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Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewasser

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    • Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewasser

      Hallo zusammen,

      ich möchte mich kurz vorstellen:

      Ich betreibe seit fünfeinhalb Wochen zum ersten Mal ein 30 l Nano Cube mit einem Besatz von mittlerweile vier Geweihschnecken und zehn Crystal Red.

      Die Wasserwerte meines Leitungswassers sind laut Wasserwerk folgende und haben sich auch nicht wesentlich verändert:

      ph-Wert: 7,66
      Leitfähigkeit bei 20°: 540 µS/cm
      Gesamthärte/Carbonathärte: 16° dH
      Ca-Härte: 13,6° dH
      Mg-Härte: 2,5° dH
      Nichtcarbonathärte: 0,1° dH
      Carbonathärte: 16° dH

      Ich mache einmal die Woche einen Wasserwechsel von 10 l.

      Auch wenn meine Garnelen soweit eigentlich einen zufriedenen Eindruck machen und recht agil sind, scheinen die Werte für eine Vermehrung alles andere als optimal zu ein. Tragende Weibchen konnte ich bis dato jedenfalls noch nicht entdecken. ;o)

      Um die Wasserwerte zu optimieren, habe ich nach etlichen Recherchen - nicht zuletzt auch in diesem fantastischen Forum - den Entschluß gefasst eine Osmoseanlage an den Start zu bringen. Installiert und einsatzbereit ist die Gerätschaft seit gestern. Bevor ich allerdings mit dem Wassergepantsche anfange, möchte ich sichergehen, dass ich alles richtig mache, um die Tiere nicht unnötig zu stressen. Es stellen sich mir aber noch ein paar Verständnisfragen bzw. Fragen zum besten Vorgehen:

      1. Wasser belüften oder nicht
      Wenn ich das richtig verstanden habe ist das gewonnene Osmosewasser sehr CO2-haltig, wodurch der ph-Wert dann auch sehr niedrig ist. Hier und dort habe ich gelesen, dass Einige das Wasser dann zwei bis drei Tage belüften, wodurch der ph-Wert wieder steigt.

      Frage a: Wenn ich das Osmosewasser zu lange belüfte, kann der ph-Wert dann auch über den ursprünglichen Wert von 7,66 steigen?

      Frage b: Umgekehrt gefragt, kann ich das Osmosewasser auch nur 'teilbelüften', bis ich einen ph-Wert von z.B. 6,8 erreiche? Würde der ph-Wert dann im Aquarium z.B. durch den von den Pflanzen produzierten Sauerstoff nachträglich weiter ansteigen?

      Frage c: Kann ich das Osmosewasser auch unbelüftet verwenden und mit Leitungswasser verschneiden? Würde der ph-Wert dann auch nachträglichen Schwankungen unterliegen?

      2. Nachträgliches Aufhärten
      Meine Gesamthärte IST wie oben geschrieben scheinbar die Carbonathärte. Es wird immer wieder geschrieben, dass eine Gesamthärte von 5-8° dH sinnvoll ist und die Carbonathärte bei 0-2° dH liegen sollte. Ein nachträgliches Verschneiden des Osmosewassers scheint unter diesen Umständen wenig sinnvoll zu sein, weil ich dann ja nur wieder die Carbonathärte anheben würde. Folglich sollte ich wohl nur mit Mineralsalzprodukten aufhärten.

      Frage: Wie seht ihr das?

      3. Aquarienwasser einstellen
      Ich mache mir Gedanken über welchen Zeitraum und in welcher Dosierung ich das vorhandene Auarienwasser anpassen soll. Folgende Überlegungen habe ich:

      a. Ich wechsle täglich ein Liter Aquarienwasser gegen ein Liter aufbereitetes Wasser aus, bis die Werte des Aquarienwassers meinen Wunschwerten entsprechen.

      b. Ich beschränke mich auf den wöchentlichen Wasserwechsel und verschneide das Leitungswasser wöchentlich zunehmend mit dem aufbereiteten Wasser, bis die Werte des Aquarienwassers meinen Wunschwerten entsprechen. Zielwert wäre dann die Senkung der aktuellen GH/KH um wöchentlich jeweils -2° dH.

      Frage: Welche Vorgehensweise würdet Ihr empfehlen?

      So, ich hoffe, es hat noch einer bis hier gelesen. Ich würde mich über Eure Ratschläge freuen.

      Tut mir leid, dass dieser Beitrag so umfangreich geworden ist, aber vielleicht treiben den Einen oder Anderen in diesem Forum ja die Antworten auf oben stehende Fragen ebenfalls um. ;o)

      Danke!
    • Re: Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewass

      Hallo erstmal,

      du kannst dein Leitungswasser solange mit Osmosewasser verschneiden bis du deine gewünschten Werte erreicht hast.
      Eine Belüftung des Osmosewassers braucht es nicht und ja der pH-Wert (auch andere Werte)kann im Becken wieder ansteigen wofür mehrere Faktoren eine Rolle spielen könnten (z.B. der Bodengrund, Kalkhaltiges Gestein, übermäßige Belüftung usw.)
      Wichtig ist auf alle Fälle das du deine Wasserwerte nach jedem "Panschen" neu ermittelst um nicht über dein Ziel hinaus zu schiessen. Deshalb lieber langsam mit nicht all zu großen Wasserwechsel das optimum Einstellen. Sprich alle 2-3 Tage einen Wasserwechesl mit Osmosewasser von nicht mehr als 20 - 30 % !
      LG Holger
      Ohhhhh Schreck......ich hab ein Becken zu wenig.......
    • Re: Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewass

      Hallo,
      du solltest auf jeden Fall deine Härte senken. Ich selbst hatte große Bestandsverluste durch zu hohe Härten.
      Allerdings hatte ich einige tragende Weibchen dabei. Ich glaube nicht das die Paarung/Vermehrung total eingestellt wird, es werden jedoch keine hoch kommen.

      Wie sehen das die anderen, deutet die Paarung auf gute Haltungsbedingungen (Wasserwerte)hin? Wenn dem so sein sollte, verstehe ich nicht warum ich damals so viele Garnelen verloren habe, obwohl einige tragend waren.

      Deine beiden Varianten würde ich kombinieren. Du solltest so schnell wie möglich deine KH senken. Ich selbst habe bei einem WW jeweils 50% abgesaugt und bei Befüllung das komplette Wasser um mind. 2°GH gesenkt. Allerdings habe ich das zufließende Wasser (50% Beckeninhalt) per gedrosseltem Silikonschlauch über mehrere Stunden zulaufen lassen. Auf diese Weise kannst du sicher mehr als zwei WW die Woche durchführen. Beachte aber deinen Bakterienhaushalt im Becken.
      Aufhärten solltest du später auf jeden Fall mit Mineralsalz, dass hauptsächlich die GH anhebt.

      Das Osmosewasser bereite ich nicht weiter auf, das Gasgleichgewicht stellt sich bei guter Wasserbewegung, z.B durch einfließen lassen ins Becken recht schnell ein. Du wirst eher das Problem bekommen, den pH dauerhaft nicht bei unter 7 halten zu können.
      Den pH Wert im Becken kannst du über mehrere Faktoren beeinflussen, aktiver Bodengrund, Zugabe von Huminsäuren (Torf, Erlenzapfen, Seemandelbaumblätter, ..),
      oder beieinfusst werden schlechte Denitrifikation.
      Konzentrier dich in erster Linie aber mal auf die Senkung der KH und berichte uns von deinen Erfahrungen.

      Hast du denn mit den bisherigen Werten keine Verluste zu verzeichnen?

      Gruß René
    • Re: Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewass

      Vielen Dank für Eure Antworten! Beide bestätigen, was ich in Ansätzen so oder ähnlich für mich auch schon geplant hatte. Fühle mich jetzt allerdings sicherer in Bezug auf meine Pläne. Nochmals Danke.

      Zu Crystal's Vermutung: "Ich glaube nicht das die Paarung/Vermehrung total eingestellt wird, ..."

      Ich denke, Du hast Recht, denn es ist in der Tat so, dass ich heute morgen das erste Eier-tragende Weibchen entdeckt habe. :happy:

      Allerdings muss ich auch auf crystal's abschließende Frage: "Hast du denn mit den bisherigen Werten keine Verluste zu verzeichnen?" bemerken:

      Ein totes Tier habe ich bereits aus dem Becken gekeschert und auch wenn ich sonst keine weiteren toten Tiere ausmachen konnte, zähle ich aktuell meistens nicht mehr als acht Tiere, von ursprünglich 15, die ich vor vier Wochen eingesetzt habe.

      Ich denke also auch, dass es höchste Zeit ist für eine Anpassung der KH-Werte.
    • Re: Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewass

      Also, nach nunmehr fast vier Monaten wollte ich nochmal einen abschließenden Bericht verfassen, damit Leser in ähnlicher Situation von meinen Erfahrungen profitieren können.

      Ich habe damals die wöchentlichen Wasserwechsel über einen Zeitraum von vier Wochen vollständig auf Osmosewasser umgestellt:

      1. Woche 75% Leitungswasser und 25% Osmosewasser,
      2. Woche 50% Leitungswasser und 50% Osmosewasser,
      3. Woche 25% Leitungswasser und 75% Osmosewasser und seit der
      4. Woche 100% Osmosewasser.

      Das Osmosewasser wurde der Gebrauchsanleitung und Menge entsprechend mit Shirakura Liquid Mineral Ca+ wieder aufmineralisiert, um einen Wert von ca. 5° dH Gesamthärte zu erreichen.

      Der ph-Wert beträgt jetzt: 6,8
      die Gesamthärte liegt bei: 6° dH und für
      die Carbonathärte messe ich: 3° dH

      In dem Becken befinden sich mittlerweile ca. 40 Garnelen, wovon ca. 30 Jungtiere des letzen Wurfs (?) sind.

      Es läuft derzeit also scheinbar perfekt!

      Nochmals vielen Dank für Eure Antworten.
    • Re: Nachträgliche Anpassung der Wasserwerte durch Osmosewass

      Hi Norrin,

      du bist mir seinerzeit wohl ausgekommen - dann kriegst du deine Begrüßung eben jetzt nachgereicht :).
      Also ein nachträgliches herzliches Willkommen hier, und vielen Dank für das Update!

      Erfahrungsgemäß tragen Bienengarnelen bei höherer KH durchaus, aber die Jungtiere kommen nicht gut hoch (bzw. meist gar nicht) - aber das hast du ja nun schon behoben :). :thumbup:

      Schön, dass es läuft!

      Cheers
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"