Huhu Meli,

leider sind tragenden Garnelen so mit das schwächste Glied in der Kette, das kann also an vielem gelegen haben ...

Wenn du die Eier retten möchtest, pule sie vorsichtig aus den Schwimmfüßen der Mutter, trenne sie (geht gut mit einer Präpariernadel, falls du keine hast, tut's auch eine lange Nähnadel) und hänge sie in ein Netz in die Filterströmung oder leg sie in ein Glas und lass einen Luftschlauch langsam reinblubbern. Die Eier sollten immer in Bewegung sein, damit sie nicht verpilzen.

Cheers
Ulli

Kurz vor dem Schwanzfächer ist so ein komischer orange-brauner Fleck. Ist die vielleicht irgendwo gequetscht worden?

Übrigens ... wieso Taiwaner? Das ist keine Taiwaner Dame.

HP

Nimm lieber Erlenzapfen, Seemandelbaumblätter etc., Antipilzmittel aus dem Handel enthalten oft Kupfer, das wäre ja eher kontraproduktiv.

Cheers
Ulli

Hallo Meli,
mein Beileid zu deiner toten Dame !
Da die Tragezeit für die Damen sehr anstrengend ist, schaffen es bei mir von Zeit zu Zeit auch mal einzelne, ältere Tiere nicht über die Runden.
Im folgenden ein paar Bilder, was ich dann mache:


Wichtig ist, dass das Weibchen frisch verstorben ist und noch nicht vergammelt und sich zersetzt.
Das tote Weibchen gebe ich in eine Petrischale mit Wasser, halte sie mit einer Pinzette auf den Rücken gedreht fest.
Dann schabe ich mit der stumpfen Seite einer Skalpellklinge die Eier vorsichtig in Richtung Schwanz aus den Pleopoden.
Sollten Teile der Pleopoden noch an den Eiern sein ist das nicht schlimm.
Ist das geschafft, kommen die Eier in einen kleinen Garnelenkescher, der dann vor den Filterauslauf platziert wird um eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Ablegen kann man den Kescher z.B. auf einer Halterung der Abdeckscheiben von einem Nano Cube.
Nun heisst es warten und hoffen, dass die Eier nicht verpilzen oder anderweitig absterben. Gegen das Verpilzen benutze ich nicht extra Hausmittelchen oder Medis, eine gute Beckenhygiene reicht bei mir eigentlich immer aus.
Die Entwicklung der Eier kann man sehr schön verfolgen. Im Normalfall hat man ja nicht die Möglichkeit die Eier ständig von so nah zu betrachten.
Ist es endlich soweit und die Babys schlüpfen, versuche ich sie so schnell wie möglich in eine bepflanzte Ecke des Beckens zu entlassen, damit sie gleich etwas zu fressen finden und nicht im Kescher hungern müssen. Heute Nacht z.B bin ich alle 3 Stunden auf und die geschlüpften Babys befreit. Insgesamt sind bis jetzt 21 Kleine geschlüpft, verteilt auf 24 Stunden. Das kommt mir schon länger vor als bei normalem Schlupf.

Ich hoffe das hilft Dir und vor allem lässt dich nicht den Mut verlieren in solchen Situationen. Die Eier kannst du im besten Fall retten und sie müssen nicht zusammen mit Deiner Toten Dame ins Klo. Wenn die Kleinen im Kescher unter Beobachtung das Licht der Welt erblicken, wachsen sie mir noch mehr ans Herz.

Hoffe das war halbwegs verständlich, ist nicht besonders Aufwendig.
Wünsche Dir und deinen Eiern alles Gute und hoffe die Antwort kommt nicht zu spät

Christopher

Ich hänge mich mal hier dran, denn ich habe letztes Wochenende eine meiner beiden Methusalem-Bienen-Damen verloren.
Die Dame trug Eier, ganze 34!!! Stück..die schliffen schon überm Boden, so voll waren die Taschen unterm Rock.
Rein rechnerisch war es eine Woche vor dem Schlupftermin, also habe ich die Eier abgepult und in einen Kescher vor dem Luftheberauslass platziert. Pünktlich heute zum Wochenende, konnte ich die ersten 6 geschlüpften Kleinen in den Moosbollen im Becken umsetzen.

Ich bin ganz happy, immerhin ist das mein Wildbienenbecken, in dem die Population durch eine Infektion auf ganze 8 Tiere zurückgegangen war und sich die Beester über eine lange Zeit hinweg nicht vermehren wollten; hier freue ich mich ganz besonders über jedes einzelne Jungtier.

Also: Nur nicht verzagen, das "ausbrüten" von Eiern klappt wohl ganz gut, für mich war es jedenfalls eine Premiere.

das hätte ich gestern lesen müssen...da war meine uralte Beemama tot dringelegen...
Sie steht noch mit einem Becher Wasser vor dem Becken, weil sie noch nicht lange tot war...sehr matschig is sie noch nicht...ich geh gleichmal riechen...
VG Monika

Hallo, soooo lange war sie ja noch nicht tot...
Sie hatte noch keinerlei Zerfallserscheinungen(kühl im Keller)...bin gespannt ob noch was rauskommt...
Hab die Eier in eine Feinkostschale und ins Becken unter den Luftheber gehängt...
Sie hat schon 3-4 Wochen getragen...hoffe, das wird noch was...
VG Monika

viel Glück, was man so liest stehen die Chancen ja nicht schlecht.

Kleines Update:

Nach dem Schlupf der ersten 6 Garnelen ging nix mehr, es kamen zwar noch kleine Garnelchen aus den Eiern, waren auch schon als fertige Tiere zu erkennen, blieben aber reglos im Kescher liegen.
Die übrigen Eier färbten sich undurchsichtig orange , evtl Verpilzung?

Es scheint so zu sein, als ob der Kescher irgendwie den Schmutz eingefangen hatte (ich hab den heute morgen im Becken ausgeschüttelt, da fiel ne Menge Schwebkram raus), das nächste mal nehme ich wohl besser einen etwas groberen.
Dieser Biofilm scheint den weiteren Schlupf wohl gehemmt zu haben, evtl trugen die leeren Eihüllen der ersten 6 auch zusäzlich zur Verkeimung bei.

Habt ihr ähnliche Beobachtungen machen können, dass es nach dem Schlupf des ersten Schwunges dann zu Ausfällen kommt?

Huhu Simone, danke für den Tip...dann werd ich jetzt jeden Tag die Schale auswechseln und auskochen...
VG Monika

Hallo, hab die Eier mal versucht zu Knipsen...

Naja, die Augen sieht man ja schonmal
VG Monika

Hei Moni, was für ein super Foto, aber ein nicht so schöner Anlass.
Halt dir die Daumen , das sieht gut aus.
Ich konnte so auch schon einige Blue Perls retten.
Jeden Tag eine frische Schale nehmen ist genau richtig.

Juhu sie sind da
Heute sind die Kleinen aus den abgeschabten Eiern der toten Doppelhinomama aufgetaucht Huhu, sie haben es geschafft...
Hatte sie ja mind. 2 Wochen im Becher...dann sind welche aufgetrieben und es wurde schwierig das Wasser 3x täglich auszuwechseln..dabei ist mir ein schwimmendes Ei rausgeflutscht
Hab gedacht...hm...wird eh nixmehr und hab es wegdriften lassen...
Vor ein paar Tagen hab ich dann eine minikleine Garnele an der Scheibe gesehen...es ist nurnoch ein Doppelhinomann und lauter 1cm Modelle im Becken...also mußte das die von dem freiheitsliebenden Ei sein
Also...Becher ausgeschüttet...alle wupp rein ...
Und heute hab ich sie entdeckt Lauter kleine Bees im Moos...
Wenn ich das gewust hätte, das die Halbwüchsigen ihnen nix tun, hätt ich sie gleich mit ins Becken rein...
Auf jedenfall bin ich jetzt schlauer und weiß, das man die Eier von tragenden Weibchen nicht aufgeben muß, wenn es stirbt...
Das find ich derart klasse
Es ist schon ein herber Verlust, wenn ein tragendes Mädel ablebt...aber wenn man die Jungen retten kann, tröstet es einen doch ein Stückweit
VG Monika
Übrigens...ich war zu faul jeden Tag eine neue Schale zu nehmen