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GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Hilfe! Ich weiß nicht mehr so recht weiter...

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    • Hilfe! Ich weiß nicht mehr so recht weiter...

      Hallo Zusammen,

      inzwischen sind ca. 23 Taiwan Bee Mischer bei mir eingezogen. Ich hab diese ca. 5 Stunden über den Tropf ans Wasser gewöhnt. Soweit so gut.

      Schon am nächsten Tag fand ich allerdings eine tote Garnele. OK, dachte ich, vom Umzug geschwächt. Aber auch das Verhalten der anderen war teilweise nicht so wie ich es früher mal von Garnelen
      gewohnt war. Teilweise recht lethargisch, dann aber wieder fidel und am fressen.

      Tag 2: wieder eine tote im Becken, 1. Verdacht Sauerstoff? Gemessen, für OK befunden trotzdem aber ein Oxydator reingestellt zur Sicherheit.
      Tag 3: zwei Tote im Becken, wieder Werte gemessen, alles OK
      Tag 4: eine Tote, wieder gemessen, wieder alles OK. Wasserwechsel ca. 50%
      Tag 5: morgens, Juhu kein Sterbefall. Erstmal ein wenig beruhigen und mal zuschauen. Da fällt doch tatsächlich vor mir einfach eine um und bums - tot.

      So langsam bin ich gestresst. Zum allgemeinen Verhalten der Tiere ist zu sagen, dass manche einfach dasitzen und nichts tun im nächsten Moment dann aber wieder fröhlich umherspazieren und fressen.

      Kann es an Bakterien liegen? Muss ich ein Medikament zugeben? Soll ich abwarten?

      Hier nochmal die wichtigsten Parameter:

      Becken läuft sein Anfang September. Besatz dann quasi nach 5 Wochen.

      Wasserwerte (gemessen mit Tröpfchentests/PH mit Messgerät):

      GH: 6,5
      KH: 0-1
      PH: 6,2
      No2: 0
      No3: 4
      NH4: <0,05 mg/l

      Das Becken ist bepflanzt auf Environment Soil mit folgenden Pflanzen:

      -Bucephalandra sp. "Braun-rot / Serimbu"
      -Eleocharis pusilla (parvula)
      -Vesicularia ferriei 'Weeping Moss'
      -Taxiphyllum sp. "Spiky Moss"
      -Microsorum pteropus 'Trident'
      -Anubias barteri var. nana 'Pinto'
      -Cryptocoryne beckettii "Petchii"
      -Rotala rotundifolia

      Gedüngt wird mit Easylife Profito, Nitro und Fosfo

      Dazu kommt Mineral Healthy.

      Ansonsten sind als Hardscape noch 2 Wurzeln, sowie Drachensteine im Becken. Gefiltert wird das Ganze über ein EHEIM Außenfilter und wird mit reinem
      Osmosewasser betrieben, welches ich mit SaltyShrimp Bee Shrimp Mineral GH+ auf den gewünschten LW von ca. 280 - 300 µS/cm aufhärte.

      Vielen Dank schon mal im Voraus.

      Micha
    • Hallo,

      dann schauen wir uns die Sache doch mal genau an, und gehen die Informationen mal nacheinander durch:

      1. Das Sterben der Tiere begann sehr schnell nach ihrem Einsetzen in das Becken
      Aus meiner Bewertung heraus ist das ein Indiz dafür, dass es sich sher wahrscheinlich nicht um eine Infektion handelt. Im Regelfall benötigt eine Infektion eine gewisse Zeit um Fahrt aufzunehmen. Es stirbt dabei zwar immer mal wieder ein Tier, aber meistens kommt es erst in einer fortgeschrittenen Phase zum großen Sterben.
      Da das Problem quasi über Nacht eingesetz hat, fehlt eigentlich die Zeit, die eine Infektion braucht, um sich zu manifestieren.
      Die Ausnahme wäre jetzt natürlich der absolute Garnelen-Killerkeim, der eine Garnelen nach der anderen fällt. Aber mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist das?

      2.Wasserwerte
      Die Wasserwerte sind allesamt unauffällig und bei Osmosewasser sollte da auch nichts drin sein, denn es gibt nur recht wenig, abgesehen vom Silikat, was sich an Vorfilter, Kohlefilter und Membran einer funktionierenden und nicht überalterten und verbrauchten Osmoseanlage vorbeimogeln kann.

      3. Einrichtung und Bepflanzung
      Hier ist mit hoher wahrscheinlichkeit der Übeltäter zu suchen. Im Hinblick auf die Pflanzen kann hier u.U. ein Pestizidrückstand vorhanden sein, wenn die Pflanzen nicht aus einer invitro-Zucht oder aus einem problemlos laufenden Garnelenbecken stammen. Gerade langsamwachsende Pflanzen können sehr lange brauchen, bis sie eine Pestizidbelastung wieder abgegeben habe.
      Drachensteine sind unkritisch, wenn man davon absieht, dass sich manchmal ganz schön viel Dreck in den Löchern befinden kann, aber normalerweise macht man das Hardscape ja auch sauber, bevor man es im Becken plaziert.

      Spannend sind jetzt noch die Wurzeln. Hier fällt mir spontan das Stichwort Mopani ein, wo manchmal eine Schwermetallbelastung vorliegen kann. Oft aber auch nicht, weil es nicht in jedem Fall zu Problemen kommt, auch wenn Mopaniwurzeln im Becken sind. Wahrscheinlich hängt das wirklich davon ab, was im jeweils konkreten Fall im Vorfeld mit der Wurzel passiert ist.

      Unterm Strich wäre mein heißester Tipp daher eine Vergiftung als Ursache der Probleme.


      Was würde ich jetzt also tun?

      1. Die Tiere aus dem Becken holen und mit frisch aufbereitetem Wasser in einem anderen Gefäß mit Sprudelstein/Oxydator zwischenlager, um eine weitere Schädigung zu vermeiden. Man wird ja sehen, wie sie sich außerhalb des Beckens in sauberem Wasser machen. Hier muss man jetzt aber gut aufpassen und sehr sorgfältig umgewöhnen, denn die Tiere sind jetzt vorbelastet und reagieren u.U. stärker auf abweichende Wasserwerte, als sie es normalerweise tun würden.
      Am besten bereitet man das Wasser zum Umsetzen abends vor und lässt es im gleichen Raum wie das Aquarium stehen, dann sind die Temperaturen am nächsten Tag auf jeden Fall identisch.

      2.Maßnahmen im Aquarium
      Sind wirklich Mopanis im Becken, dann entfernen. Als nächstes einen großen Wasserwechsel machen, und trotzt Osmosewasser und Aufsalzen ruhig einen Wasseraufbereiter mit ins Wasser, um eventuell noch im Becken vorhandene oder von den Pflanzen abgegebene Giftstoffe zu binden. Hier würde ich auch klar auf ein Präparat auf EDTA-Basis setzen, weil dieser Chelatbildner bei organischen Substanzen doch etwas besser greift als wie z.B. Zeolithe. Um hier ein paar Handelsnamen zu nennen, so wären das z.B. Tetra Aquasafe und JBL Biotopol.
      Als nächstes könnte man darüber nachdenken, ein Säckchen mit Aktivkohle im Filterpott zu deponieren. Das geht beim Außenfilter ja recht einfach und auch in einer vernünftigen Menge, die auch ein Bisschen was absorbieren kann.

      3.Als dritte und ergänzende Maßnahme würde ich versuchen die Pflanzen ein wenig zu fördern, denn je schneller diese wachsen, desto höher ist deren Stoffwechselrate und evtl. eingelagerte Stoffe werden schneller ausgeschieden bzw. können bei einem Rückschnitt entfernt werden. Um einen guten Wuchs zu erreichen, Bedarf es einer ausgewogenen Düngung. Meistens sind hier die Makronährstoffe der limitierende Faktor, weshalb ich bevorzugt diese zudüngen würde. Ziel sollten etwa 10mg/L NItrat und 0,2mg/L Phosphat sein. Da die Gegenionen in diesen Düngern meistens Kalium sind, muss man sich darum keine Gedanken machen, das kommt von allein genug ins Becken. Die Eisendüngung mit Profito würe ich erstmal einstellen. Davon brauchen die Pflanzen nur sehr wenig und sie kommen auch eine gewisse Zeit mit ihren Reserven aus. Zuviel Eisen sorgt sonst eher für Grünalgen, anstatt noch einen positiven Effekt zu haben. Insgesamt daran denken, dass frischer Soil sehr stark Phosphat bindet, und bei einer Stossdüngung nach 2 Tagen u.U. kein Phosphat mehr im Wasser ist. Da muss man dann ein wenig nachdüngen.


      Die Maßnahmen 2 und 3 würde ich jedoch erst ernsthaft in Erwägung ziehen, wenn das Herausnehmen der Tiere aus dem Becken zu einer Verbesserung geführt hat, dass das würde dafür sprechen, dass tatsächlich ein, wie auch immer gearteteter, schädlicher Stoff im Becken unterwegs ist.

      VG vom HImalaya

      Yeti
    • Hi Yeti,

      vielen Dank erst einmal für die Antworten. Leider bin ich im Moment beruflich unterwegs und kann die Maßnahmen nicht in aller Vollständigkeit durchführen. Bei den Wurzeln habe ich allerdings darauf geachtet, kein Mopani zu kaufen, sofern dies so richtig im Zoogeschäft ausgezeichnet war. An was kann ich denn Mopanis erkennen?? Maßnahme 3 befolge ich bereits
      seit Anfang an.

      Ach ja, und die Drachensteine habe ich ungefähr 4,5 Stunden geputzt, war ne ganz schöne Sauerei ;)

      Was mir allerdings gestern aufgefallen ist, ist der Filterguard den ich drinhabe/hatte. Angeblich aus Edelstahl sieht der mittlerweile so aus wie auf den angehängten Bildern!? Kann das sein, dass dieses Ding irgendwelche metallischen Stoffe abgibt? Habe den auf jeden Fall sofort rausgenommen und ersetzt.

      TheYeti schrieb:

      z.B. Tetra Aquasafe und JBL Biotopol

      welches JBL Biotopol würdest Du denn dann benutzen? Da gibt es ja das normale und das "Biotopol C Wasseraufbereiter für Krebse und Garnelen"

      Auf jeden Fall bleibt auch am Wochenende leider nur Zeit für einen Wasserwechsel :( und keine größeren Maßnahmen.... Tut mir eben sehr leid für die Tiere.

      Gruß,
      Micha
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