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AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Ph-Wert irreführend ...

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    • Ph-Wert irreführend ...

      Moin zusammen,

      bin mir nicht sicher was den PH-Wert in meinen Bee-Becken angeht ... Ich benutze eine Osmoseanlage und salze das OMW mit Bee Shrimp Mineral GH+ auf ca. 220us auf.

      Ausgangswasser ist:

      Ph 7,6 /// GH12 /// KH8,7 /// LW ca. 600us

      Osmosewasser ist dann logischerweise GH und KH gen 0 und LW 15us aber was den Ph-Wert angeht, ist es schwierig.
      Ich hatte zunächst Teststreifen von JBL die mir nen PH um 6 anzeigen ... Zwischenzeitlich hatte ich Tröpfchentest von Sera ... Die waren für GH und KH gut aber PH sollte angeblich bei 7,5 liegen ... das hatte ich zunächst ignoriert weil ich annahm, dass etwas mit den Tropfen o.ä. nicht stimmen kann ...

      Nun habe ich den JBL ph Test 6-7,6, der mir als sehr gut beschrieben wurde, der zeigt nun ~7, wobei die Farben alle nicht ganz passen aber dem kommt es am nächsten meiner Meinung nach ...

      Ist es möglich das der PH so hoch liegt?! Ich weiss das der PH-Wert mit dem CO2-Wert gekoppelt ist aber dennoch habe ich angenommen das der PH bei OMW um 6 liegt?!

      Falsche Annahme oder bin ich nur Farbenblind?!

      Bin für Einschätzungen sehr dankbar :(
    • Re: Ph-Wert irreführend ...

      UPDATE

      Also ... Im Anschluss an meinen Post, bin ich auf die gloreiche Idee gekommen mein Osmosewasser einfach mal auszumessen ... hätte man früher drauf kommen können X/

      Eines weiss ich nun ... Der neue Test scheint richtig zu sein und auch der bisherige Tröpfchentest von Sera scheint einigermaßen okay denn etwas Abweichung haben die ja alle drin...

      Mein Osmosewasser hat grundsätzlich unaufgesalzen folgende Werte:
      PH <6
      GH0
      KH0
      LW 15us

      Osmosewasser aufgesalzen auf 175us
      PH <6
      GH4,5
      KH~0

      Osmosewasser aufgesalzen auf 260us
      PH<6
      GH6
      KH~0

      ... Warum ich es auf 175 und dann auf 260us aufgesalzen hab hat den Grund, dass ich ursprünglich als ich die Becken aufgesetzt habe 175us angepeilt hatte. Daraus ist dann nichts geworden, weil ich zum einen mit Starterbakterien rumgespielt habe (ich weiss heute würde ich das nicht mehr machen) und zum anderen zwischenzeitlich gelesen hatte, dass es vorallem bei jungen Garnelen bei GH <5 zu Häutungsproblemen kommen kann... Daher habe ich Werte von GH 6 hingenommen solang die KH bei etwa 1 bleibt...


      Naja nun zu den tatsächlichen Messwerten in den Becken:

      RedBee / RC 54l - - - Becken besetzt seit ca. 2,5 Monaten
      PH7
      GH6
      KH1,5
      Nit0
      LW275us

      BlackBee 54l - - - Becken besetzt seit ca. 3 Wochen
      PH6,8
      GH6
      KH1,5
      Nit0
      LW248us

      Zuküntiges TaiwanBee - - - Vor 3 Tagen eigerichtet - Befindet sich in der Einlaufphase
      PH<6
      GH5
      KH~0
      Nit0
      LW210us

      Nun bleibt die Frage im Raum, woher der PH-Anstieg kommt... Ich kann es mir nicht erklären, denn die übrigen Werte sind ja auch kaum verändert... Was also löst es aus?

      Aber viel wichtiger... was meint ihr wie wichtig der PH-Wert tatsächlich ist?! Sind nicht KH und GH wichtiger?! Oder soll ich versuchen über die kommenden Wasserwechsel den LW und somit auch GH und KH zu drücken, um somit vllt auch den PH gegen 6 zu bekommen?! Minimal mache ich es bei den Wasserwechsel aber immer nur -10us pro WW ... so pie mal daumen...
      Grundsätzlich läuft das "alte" Becken gut ... Die Damen waren vor ca 2 Monaten nach und nach das erste mal tragend ... Der erste Wurf Babys (meinst zähle ich zw 50 - 70) ist meiner Meinung nach gut hochgekommen ... und die üblichen Verdächtigen sind erneut tragend ... sollte in der nächsten Woche grob so weit sein ... Und das neue Black Bee Becken läuft auch stabil; noch keine Verluste und muntere Tiere ...
      Der Bodengrund ist bei den beiden angesprochenen Becken, da auch spärlich bepflanzt (Einige feinfiedrige Wasserpest, viel Moos auf der Wurzel und einigen Steinen, und Nixkraut), Quarzkies um das Wasser nicht zu beeinflussen ...
      Das zukünftige TaiwanBee Becken hat Soil bekommen, da ich viel Perlkraut und Wasserimse gepflanzt habe...

      So soll erstmal reichen ...

      Gruß
    • Re: Ph-Wert irreführend ...

      Hallo Lars,

      grundsätzlich ist eine KH von 0 wichtiger als der pH. An einem pH von 7 sterben Bienengarnelen nicht - und deinen Tieren geht es ja offenbar auch gut damit. Die Sorge wäre eher, dass der pH in unergründliche Tiefen rauscht, wenn die KH nicht mehr vorhanden ist, aber wenn du ausreichend Puffer in Form von Huminstoffen (z.B. enthalten in Soil, in Torf, in Erlenzapfen, Braunkohle, speziellen Präparaten ... eben in allem, was das Wasser leicht braun färbt) im Becken hast, passiert das nicht.

      Im Osmosewasser hängt der pH ganz stark vom CO2-Gehalt ab. Ich habe auch schon Osmosewasser mit einem pH von über 7 gesehen, wenn eben gar kein CO2 drin war. Ein Fehlen von CO2 macht aber Bienengarnelen gar nichts, das ist ja eher für die Pflanzen interessant.

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Ph-Wert irreführend ...

      "LarsK85" schrieb:


      Ist es möglich das der PH so hoch liegt?! Ich weiss das der PH-Wert mit dem CO2-Wert gekoppelt ist aber dennoch habe ich angenommen das der PH bei OMW um 6 liegt?!


      Bist du mit den wissenschaftlichen Grundlagen des pH-Wertes vertraut? Wasser ist nach dem einfachsten Modell H2O und kann zu zwei geladenen Teilchen dissoziieren, zu einem Proton (H+) und einem Hydroxydion (OH-). Sind diese Teilchen mengenmäßig im Gleichgewicht, resultiert ein neutraler pH-Wert, bei einem Überschuss an Protonen ist das Wasser sauer und bei einem Überschuss an Hydroxydionen basisch. Im Wasser gelöste Stoffe, wie Säuren, Basen und Salze können das Protolysegleichgewicht in die eine oder andere Richtung verschieben.

      Osmosewasser ist extrem reines Wasser, das daher kaum (oder idealerweise keine) dissoziierbaren Substanzen enthält. Darum müsste es theoretisch einen pH-Wert von 7 haben, da bei einer Autoprotolyse (also der Eigendissoziation von Wassermolekülen) stets gleich viele positiv geladene Protonen und negativ geladene Hydroxydionen entstehen. Wie die meisten Aquarianer wissen, hat deionisiertes Wasser daher aber auch einen sehr instabilen pH-Wert. Es sind keine Substanzen (sog. Puffer) enthalten, die den pH-Wert beim Zusatz geladener Teilchen stabilisieren können. Deshalb können bereits geringste Verunreinigungen den pH-Wert extrem verschieben. In die Praxis reagiert destilliertes/ deionisiertes Wasser deshalb meist auch nicht neutral, sondern sauer. Das liegt daran, dass sich Kohlendioxyd aus der Luft im Wasser löst und mit diesem Kohlensäure bildet.
      Genauso leicht lässt sich der pH aber auch in die Gegenrichtung verschieben, bereits geringste Verunreinigungen (z.B. irgendwelche minimalen Putzmittelrückstände) an einem Gefäß können ihn ins Basische kippen lassen. Deshalb sind auch Messwerte über 7 realistisch. Letztlich hat der pH-Wert von Osmosewasser überhaupt keine praktische Relevanz. Wenn du nur eine Tasse hartes Leitungswasser in einen ganzen Eimer Osmosewasser schüttest, hat der Eimer danach den pH-Wert des Leitungswassers - selbst wenn das Osmosewasser vorher quitschesauer war. :drink:

      Gruß, Jesse
    • Re: Ph-Wert irreführend ...

      Hi,

      dem ph wert von Osmosewasser kann man nicht trauen, dieses Wasser ist "leer". Dem ph-Wert von Aquarienwasser, welches aus entsprechend aufgehärtetem Osmosewasser entstanden ist schon.

      Im Leitungswasser wird der ph-Wert mittels KH auf 7,5 -8 gepuffert. Es gibt auch noch andere Puffer, zB Huminsäure, aktive Böden(my favorit) usw. die den ph bei 6.2-6.5 puffern.

      Sorry, Wasserchemie ist nicht 1+1 gibt 2, habe selbst viele Jahre gebraucht um das zu verstehen, wirklich erklären kann ich es immer noch nicht.

      Bitte miß nicht den ph-Wert von Osmosewasser, miß den Leitwert(alles unter 30µS ist ok), meinetwegen miß GH und KH. Der ph-Wert entsteht erst im Aq. und ist abhängig von den dort vorhandenen Stoffen.
      mfg Hans
    • Re: Ph-Wert irreführend ...

      "cheraxfan" schrieb:

      Sorry, Wasserchemie ist nicht 1+1 gibt 2, habe selbst viele Jahre gebraucht um das zu verstehen, wirklich erklären kann ich es immer noch nicht.


      Eigentlich sollte in der Wasserchemie 1+1 schon 2 sein, denn das unterscheidet die Chemie als exakte Wissenschaft von der Esoterik, welche die Naturwissenschaft im Leben vieler Menschen wieder mehr und mehr zu ersetzen scheint... :(
      Die Wissenschaft bietet klare mathematische Modelle, um die Beziehung zwischen gelösten Stoffen und pH-Wert abzubilden. Wenn man die chemische Zusammensetzung seines Wassers kennt, kann man den pH-Wert und das Puffervermögen mit der Henderson-Hasselbalch-Gleichung (auch für mehrere Pufferkomponenten) recht einfach berechnen. Hier gibt es für alle Interessierten ein paar schöne Beispiele: groups.uni-paderborn.de/cc/leh…kript/kap_10/kap10_7.html

      "cheraxfan" schrieb:


      Im Leitungswasser wird der ph-Wert mittels KH auf 7,5 -8 gepuffert. Es gibt auch noch andere Puffer, zB Huminsäure, aktive Böden(my favorit) usw. die den ph bei 6.2-6.5 puffern.


      Das ist richtig: In den 99,9% der Fälle ist das Puffersystem aus Hydrogencarbonaten und Kohlensäure (also die sog. KH) der einzig relevante pH-Stabilisator im Aquarienwasser. Allerdings ist der Pufferbereich dieses Puffersystems schon ein wenig breiter, eine Pufferwirkung besteht schon von pH 6.2 und bis pH 8.6. Zwar haben auch andere Salze ein recht gutes Puffervermögen im neutralen und leicht sauren Bereich (z.B. Hydrogenphosphate zwischen pH 5.4 - 7.8), aber die sind meist unerwünscht und aufgrund ihrer geringen Konzentration im Aquarienwasser kaum relevant.

      Kompliziert wird die Sache in der Tat, wenn man huminstoffhaltige Substrate einbringt, weil es sich bei den enthaltenen 'Huminstoffen' um eine sehr heterogene Gruppe hunderter verschiedener makromolekularer organischer Substanzen mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften handelt. Es gibt nicht 'die Huminsäure': spektrum.de/lexikon/biologie/huminstoffe/32829
      Zu den Huminstoffen gehören amphotere Substanzen, die den pH-Wert in beide Richtungen beeinflussen können, aber auch Makromoleküle, die Kationen komplexieren. Dies ist in der Regel die Haupteigenschaft, die man sich zunutze macht, wenn man Torf, 'aktive Böden' oder andere huminstoffhaltige Medien ins Aquarium einbringt. Man entzieht dem Carbonatpuffer einfach die Karbonate. Dadurch verschiebt sich das Gleichgewicht zur Kohlensäure und das Wasser wird saurer. Trotzdem puffert noch immer das Karbonatpuffersystem und nicht etwa die Huminsäuren selbst. Diese würden erst zum Zug kommen, wenn das Carbonatpuffersystem durch den vollständigen Entzug der Hydrogenkarbonate komplett zusammenbrechen würde. Dann würde der pH-Wert durch die aus dem Torf/ Soil freigesetzten Huminsäuren nicht ins bodenlose abrauschen, weil er durch die eigene Pufferwirkung der Huminstoffe bei pH 4.5 - 5.5 (je nach Zusammensetzung) abgestoppt wird. Da außer Schwarzwasserfanatikern kaum jemand Interesse an so saurem Wasser haben dürfte, wird die potentielle Pufferwirkung von Huminstoffen im Aquarium praktisch eher nicht ausgenutzt.

      Fakt ist trotzdem, dass man pH-Einfluss und Pufferwirkung von sauer reagierenden und ggf. puffernden Bodengründen schlecht kalkulieren kann, weil sie zum Einen eine Depotwirkung haben und die enthaltenen Substanzen langsam an das Wasser abgeben. Zum anderen nehmen sie durch physikalischen Einschluss (wie Aktivkohle) oder chemisch (durch Komplexierung) auch beständig im Wasser gelöste Substanzen auf. Man könnte den pH-Wert aus den gelösten Substanzen schon noch berechnen, aber die Wasserzusammensetzung ändert sich quasi dynamisch...

      Gruß, Jesse