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3-2-1 Caridina...babaulti

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    • 3-2-1 Caridina...babaulti



      Grüß Gott, alle miteinander!


      Heute wieder einmal eine knifflige Frage zur Artenbestimmung:


      Im Allgemeinen:


      Gehe ich recht in der Annahme, daß ein zwischen Gattungsnamen und Artepitheton eingeschobenes "cf. (=conferre?) das Folgende bedeutet:


      Es gibt-ohne cf.- eine nach allen Regeln der Kunst wissenschaftlich beschriebene Art mit einem gültigen Namen.


      Es gibt aber irgendwo auf der Welt eine Gruppe von Individuen, die den Angehörigen der obigen Art
      verteufelt ähnlich sehen, sodaß allseits die begründete vermutung besteht, diese andere Gruppe
      wäre vielleicht nur eine weitere Variation der eh schon beschriebenen!


      Solange sich aber niemand die Mühe macht, zu untersuchen, ob es da nur eine schon beschriebene Art gibt oder zusätzlich 1,2,3,...neue Arten,
      behilft sich die Wissenschaft mit einem eingeschobenen "cf"! In der Wirbellosen-Tierhaltung kommt das leider öfters vor!


      Nun im besonderen:


      Es gibt in Indien und Umgebung sowie in den aquarien weltweit 3 verschiedene Zwerggarnelen mit dem Namen "Caridina babaulti".


      Manchmal mit dem ominösen "cf", manchmal ohne!


      In unserer schönen deutschen Sprache Firmiere sie als "Streifengarnele", Grüne Zwergarnele und als Malayische Garnele,
      welche sich äußerlich durchaus ziemlich unterscheiden!


      Erstbeschrieben hat alle 3 im Jahre 1918 ein Herr BOUV'IER, Näheres mir unbekannt. Mit dem Artennamen
      "babaulti" wurde offenbar ein Herr oder eine Frau babault geehrt. Dies ist offenbar ein französischer Name,
      also müßte er "barbóoo" ausgesprochen werden. Bei meiner sehr kurzen Nachforschung im Internet habe ich keinen dazupassenden Namensträger entdeckt.


      WIE also ist im ausklingenden Jahr 2017 der letzte Stand des Irrtums, gemeinhin als Wissenschaft bezeichnet?



      Mit allseits freundlichen Grüßen und verbindlichem Dank im Vorhinein für zweckmäßige Hinweise:


      Erwin aus der Steiermark


      P.S.: Taxonomische Ressourcen sind global bekanntlich Mangelware! Das hat nach jüngst zu lesenden Berichten die Herren
      Keith Crandall und Sammy De Grave nicht davon abgehalten, ihre kostbare Zeit und ihr Fachwissen auf eine Neuordnung der Systematik der Krebse zu verwenden,
      nicht hingegen auf die ausständigen Beschreibungen beliebter Aquarientiere.


      Nun gibt es eine neue Gattung "Faxonius", deren Nicht-Existenz bisher zumindest in der Aquaristik niemandem abgegangen ist.

    • Ja Erwin :) ,

      ich habe mich auch schon über die Babaulti-Gruppe gewundert und Kopf geschüttelt.
      Aber es muß ja nicht unbedingt die Farbe ähnlich sein.
      Manchmal ist es die Statur.

      Und wenn die sich sehr ähnlich sehen, aber die Verhaltensweisen anders sind,
      dann ist das auch so eine Sache die eher schwerer zu klären ist.
      Oder die verflixten Tierchen haben fast keine nennenswerte (Fein-)optischen Unterschiede (Farbe mal außen vor) und
      tun sich trotzdem nicht kreuzen, geschweige denn auch noch fruchtbar ... .
      Dann ist es sehr schwer die in Gattung, Art, Unterart, Gebietsform zu unterteilen.

      Und solange das nicht wenigstens scheinbar geklärt ist, gibts eben nur ein cf. oder sp. - Basta!
      Ja, das sp. geistert neben dem cf. ja auch noch rum :D .
      Weil spätere Umbenennungen sind ja auch so ein undankbarer Zauber wenn es in den Druckmedien schon anders verbreitet wurde.
      Bei den Fischen ist es ja auch so ein Durcheinander bei den Gattungen Hemigrammus und Hyphessobrycons.
      Die wurden viel zu schnell eingeteilt.

      "Solang sich keiner die Mühe macht ..." :(
      Vielleicht hatten der oder die, die es können noch nicht die rechte Zeit dazu ?( .
      Oder es braucht einfach seine Zeit.
      C. logemanni und C. mariae sind ja auch noch nicht lang zugeteilt.
      Und wieviele Namen hatten die N. davidi schon ?

      Wir haben ja schon gemerkt, da gibt es bei dem kleinen Krabbelkram ja viel zu tun.
      Und wenn nicht so gut bezahlt wird, wie Forschung im Chemie- oder Technikbereich,
      dann wollen wir doch ganz nett sein zu unseren Freizeitforschern :saint: .
      Es soll denen die das ja auch für uns tun, das Forschen, auch weiter Spaß machen ;) .

      Mach dich stark, dann gibt es bald einen Krebs Gattung XY, Art tümpelhofrati :whistling: !
      Ich garantier Dir, der wird hier im Forum dann der, dessen
      Artname am schnellsten Bekanntheitsgrad zugewinnt :D .
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Verständnisfragen und Klärungen

      Liebe Barbara!

      Als Kritik an den engagierten Freizeitforschern soll meine Brandrede nicht herüberkommen. Daß es auf der Erde angeblich nur ungefährt 500 Vollzeit-Taxonomen geben soll,
      und daher neue Arten wissenschaftlich fast nur mehr nach dem Motto "Wer zahlt, schafft an!" beschrieben werden, darüber sind wir uns ja einig!
      Deshalb ärgert es mich ja auch, daß die genannten Herren ihren akademischen Freiraum für eine Neuordnung der Krebse und nicht zurart- Beschreibung aquaristisch interessanter Arten
      genutzt haben. Ich erlaube mir eben mit zunehmendem Alter immer öfter, die Welt hauptsächlich mit ME'INEN Augen zu sehen!

      Die Hauptfrage ist aber noch unbeantwortet: Wenn es zumindest eine Tierpopulation namens Caridina -CF.- babaulti gibt,
      so MUSS es auch eine Tierpopulation Caridina babaulti OHNE -CF.- geben. So habe ich die Logik der binären wissenschaftlichen Taxonomie jedenfalls verstanden.
      Also wer ist jetzt das Original?

      Bei Artepitheton "species" oder Abkürzungen desselben hingegen gilt das nicht unbedingt:

      Bei den als Heimtieren ebenfalls beliebten tropischen Tausendfüßlern gibt es zum Beispiel Spirostreptus species 1 bis zumindest
      Spirostreptus species 9! Und wenn diese 9 Arten auch noch nicht beschrieben sind-das ist komplexer, als man annehmen würde, siehe dein Beitrag-
      so rüttelt niemand an der allgemeinen Überzeugung, daß Spirostreptus species 1 und Spirostreptus species 9 zwei unterschiedliche Arten der Gattung "Spirostreptus" sind.

      Vielleicht klärt es sich doch noch auf!
      Liebe Grüße!
      Erwin

      Eine neue Krebstierart Crustacea tümpelhofrati zu benennen, wäre natürlich ein feiner Zug! In meinerbekannten Bescheidenheit würde mir da schon eine Assel genügen! :happy:
    • hallo Erwin :) ,

      Natürlich habe ich gemerkt, daß Du Dich bemüht hast sanft zu texten.

      Dann dient eben die Neuordnung dazu,
      daß die aquatisch interessanten Arten dann richtig zugeordnet werden können.
      Sonst wäre ja noch mehr falsch, das ginge ja auch wieder nicht :D .

      Eine Assel tümpelhofrati wäre ja dann immerhin ein Landkrebs.
      Aber es gibt ja auch Wasserasseln. Dann bekommst Du eine ganz kleine.

      Du hast recht. Man will ja wissen welche die Führer von den anderen C. babaulti cf. sind.

      Kann uns bitte jemand helfen das "C.babaulti"-Rätsel der Sandbank zu lösen.
      :) ...
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

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    • Servus Erwin,

      hast Du wieder ein Haar in der Suppe gefunden :D
      Du hast sogar recht, die Babaulti-Gruppe sollte mal überarbeitet werden. Nach meinem Verständnis ist die grüne Garnele aus Indien die C. babaulti, die anders gefärbten aus Südostasien sollen aber auch babaulti sein. ?(
      Nun es geht noch weiter, bei den grünen indischen babaulti gibt es wohl verschiedene Eigrössen und damit auch verschiedene Entwicklungsstufen in welchen die Jungen ihre Mutter verlassen. Dieser ganze Komplex der babaulti Gruppe wäre es wert, das mal mal jemand drüber promoviert.
      Bis das geschehen ist müssen wir uns leider mit einem cf. begnügen, immerhin kann man dieser Bezeichnung entnehmen das es eine Süsswassergarnele ist. Mehr leider nicht.
      mfg Hans
    • Servus Hans!

      Ja, die Grüne Zwerggarnele ist die Einzige, die man manchmal ohne den Einschub "cf." findet. Gehen wir bis zum Beweis des Gegenteils davon aus,
      daß sie diejenige ist, die schon gültig wissenschaftlich benamst worden ist. Daß die verschiedenen Eigrößen und Entwicklungsstufen auf verschiedene Arten hinweisen könnten, möchte ich gar nicht publik machen. Sag ma so: Beim Homo sapiens werden die Weibchen mit unterschiedlichem Alter trächtig, und die Babys kommen in einer zeitlichen Bandbreite zur Welt und in doch ziemlich unterschiedlicher Größe und Gewicht! Und das nehmen wir auch für die Grüne Zwerggarnele (Caritina babaulti) an!

      Eine taxonomische Bearbeitung der babaulti-Gruppe wäre natürlich sehr verdienstvoll, und für aufgeweckte Nachwuchsdoktoranden bequem von zu Hause aus durchzuühren, und das mit der Gelegenheit, etwas wirklich Neues zu entdecken!

      Leider hat mir ein Unimensch schon vor ein paar Jahren gesagt: Schau, warum studiert wer Biologie? Manche aus echtem Interesse.

      Aber für die meisten gilt:
      Für Physik und Chemie sind sie zu blöd, Medizin tät mit Lernen gehen, aber sie können kein Blut sehen, also studieren sie Biologie. Da träumen sie von einem sehr gut bezahlten Posten in einem Labor, Feldarbeit ist eher unbeliebt! Natürlich würde ich mir gerade hier gerne beweisen lassen, daß ich Unrecht habe!



      Hoffen wir auf 2018!

      Liebe Grüße!
      Erwin

      :whistling:
    • Tümpelhofrat schrieb:

      Daß die verschiedenen Eigrößen und Entwicklungsstufen auf verschiedene Arten hinweisen könnten, möchte ich gar nicht publik machen. Sag ma so: Beim Homo sapiens werden die Weibchen mit unterschiedlichem Alter trächtig, und die Babys kommen in einer zeitlichen Bandbreite zur Welt und in doch ziemlich unterschiedlicher Größe und Gewicht! Und das nehmen wir auch für die Grüne Zwerggarnele (Caritina babaulti) an!
      Ja und das sind dann imho verschiedene Arten .

      Leider hat mir ein Unimensch schon vor ein paar Jahren gesagt: Schau, warum studiert wer Biologie? Manche aus echtem Interesse.


      Aber für die meisten gilt:
      Für Physik und Chemie sind sie zu blöd, Medizin tät mit Lernen gehen,
      aber sie können kein Blut sehen, also studieren sie Biologie. Da
      träumen sie von einem sehr gut bezahlten Posten in einem Labor,
      Feldarbeit ist eher unbeliebt! Natürlich würde ich mir gerade hier gerne
      beweisen lassen, daß ich Unrecht habe!


      Und der hat auch nicht Recht.
      Weil ich als geborener Biologe habe Verwaltung gelernt und dann 15 Jahre lang in der Hölle der Verwaltung zugebracht. 1990 fiel mir endlich der Schnabel runter und ich habe mit dieser Verwaltungsscheisse aufgehört. Heute bin ich selbständiger IT-Techniker und habe ein entspanntes Leben. Blos eins stört mich, meiner wahren Liebe (Biologie) bin ich beruflich nie nach gegangen. Ich bin der festen Überzeugung das ich gut geworden wäre, egal.
      Man soll mit 60 nicht zurückblicken und überlegen was man hätte besser machen können. Aber ich wäre ein guter (vielleicht armer) Biologe geworden. IT-ler werden auch nicht mehr reich.
      mfg Hans
    • Guten Morgen!

      Das Gespräch mit Werner Huber, Botaniker an der Universität Wien (siehe auch naturreisen.at und lagamba.at) vor ein paar Jahren
      hat sich auf die heutigen Biologiestudenten bezogen, sagen wir so ab 2010, und auch nur auf diejenigen, die an der Alma Mater Rudolfina

      in Wien studieren.

      Anlaß waren diverse Einzelerlebnisse, die mir den Eindruck vermittelt haben, ich als Bio-Laie hätte mehr Interesse an Engagement
      für praktischen Naturschutz als die heutige Studentenschaft. Und auch mehr Kenntnis über "Biodiversität", weil ich halt ein paar Blumen,

      Bäume und Vögel kenne in Rahmen der "Allgemeinbildung" und das zu meiner Verwunderung an den österreichischen Unis

      kaum mehr gelehrt und schon gar nicht geprüft wird.

      Mit freundlichen Grüßen!
      Erwin

      :D
    • hallo meine lieben Userkollegen :) :) :) ,

      das Knallererlebnis das ich mit einer ehemaligen Biologie-/Landschaftsbaustudentin hatte:

      Wir, eine ganze Horde Gärtnerhelfer aus verschiedenen Betrieben, haben bei unserer Landesgartenschau Tulpenzwiebeln gesetzt.
      Auf einer dicken Schicht lockeren Torf war mit feinem, weißem Sand das Muster der Farbfelder vorgegeben.

      Wir buddelten und steckten wie blöd, da meinte diese "Landschaftsbauingenieurin":
      Wir sollten beim buddeln etwas aufpassen damit der Sand so liegen bleibt, weil
      für die nächste Saisonkultur soll das gleiche Muster noch erkennbar sein. :o :o :o
      Meinte meine gelernte Betriebskollegin: "Wenns derweil net regnt - vielleicht." 8)
      Meinte ich: "Au ja, feine Stoffe bleiben über groben und schwere Stoffe bleiben über leichten." :neid:
      Das Verderben rührt daher, weil für die Kinder der feinen Leuten der "zweite Bildungsweg geschaffen wurde.
      Warum ? Damit sie sich nicht die Finger schmutzig machen brauchen 8| .
      Früher machte man erst eine Lehre, dann Gesellenjahre, dann den Meister.
      Und wer echt gut war, konnte weiter zur Schule gehen und war dann wirklich "Meister seines Faches".

      Leider ist es in vielen Branchen so:
      Alle reden, keiner hat ne Ahnung und die Vorgesetzten noch weniger.
      Aber die zusammengewürfelten Quereinsteiger die sollen dann
      als Selbstläufer unter unfähigen Führungskräften funktionieren :whistling:
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Na ja, ziemlich viele Problemchen ließen sich unabhängig von der formalen Ausbildung mit etwas Allgemeinbildung , viel Hausverstand,

      der Fahigkeit zum Logischen denken lösen. Wer zusätzlich die Augen offenhält, ist schon gut unterwegs!

      Ist Schweres oben oder unten? Regnet es in Mitteleuropa ?

      Aber beliebt macht man sich damit nicht. Und deshalb nimmt mich auch fast keiner ernst! :P



      Aber ein Tümpelhofrat ist eben kein Bedenken-Hofrat!
      Erwin

      :drink: