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Atyiopsis moluccensis oder A. spinniges

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    • Atyiopsis moluccensis oder A. spinniges

      Wie vielen Aquarianern die Fächergarnelen pflegen bekannt ist, gibt es zwei Arten die sich in bestimmten Verbreitungsgebieten stark ähneln und visuell nicht zu unterscheiden sind. Das ist zum einen die weit bekannte Atyopsis moluccensis und die weniger verbreitete Atyopsis spinipes. Die Frage wie man diese Arten überhaupt voneinander unterscheiden kann wurde hier und dort auch schon gestellt.

      Während A. moluccensis mit ca. 10 cm etwas größer wird ist A. spinipes mit ca. 7 cm (ausgewachsen) kleiner. Das hilft bei dem Versuch diese Arten zu unterscheiden nicht wirklich weiter. Wenn man allerdings weiß dass die Tiere aus Taiwan stammen, kann man einigermaßen sicher sein A. spinipes vor sich zu sehen, da A. moluccensis dort nicht vorkommt.

      Nun ist es aber leider so, dass viele Exporteure Tiere aus verschiedenen Regionen in ganz Asien sammeln und ein Mix aus beiden Arten immer möglich ist. Diese Info hatte ich von einem Importeur von Garnelen aus dem asiatischen Raum erhalten. Da es für beide Arten aber überlappende Vorkommensgebiete gibt, liegt die Vermutung nahe, dass sie sich nicht miteinander verpaaren. Ob Aquarienverhältnisse das ändern könnten ist natürlich nicht sicher.

      Das einzige sichere Unterscheidungskriterium der beiden Arten ist die Form und die „Bezahnung“ des Rostrums.
      Mit einiger Erfahrung und gutem Auge (oder guter Brille) kann man die Unterschiede im direkten Vergleich auch recht gut sehen. Sicherer ist es natürlich sich das Rostrum mit einer starken Lupe oder Mikroskop zu betrachten. Dazu muss man die Tiere nicht extra quälen, sondern wartet auf die nächste Häutung um dann die Exuvie genauer zu betrachten.

      Ich hatte bereits vor dem ersten Versuch eine wissenschaftliche Abhandlung mit Zeichnungen der Rostra gesehen und die dort festgehaltenen auffälligen Unterschiede dann in den Fotos wiedergefunden. Während ich bei A. spinipes durch meine gelungene Nachzucht viele Gelegenheiten für Aufnahmen hatte, ist das Material von A. moluccensis noch etwas spärlich. Ich bin zur Zeit auf gelegentliche Exuvien-Funde in den Zoogeschäften angewiesen, da ich die Art selbst nicht pflege. Besonders auffällig war für mich daher die Form der Rostra und vor allem deren Länge im Verhältnis zur Augenhöhle.

      A. moluccensis hat ein etwas längeres Rostrum mit fast geradem Verlauf auf der Oberseite, einer Speerklinge nicht unähnlich. Ausserdem gibt es auf der Unterseite immer mehr als 7 „Zähnchen“ bzw. Zacken, eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale.
      Das Rostrum von A. spinipes ist kürzer und auf der Oberseite runder im Verlauf, mehr mit einem Krummdolch zu vergleichen. Die Anzahl der Zähnchen liegt bei maximal 7 meist sind es aber, wie
      ich von vielen Aufnahmen weiß, viel weniger.

      Die Zeichnungen stammen aus der Ausgabe:

      The Atya-like Shrimps of the Indo-Pacific Region (Decapoda: Atyidae)
      FENNER A. CHACE, JR.
      Smithsonian Contributions to Zoology • Number 384



      Während es dem reinen Halter relativ gleich sein könnte welche Art er pflegt, ist es für einen Zuchtversuch immer von entscheidender Bedeutung, da es wie bereits gesagt, im Handel oft kein zuverlässig, homogenes Angebot gibt.

      Die 4 Beispielaufnahmen sind jeweils von einem Jungtier und einem älteren. Bei den Jüngeren sind die Konturen noch etwas definierter. Die Aufnahmen hab ich mit einer billigen Lupenkamera (17 EUR) aus China gemacht. Die Auflösung ist nicht toll aber reicht für die Bestimmung völlig aus.




      Wie bereits erwähnt, interessiert dieses Thema sicher nur einen kleineren Kreis von Aquarianern, aber ich hoffe dass es nun hiermit ausreichend dargelegt ist.
      Nicht vergessen wohin man eigentlich will.