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Leitwert u. Nitratdüngung bei Garnelen

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    • Re: Leitwert u. Nitratdüngung bei Garnelen

      Hallo Ursula,

      "Sarahsmum" schrieb:


      1. Du schreibst im Zusammenhang mit Leitungswasser von Blockfilterung. was ist da gemeint?
      2. Weiters führst du aus, das nur der GH, KH und LW interessant ist. Wie ist es mit dem PH-Wert? Ich zB habe GH 10, KH 9 und LW 323 aber auch PH 7,2
      3. Schreibst du, dann wöchentlich 10-20% ideal sind zum WW.Ich habe gelesen, dass 40-50% wöchentlich gut sind.

      1. Filterung über Blockfilter, z.B. von Reiser. Da steht alles dazu...

      2. Das ist deshalb so, weil alles andere wie Schwermetalle, Phosphat, Nitrat, Chlor etc vom Blockfilter oder der Osmoseanlage herausgeholt oder aber vom Wasseraufbereiter gebunden wird oder beim Abstehen ablüftet, je nachdem, welche Methode man nun verwendet. Dabei muss man aber natürlich beachten, dass z.B. Nähstoffe wie Nitrat und Phosphat nur von den Filtern herausgeholt wird und natürlich nicht vom simplen Abstehen lassen oder von Wasseraufbereiter.
      Der pH wiederum ist deshalb uninteressant, weil er zunächst mal von der KH und dem im Wasser gelösten CO2 abhängt, zumindest in vereinfachtem Sinne.
      Bei Leitungswasser ist die KH ja nun gegeben, die CO2-Konzentration wird von den Versorgern jedoch fast immer so gesenkt, dass der pH-Wert deutlich über 7 bzw. über dem CO2-Lösungsgleichgewicht liegt, um Korrosion in den Leitungen zu vermindern. Dies wird durch Ablüften des CO2 und Puffern des Wassers erreicht. Im Becken stellt sich dann zunächst mal der pH-Wert ein, der bei gegebener KH demjenigen CO2-Wert entspricht, welcher sich ohne zusätzliche CO2-Düngung im Becken einstellt (ungefähr 0,6mg/l laut Anton Gabriel). Soils, Torf etc senken dann noch zusätzlich den pH-Wert, so dass man bei einem typischen Soilbecken mit KH 0°ein saurer pH-Wert entsteht. Ein Soil würde auch Deine KH stark runterziehen, auf 0° schafft er es aber vermutlich nicht wirklich und wenn, dann auch nicht lange.

      Die Werte Deines Wassers sehen wie selbst gemessen aus, denn KH 9 und pH 7,2 würde 17mg/l CO2 ergeben, das kann aus der Leitung nicht sein. Ziehe zur Ermittlung Deiner Leitungswasserwerte erstmal die Wasseranalyse Deines Versorgers ran. Vermutlich kommt - wenn man mal davon ausgeht, daß KH 9° stimmt - Dein Wasser mit deutlich über 8 aus der Leitung, wie oben dargelegt sinkt der pH-Wert dann beim Abstehen aber meist schon.

      Ich hoffe, das macht deutlich, wieso der pH-Wert aus der Leitung keine wirklich große Rolle spielt, zumindest nicht bei uns in Deutschland/Österreich/Schweiz, wo man dem Leitungswasser im Wasserwerk keinen Saukram beimischt, um den pH-Wert zu heben.

      3. Naja, Mengenangaben beim Wasserwechsel sind immer pauschal und hängen in erster Linie von Art und Menge des Besatzes ab. Es gibt durchaus Aquarien, bei denen man 50% pro Woche oder mehr Wasser wechseln sollte. Reine Garnelenbecken gehören aber meiner Erfahrung nach definitiv NICHT dazu. Das ist eher was für Barschbecken etc, also Becken mit viel Besatz, viel Futter und wenig Pflanzen. Schaden tut es trotzdem nicht, wenn man gescheites Wasser verwendet.
      Was sicher schadet, ist ein 50% Wasserwechsel jede Woche in einem Soilbecken, wenn man Leitungswasser verwendet, was zu hart ist, so wie Deins.
      Dein Soil zieht im Laufe der Woche die Werte runter, Du tauscht dann 50% und die Werte sind wieder oben. Dann im Laufe der Woche gehen sie wieder runter, Du tauscht wieder aus etc. Davon mal abgesehen, daß Dein Soil das nicht lange mitmacht, bis er seine Wirkung verliert, sind diese häufigen, starken Sprünge der Wasserhärte für die Garnelen auch nicht gerade förderlich.
      Und last but not least machst Du Dir unnötige Arbeit :whistling:


      Nochmal zum Thema Leitungswasser, weil man es nicht oft genug betonen kann:
      Es gibt nichtDAS Leitungswasser.
      Jedes Leitungswasser ist verschieden, und das nicht nur in Bezug auf die Härte des Wassers, die von Stadtteil zu Stadtteil oder Dorf zu Dorf zum Teil erheblich abweichen kann, sondern gerade und insbesondere in Bezug auf die Werte, die wir aquaristisch gar nicht messen können, weil es dafür keine Tests gibt. Diese Werte werden zum Teil nicht mal vom Versorger selbst gemessen, oder nicht genau genug gemessen, weil Sie für den menschlichen Verbrauch völlig unerheblich sind, für ein winziges, wirbelloses Tier aber bereits viel zu viel sein können. Siehe Insektizide etc.

      Prominentes Beispiel: DDT. Macht dem Menschen nicht viel aus, anderen Säugern auch nicht. Adulten Vöglen auch nicht wirklich, aber deren Eiern... natürlich ist DDT deswegen längst verboten, aber es gibt heute selbstverständlich noch jede Menge anderer Mittel in der Landwirtschaft im Einsatz, deren Schädlichkeit auf wirbellose Wassertiere aus den Tropen und Subtropen kaum bis gar nicht erforscht sein dürfte. Wie oft hat man nicht nur in diesem Forum schon davon gelesen, daß auf Leitungswasser die Tiere zwar sogar Eier trugen, die Jungtiere dann aber entweder gar nicht erst aufgetaucht oder nur ein paar Tage alt geworden sind.

      Es kann sich auch um Weichmacher in Plastikrohren der Hausleitung, Kupferrohre ebenso aus der Hausleitung etc. handeln. Das führt im Extremfall dazu, dass das Leitungswasser beim Nachbarn hervorragend funktioniert, bei einem selber aber nicht. Oder sogar dazu, daß das Leitungswasser in der eigenen Wohnung aus der Küche entnommen geht, aus dem Bad entnommen aber nicht.

      Außerdem kann es sein, daß der Versorger die Beimischung ändert, in der Straße oder im Haus eine Leitung erneuert wird etc etc. Dann kann es von jetzt auf gleich vorbei sein damit, daß es funktioniert.

      Bei Fischen ist das alles nicht so dramatisch und wirkt sich kaum aus, ein Wasseraufbereiter reicht hier in der Regel völlig, wenn überhaupt. Meist braucht man ihn gar nicht. Aber Garnelen sind eben etwas anderes als Fische...

      Und der Blick über den Tellerrand zeigt: würden sich in Ländern wie den USA oder auch direkt nebenan in Frankreich - um mal zwei bekannte Beispiele zu nennen - Aquarianer Leitungswasser direkt aus dem Hahn ins Becken kippen, dann wäre es sofort aus. Das weiß jeder, der dort mal am üblichen Leitungswasser gerochen oder es gar gekostet hat. Das riecht und schmeckt wie ein Kanister Chlor, weil es dort üblich ist, das Wasser so aufzubereiten. Die Leute haben sich dran gewöhnt und saufen es trotzdem, schaden tut es ihnen nicht, Fischen und Garnelen aber ganz sicher. Käme in Deutschland irgendwo ein derartig gechlortes Wasser aus dem Hahn, dann würden die Leute auf die Barrikaden gehen. Ich hab mal in Nürnberg erlebt, wie das Wasser auch relativ stark nach Chlor roch, verglichen mit anderen Ländern war das aber noch gar nichts.
      Hier in Frankfurt riecht das Wasser übrigens bisweilen - vor allem im Sommer - auch nach Chlor, merkt man z.B. beim Duschen.

      Schon alleine daran erkennt man, daß Leitungswasser eine Variable ist. Aber eine denkbar unerwünschte in der Garnelenaquaristik ?(

      Viele Grüße,
      Bernhard
    • Re: Leitwert u. Nitratdüngung bei Garnelen

      Guten Morgen,

      ich hab da auch mal eine frage.

      Wie kann man den Leitwert ermitteln? Ich lese immer große zahlen wie 250, 300 LW,.....
      Kann mir das vlt. einer erklären wie man da drauf kommt bzw. ausrechnet?
      Liebe Grüße Anett
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