Hallo Sven,

die Wasserwerte sehen ja gar nicht so schlecht aus. Allerdings fallen mir 2 Dinge auf.

Der pH-Wert ist durch irgendeinen Umstand offensichtlich abgefallen. Der Wasserversorger liefert in der Regel einen pH-Wert von 7-8,5 ab. Der Grenzwert für Nitrat liegt z. Zt. bei 50 mg/l im Trinkwasser.

Der etwas zu niedrige pH-Wert und der gestiegene Nitratwert deuten meiner Meinung nach darauf hin, dass deutlich zu viel gefüttert wird. Ich hatte so einen Effekt auch zu Beginn meines ersten Garnelenbeckens.

Falls Du eine „neue“ Mangrovenwurzel im Becken hast, kann das auch ursächlich sein. Das hat bei mir erst aufgehört als ich das Ding nach etlichem wässern 2x im Schnellkochtopft abgekocht hatte (nicht abdampfen sondern abkühlen lassen!).

Zum Wasserwechsel:

Tausche mal rund 20% gegen vollentsalztes Wasser aus (Baumarkt – ich koche es vorher ab).

Zur Fütterung:

Ich halte mich nicht an die Fütterungsempfehlungen der Futtermittelhersteller.

Auch wenn es sich seltsam anhört, aber ich füttere nur 1x pro Woche eine geringe Menge CrustaGran. So zirka 1-2 Futterperlen pro Tier. Gelegentlich bekommen meine lieben ein überbrühtes Brennnesselblatt. Den Rest müssen sich die Tierchen durch abweiden (Javamoos, Mooskugeln etc.) verdienen und den Sakuras scheint es offensichtlich zu reichen – Sie vermehren sich gut.

LG
Heiko

Hi Sven,

für Bachgarnelen ist ein Nitratwert von 40 deutlich zu hoch, der kann zu Häutungsproblemen führen.
Deutlich unter 25 mg/l wären an der Stelle anzustreben - die Tiere kommen aus sehr sauberen Gewässern mit einer ausgesprochen geringen organischen Belastung.

Ab 50 mg/l beginnen bei mir sogar die Neocaridinas Probleme zu haben (jawollja, das hiesige Wasserwerk reizt den Grenzwert bis zum äußersten aus, wenn im Herbst und im Frühjahr die Felder gedüngt werden ...).

Cheers
Ulli

Hi Sven,

locker ... Leg ein paar braune Herbstblätter rein, das ist ein gutes Dauerfutter, das das Wasser wenig belastet.
Meine roten Tiger haben entlassen, als wir im Urlaub waren und sie zwei Wochen überhaupt nicht zugefüttert wurden, und die Überlebensrate dürfte bei nahe 100% liegen. Die finden immer was ;).

Cheers
Ulli

Hallo Illi,

"Ulli Bauer" schrieb:

Leg ein paar braune Herbstblätter rein, das ist ein gutes Dauerfutter, das das Wasser wenig belastet.

wie sieht es denn mit der Zersetzung aus?

Die Blätter sollten sich doch zersetzen bzw. von Destruenten verspeist werden. Treibt das nicht die Werte von Ammonium, Nitrit und vor allem Nitrat langfristig nach oben?


Grüße!

Erfreulicherweise nicht ... grünes Laub belastet das Wasser durch die enthaltenen Zuckerstoffe viel stärker.

Man muss es ja nicht gerade stapelweise reinpacken, ein bis zwei Blätter fein zerkrümelt und im Becken verteilt reichen je nach Besatz für ca. eine halbe bis eine Woche aus.

Cheers
Ulli

Hallo Sven,
ich würde viel weniger füttern.
Wird das ganze Futter überhaupt gefressen oder sammelst du es wieder ab?

Hi Sven,

ich zitiere mal von der Shirakura-RBS-Homepage:

"Shirakura" schrieb:

Ist die Nitrifikation gut angelaufen und sind Garnelen im Becken, sollte man unbedingt auch regelmäßig das Endprodukt Nitrat (NO3) überwachen, sowie auch Phosphat (PO4). Kommt es hier zu erhöhten Werten, muss Wasserwechsel gemacht werden, soviel und solange bis die Werte wieder im Normalbereich liegen. Eine gute Filterung, wie z.B. über Bodenfilter und Verwendung von Red Bee Sand, kann dafür sorgen, dass die Nitrifikation schneller und besser als gewohnt abläuft und so erhöht sich NO3 eventuell recht schnell.

Generell gilt: Wenn Zusatzfutter nicht gefressen wird, finden die Tiere anderweitig genug im Becken, und die Menge an Zusatzfutter kann reduziert werden.
Bei mir bekommen 80 bis 100 Blue Bees 2 solche Futterstücke (das nur zum Vergleich).

Außerdem würde ich an deiner Stelle eine Efeutute mit dem Stängelende ins Becken hängen, die ziehen wirklich gut Nitrat aus dem Wasser - oder Froschbiss etc. einsetzen. Irgendwas schnellwachsendes, das sein CO2 aus der Luft zieht - diese Pflanzen sind meist bessere Nitratzehrer als Wasserpflanzen.

Cheers
Ulli

Hallo Sven,
ich füttere zwei mal am Tag, aber pro Garnele viel weniger. Du hast geschrieben, dass du Staubfutter hast. Ich schätze mal deine Garnelen brauchen täglich 1/10 von so einem Stick und damit mit so einem Stück nicht eine abhaut würde ich diese Menge in Pulverform geben. Weniger als 1/10 schadet nicht. Wenn Nachwuchs da ist, kannst du immernoch LANGSAM die Menge erhöhen.

Guck mal hier in Beitrag #13:
wirbellotse.de/garnelen-sonsti…g-zucht-usw-t1529-10.html
Wenn du dann noch weitere Fragen hast, beantworte ich sie dir gerne.