in der Natur der Tiere liegen, dann würden sie sich nicht so verhalten.
Wer z.B. ein lange eingelaufenes Becken mit Garnelen erst besetzt, der wundert sich öfter warum die Tiere gar kein Zusatzfutter annehmen. Dann kommen schnell Beiträge wie *Ich hab das oder das Futter und meine Tiere rühren es nicht an* Dabei sind in der Einlaufzeit soviel Bakterien und Aufwuchs gewachsen, dass die Tiere praktisch im Schlaraffenland leben und sich vollfressen können. Warum sollten sie dann auch an Zusatzfutter gehen? Wenn dann später alles abgeweidet ist und trotz permanentem abweiden nicht mehr viel nahrhaftes zu finden ist, dann fangen die Tiere an sich auf Zusatzfutter zu stürzen. Wie gut Bakterien und Aufwuchs in einem Becken nachwachsen oder überhaupt wachsen ist leider nicht mit dem bloßem Auge zu sehen und so kommt es dass mal schneller alles blank gefressen ist oder manchmal immer genug da ist. Dies ist natürlich auch von der Populationsdichte abhängig. Während in Becken mit wenig Besatz die Tiere oft nur zögerlich an Zusatzfutter gehen, flippen sie in Zuchtbecken mit viel Besatz förmlich aus und prügeln sich um jedes Körnchen. Das ist wegen den abgeweideten Oberflächen so und nicht weil sie vielleicht Gruppenzwang haben oder dem anderen nichts gönnen..... Aus diesem Grund sollte man versuchen das in einem Garnelenbecken Bakterien und Aufwuchs möglicht gut und viel vorhanden sind und nachwachsen, da dies die Nahrungsgrundlagen für Garnelen sind. Hier bietet Soil beste Voraussetzungen für, egal ob noch aktiv oder nicht.

Hallo Patrick,
ich würde so 4-5cm empfehlen.

Man kann Bodengrund im laufenden Betrieb tauschen, egal ob Soil, Sand oder Kies.... ABER: Sowas bringt immer die Biologie durcheinander und man sollte das eigentlich nicht machen. Wenn es sich nicht verhindern lässt, weil man z.B. nur ein Becken hat und man unbedingt einen neuen Bodengrund möchte, dann muss man dringend während der Einlaufzeit die Werte täglich überwachen, denn in solchen Becken kann es schnell zu Werteschwankungen, wir z.B. starken Anstieg von Nitrit oder Nitrat kommen. Man sollte es wie eine Neueinrichtung ansehen und entsprechend instabil läuft das Becken.