... haarscharf auf der Zielline: Die Ricoh CX3!

Die Nikon hat sich disqualifiziert wegen des dümmlich aufklappenden Blitzes (links wo immer der linke Zeigefinger liegt) und der zu aufwändigen Art der Auswahl des "Shooting-Modes" (kein Drehrad).

Die Canon schied wegen der Größe aus.

Die Samsung WB650 hat zwar etliche technische Finessen, aber die Bildqualität ist im Detail schlechter und an den Macro Modus der Ricoh kommt keine der anderen Kameras heran. Bei Video Aufnahmen funktioniert dies übrigens auch! Leider kann die Brennweite beim Filmen mit der Ricoh nicht verstellt werden. Da brilliert die Samsung. Allerdings find ich wilde Zoomerei in Filmen sowieso unprofessionell. Die Samsung beherrscht auch AV,T und P Modes - die Ricoh bietet dies nicht. Aber für solche Fälle habe ich ja eine Spiegelreflex! Ausserdem hat die Ricoh einen DR-Mode (Dynamic Range) bei dem zwei Bilder kurz hintereinander (ohne Blitz) mit unterschiedlicher Blende aufgenommen werden und aus beiden Bildern wird eine maximale Ausleuchtung errechnet. Damit lassen sich auch bei schlechten Lichtverhältnissen super Bilder machen.

Last but not least hat die Ricoh einen Serien Modus bei der bei maximaler Auflösung 5 Bilder pro Sekunde geschossen werden können bis der Speicher voll ist, danach hängt es von der Speicherkarte ab, aber 3 Bilder pro Sekunde sind immer noch drin. Bei 640x480 sogar 60! Die Samsung schafft gerade mal schlappe 0,8 Bilder pro Sekunde.

Beim Praxistest waren die Bilder aller Probanden (Nikon, Ricoh und Samsung WB650) meistens scharf - hier hat die Endbenutzerin noch ein kleines Wackel-beim-abdrücken-Defizit ( ), aber das kann den Kameras nicht angelastet werden. Die Nikon schien anfangs am schnellsten zu fokussieren, hatte aber auch einige falsche Momente, aber dank des glasklaren Displays liess sich das immer leicht erkennen. Der AMOLED Bildschirm der Samsung WB650 war nicht wirklich besser im Vergleich zu Ricoh und Nikon. Die Canon hat auch ein ähnlich gutes Display, Olympus und Casio loosen hier schon ab, sind allerdings nicht grottenschlecht.

Wer wirklich jeden Cent sparen will, kann meiner Meinung nach auch zur Olympus greifen, aber wegen 40€ ... naja. Vielleicht weil sie wirklich schön klein ist. Die Casio war durchweg leider eine Enttäuschung. Die Canon ist für jemanden der auf größere Kameras steht. Die Firmware Ergänzung CHDK ist in Alphaversion verfügbar - vielleicht auch ein Kauf Argument.

HP

Achso - wer sich als Digitaler Nomade versteht muss natürlich die Samsung WB650 nehmen. Es ist die einzige Kamera mit GPS.

HP

Zur Info - die CX4 und die CX5 sind jeweils etwa ein halbes Jahr später erschienen und haben technisch identische Werte zur CX3. Durch Verbesserungen an Mechanik und Software sollen die Bildwerte und die Fokussierungsgeschwindigkeit gesteigert worden sein. Zusätzlich gibt es wohl noch ein paar Einstellungsparameter die die CX3 noch nicht hat, aber ob man da zusätzliche +50€ oder mehr ausgeben muss ... dann würde ich mir doch eher die Panasonic Lumix TZ8 (~200€) ansehen die nochmal deutlich bessere Bilder abliefert und sich durch ihre Lichtstärke auszeichnet. Wie da die Macro Fähigkeiten aussehen weiss ich aber nicht.

HP

Und der Sieger ist Ricoh CX3! Immer noch. Denn ich hatte bei dkamera.de die Bilder der Panasonic Lumix TZ8 gesehen und geriet ins wanken. Die 25€ Aufpreis würden zwar den geplanten 150€ Rahmen sprengen, aber so ein Teil kauft man sich ja nicht jedes Jahr. Also, flugs auch noch bestellt und dann ein Quickcheck durchgeführt. Egal was ich an der TZ8 eingestellt habe, die Bilder der Ricoh waren besser. Warscheinlich gibt es tatsächlich Abweichungen innerhalb der gleichen Produkte. Entweder war meine Ricoh einfach super oder die TZ8 schlecht, oder bei dkamera.de war es umgekehrt. Wie dem auch sei, von den Werten beim Zoom kam die TZ8 ebenfalls nur an die Werte der WB650, der Nikon oder der Canon. Keine andere Kamera kann so nah ranzoomen wie die Ricoh und damit ist nach diesem kleinen Intermezzo das Rennen endgültig entschieden. Alle anderen Kameras sind auch bereits wieder dahin zurück wo sie herkamen.

Ich hoffe Euch hat der kleine Test gefallen und er war auch ein wenig hilfreich. Zwei Dinge sollte man glaube ich grundsätzlich beachten:
a) Was will man mit dem Ding machen? Ein Kriterienkatalog ist hilfreich auch wenn er klein ist und man sollte sich vielleicht auch Gewichtungen überlegen falls es Kopf an Kopf geht. Man sollte objektiv bleiben und sich nicht selbst belügen ("Ich brauche den Superblitz!")
b) Das Handling muss passen. Wenn man immer wieder nach einer Einstellung suchen muss, oder die Bilder nicht dem entsprechen was man erwartet können technische Bestwerte einen nicht glücklich machen. Nur weil ein Testarossa geil aussieht und sich hammerhart fährt, ist er völlig ungeignet seine Passagiere in Begleitung ruhiger Musik entspannt von A nach B zu bringen.

HP

Was noch ziemlich sinnvoll wäre ... ein kleiner (LED) Scheinwerfer. Das Problem des Rauschens kommt eigentlich immer durch fehlendes Licht. Ich weiss ja nicht welches Licht oder Blitze Chris über seinem Fotobecken hat, aber sicherlich reichlich. Je mehr Licht auf die Sensorfläche fällt, umso geringer ist das Rauschen, da jeder der Sensorpixel die Information besser erfassen kann. Das kann man mit MP3 vergleichen das mit einer niedrigen Frequenz aufgenommen wurde. Da gibt es so einen merkwürdigen, knarzenden Verzerrungseffekt - das entspricht etwa dem stärkeren Sensorrauschen bei schlechtem Licht.

Die Qualitätsunterschiede der Sensoren lassen sich also durch mehr Licht und noch mehr Licht zwar nicht ganz ausgleichen, aber es ist definitiv hilfreich.

Es gibt mitlerweile ziemlich günstige, kompakte und wasserdichte Flutlichtstrahler mit 1xLED Beleuchtung in der Lichtfarbe ~6500 Kelvin in 10, 20, 30 ... 100 Watt. Je 10 Watt muss man etwa 20€ hinlegen. Tipp: Man sollte eine leicht milchige Folie ("Joghurtbecher") vor den Spot packen, sonst werden die Schatten zu scharf.

HP

Ich denke die meisten die hier mitlesen wollen schnell mal ein Bild machen, von etwas was sie in ihren Aquarien sehen. Da ist es sinnvoll ein Dauerlicht anzuwerfen mit dem die kleine Knipse zurecht kommt. Ein Blitz der (automatisch) synchron auslöst kann zwar helfen, aber dafür müssen manuelle Korrekturen an der Kamera gemacht werden und die Frage ist, ob die Kamera das überhaupt kann oder derjenige der sie bedient.

Wer ein Extra Becken zum fotografieren haben will, sollte zu anderen Lichtquellen greifen. Es gibt sehr leistungsstarke Leuchtstofflampen mit 6500 Kelvin unter einem Schirm die ein- bis achtfach montiert werden können. Bei Geräten unter hundert Euro kann man leider nicht ganz so viel erwarten, insbesonders die günstigen Stative sind teils recht wackelig.

HP

Ja, stimmt das ist auch kein schlechter Tipp. Am besten man hat eine dunkle Decke die man sich überwerfen kann wenn man Streulicht nicht vermeiden kann. Auch wenn man noch so nah wie möglich an die Scheibe geht, meist ist irgendwas am reflektieren und dummerweise meist das Objektiv selber.

HP

Das drittletzte Bild sieht super aus.

HP