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"erlösen" - so schwer!

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    • "erlösen" - so schwer!

      Hallo meine lieben Gleichgesinnten!
      Soeben musste ich das erste Mal meiner bedingungslosen Verantwortung als Garnelen-Halterin nachkommen und einen meiner kleinen Freunde erlösen.
      Ich fühle mich schlecht.
      Ja, alles hat seine Richtigkeit, ich habe um dieses kleine Leben gekämpft, solange es vertretbar war - und als es das für mich nicht mehr war, diese Entscheidung getroffen.
      Und dennoch fühle ich mich schlecht. Mein Leben lang war ich darauf bedacht, das Leben von Tieren zu schützen. Ich kann nicht einmal eine Mücke töten ohne mich schlecht zu fühlen. Und in aller Konsequenz ist das Mückenleben ja auch nicht weniger wert als Garnelenleben. Aber.
      Und jede einzelne kleine Garnele liegt mir am Herzen.
      Erlösen oder Gott spielen...?

      Ich klinge pathetisch, du liebe Güte.
      Viele züchten ja Garnelen um sie zu verfüttern und denken wohl, ich spinne. Ich selbst verfüttere ja Futter, das proteinhaltig ist, mein Hund bekommt natürlich Fleisch - und dennoch, ich fühle mich schlecht.
      Und wenn wir hier von unserer Freude über das erste tragende Weibchen sprechen dürfen, vom Glück, das erste Garnelenbaby zu sehen - dann darf ich auch von diesem ersten Mal sprechen. Und davon, dass DIESER Weg ein schwerer für mich war.
      Marion-Garnelion
    • Re: "erlösen" - so schwer!

      Hallo Marion.

      Ich verstehe das durchaus.
      Irgendwie sind wir Tierhalter da immer in einen Zwiespalt.
      Einerseits halten wir vielleicht Hunde und Katzen und das sind nun mal keine Vegetarier.
      Vielleicht haben wir auch Fische die auf Lebendfutter angewiesen sind.
      Unsere Garnelen freuen sich auch hin und wieder mal über Tierisches und manchmal geben wir Züchter einige Garnelen die unserem Zuchtziel nicht entsprechen an Leute ab von denen wir wissen das sie sie an ihre Barsche verfüttern.
      Trotzdem geht es uns immer nahe wenn eins unserer Tiere auf die andere Seite geht.
      Mir tut es sogar um jede Schnecke leid.
    • Re: "erlösen" - so schwer!

      Fühl dich gedrückt, Marion! Auch ich kann das voll nachvollziehen - ich heule immer noch jedes Mal wie ein Schlosshund, wenn es so weit ist, egal ob Fisch oder Garnele ... und ich finde, dafür muss man sich nicht schämen. Wir haben eine Verantwortung für die Tiere, und es ist gut und richtig, wenn man sie nicht qualvoll verrecken lässt - aber leicht ist es nicht, und schön auch nicht.

      Und ja, ich habe auch schon Garnelen an die Grundeln verfüttert, das macht mir seltsamerweise nicht so viel aus wie sie eigenhändig über die Regenbogenbrücke zu schicken. Geht auch schneller ...

      Grüßle
      Ulli
      "Dunkel die andere Seite ist ..." - "Yoda, halt die Klappe und iss endlich deinen Toast!"
    • Re: "erlösen" - so schwer!

      Hallo Marion,

      ich kann das nachvollziehen. Ich habe heutzutage das gleiche Problem wie du auch. Mir tun die Tierchen leid wen ich selber sie ins Nirvana schicke, wen eine krank oder verletzt ist. Früher war das nicht so. Aber wen man bedenkt wie man auf dieser Welt mit der Fauna umgeht dann ist das wir machen gar nix. Bedenke mal die Grossfischerei was da getrieben wird. Wobei das wieder ein anderes Thema ist.
      Grüsse Javi

      _________________________
      Wir können den Wind nicht ändern,
      aber die Segel anders setzen.

      ~ Aristoteles ~
    • Re: "erlösen" - so schwer!

      Danke auch Euch für Euer Mitgefühl!

      Ja, was auf unserer Welt mit den Tieren gemacht wird, wäre viele Diskussionen wert... Ich lese grade das Buch "Tiere essen". Harter Stoff!
      Bleibt uns nur, selbst bewusst einzukaufen und zu essen. So kann ich in den Spiegel sehen und mache mir keine Vorwürfe.

      Liebe Grüße!
      Marion-Garnelion
    • Re: "erlösen" - so schwer!

      Hallo Marion,

      sehr gut, das du dir Gedanken machst. Daran erkennt man eindeutig wie sehr dir das Wohl der Tiere am Herzen liegt.
      Ich habe auch ein flaues Gefühl, wenn ich ein Tier erlöse. Aber sobald ich mir sehr sicher bin, das
      das Tierchen sterben wird, möchte ich nicht, das aus "Selbstmitleid" mit mir, qualvolle Stunden für das Tier werden.
      Genauso gehe ich auch mit einem Hamster zum Tierarzt und lasse ihn behandeln oder wie passiert einschläfern, wenn nichts mehr geht. Wir haben uns auf Anraten der Tierärztin auch keinen mehr angeschafft.
      Empathie, Mitgefühl, wenn das mehr Menschen hätten wäre es gut.
      Ich kann nicht begreifen, wie man daneben stehen kann und wartet bis ein Tier seinen letzten "Atemzug"
      unter Qualen macht. Ich bin kein Vegetarier, aber versuche das meiste Fleisch regional beim kleinen Metzger zu kaufen, der noch weiß wo und wie seine Tiere gelebt haben. Hundefutter, das ist ein echtes Problem, da ich nur einen 4kg Hund habe
      sollte ich da auch etwas ändern.

      LG

      Ute