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Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

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    • Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Hi,

      möchte hier mal ein paar Gedanken, zur Kreuzung verschiedener Garnelenarten, einbringen und sammeln.

      Taucht heute eine neue Garnele im Handel auf, wird sofort versucht diese mit Bees/Tigern zu kreuzen. Hier ist wohl der Wunsch etwas "Neues" zu schaffen und damit ggf. Kohle zu scheffeln, ausschlaggebend. Die Red Bees sollen ja aus einer Kreuzung von Bienengarnele und einer unbekannten "New Bee" (auf deutsch Hummelgarnele) entstanden sein. Was Red Bees vor 10 Jahren gekostet haben ist legendär. Auch die Taiwaner sollen aus Red Bees und Tigern (?) entstanden sein und haben anfangs mehrere hundert Euronen pro Tier eingebracht. Vor diesem Hintergrund ist die Kreuzungsabsicht verständlich und nachvollziehbar. Und ich werde nicht der erste sein der den Stein wirft.

      Arten werden unter anderem dadurch definiert, das sie sich eben nicht fruchtbar kreuzen lassen. Gibt es doch fruchtbare Kreuzungen zwischen Arten, sind es eben keine verschiedenen Arten.

      Wenn die Welt so einfach wäre, wäre es schön.

      Es gibt genug Beispiele wo Arten-Mischlinge, in beiden Geschlechtern, fruchtbar sind (Hund/Schakal) oder nur in einem Geschlecht, zB. Kreuzungen zwischen Bison, Wisent, Yak und Rind, da sind nur die weiblichen Tiere fruchtbar. Bei Kreuzungen zwischen Zeisig und Kanarie sind nur wenige männliche Tiere fruchtbar. Es soll sogar fruchtbare Maultierstuten geben.

      Bei Kreuzungen zwischen Garnelenarten mag es ähnlich sein.

      Viele Garnelen werden nur 1 oder 2-mal importiert und stammen aus einem einzigen Biotop und wenn da jemand Gülle/Düngemittel einbringt ist die Art ausgestorben. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir als Frevel diese wenigen Tiere für Kreuzungsversuche zu mißbrauchen, man sollte sie eher reinerbig erhalten.

      Sollten wir nicht eher versuchen die Arten rein zu erhalten? Könnten wir uns nicht ein Beispiel an den Killi-Fischzüchtern nehmen? Die vermehren nur Tiere vom selben Fundort.

      Nur ein Beispiel, der Feuerschwanz (kriegt man in jedem Aq.-Laden) ist in der Natur vermutlich ausgestorben.de.wikipedia.org/wiki/Feuerschwanz-Fransenlipper
      mfg Hans
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      "cheraxfan" schrieb:

      Hi,

      möchte hier mal ein paar Gedanken, zur Kreuzung verschiedener Garnelenarten, einbringen und sammeln.

      Taucht heute eine neue Garnele im Handel auf, wird sofort versucht diese mit Bees/Tigern zu kreuzen. Hier ist wohl der Wunsch etwas "Neues" zu schaffen und damit ggf. Kohle zu scheffeln, ausschlaggebend. Die Red Bees sollen ja aus einer Kreuzung von Bienengarnele und einer unbekannten "New Bee" (auf deutsch Hummelgarnele) entstanden sein. Was Red Bees vor 10 Jahren gekostet haben ist legendär. Auch die Taiwaner sollen aus Red Bees und Tigern (?) entstanden sein und haben anfangs mehrere hundert Euronen pro Tier eingebracht. Vor diesem Hintergrund ist die Kreuzungsabsicht verständlich und nachvollziehbar. Und ich werde nicht der erste sein der den Stein wirft.

      Arten werden unter anderem dadurch definiert, das sie sich eben nicht fruchtbar kreuzen lassen. Gibt es doch fruchtbare Kreuzungen zwischen Arten, sind es eben keine verschiedenen Arten.

      Viele Garnelen werden nur 1 oder 2-mal importiert und stammen aus einem einzigen Biotop und wenn da jemand Gülle/Düngemittel einbringt ist die Art ausgestorben. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir als Frevel diese wenigen Tiere für Kreuzungsversuche zu mißbrauchen, man sollte sie eher reinerbig erhalten.

      Sollten wir nicht eher versuchen die Arten rein zu erhalten? Könnten wir uns nicht ein Beispiel an den Killi-Fischzüchtern nehmen? Die vermehren nur Tiere vom selben Fundort.

      Hi Hans, Du sprichst hier von meinen tiefsten eigenen aquaristischen Empfindungen!!!

      Wie ich zu Garnelen kam?
      In den 80/90´er Jahren gab es in guten Geschäften mal eine Süsswassergarnele zu sehen...EINE mehr aber auch nicht ( ala: was ist das denn? Futter!). In dieser Zeit züchtete ich Diskusbarsche. Die Tiere waren damals hinsichtlich der Fütterung in der aquaristischen Literatur als sehr empfindlich eingestuft. Für die jüngeren Leser: Das WWW. gab es damals noch nicht!!! Alle aquaristischen Informationen mussten über Printmedien,aquaristischen Direktaustausch(auch Vereine) oder wissenschaftlichen Direktkontakt erlangt werden...oder es wurde eben der Eigenversuch gestartet! Fakt war aber, in pathologischen Untersuchungen des Darminhaltes der Barsche (Diskus) wurden Garnelen gefunden(Literaturauswertung).
      Etwa 2000 stieg ich nach Eigentumserwerb wieder in die Aquaristik ein, mit Ziel Diskus- und Kleinbarschzucht. Nur wohnte ich jetzt auf dem Land (dörflich); eine Portion Lebendfutter (vorher zu Fuß, in der Stadt aus dem Aquaristikladen geholt), war jetzt im Preis/Leistungsverhältnis) unsinnig. Folge für mich: Lebendfutter züchten.
      Und da war auf einmal auch das WWW da. In der AGW (Arbeitsgemeinschaft für Wirbellose (=auch Garnelen)der Binnengewässer, fand ich Futtertiere für meine Diskus.
      Über Kai Quante und vor allem Gerd Voss lernte ich viel über Garnelen...und sah sie seitdem nicht mehr nur als Futter für meine Großbarsche; wurde Fan der Piddler und vor allem der Krebse.
      So gründete ich 2004 mit Heidi Schrott, Sigfried Niemeier und einigen anderen das Forum für Süßwasserkrebse ( IFSK= Interessengemeinschaft für Süßwasserkrebse)...über Jahre hinweg ein sehr erfolgreiches- und informatives Forum für die Wirbelloseninteressenten (und ich denke, einige Oldies der Mitglieder hier, kennen das Forum auch noch aus ihrer Erinnerung, oder?).
      Nach erlittener Hirnblutung 2010, war meine Aquaristikanlage im Keller meines Hauses nach meiner Reha-Rückkehr: EXITUS!!!!
      Konnte die Finger aber nicht ganz von der Aquaristik lassen und habe mich hier in diesem tollen Forum angemeldet und betreibe seitdem für mich (stresslose Nano-Aquaristik)Garnelenaquaristik.

      Und letztlich Hans, ich gebe Dir recht:
      "Viele Garnelen werden nur 1 oder 2-mal importiert und stammen aus einem einzigen Biotop und wenn da jemand Gülle/Düngemittel einbringt ist die Art ausgestorben. Vor diesem Hintergrund erscheint es mir als Frevel diese wenigen Tiere für Kreuzungsversuche zu mißbrauchen, man sollte sie eher reinerbig erhalten.

      Sollten wir nicht eher versuchen die Arten rein zu erhalten? Könnten wir uns nicht ein Beispiel an den Killi-Fischzüchtern nehmen? Die vermehren nur Tiere vom selben Fundort".

      Keine Kreuzungsversuche bei Garnelen

      Klaus Batel
      Wer aufhört besser zu werden, wird irgendwann aufhören gut zu sein. (P. Rosenthal 1916)
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Hallo,

      ich wüßte keinen Grund warum man div. Kreuzungen nicht versuchen sollte, man kann nur daraus lernen.

      Man kann auch sehr einfach beides, kreuzen und reinhalten, ohne den reinen Stamm zu versauen. ;)

      P.S.: Es soll Leute geben, die das rein aus Interesse machen, ohne das der erste Gedanke Geldscheffeln ist. ;)
      Gruß Peter.
      Aquaristik funktioniert auch ohne Schnickschnack.
      Sauberes Trinkwasser ist unser aller Lebensversicherung, jeder Tropfen zählt !
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Moin Moin,
      bitte nicht in den falschen Hals bekommen, aber ich kann leider nicht so ganz verstehen warum es jemanden stört, wenn ein anderer Garnelen kreuzt. Es steht doch jedem frei sich Garnelen zu kaufen und sie zu pflegen oder zu züchten wie er es mag.
      Mit welcher Begründung sollte man eine Art rein halten? Es wird doch sicher später kein Auswilderungsprogramm geben und wir Garnelenaquarianer bekommen schon jetzt öffentlich/medial so wenig Aufmerksamkeit, dass es die Menschheit auch kaum interessieren dürfte, wenn wir in 50 Jahren eine Ursprungsbienengarnele vorstellen.

      Wenn eine Art durch Umweltverschmutzung oder andere Ursachen in einem Bach/See ausstirbt, dann ist es doch nicht so wichtig, ob deren Artgenossen, die vorher in einem Aquarium gelandet sind, nun mit anderen Arten gekreuzt werden. Reinzucht hilft den Tieren bzw. dem Habitat vor Ort auch nicht mehr und diese Art hat ja auch nichts woanders zu suchen, denn sie gab es ja nur in diesem Bach/See und wir sollten sie nicht woanders aussetzen.
      Nennen wir es doch mal beim Namen, die Tiere sind nur zur Freude von uns Aquarianern in unseren Becken. Es gibt und gab bisher kein Naturschutzprogramm wofür sie importiert wurden. Der eine beschäftigt sich gerne mit der Pflege und/oder Zucht von reinen Arten, der andere möchte sich mit Kreuzungen beschäftigen. Das sollte doch jeder für sich entscheiden dürfen. Wir Menschen sollen uns an ihnen erfreuen und das tun wir auch tausendfach, da es einfach Spaß macht seine Zeit mit Tieren zu verbringen. So wie wir Menschen uns an Pferden, Katzen, Hunden, Koi-Karpfen, etc. erfreuen.
      ...übrigens alles keine Wildformen mehr. ;)
      Grüße
      Carsten

      Bitte keine geschäftlichen Anfragen per PN oder als Beitrag im Forum.
      Unter der eMail-Adresse carsten@garnelenhaus.de bin ich für Dich da.
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Hei, es gibt auchnoch Leute, die Spaß daran haben die Wildformen zu halten und zu erhalten.
      Finde das ist ein Genpol, der auch von Züchtern gerne mal genutzt wird.
      Da fällt mir die Heulerei ein, das zb. Blackbees durch gemeinsame Haltung im Red bees irgendwann nurnoch braun daherkommen X( .
      So gibt es die Möglichkeit, zb. einige Wildbees zu nehmen und sie wieder einzukreuzen.
      Ich finde meine Wildbees klasse und versuche sie so lange wie möglich zu halten.


      Leider wandeln sich die Muster und meine heutigen Wildbees, in die ich noch nie etwas anderes eingekreuzt habe, oder irgendwelche Selekitionen getroffen habe, bekommen immer breitere Streifen ?(

      Die wunderhübschen Wildtiger

      hätte ich gerne weiter gehalten, aber leider haben sie sich auf Dauer nicht halten können ?( Auch bei ihnen hat sich das Muster nach 2 Generationen angefangen zu verändern :o
      Die Streifen wurden schmäler und der Weißanteil weniger :o

      Da bei meinem Unfreiwilligen Tiger/Beemix sowas wie Wildtiger herrauskam :S

      glaube ich das die zusammen ein Biotop bewohnen und es dadurch zu Kreuzugen in der Natur kommt.
      Ist das möglich?

      VG Monika
      Bilder
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      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Hallo,
      also ich schaue wirklich sehr gerne in meine "Kreuzungsbecken"-- hier leben Red/Black Bees zusammen mit Tibees,Taiwanern,TaiTibees( demnächst kommen noch Auras dazu)...und (fast)jede Garnele sieht anders aus. Dagegen wirken meine "reinen" Becken fast schon langweilig eintönig.Und wenn ich aus den Mixbecken ab und an Tiere abgeben muss,dann wird das natürlich ausdrücklich erwähnt,reich geworden bin ich dadurch auch noch nicht( und werde es bei meiner Preispolitik auch sicherlich nie werden ;)
      Auch "reine" hochwertige Bees werden teilweise recht hoch gehandelt.Züchterische Leistung kann, darf und soll auch ruhig was kosten,egal ob "rein" oder "gekreuzt ".
      Und der Preis von Garnelen regelt sich eh über Angebot und Nachfrage- wer nicht will,der braucht ja auch nicht!
      Ich finde Kreuzungen sehr spannend und kreuze auch fleißig mit :saint: -- und sollte mir wirklich einmal die Superduperhammergeniale Garnele gelingen,dann freue ich mich umso mehr ;)...
      LG
      Silke
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Das eine tun und das andere nicht lassen. Für Kreuzungszuchten fehlt mir die Zeit und der Platz, aber ich finde die Ergebnisse superspannend (dass z.B. Tiger deckende Farben mitbringen und cantonensis einen Rückenstrich, obwohl sie das selber ja gar nicht haben). Nichtsdestotrotz denke ich, dass es schon wichtig ist, dass man nicht nur kreuzt, sondern auch versucht, die ursprünglichen Arten komplett ohne Selektion zu erhalten, um den Genpool so wenig wie möglich einzuschränken. Selektieren sich ja ohnehin von selbst (Anpassung an Umweltfaktoren wie Wasserwerte etc.), da sollte man dann nicht noch zusätzlich rumsortieren, wenn man einen Wildstamm erhalten will. Auch wenn's in den Fingern juckt ;).

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: Garnelen kreuzen, Sinn oder Wahnsinn?

      Hi,

      Vielleicht habe ich meine Gedanken nicht richtig formuliert. Es geht nicht gegen Kreuzungen, sondern für ein Pro von Arterhaltung. Bitte Kameraden fühlt Euch nicht angegriffen. Mein Gedanke war nur, das man als erfahrener Garnelenzüchter auch ein Becken für die Reinzucht der neuen Arten bereit halten sollte. Man kann ja trotzdem auch kreuzen.

      Die ganze Garnelenzucht beruht auf der "Schaugarnele" , auf dem Championat. Wer da was neues, schönes bringt ist vorne mit dabei. Das mit Recht.

      Blos, in den letzten fast 20 Jahren habe ich soviele Arten im Handel gesehen und davon ist heute fast nichts mehr da. Garnelen sind so vielfältig. Wir sollten diese Vielfalt in unseren Becken erhalten.
      mfg Hans
    • Ist etwas länger her,
      möchte aber trotzdem etwas zu Post # 6 hinzufügen.

      Monika, wenn sich die Streifen deiner Wildtiger im Aquarium ändern, muß daß kein Zeichen von unreiner Art sein.
      In der Natur müssen sich die Tiere ja auch oft optisch an ihr Territorium anpassen.

      Da Du keine Selektion betrieben hast, haben sich die Tiere so gewandelt, wie sie sich leichter entwickeln können, bzw.
      passend zu Deinem Tarnfeld was Du bietest.
      Spiel doch mal mit andersfarbigem Untergrund (Tarnfarbig, fein gesprenkeltn mit viel hell).
      Die sitzen nun mal nicht gern auf dem Präsentierteller.

      In der Natur findet ständig Selektion statt:
      Wer sich innerhalb der Genbreite zu sehr ändert, so daß er von Fraßfeinden schneller gesehen wird, dann wird ganz schnell Selektion betrieben.

      Andersherum kann sich die Selektion bei manchen Tieren zu Auffälligkeit hin bewegen, so daß:
      entweder die starke Farbe Furcht einflößt oder
      (den Verdacht hatte ich bei meinen roten Neos) daß getarnte , kleine, enfast farblose Tiere sich unvorsichtig bewegen (schwimm ab von der Deckung- falsche Selbstsicherheit ) und dann vom Glühlichtsalmer von hinten her gefressen werden.

      In Zoos hat man das Problem bei den Przewalskypferdenohne Hauspferdeblut.
      Verflucht, die Mähne wird länger ?( . In der Natur gibt es keine langmähnigen Equiden.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.