Hallo zusammen,

am 10.06. hatten einige meiner Amanos Laich angesetzt. Nach Adam Riese sollten, bei einer Tragezeit von ca. 4 Wochen, die Larven ja schon längst geschlüpft sein. Pustekuchen, die machen mal wieder, was sie wollen *hmpf*

Aber die Fotos zeigen, daß es nicht mehr allzu lange dauern sollte. Larvenfalle ist gebaut, es kann losgehen. Und dann werde ich mal schauen, ob mein viel geliebtes INVE S. parkle sich eignet, um filtrierende Larven aufzuziehen. Wenn ja, dürfte es in Zukunft nicht mehr gar so schwer sein, auch bei den anderen Filtrierern wie Molukken und Konsorten. Schaun wir mal....

Hi Ben,

ich benutze das INVE S. parkle schon eine geraume Zeit zur Zucht von Rädertierchen, zur Haltung und Zucht von Daphnien, Moina salina, Aufzucht von Artemia (also um Nauplien groß zu machen) und Copepoden, etc. Alle Filtrierer gedeihen wie verrückt mit dem Zeug, ohne, daß es das Wasser jemals zum Kippen bringt. Man muss auch damit recht vorsichtig umgehen, weil sich sonst eine ziemlich übel riechende Schleimschicht auf dem Boden bildet, der von Bakterien wimmelt, aber zumindest bildet sich nie Ammonium / Ammonaik, was ja bei der Aufzucht der Schwebelarven ein großes Risiko darstellt.

Ich weiß nicht genau, woraus das Futter besteht. Unter dem Mikroskop sieht es aus wie eine Goldalge. Diese Algen werden in einem bestimmten, nicht bekannten Verfahren getrocknet und emulgationsfähig gemacht. Man rührt eine winzige Menge (ich verfüttere pro 40 Liter Ansatz 0,3 Gramm / Tag) in Wasser an, schüttelt es kräftig auf und schüttet es in das Zuchtbecken.

Da ich mit den so gezogenen Brachionus inzwischen schon eine ganze Reihe Winzigstlarven aufgezogen und entsprechend oft die Brachionus unter dem Mikroskop betrachtet habe, weiß ich, daß das Futter von diesen in kürzester Zeit aufgenommen wird. Grundellarven, die Probleme mit der Futteraufnahme machen, werden durch ein paar Tropfen S. parkle angezogen und schnappen in dieser Wolke vermehrt nach Futter.

Ist schon ein Teufelszeug ;o) Ich werde, wie gesagt, das jetzt mal an Amanos testen, mit und ohne Brachionus. Mal sehen, was dabei raus kommt. Ich bin gespannt.

@Karl-Heinz
Ich bin auch noch nicht vollständig davon überzeugt, daß die Larven tatsächlich Salzwasser benötigen. U.U. hängt es damit zusammen, daß sich in Salzwasser mehr und schneller Kleinstlebewesen und Algen bilden als in Süsswasser und dort auch beständiger sind. Auch das werde ich testen. Larven werde ich vermutlich in absehbarer Zeit genug haben, um ein bisschen experimentieren zu können.

Ja, Ulli, Larvenfalle. Die Mädels sitzen momentan zu viert in einem 12Liter-Becken und ich möchte 1. vermeiden, daß die sich an den Larven gütlich tun und 2. schnell die Larven aus dem Becken bekommen.

Ich habe eins von meinen 50µm-Sieben mit einer Klemme an der Beckenwand befestigt, einen Luftheber daneben postiert, der in das Sieb spuckt und auf das Ende des Lufthebers eine LED-Leuchte gerichtet. Den Strahl dieser Leuchte habe ich mit Hilfe einer Pappschablone auf einen Punkt verkleinert, der nun genau auf das Ende des Lufthebers strahlt.

So werden die Larven vom Licht angezogen und mit Hilfe des Lufthebers in das Sieb verfrachtet, in dem ihnen nichts passieren kann, weil es nur 50 µm Löcher hat.

Klar halte ich euch auf dem Laufenden. Vielleicht ist das am Ende auch des Rätsels Lösung für die Fächerhände.

Klar Ulli, kriegst Du morgen ;o)

Sodele...

Schulligung, Ulli, hat einen Tag länger gedauert. Nun die Bilder von der Larvenfallen-Konstruktion







Wenn Du noch Fragen hast, löchere mich ruhig ;o)

Blöderweise bekomme ich die Larven trotz Falle nicht. Die Weiber scheinen dermaßen verfressen, daß sie die sofort erwischen, bevor sie in die Falle gehen. Muß ich mir noch was einfallen lassen.

Auffällig finde ich, wie kräftig diese Larven wirken im Vergleich zu denen, die ich früher mal aufgezogen habe. Möglicherweise hat die langsame Reifung und das ausreichende Lebendfutter während der Tragezeit einen Einfluss auf die Larven?

Drei habe ich bisher erwischt. Wusstet ihr, daß die schon wie kleine, kopfstehende Amanos aussehen? Ich bin verblüfft ;o)

Moin,

mal ein kurzer Zwischenstand. Inzwischen schwimmen gut 150 Larven in dem Becken (seit ca. 1,5 Wochen). Gefüttert wird ausschliesslich mit Selco s. parkle und Selco s.presso (Anreicherung HUFA). Die Larven entwickeln sich prächtig und es gibt immer noch keinerlei Ausfälle. Salzgehalt 6g/l.

Hallo Ulli,

das bekommst Du hier: Selco S. parkle & Selco S. presso.

Die allerkleinste Menge genügt für lange Zeit vollkommen. Man benötigt für die Aufzucht von 150 - 500 Larven etwa 0,1 Gramm S. parkle + 0,1 Gramm S. Presso pro Tag. Nie mehr hineinschütten, sonst setzt sich ein übelriechender Schleim am Boden ab, der Schwefelwasserstoff produziert und die Larven unbeweglich macht. Und immer nur dann nachfüttern, wenn das Wasser wieder vollständig klar ist.

Man kann übrigens mit dem Zeug ebenso Artemien, Daphnien und alles andere filtrierende Getier füttern und erhält damit hervorragende Populationen.

Ich züchte damit u.A. gerade Dreiecksmuscheln, weil ich deren Veliger für meine Winzlarven brauche ;o)