GARNELENHAUS - ONLINESHOP
GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Fadenalgen im Bienenbecken

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo in die Runde...
      Nachdem ich in meinem Vorstellungsthread meine Problematik mit den Fadenalgen angesprochen hatte, mache ich hier mal einen neuen Thread auf !
      In meinem 54 Liter Bienenbecken machen sich übermässig viele Fadenalgen breit und durchsetzen meine ganzen Moose,
      so das ich mit dem aufwickeln nicht mehr hinterher komme und sämtliche Strukturen von Korallen-,Spiky-,Christmas- und Weepingmoos, sowie Fissidens auseinander rupfen würde.
      So, nun zum Aquarium:

      54 Liter AQ, Filterung mit HMF und TLH
      Bodengrund: Dennerle Kies und ein paar Krümel Akadama 8mm
      Einrichtung: Moorkiewurzel mit den o.g. Moosen , Minioxydator
      Pflanzen: Froschbiss und Wasserlinsen (1/3 des AQ`s) und Moos (s.o)
      Beleuchtung: 1x 15W T8 JBL Natur Leuchtstoffröhre
      Beleuchtungszeit: 9:30-12:00 und 14:30-21:30
      Temperatur: 22C° (Raumtemperatur)
      Besatz: 30 x RedBees K6-K10
      Fütterung: abwechslungsreiche,sparsame Fütterung mit Cyclops, Mückenlarven,Chinakohl und diversem Laub (Wallnuss und Brennessel) 2x wöchentliche Pause,Zimtstangen
      Düngung: eher selten mit Tagesdünger von JBL (dank der NanoDays Tombola) 2x wöchentlich 5 Tropfen
      Mein Wasser kommt aus der Osmose und wird mit Eichenextrakt,Preis Diskus Mineral Salz und EL ProFito aufbereitet.
      WW vom Wechselwasser: pH4.5, LW 200µS
      WW im AQ: pH 5.8
      LW 240µS
      NO³ 0
      NO² <0,2
      NH4 <0,25
      PO4 <1
      SiO² <2,0
      Fe 0,1
      Wechselintervall: 1x wöchentlich 10L, 1x Monat 20L
      Das Becken läuft seit etwa 3 Monaten
      Was ich seitdem schon gemacht habe: Wasserlinsen und Froschbiss ins Becken, Algen aufwickeln
      In meinen Becken mit Akadama hab ich solche Probleme nicht, die werden allerdings über BoFi und Aquael Pumpe gefilert.
      Auch das AQ oberhalb (ebenfalls 54`er mit HMF und Kies) fängt so langsam an zu veralgen.

      So langsam bin ich am verzweifeln, hatte auch schon überlegt es als reines Zuchtbecken zu betreiben und das ganze Moos seperat in ein anderes Quarantänebecken mit Algenmittel umzusetzen. Es wäre sonst echt schade um das gute Moos.

      Aber das Problem der Algen wäre somit nicht gelöst... Wieso, weshalb, warum ??? Wer nicht fragt, bleibt dumm...

      LG
      martin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo,
      das Problem,das Fadenalgen in das Moos wachsen und regelrecht von innen ersticken,kenn ich auch.
      Hab auch einiges versucht aber das einzige was dauerhaft geholfen hat war,das Moos komplett mit allen auffindbaren Algenfutzeln aus dem Becken rausholen,außerhalb jeden noch so kleinen Algenfutzel abfummeln.

      Oder das Moos,wie zuvor,komplett raus und davon nur den "sauberen" Teil aufheben und wachsen lassen.

      Ich hab den größten Teil bei den Krebsen "entsorgt",war ärgerlich und schade,aber es wächst ja wieder und das ohne Algen.
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hi,

      also die Algen in Schwachlicht- bzw. Zuchtbecken sind schon eine doofe Sache, vor allem weil man wegen der Tiere keine größeren Mengen NPK Dünger verabreichen möchte. In deinem Fall könnte eine geringe Menge Nitrat-Zugabe allerdings ein Lösungsansatz sein.

      Vielleicht hilft dir das weiter:
      flowgrow.de/algen/algenratgeber-t14.html

      Ich würde dir empfehlen, zusätzlich zu den Moosen ein paar weitere Pflanzen einzubringen (abgesehen von den Schwimmpflanzen). Ich persönlich hab bei wenig gedüngten Schwachlichtbecken ganz gute Erfahrung mit kräftigen Javafarn Pflanzen gemacht. Die sind zwar nicht schnellwachsend, aber scheinen trotzdem positiv zum Beckenklima beizutragen. Ich bin jedenfalls algenfrei damit.

      Ansonsten könntest du deine Beleuchtungszeit auf insgesamt 6-7 Std reduzieren :) - Damit entziehst du den Algen ihre Möglichkeit zum Wachsen.
      Viele Grüße, Anni
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Anni !
      Gestern Abend hab ich die Beleuchtungszeit schonmal um 1 Stunde reduziert, alles step-by-step um nicht das Gleichgewicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen. In Zukunft wird dann jede Woche etwas weniger Licht scheinen...
      Ein bisschen Hornkraut ist ebenfalls eingezogen.
      Die chemische Keule mit Algenmittel sollte für mich die letzte Wahl sein. Evtl. bekommen die Bienen noch Besuch von einem kleinen Trupp Amanogarnelen.
      Ich denke, das meine Moose aufrgund sparsamer Düngung, langsamer gewachsen sind als die Fadenalgen, und somit das ganze aus dem Gleichgewicht gekommen ist. Die mussten sich ja auch erstmal an den niedrigen pH gewöhnen...
      In Verbindung mit der schwachen Beleuchtung sicherlich ein Lösungsansatz...

      LG
      martin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hi Martin,
      Moose kann man übrigens super wochenlang mit einem Miniwasserpfützchen in dicht geschlossenen Plastikdosen im Kühlschrank aufbewahren, ein Tipp von Oliver Knott. Habe ich gemacht mit fadenveralgtem Moos, fanden die Fadenalgen gar nicht gut, dem Moos hat´s kaum was ausgemacht. Aber trotzdem ist auch da noch Absammeln nötig, sterben nicht alle Fadenalgen ab.
      Grüßle
      Karin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Neneee, Hans,
      das beste sind 30 Amanos in einem 200l Becken. Jedes noch so veralgte Moos ist in 2 Tagen picobello sauber und keiner frisst das Moos ;).
      Wenn jemand behauptet, Amanos fressen nicht immer Fadenalgen, dann liegt meiner Meinung nach, oft an der Menge der Garnelen. 5 Garnelen fressen sich mit allem anderen schnell satt, aber 30 sind sich immer am kloppen um jedes fressbare Fitzelchen, auch um Fadenalgen ;).
      Grüßle
      Karin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hi Martin,

      ich melde mich auch mal zu wort.
      Fadenalgen sind Algen, die wir häufig als "Anzeiger für gutes Wasser bezeichnen". Das heisst im Klartext gut durchlüftet (viel Sauerstoff) und ohne "Schadstoffe", womit Stockstoffverbindungen gemeint sind. Das ist aber ein schwacher Trost, weil die ja sehr unansehnlich sind. Sie setzen sich leider besonders häufig auf langsamwachsende Pflanzen (Konkurrenz).
      Im Link von flowgrow, den Aniuk gespendet hat, kann man ja auch nachlesen, dass Fadenalgen bei Stickstoff- und Kohlenstoffdioxidmangel entstehen. Ich hatte häufiger Probleme mit Fadenalgen und hab sie mit Bio-CO2-Düngungung und Nitratdüngung weg bekommen. Außerdem sieht das Moos 100x besser aus, wenn es CO2 bekommt.
      Nun erstmal zum WW. 10l pro Woche sind meiner Meinung nach zu viel. Die Garnelen erzeugen nicht viele "Schadstoffe" oder wie ich gerne sage Abgase :D und vor allem ein 54er läuft in sich normalerweise recht stabil. Jeder WW bringt Sauerstoff ein (treibt Kohlenstoffdioxid aus) und entnimmt dem System Stickstoffverbindungen, fördert also das Fadenalgenwachstum. Alle zwei Wochen 10L reichen. Außerdem Schadet es auch nicht, ein paar Schnecken mit einzusetzen.
      Dann zur Beleuchtungspause. Die macht nur Sinn, wenn sie mindestens 4 Std. dauert, da damit ein tropischer Kurztag simuliert wird. Hier sind die flexibleren höreren Pflanzen den Algen gegenüber physiologisch im Vorteil und die Konkurrenz wird zu gunsten der Pflanzen verschoben.
      Mit den Amanos hatte ich es auch probiert, jedoch ohne Erfolg. Die sind nur dann sinnvoll, wenn man sie nicht mit anderen Zwerggarnelen zusammen hält, da diese sich sofort auf das eingebrachte Futter stürzen. Erst wenn das bessere Futter nicht mehr angeboten wird, gehen die an die Fadenalgen. Aber man möchte die anderen ja auch nicht hungern lassen.

      Also: Weniger Wasserwechsel, CO2 rein (wenn möglich) und vllt. Nitratdüngung.

      Achso, den Oxidator würde ich raus nehmen. Wenn die Wasseroberfläche leicht in Bewegung ist, reicht das völlig, um den Gasaustausch zu gewährleisten. Außerdem fördert der hohe Sauerstoffgehalt aus den oben genannten Gründen das Fadenalgenwachstum. Und vergiss bitte die Algenmittel. Das Moos nimmt, wenn es nicht selbst drauf geht, die Stoffe (vor allem Kupferverbindungen) auf und du schleppst sie dir wieder ins Becken. Dann lieber in den Kühlschrank.

      Ich hoffe, ich konnte helfen :drink:
      Viele Grüße, Jan
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Ich bin begeistert,so viele Antworten hätte ich nicht erwartet.
      Nunmal wieder zu den Tips:
      Danke Karin, man lernt wirklich viel dazu, den Büschel Korallenmoos (10x10cm) hab ich gerade grob von den Algen befreit und in den Kühlschrank neben die gute Butter gestellt. Mal gespannt wie es sich entwickelt.
      Der Tip mit den Krebsen ist auch nicht schlecht, aber ich hab gerade kein Platz mehr für ein neues Krebsbecken...
      das fällt also flach !
      Und nun zu den Amanos... bekannt als Algenkiller, aber da beschäftigen mich die "fremden" Bakterien, die die Amanogarnelen in mein Bienenbecken schleppen !? Hmmm, könnte vielleicht doch gefährlich werden...
      Uppps...meine Schnecken - hab ich ganz vergessen zu erwähnen, TDS und PHS, sowie ein paar Muschelkrebse und Hüpferlinge gehören natürlich auch zu den Beckenbewohnern ;)

      Jetzt kommt dann noch der Wasserwechsel - mein "Mentor" hat mir den Tip gegeben, das ich Wasser wechseln soll, bis der Arzt kommt. Algen mögen wohl kein Frischwasser !?
      Daher wechsel ich wöchentlich (und seitdem ich gestern das Bienensalz aufbereitet habe noch viel lieber), auch um auf meinen gewünschten pH Wert zu kommen.
      Allerdings ist an Jan`s Aussage mit den Stickstoffverbindungen auch was dran... den Oxydator würde ich aber ungerne aus dem AQ nehmen.

      Mal gespannt wie sich das ganze weiterentwickelt !?
      Hat eigentlich schonmal jemand mit Weidenblättern (als Aspirin Ersatz) erfolg gehabt ?

      LG
      martin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Martin,

      da hat dein "Mentor" leider nicht so ganz recht, denn die Thematik mit den Algen ist etwas komplexer.
      Algen sind so etwas wie ein ökologischer Airbag im Wasser. Sie helfen uns also eigentlich, denn immer dann, wenn von einem Nährstoff zu viel vorhanden ist, also ein Ungleichgewicht besteht, puffern sie dieses ab, indem sie die Nähstoffe aufnehmen. Soviel erstmal zum Nutzen. Beim Wasserwechsel entnimmst du zwar die "Schadstoffe", aber bringst auch Nährstoffe mit ein. Folge: Ungleichgewicht
      Zum Vergleich: Die meisten Aquarianer bemerken, dass Fadenalgen vor allem am Auslass der Filter entstehen. Das kommt daher, dass dieses Wasser durch die Denitrifizierer keine Nitrit- und Nitratverbindungen mehr enthält (wie Leitungswasser also WW).
      Von bestimmten Nährstoffen ist in der Regel dann zu viel vorhanden, wenn dieser von den Pflanzen nicht aufgenommen wird. Moose sind da leider eher die wählerischen Nährstoffvertilger und dann wachsen sie auch noch ohne CO2-Zugabe äußerst langsam. Es geht also um die Konkurrenz der Nährstoffe.
      Höhere Pflanzen, zu denen auch die Moose gehören, brauchen immer Nährstoffe in einem bestimmten Verhältnis. Ist ein Nährstoff nicht da, können andere häufig auch nicht aufgenommen werden. Die Nährstoffe von denen wir hier reden, sind in der Regel Mineralien in Form von Salzen (meistens fehlt vor allem Eisen). Diese werden von den Pflanzen nur zum Wachstum benötigt. Da Pflanzen aber autotrophe (selbsternährende) Organismen sind, benötigen sie noch eins, die "Fotosynthese". Dabei wird Kohlenstoffdioxid (unser CO2) zu Zuckerketten verknüpft, die die Pflanze dann während der Zellatmung zum Selbstaufbau verwendet. Also müssen immer genug Zuckerketten vorhanden sein, damit die Pflanze auch die anderen Nährstoffe zum Wachstum aufnehmen kann.
      Nun kommen wir zum Oxidator. Dieser wirkt eigentlich gegen alle deine Ziele, denn Sauerstoff erhöht den pH-Wert im Wasser und treibt dabei CO2 aus. Gefällt also deinen Bienen eher nicht und behindert das Pflanzenwachtum.
      Ich würde dir noch empfehlen etwas schneller wachsendes, wie z.B. Javafarn einzubringen. Ansonsten eignen sich auch Nix- oder Hornkraut gut. Die kannst du einfach ne Weile ins Wasser legen.
      Viele Grüße, Jan
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      "Chronos" schrieb:

      Nun kommen wir zum Oxidator. Dieser wirkt eigentlich gegen alle deine Ziele, denn Sauerstoff erhöht den pH-Wert im Wasser und treibt dabei CO2 aus. Gefällt also deinen Bienen eher nicht und behindert das Pflanzenwachtum.

      Moin,

      nicht Sauerstoff treibt CO2 aus, sondern die Belüftung des Wassers. Das ist ja gerade der Vorteil des Oxydators, viel Sauerstoff ohne CO2-Austreibung, außerdem noch andere Wirkungen. Benutzen auch viele Andere hier.
      Im Becken also vorteilhaft, solltest Du drin lassen... siehe auch hier: wirbellotse.de/wasserchemie/ox…m-sie-gut-sind-t1900.html

      Die Ursachen kennst Du ja jetzt, abstellen lassen sie sich aber gerade in Beebecken nur bedingt, weil es eben kein Pflanzenbecken ist und man nicht mal eben den Pflanzenbestand oder die Düngedosierung erhöhen kann...
      Deshalb haben ja auch so viele Beehalter Fadenalgen!

      Versuche, durch Zugabe von Pflanzen wie Hornkraut, die einfach frei schwimmen können, eine Konkrrenz für die Algen zu schaffen, und das bei gleichzeitiger Mikro-Düngergabe. Makronährstoffe sind aber denke ich das eigentliche Problem hier, denn die sind in Garnelenbecken mit der geringen Futtergabe und dem ebenso geringen Umsatz der Tiere Mangelware. Du kannst versuchen, mit einem NPK-Dünger (AquaRebell EI ist empfehlenswert) die NPK-Werte leicht zu erhöhen.

      Aber die Algen musst Du irgendwie erst loswerden, denn wenn sie erstmal da sind, dann verschwinden Fadenalgen auch dann nicht, wenn man die Ursache ihres anfänglichen Erscheinens beseitigt hat.
      Dazu kannst Du entweder Amanos nehmen, und wie schon geschrieben wurde nicht zu wenige. Oder Du nimmst wie schonmal gesagt AlgoSol Cool, das ist Wirbellosen-vertäglich, aber man muss es überdosieren. Habe es bei mir schon mehrmals angewendet in verschiedenen Becken ohne irgendwelche Auswirkungen auf meine Taiwaner und Bees...

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Moin,

      es stimmt bedingt, dass der Sauerstoff das CO2 nicht austreibt. Denn dann, wenn der pH-Wert über 7 steigt, ist auch Kohlenstoffdioxid über das Protonengleichgewicht nicht mehr stabilisiert. Sprich eine indirekte Austreibung. Auch wenn es in dem Link anders steht, hebt der gelöste Sauerstoff den pH-Wert und beeinflusst so das Dissoziationsgleichgewicht von Wasser und Kohlenstoffdioxid bzw. Kohlensäure, da die Sauerstoffradikale sofort mit dem nächsten Bindungpartner, und zwar den Protonen (eigentlich wäre Hydronium-Ionen richtig). Das passiert nur dann nicht, wenn ein anderer Bindungspartner schneller zur Stelle ist. Sauerstoffradikale sind so instabil, dass sie nicht mal nachweisbar sind!
      Ich würde den Oxidator ertmal entfernen, denn man kann ihn ja später wieder einsetzen, wenn das Problem behoben ist.
      Das mit den schnell wachsenden Pflanzen hab ich ja auch schon geschrieben. Nur Moose sind eben zu wenig, um die vorhandenen Nährstoffe aufzunehmen bzw. zu puffern.
      Viele Grüße, Jan
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Ergänzung:
      Die Oxidation von Nitrit zu Nitrat (NO2->NO3) ist natürlich erstrebenswert und würde ebenfalls für weniger Wasserwechsel sprechen, da dann ja auch weniger Nitrit entfernt werden müsste. Meiner Meinung nach sollte aber auch ein gut eingefahrenes Becken, vor allem mit einem HMF, den Abbau von Nitrit selbst erledigen.
      Viele Grüße, Jan
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Jan,

      "Chronos" schrieb:

      Auch wenn es in dem Link anders steht, hebt der gelöste Sauerstoff den pH-Wert und beeinflusst so das Dissoziationsgleichgewicht von Wasser und Kohlenstoffdioxid bzw. Kohlensäure, da die Sauerstoffradikale sofort mit dem nächsten Bindungpartner, und zwar den Protonen (eigentlich wäre Hydronium-Ionen richtig).

      kannst du das mal bitte ein wenig genauer erklären, da ich das noch nicht so ganz verstehe, obwohl ich mir Mühe gebe.


      Grüße!
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Gummiente,

      klar :)

      Erstmal zum Dissozialtionsgleichgewicht: Jeder flüssige Stoff, so auch Wasser steht im Gleichgewicht mit dem "fertigen" Molekül (H2O) und den Ionen (H+ und OH-). Ein geringer Anteil des Stoffes liegt also zu jeder Zeit als Ionen vor.

      Nun zu den Protonen: Also, die Konzentration an freien H+ - Ionen, also Protonen, ist ein Maß für die Säurestärke. Daher wird auch der pH-Wert als negativer dekadischer Logarythmus der Konzentration der H+ -Ionen definiert. In einfach: Je mehr freie H+ - Ionen, desto niedriger der pH-Wert, also desto saurer das Millieu.
      Neuere Modelle gehen nicht mehr davon aus, dass freie H+ - Ionen existieren, sondern diese an ein Wassermolekül angelagert sind und so Hydronium-Ionen (H3O+) bilden, die sehr reaktiv sind.

      Die Sauerstoffradikale reagieren mit den an Wassermolekülen angelagerten Protonen und es entsteht Wasser (H2O). Die freien Protonen werden also dem System entnommen und der pH-Wert steigt. Was im einzelnen mit den Elektronen passiert ist komplizierter und das lasse ich lieber weg. Wenn der pH-Wert bei sieben ist, wir also eine pH-neutrale Lösung haben, greifen die Sauerstoffradikale auch Wassermoleküle an und es entstehen OH- - Ionen, deren Konzentration ein Maß für den pOH-Wert sind. Das Millieu wird also basisch.

      Kohlenstoffdioxid wird im wässrigen Millieu dadurch stabilisiert, dass es Kohlensäure (H2CO3) bildet. Auch hier herrscht ein Dissoziationsgleichgewicht (Ionen: 2H+ und CO3 2-). Wenn keine freien Protonen mehr vorhanden sind, liegt das Kohlenstoffdioxid überwiegend als Carbonat-Ion (CO3 2-) vor und ist nur noch für wenige Pflanzen zugänglich.
      Es wird also nicht wirklich ausgetrieben, sondern maskiert und so dem System entnommen. Daher habe ich auch "indirekt ausgetrieben" geschrieben (vllt. etwas ungünstig ausgedrückt).

      Ich hoffe, dass es so klarer geworden ist :D
      Viele Grüße, Jan
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Ich bin zwar nciht die Fachfrau, aber bei mir funktioniert das alles wohl auch anders bzw. komplexer. Ich habe eigentlich nur in einem Becken Fadenalgen, das mit den meisten Pflanzen ;)
      Es läuft schon länger, den Garnies geht es blendend und sie vermehren sich besser als alle anderen sogar die Bees haben ab und an nachwuchs in der mittelharten Brühe. Ich habe lange Zeit versucht mit allen möglichen Varianten die los zu werden, aber das war alles nur vorübergehend.
      Inzwischen habe ich es aufgegeben und halte sie nur noch in Schach damit es nicht zuviele werden. Ich habe keine Ahnung an was das liegt, in meinen dürftig bepflanzten Zuchtbecken ist garnichts :D
      Aber wie gesagt es läuft einfach super und so habe ich mich halt mit dem Dschungel abgefunden, bin aber auch kein akurater Bepflanzer was Aqwuarien betrifft :whistling:
      VG Heike
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Jan !
      Nochmals vielen herzlichen Dank, das Du Dir so viel mühe gegeben hast. So versteht, denke ich, (fast) jeder Aquarianer,
      was alles so im Becken abgeht.
      Ich werde mal Deinen Tips folgen... und natürlich auch berichten, ob sich meine Algen dezimieren !

      LG und weiter so...

      martin
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Hallo Jan,

      "Chronos" schrieb:

      Die Sauerstoffradikale reagieren mit den an Wassermolekülen angelagerten Protonen und es entsteht Wasser (H2O).

      es wird also Wasserstoff oxidiert?

      Dann müsste aber auch die Entalpie von -286 kJ/mol dabei frei werden, also das Wasser sollte sich dadurch erwärmen oder sehe ich das falsch?


      Grüße!
    • Re: Fadenalgen im Bienenbecken

      Moin,

      nein, Wasserstoff wird nicht oxidiert, weil ja kein elementarer Wasserstoff, sondern schon positiv geladenene Wasserstoffionen vorliegen, die also schon maximal oxidiert sind.
      Wir haben beim Oxidator generell keinen exothermen Prozess vorliegen, da die Bildung von Radikalen endotherm ist, also Energie benötigt. Daher muss auch eine Katalyse verwendet werden, um die Aktivierungsenergie zu senken.
      Viele Grüße, Jan