Hallo Schneckenfreunde,
ich möchte hier mal eine bisher recht unbekannte afrikanische Apfelschnecke vorstellen - Lanistes cf. varicus.
Die Tiere aus der Gattung Lanistes sind unter den Apfelschnecken besonders. Sie haben nämlich alle ein links gedrehtes Gehäuse. Sie sind also im Vergleich zu den meisten anderen Schnecken spiegelverkehrt. Das betrifft allerdings nur das Gehäuse. Die inneren Organe sind genauso angeordnet wie bei den übrigen Apfelschnecken.
Ihr Sipho - die Hautfalte mit der sie zur Atmung eine Verbindung zur Wasseroberfläche herstellen - ist sehr kurz und bilden einen weiten Trichter beim Atmen.
Die Eier werden in gallertigen Paketen an Pflanzenteile geklebt. Bevorzugt werden die Schwimmblätter von Seerosen oder schwimmender Hornfarn. Selten nutzen die Tiere Stängel von Bacopa, Vallisnerien oder Javafarn als Laichsubstrat. Fehelen Pflanzen ganz werden auch Steine oder Holz genutzt.
Durch die Transparente Eihülle kann man die Entwicklung der Embryonen beobachten. Am 4. oder 5. Tag beginnt die Entwicklung der Schale.
Nach 10 Tagen schlüpft die fertige Jungschnecke aus dem Ei.
Die Tiere fressen keine lebenden Pflanzen an. Sie lassen sich problemlos mit Kaninchenpellets und gemahlenem Sepiasschulp ernähren, nehmen aber auch tierisches Futter und Flocken etc. an.
Die Schnecken wachsen sehr langsam und bilden kräftige, dicke Gehäuse aus. Es dauert etwa 9 Monate bis die Tiere geschlechtsreif sind.
Die Tiere sind pflegeleicht und unproblematisch zu pflegen und nachzuziehen. Ihre Vermehrungsrate ist geringer als bei den Pomacea-Arten. Sie können in gesellschaftsbecken gehalten werden, reagieren aber etwas empfindlich auf Berührungen durch Fische. Bei mir haben sich die Tiere in Fischbecken tagsüber eingegraben und waren dann nur nachts aktiv. In Aquarien mit anderen Schnecken (Fuanus ater) sind die Tiere den ganzen tag aktiv und reagieren innerhalb von Sekunden, wenn sie gefüttert werden.
Das Herkunftsgebiet und die Gehäuseform lassen vermuten, dass es sich bei diesen Tieren um L. varicus handelt. Allerdings wird in der Literatur angegeben, das L. varicus keine Streifen auf dem Gehäuse hat. Bis zur entgültigen feststellung der Artzugehörigkeit werden die tiere darum als Lanistes cf. varicus bezeichnet. (cf. = confer = ähnlich).
Diese Schnecken sind im Jahr 2009 aus Nigeria importiert worden, sind aber bisher aquaristisch kaum bekannt.
Maike Wilstermann-Hildebrand
ich möchte hier mal eine bisher recht unbekannte afrikanische Apfelschnecke vorstellen - Lanistes cf. varicus.
Die Tiere aus der Gattung Lanistes sind unter den Apfelschnecken besonders. Sie haben nämlich alle ein links gedrehtes Gehäuse. Sie sind also im Vergleich zu den meisten anderen Schnecken spiegelverkehrt. Das betrifft allerdings nur das Gehäuse. Die inneren Organe sind genauso angeordnet wie bei den übrigen Apfelschnecken.
Ihr Sipho - die Hautfalte mit der sie zur Atmung eine Verbindung zur Wasseroberfläche herstellen - ist sehr kurz und bilden einen weiten Trichter beim Atmen.
Die Eier werden in gallertigen Paketen an Pflanzenteile geklebt. Bevorzugt werden die Schwimmblätter von Seerosen oder schwimmender Hornfarn. Selten nutzen die Tiere Stängel von Bacopa, Vallisnerien oder Javafarn als Laichsubstrat. Fehelen Pflanzen ganz werden auch Steine oder Holz genutzt.
Durch die Transparente Eihülle kann man die Entwicklung der Embryonen beobachten. Am 4. oder 5. Tag beginnt die Entwicklung der Schale.
Nach 10 Tagen schlüpft die fertige Jungschnecke aus dem Ei.
Die Tiere fressen keine lebenden Pflanzen an. Sie lassen sich problemlos mit Kaninchenpellets und gemahlenem Sepiasschulp ernähren, nehmen aber auch tierisches Futter und Flocken etc. an.
Die Schnecken wachsen sehr langsam und bilden kräftige, dicke Gehäuse aus. Es dauert etwa 9 Monate bis die Tiere geschlechtsreif sind.
Die Tiere sind pflegeleicht und unproblematisch zu pflegen und nachzuziehen. Ihre Vermehrungsrate ist geringer als bei den Pomacea-Arten. Sie können in gesellschaftsbecken gehalten werden, reagieren aber etwas empfindlich auf Berührungen durch Fische. Bei mir haben sich die Tiere in Fischbecken tagsüber eingegraben und waren dann nur nachts aktiv. In Aquarien mit anderen Schnecken (Fuanus ater) sind die Tiere den ganzen tag aktiv und reagieren innerhalb von Sekunden, wenn sie gefüttert werden.
Das Herkunftsgebiet und die Gehäuseform lassen vermuten, dass es sich bei diesen Tieren um L. varicus handelt. Allerdings wird in der Literatur angegeben, das L. varicus keine Streifen auf dem Gehäuse hat. Bis zur entgültigen feststellung der Artzugehörigkeit werden die tiere darum als Lanistes cf. varicus bezeichnet. (cf. = confer = ähnlich).
Diese Schnecken sind im Jahr 2009 aus Nigeria importiert worden, sind aber bisher aquaristisch kaum bekannt.
Maike Wilstermann-Hildebrand