Grüß Gott, alle miteinander!
Heute wieder einmal eine knifflige Frage zur Artenbestimmung:
Im Allgemeinen:
Gehe ich recht in der Annahme, daß ein zwischen Gattungsnamen und Artepitheton eingeschobenes "cf. (=conferre?) das Folgende bedeutet:
Es gibt-ohne cf.- eine nach allen Regeln der Kunst wissenschaftlich beschriebene Art mit einem gültigen Namen.
Es gibt aber irgendwo auf der Welt eine Gruppe von Individuen, die den Angehörigen der obigen Art
verteufelt ähnlich sehen, sodaß allseits die begründete vermutung besteht, diese andere Gruppe
wäre vielleicht nur eine weitere Variation der eh schon beschriebenen!
Solange sich aber niemand die Mühe macht, zu untersuchen, ob es da nur eine schon beschriebene Art gibt oder zusätzlich 1,2,3,...neue Arten,
behilft sich die Wissenschaft mit einem eingeschobenen "cf"! In der Wirbellosen-Tierhaltung kommt das leider öfters vor!
Nun im besonderen:
Es gibt in Indien und Umgebung sowie in den aquarien weltweit 3 verschiedene Zwerggarnelen mit dem Namen "Caridina babaulti".
Manchmal mit dem ominösen "cf", manchmal ohne!
In unserer schönen deutschen Sprache Firmiere sie als "Streifengarnele", Grüne Zwergarnele und als Malayische Garnele,
welche sich äußerlich durchaus ziemlich unterscheiden!
Erstbeschrieben hat alle 3 im Jahre 1918 ein Herr BOUV'IER, Näheres mir unbekannt. Mit dem Artennamen
"babaulti" wurde offenbar ein Herr oder eine Frau babault geehrt. Dies ist offenbar ein französischer Name,
also müßte er "barbóoo" ausgesprochen werden. Bei meiner sehr kurzen Nachforschung im Internet habe ich keinen dazupassenden Namensträger entdeckt.
WIE also ist im ausklingenden Jahr 2017 der letzte Stand des Irrtums, gemeinhin als Wissenschaft bezeichnet?
Mit allseits freundlichen Grüßen und verbindlichem Dank im Vorhinein für zweckmäßige Hinweise:
Erwin aus der Steiermark
P.S.: Taxonomische Ressourcen sind global bekanntlich Mangelware! Das hat nach jüngst zu lesenden Berichten die Herren
Keith Crandall und Sammy De Grave nicht davon abgehalten, ihre kostbare Zeit und ihr Fachwissen auf eine Neuordnung der Systematik der Krebse zu verwenden,
nicht hingegen auf die ausständigen Beschreibungen beliebter Aquarientiere.
Nun gibt es eine neue Gattung "Faxonius", deren Nicht-Existenz bisher zumindest in der Aquaristik niemandem abgegangen ist.