GARNELENHAUS - ONLINESHOP
GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Was sagen die Angaben bezüglich der Wasserwerte / Fisch-Herkunft wirklich (noch) aus?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Was sagen die Angaben bezüglich der Wasserwerte / Fisch-Herkunft wirklich (noch) aus?

      Hallo zusammen,

      ich würde mich freuen, wenn Ihr Lust auf eine Diskussion zum Thema Wasserwerte und den Herkunftsgebieten / Herkunftswerten der Fische hättet. Mich interessieren Eure Erfahrungen und Meinungen, ohne, dass ich konkrete Fragen habe. Ich habe nur gerade das Gefühl, das ist ein Thema, über dass man ruhig mal kontrovers diskutieren kann.

      Folgende Ausgangssituation, warum diese Gedanken bei mir aufkommen:

      Ich habe in den letzten Monaten drei Becken eingerichtet. Einen 20L Cube für Davidis, ein 100L Becken mit Kardinalfischen und Amanogarnelen und jetzt noch einen 50L Tank, in den eigentlich die Garnelen umziehen sollen. Den 50L Tank hab ich gebraucht gekauft und vom Vorbesitzer vier Endler-Guppys mit geerbt. Die Endler wollte ich erst behalten, hab mich jetzt aber dazu entschlossen, sie abzugeben.

      Im Rahmen der Becken-Einrichtung habe ich in den letzten Wochen unfassbar viel recherchiert, welche Fische, Schnecken und Garnelen für meine Wasserwerte geeignet sind. Bei den Fische war relativ schnell klar, dass mir außer Kardinalfisch, Endler und Perlhuhnbärbling nicht viel bleibt. Jetzt wollte ich gestern, nachdem klar war, dass die Endler ausziehen, im lokalen Fachhandel Perlhuhnbärblinge bestellen. Sagte die Verkäuferin dort zu mir, warum ich denn keinen Zwergbärbling nehmen würde. Ich sagte ihr daraufhin nochmal meine Werte und sie zeigte ins Becken und meinte, die mit den Punkten mögen etwas härteres, nicht so warmes Wasser. Die mit dem Strich gehen nicht, die wollen's weicher.

      Ich war daraufhin wirklich sehr irritiert und hab meine Werte widerholt und ihr gesagt, dass das Internet eigentlich behauptet, dieser Fisch mag einen niedrigen PH-Wert und weiches Wasser. Sie versicherte mir daraufhin nochmal, dass die Fische von einem Züchter kämen, der sie in recht hartem Wasser vermehrt und dass sie deutlich härteres Wasser als z.B. Neons vertragen / mögen. Ehrlich gesagt hat mich das vollends verwirrt. Der Laden hat aber eine super Qualität, ich wurde da bisher immer sehr kompetent beraten und ich weiß, dass einer der Mitarbeiter sogar aus der Fischzucht kommt. Folglich hab ich mich dazu hinreißen lassen, von den kleinen Scheißern die letzten sieben Stück mitzunehmen.

      Zuhause hab ich mich dann nochmal ans Internet gesetzt und folgendes recherchiert:

      Es werden von diesen Boraras folgende Arten beschrieben:
      Boraras merah
      Boraras maculata
      Boraras maculatus
      Boraras micros

      Wenn ich vom Aussehen korrekt auf die "erwischte" Art schließe, müsste ich Boraras merah haben. Die sind tatsächlich teilweise mit einer GH von bis zu 15 angegeben. Aber worum es mir eigentlich geht. Einige dieser Boraras wurden in der Aquaristik erstmals 1905 beschrieben. Heißt wir müssen bei den meisten unserer Aquarienfische davon ausgehen, dass sie seit Jahrzehnten gezüchtet werden. Und das natürlich nicht in ihrem Herkunftswasser. Folglich frage ich mich, was diese Angaben eigentlich überhaupt "noch" wert sind. Denn man weiß ja, dass z.B. der Hund sich in Jahrhunderten der Domestizierung an Essensreste als Futter gewöhnt hat. Ob das nun optimal ist, lass ich mal dahin gestellt. Aber können wir dann nicht auch annehmen, dass Fische durch Jahrzehnte in Gefangenschaft gar nicht mehr das Wasser brauchen / wollen, aus dem sie ursprünglich her kommen?

      Mich machen diese ganzen unterschiedlichen Angaben in der Zwischenzeit so kirre, dass ich versuchen werde in Zukunft wieder weniger zu lesen und mehr nach Gefühl zu gehen. Die kleinen Stinker mögen angeblich auch keine starke Strömung, weil sie aus stehenden Gewässern kommen. Ich hab jetzt hier sieben so Mini-Scheißerchen, die wie Eichhörnchen auf Speed in der Strömung toben und eine hervorragend rote Farbe haben. Ich schließe daraus, dass es so furchtbar hier nicht sein kann ?(

      Habt Ihr ähnliche Erfahrungen zu berichten?

      Liebe Grüße
      Sarina
    • dickmaus schrieb:

      der Hund sich in Jahrhunderten der Domestizierung an Essensreste als Futter gewöhnt hat. Ob das nun optimal ist, lass ich mal dahin gestellt. Aber können wir dann nicht auch annehmen, dass Fische durch Jahrzehnte in Gefangenschaft gar nicht mehr das Wasser brauchen / wollen, aus dem sie ursprünglich her kommen?
      Der Hund lebt nicht seit Jahrhunderten, sondern sein Jahrtausenden (wahrscheinlich in 5-stellig seit neueren Erkenntnissen) beim Menschen und
      der Hund hat beim Mischernährer Mensch gelebt, der damals noch mehr Fleisch als Himbeeren gegessen hat. Der Hund hat die Jagd- und Fleischreste gefressen.

      Noch vor 40 Jahren hieß es: Fleisch, nen Ei drüber und nur wenig anderes. Also fast keine körperliche Umstellung für den Hund.
      Der Hund atmet die gleiche Luft wie wir und ist wie wir Warmblüter (aktive Temperaturanpasser von -50 Sibirien bis +50 in der Steppe = 100 °C Unterschied).

      Die Fische atmen nicht die gleiche Luft/ das gleiche Wasser und Fische sind keine Tiere mit Temperaturanpassung, Fische sind Kaltblüter (Temperaturnichtanpasser).
      Nicht immer kalt, aber noch weniger anpassungsfähig. Wasserhat keine Minusgrade.
      Die Temperatur wird sogar im Zoogeschäft in so fern berücksichtigt, das erstmal die Tüten auf den Becken schwimmen.

      Ich erinnere an die Seite "5m3" > Wasseerwerte > Wasserhärte > Pkte 16 bis 21. Dann verstehst Du es.

      Manche Fische werden es eine Zeit aushalten, ab er Wohlfühlen sicher nicht.

      Ich hab mal 4 Bände Mergus abgefilzt und einige Fischchen gefunden, müßte noch mal meine Liste angucken ob alle bis 8 PH waren oder auch solche nur-Aushaltekandidaten.
      Nur heute hab ich dafür keine Zeit.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Na dass der Vergleich ein Stück weit hinkt, ist mir schon klar. Das war auch nur symbolisch gesprochen, weil mir kein besserer eingefallen ist ;)

      Bezüglich des erwähnten Links, nun denn, das, was er da schreibt, hat für mich nur bedingt Aussagekraft. Die physikalischen Parameter sind logisch. Nur zu sagen "dafür braucht die Evolution sehr lange" hat für mich gar keine Aussagekraft. Denn: wie lange? Gibt es darüber Studien? Wie viel wissen wir und wie viel ist erforscht?

      Und dass es zu jeder Meinung eine Gegenmeinung gibt ist eh klar. Gerade bei dem Thema Tiere und Tierschutz. Darum ging es mir ja auch nicht. Es ging mir um Eure Meinungen und Erfahrungen. Deine zumindest kann ich jetzt schon mal erahnen ;) :saint:
    • Hallo, zu dem Thema hab ich in den letzten 30 Jahren schon diverse Erlebnisse gehabt...
      Zb. mit einem Zebrawels, den man mir für mein Wohnzimmerbecken verkauft hat...
      Das Becken hat nur im Sommer 25° weil es keinen Heizer hat. Und selbst das sind noch mind. 2° zu wenig..
      Der Fisch hat sich kaum bewegt, bis abends ist er dann von der Scheibe gefallen...
      Ich ihn sofort wieder eingetütet und zurückgebracht..das war definitiv die Temperatur.
      Seitdem halte ich Temperaturempfehlungen ein und kaufe mir nur Fische, die damit klarkommen.
      Aber auch meine Standartbecken sind sehr unterschiedlich in der Temperatur, je nach Technik und STandort, so das ich auch wärmere Fische/Tiere halten kann...
      Bei Recherche lande ich dann immerwieder bei Myanmar, wo es es sehr schöne Tiere für kühleres und auchmal härteres Wasser gibt.
      Das sind oft auch die Bedürfnisse der Garnelen, die dazu in Frage kommen..von daher passt das ganz gut.
      Neueste Errungenschaft, sind Pandabergbachschmerlen für mein Kellerregal, die es gerne von 15-22° haben. Perfekt für das Becken, yeahhh :)
      Wie schon oft erwähnt, informiere ich mich am liebsten hier seriouslyfish.com/species/yaoshania-pachychilus/
      über die Bedürfnisse neuer Pfleglinge und wenn es so garnicht passt, muß ich es entweder passend machen oder bleiben lassen...


      In "normalen" Fischläden, werden am liebsten mittlere Werte angegeben..so das die Tiere in 0815 Standartbecken reinpassen.
      Weil die hat Ottonormalverbraucher nunmal...und das muß bedient werden...
      Es ist auch einfacher im Laden alle Becken ziemlich gleich zu halten..dann kann man neue Tiere einfach überall reinwerfen, ohne zu gucken, was die brauchen...
      Die Fachgeschäfte, die Rücksicht auf die Befindlichkeiten nehmen (können) werden immer weniger :(
      Wobei wir uns da alle an die Nase fassen müssen, weil die nicht von den Tieren leben, sondern vom Zubehör
      NIchtmal das bekommt man bei uns mehr in ausreichender Auswahl...fast nurnoch Zooketten, die alle den gleichen Einheitsbrei vorhalten...
      Das zwingt einen wiederum ins WWW...ein Teufelskreis. Wohl dem Laden, der noch einen Versandhandel angegliedert hat. Anders kann man kaum noch überleben.
      Das finde ich dann wiederum sehr gut...weil das die Läden vor Ort stärkt und überlebensfähig macht.
      Also vorzugsweise immer solche Versandhändler wählen, die auch ein Ladengeschäft haben!
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Bitte guck hier mal unter
      > Forum
      > Garnelen
      > Garnelen - Vergesellschaftung
      > im Tread: Garnelen mit "Fischen der Kategorie 1"
      >Post # 11 von @Jesse.
      So alt können kleine Fische im passenden Wasser werden.

      Bunte Fischlein sind sehr verlockend.
      Aber wir müssen ehrlich bleiben und Tatsachen nicht mit Meinungenm verwechseln.
      Ständige übermäßige Osmosetätigkeit der Körperzellen macht einen Fisch genauso kaputt wie
      3-Schichtarbeitende Arbeitnehmer im Betonbau im Chemierestdunst verlichen mit
      einer glücklichen Nurhausfrau im Einfamilienhaus im Grünen welche sich Bionahrung leisten kann.

      Gemacht wird alles, gesund ist nicht alles.
      Bei Mensch und Tier ist dies alles bereits erforscht.
      Sogar das Bundesministerium hat grobe Kategorien für Wasserwerte in derZierfischhaltung geregelt.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • KatzenFische schrieb:


      Sogar das Bundesministerium hat grobe Kategorien für Wasserwerte in derZierfischhaltung geregelt.
      Da bin ich jetzt nicht sicher, ob ich die Angaben des Ministeriums richtig verstehe. Aber wenn, dann lägen meine Wasserwerte genau in der Mitte. Finde die Tabelle samt Angaben aber sehr verwirrend. Die gehen bei Härte I davon aus bis 15 und bei Härte II 15-30 und geben nur an, ob ein Fisch davon noch einen Toleranzbereich verträgt, sehe ich das richtig?
    • Cool, du hast die schon gefunden, gelingt nicht jedem :thumbup: .
      Ja, die Listen sind etwas verwirrend.
      Und sehr weit gedehnte Haltunsgrenzen.

      Ich gucke am liebsten im "Aquarium-Guide", weil der so einfach und übersichtlich ist und einen seriösen Eindruck macht.
      Mit "SeriouslyFisch" bin ich noch nicht so in Übung.
      Viele Grüße
      Barbara
      mit U-wa-Welt

      Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen,
      solange müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken.
    • Hi,
      Sarina hat völlig Recht wenn Sie behauptet durch die Fülle an Informationen im Netz, Händler, Haltern und Besserwisser, Autoren in Büchern ( meist nicht mehr ganz auf der Höhe der neuesten Erkenntnisse), was die Angaben über Haltung und Pflege eines tierischen Bewohners,
      der Anfangs noch der Meinung unterliegende Hobbyist, " kann doch nicht so schwer sein ", einer Erkenntnis sich stellen muss, nämlich jetzt gänzlich verwirrt zu sein.

      An diesem Punkt angelangt, kommt dann eine nette Verkäuferin oder Verkäufer in einem " Zoolachgeschäft " des Vertrauens und sagt,...blabla
      ....und Bingo haben wir endlich das was wir wollen,
      -irgendeinen Fisch, Schnecke, Garnele über die wir eigentlich noch gar nichts wissen, oder eben " informiert " wurden.
      - schlimmer noch, mit diesen Fehlinformationen spätestens zu Hause am PC emotionale Achterbahn fahren.

      Ganz ehrlich, wem ist es nicht auch schon so ergangen?

      Bei mir hat es ungefähr 5 Jahre gedauert bis ich dazu übergegangen bin, nur auf solche Angaben zu hören die nachweislich belegen, ich/ wir haben dieses oder jenes Tier erfolgreich nachgezüchtet.
      Eine Nachzucht in der Aquaristik bedeutet, optimale Haltungsbedingungen zu haben.
      Was auch die Frage der Anpassung beantwortet.

      Und wenn ich mir Wildfänge ins Becken hole, dann muss ich die klimatischen Bedingungen wenigstens annähernd so gestalten wie es die natürlichen Habitate vorgeben.

      Dazu kann man auch Klimakarten, geologische Karten etc. verwenden, und nicht zuletzt sind wir eine Kommune wo jeder einen kennt, der einen kennt dessen Bekannter was zu berichten hat.
      Vielleicht sogar einen Urlaub mit Messkoffer plant. :S
      Gruß Conni
    • Hei, wobei viele Tiere erst an Nachwuchs denken, wenn man es ihnen etwas extremer gestaltet...
      Zb. Cory Adolfoi und andere in fast reines Regenwasser setzt oder zumindest bei Tiefdruck,die Leitfähigkeit soweit drückt und ihnen kaltes Wasser auf den Kop schüttet, das sie nicht anders können, als loszulegen <3
      Die fangen erst bei Werten an, die normal als lebensfeindlich und gefährlich gelten (Säuresturz). (Eigentlich wären die in einem Bienenbecken fast perfekt untergebraucht, wenn da nicht die GH noch zu hoch wäre X/ )
      Das ist jetzt nicht das was ein Halter ohne Zuchtambitionen permanent leisten muß.
      Ich mag solche Spielereien und Du auch Maja..das macht unser Hobby aus 8)
      Deswegen finde ich wiederum die Aquarienatlasse so gut.
      In denen steht bei jeder vorgestellten Fischart der Schwierigkeitsgrad von 1-4 dabei. Die Haltungsbedingungen und das Sozialverhalten der Tiere war auch brauchbar in Kurzform bewertet...
      Das war mir damals als ich angefangen habe, die wichtigste Informationsquelle und ich hab den Schinken von vorne bis hinten durchgelesen, den ganze Sommer über, bevor ich damals mein erstes Aquarium gekauft habe. Internett gab es noch nicht und auf das was einem die Händler erzählten, war oft an den Haaren herbeigezogen und umsatzorientiert (Kranke/tote Fische generierten Folgeumsatz). Da hat so manch einer einen Malawibuntbarsch zu den Neon gesetzt, weil er farblich so schön gepasst hat X/
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Maja schrieb:

      Sarina hat völlig Recht wenn Sie behauptet durch die Fülle an Informationen im Netz, Händler, Haltern und Besserwisser, Autoren in Büchern ( meist nicht mehr ganz auf der Höhe der neuesten Erkenntnisse), was die Angaben über Haltung und Pflege eines tierischen Bewohners,
      der Anfangs noch der Meinung unterliegende Hobbyist, " kann doch nicht so schwer sein ", einer Erkenntnis sich stellen muss, nämlich jetzt gänzlich verwirrt zu sein.
      Genau das. Wobei Wildfänge kaufe ich schon gar nicht, das frage ich vorher. Auch die Wasserwerte im Handel hatte ich erfargt. Ich werde die Tage aber eh nochmal hin und fragen, ob sie Auskunft über die Wasserwerte beim Züchter geben können.

      Es ist halt, gerade bei dem Fisch, den ich jetzt erwischt habe, echt kacke, weil es drölfzig Unterarten gibt, die man optisch kaum voneinander unterscheiden kann. Ich hab in der Zwischenzeit vier Unterarten ausmachen können, die mit Bildern beschrieben sind, die auf meine passen. Und da sind halt bei allen doch ein bisschen Unterschiedliche Wasserwerte angegeben. Es ist ein Drama... :(

      Sie haben auf jeden Fall hier eine prächtige Farbe und toben gut gelaunt in der Strömung. Das beruhigt mich jetzt zwar nicht zu 100%, aber es stimmt mich wenigstens nicht ganz so verzweifelt.