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Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

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    • Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo Forengemeinde,

      ich möchte hier eine sachliche Diskussion über bestimmte Haltungsformen in Bezug auf die Wasserparameter für Garnelen näher beleuchten. Das ganze möchte ich deshalb machen weil bereits in mehreren Threads darüber diskutiert wurde was denn wohl die "richtige" Haltung ist bzw. der Umgang mit dem Wasserwechsel und die daraus resultierende Auswirkung auf unsere Tiere. Ich wurde bereits mehrfach in einem anderen Forum "angegangen" weil ich meine Haltung dargestellt habe und diese in den Augen von jemandem total ungeeignet und höchst risikoreich ist. Ich denke nun mal das es nicht DIE WAHRE Methode gibt sondern das es je nach Empfindlichkeit des Garnelenstammes und der Art Unterschiede gibt.
      Die Gedanken dazu habe ich mir selbst gemacht und bin an die ganze Sache sehr unvoreingenommen herangegangen weil ich erst seit etwa zweieinhalb Jahren in der Aquaristik tätig bin und erst seit zwei Jahren in der Haltung von Garnelen. Ich habe versucht mich umfassend zu informieren und nicht irgendwelche Meinungen einfach zu übernehmen sondern diese durch Recherche zu bestätigen oder auch für mich zu entkräften. Ich habe viel ausprobiert und durch Versuch und Irrtum dazugelernt.
      Deshalb möchte ich euch bitten bei dieser Diskussion nicht einfach nur eine Aussage zu treffen sondern diese bitte zu erklären. Und nicht gleich jeden zu steinigen der nicht der üblichen Meinung ist.

      Ich will das ganze in verschiedene Abschnitte unterteilen sodass es etwas übersichtlicher wird. Zuerst einmal der Hauptpunkt und dann eine Unterteilung in verschiedene Unterpunkte.

      Altwasser oder Frischwasser?
      Für mich liegt hier der wesentliche Unterschied darin was man denn anstrebt. Will man Garnelen Züchten oder will man sie nur Halten. Züchter möchten eine maximale Anzahl von Junggarnelen durchbringen. Halter möchten sich an den Tieren erfreuen und die Population erhalten. Nur was ist jetzt der Unterschied vom "Setup"?
      Ich habe mir viele Berichte, Videos und Setups von Züchtern angesehen. Ich konnte nirgends einen roten Faden erkennen.
      - Manche vertreten die Ansicht man muss sehr viel Wasser wechseln. Hier werden Werte von 50 bis 100% in der Woche genannt
      - Manche wechseln nur moderat Wasser. Werte von 10 bis 20% sind hier anzutreffen
      - Zuletzt noch die die gar kein Wasser wechseln sondern immer nur mit destiliertem/osmose Wasser auffüllen
      Komischerweise funktioniert es bei allen. Nun ist die Frage Warum? Jeder für sich erhebt den Anspruch das seine Methode die richtige ist.
      Die Halter versuchen sich an diesen Vorgehensweisen ein Beispiel zu nehmen und haben Erfolg und unter Umständen aber eben auch nicht obwohl sie sich an die Vorgaben der Züchter halten. Dies merkt man des öfteren in den Foren wenn mal wieder bei jemandem die Garnelen eingehen obwohl die Wasserwerte eigentlich stimmen.


      Wasserchemie

      Nitrat?

      Ein immer wiederkehrender Punkt ist hier das Nitrat. Es ist unumstritten das dies aufgrund der Biologie unserer Pfleglinge ein Gift ist. Deshalb sollte es unser Bestreben sein das Nitrat so gering wie möglich zu halten. Ich selbst habe hierbei mehrere Vorgehensweisen ausprobiert.
      Nitrat habe ich durch Wasserwechsel, Pflanzen, hohen Bodengrund, Nitratfilter und Überfilterung mit Außenfilter gesenkt.
      Die Methoden im Einzelnen erklärt.

      Wasserwechsel: Ist die bequemste und schnellste Form des Nitratabbaus. Einfach das Wasser austauschen und schon geht der Nitratwert nach unten

      Pflanzen: Schnellwachsende Pflanzen verbrauchen Nitrat um zu wachsen. Dies dauert etwas länger führt aber dennoch zum gleichen Ergebnis.

      Hoher Bodengrund (ab 8cm): Die ersten zwei bis drei Zentimeter des Bodengrundes sind aerob, d.h. sie haben genug Sauerstoff damit die Nitrosomonas Bakterien ihre Arbeit verrichten und Ammonium/Ammoniak in Nitrit und dann Nitrobacter Bakterien Nitrit in Nitrat oxidieren. Nun wird ja überall geschrieben das Nitrat das Endprodukt ist und nicht mehr weiter oxidiert wird. Beim hohen Bodengrund trifft dies jedoch nicht zu. Je Tiefer man in den Bodengrund geht umso weniger Sauerstoff steht zur Verfügung. Das Wasser wird anaerob. Nun kommen die denitrifizierenden Bakterien in den Kreislauf. Diese oxidieren das Nitrat und es entsteht Stickstoff und Wasser. Durch den geringen Wasseraustausch im Boden ist jedoch die Menge die hierbei oxidiert wird relativ gering. Jedoch kann es trotzdem im Zusammenspiel mit Pflanzen durchaus sehr effizient sein.

      Nitratfilter: Diesen haben ich vor allem bei großen Meerwasserbecken angetroffen. Jedoch sind auch bei kleineren Becken diese Filter äußerst effizient. Es gibt zwei verschiedene Wege diese Filter zu betreiben. Zuerst jedoch einmal die Theorie. Es wird am Ausgang des Außenfilters ein Bypass installiert in dem der Filter dazwischengeschaltet wird. Dieser Filter wird mit einem geeigneten Medium gefüllt. Im Meerwasserbereich immer mit Schwefel gefüllt. Im Süßwasser meistens mit Sand. Schwefel als auch Alkohol(Wodka) dienen den Bakterien als Futter damit sie das Nitrat umwandeln. Beide Methoden haben ihre Risiken. Die Alkoholmenge muss genau dosiert werden sonst kommt es ins Becken, indem es nichts zu suchen hat. Beim Schwefel können sich nicht umspülte Zonen bilden. Darin kann sich gefährlicher Schwefelwasserstoff bilden. Dieser im Becken bedeutet GAU. Wenn jedoch alles richtig gemacht wird kommt selbst bei hochbelasteten Becken ein Wasser mit Nitrat gleich Null raus.

      Überfilterung mit Außenfilter: Dabei wird der Außenfilter mit Siporax gefüllt. Als Richtwert habe ich aus vielen Beiträgen in etwa einen Wert von ca. 1l Siporax auf 30 Liter Wasser festgestellt. Die Vorfilterung erfolgt im Becken mit einem Schwamm. Nun soll die Eigenschaft des Siporax folgende sein. Durch die hochporöse Struktur entstehen mehrere Zonen im Siporax Röllchen. Ähnlich wie beim hohen Bodengrund. Dabei ist es relativ egal wie viel Wasserdurchfluss im Filter stattfindet. An der Oberfläche des Siporax wird Nitrifiziert (Ammonium/Ammoniak -> Nitrit -> Nitrat) und im innern des Siporax wird Denitrifiziert.

      Wie bereits erwähnt habe ich alle Methoden schon ausprobiert und alle funktionieren. Deshalb habe ich bei meinen Becken letztlich eine Mischung von hohem Bodengrund, schnell wachsende Pflanzen und Überfilterung.


      Mineralien?

      Ist für mich immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.
      In Asien gibt es höchst erfolgreiche Züchter die z.B. ihre Bienen bei einem Leitwert von 50µS halten. Wir halten sie bei ca. 200µS - 300µS. Im Habitat sind es 30µS - 40µS. Es gibt angereichertes Futter mit Mineralien. Pülverchen die die Weißdeckung beeinflussen usw. Wie die Garnelen dass aufnehmen was sie brauchen ist nach meinen Recherchen immer noch nicht geklärt. Falls jemand andere Informationen hat bitte unbedingt hier mitteilen. Inwiefern das Futter oder die Mittelchen direkt durch Aufnahme oder indirekt durch Ausscheidung und Übergang ins Wasser und dann aufgenommen wird ???? Keine Ahnung.


      "Verkeimung des Wassers"?

      Dies ist ein sehr umstrittenes Thema. Ich habe einmal behauptet das Keime Bakterien sind. Ich wurde sehr forsch darüber belehrt das Keime nicht nur Bakterien sind und ich doch mal nach "Keimdruck" googeln soll. Das habe ich und nichts anderes gefunden außer das es Bakterien sind. Sind Biologen hier im Forum? Wäre sehr hilfreich wenn jemand aus der Wissenschaft dazu mal was sagt.
      Ich behaupte nämlich folgendes. Da Bakterien Substratgebunden sind kann es in einem biologisch ausgeglichenen Becken sehr wenig Keime im Wasser geben. Viele im Wasser ist nur dann der Fall wenn eine Überfütterung erfolgt und dadurch kleinste Futterreste im Wasser schweben worauf sich Bakterien ausbreiten. Durch unsere sehr gute Filterung wird bei normaler und angepasster Fütterung kaum etwas im Wasser sein und dadurch der "Keimdruck" nicht vorhanden sein.


      Mulm/Schlamm?

      Da möchte ich an Deters-Ing verweisen deters-ing.de/Gastbeitraege/schlamm.htm. Dort wird sehr anschaulich erklärt wie Mulm bzw. Schlamm sich auf die Wasserwerte und Mikrobiologie auswirken. Was ich aus diesem Artikel herausgezogen habe ist folgendes. Fütterung nur soviel das nicht zuviel Mulm entsteht. Schlamm sich im tieferen Bodengrund bilden kann. Dieser hat sehr gute Eigenschaften für unser Wasser. Er puffert das Wasser auf einen bestimmten Wert, ohne das man etwas verändern muss. Zusätzlicher Aufwuchs und Futter für die Garnelen.


      Humine zum pH einstellen(nicht bei Sulawesi): Im Altwasser nicht zwingend Notwendig da der Schlamm den pH Wert in den sauren Bereich hält. Im Frischwasser sollten auf jeden Fall Humine hinzugefügt werden damit das Wasser im sauren Bereich gehalten wird. Die Methoden sind z.Bsp. Torf, Herbstlaub, Erlenzapfen usw.


      Gegenüberstellung Altwasser und Frischwasser

      Altwassser: Wenn die Biologie des Beckens stimmt und man sich an bestimmte Richtwerte hält ist aus meiner Erfahrung eine Haltung und sogar Zucht von empfindlichen Garnelen möglich. Bei mir Crystal Red/Red Bee. Die große Herausforderung hierbei ist es das Verhalten der Garnelen, des Beckens und das Eigene genau zu beobachten. Die Kunst ist es nicht zuviel zu füttern jedoch genug das Babygarnelen in nennenswerter Zahl durchkommen. Das Becken ist nicht steril sodass die Garnelen sehr viel resistenter sind. Man muss sich jedoch im klaren sein das diese Art der Haltung keine höchstmögliche "Ausbeute" bedeutet. Ich denke jedoch das es für viele Halter ein Weg sein kann.

      Frischwasser: Ist die viel einfachere Methode. Immer viel Wasser wechseln. Das Nitrat und eventuelle Fütterungsfehler einfach dadurch herausnehmen. Allerdings möchte ich hier eine Frage aufwerfen. Ein Bekannter Züchter setzt seine Becken alle innerhalb von etwa 10 bis 14 Monaten neu auf. Der Grund dafür ist das nicht mehr genug Garnelen hochkommen obwohl während der ganzen Zeit immer immens viel Wasser gewechselt wird und dadurch eigentlich ja nichts im Wasser sein kann was dies verhindert. Deshalb immer alles am Frischwasser festzumachen leuchtet mir nicht ein. Warum kommen jedoch nicht mehr so viele Junggarnelen hoch? Diese Frage hat mich etwas beschäftigt. Der gleiche Züchter hat jedoch auch einmal gesagt das er viel weniger Wasser(alle 14 Tage 2 bis 3l in einem 54l Becken) wechselt solange Junggarnelen im Becken sind da diese sonst kippen aufgrund des osmotischen Ungleichgewichts vom Beckenwasser und Frischwasser. Es sind doch aber in solchen Zuchtbecken immer Junggarnelen vorhanden. Ich bin verwirrt. Die Methode mit Frischwasser funktioniert ja nachweislich gut. Aber eben nicht lange. Dann fangen da die Probleme an.


      Das war es vorerst mal. Ich hoffe auf eine konstruktive Diskussion.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      "miiro" schrieb:

      Ich wurde bereits mehrfach in einem anderen Forum "angegangen" weil ich meine Haltung dargestellt habe und diese in den Augen von jemandem total ungeeignet und höchst risikoreich ist.


      Damit bin dann wohl ich gemeint und wenn das so "sachlich" ist das man gleich zu anfangs halb anonym ausholen muss bin ich schon mal raus.
      LG Tom
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo Miro,

      Du wirst wohl niemals eine befriedigende Antwort auf diese Fragen bekommen. Das liegt in den unterschiedlichen Setups und Haltungsbedingungen begründet.

      Wasserwechsel:
      kommt doch drauf an wie die Garnelen gehalten werden. In einem schön eingerichteten Becken mit Pflanzen und niedrigen Besatz wird man wahrscheinlich mit wenig Wasserwechsel (25%) auskommen, bzw. besser fahren. Die Bepflanzung und die gesamte Einrichtung sorgt für ein gesundes Klima. Meist muss hier noch zugedüngt werden, da die Pflanzen sonst verhungern.
      Hat man dagegen Zuchtbecken mit sehr hohen Besatz und kaum Pflanzen wirds wohl ohne grosse Wasserwechsel nicht gehen.

      Nitrat:
      kommt auf die Höhe an und auf das Beckensetup. Ich persönlich halte bis 5 mg/l für absolut unbedenklich. Ich habe jahrelang stärker beleuchtete Wohnzimmerbecken gefahren, dort habe ich nach jeden Wasserwechsel bis 10mg/l NO3 aufgedüngt, es hat keine Garnele interessiert und ich hatte vor 3 Jahren meine ersten Taiwaner in diesen Becken gehalten und sofort sehr erfolgreich vermehrt.
      Wer aber Zuchtbecken mit wenig Pflanzen, wenig Licht und hohem Besatz betreibt könnte schon ein Nitratproblem bekommen.

      Keime:
      um erfolgreich mit den Bienen zu sein kommt es einfach auf die richtige Biologie des Beckens an. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten Becken zu betreiben, so unterschiedlich sind dann auch die Pflegemassnahmen.
      Nur eins müssen alle funktionierenden Becken aufweisen: Eine völlig intakte und für unsere Tiere gutartige Mikrobiologie. Keimbildungen (bestimmte pathogene Keime) sind zu vermeiden.
      Wie man das macht ist eigentlich egal, Hauptsache dieser Zustand stellt sich ein. Dies fängt bei der Einrichtung des Beckens an, geht über die Filterung und endet bei den zum Setup passenden Pflegemassnahmen und Fütterung.

      Mineralien:
      ich bin der Meinung das die Tiere die Mineralien im Wasser selbst nicht benötigen, sie beziehen die Stoffe übers Futter. Jedoch benötigt das Becken insgesamt einen gewissen Mineralienhaushalt, da weder Pflanzen bei fehlenden Mineralien existieren können und auch die Mikrobiologie davon abhängig ist.
      Die Praxis hat gezeigt, dass Becken mit Mineralien einfach unkritischer und einfacher zu handhaben sind.
      Ich habe auch schon Becken mit blanken Regenwasser gefahren, die Tiere hats wenig interessiert, jedoch waren diese Becken schwierig zu fahren, da die Pflanzen regelmässig eingingen und auch die Mulmbildung eher in Richtung "klebrig" ging. Und in diesem Fall hats die Tiere dann doch interessiert.
      Grüsse aus Freyburg
      Steffen
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo Miro
      ich komme aus dem Bereich Diskushaltung und kenne die Altwasserhaltung noch recht genau. (ebenso den indirekten Wasserwechsel und die Aufbereitung über Nitratharze und und und) Was mich damals gewundert hat, nun die meisten dieser Leute haben das noch eine gewisse Zeit durchgezogen und dann was Schluss. Ebenso waren Altwasserbecken nicht so unempfindlich wie man es gehofft hat. Manchmal kam es zum Totalcrash nur wegen Kleinnigkeiten, z.b. etwas zuviel Wasser nachgeschüttet oder falsches. Alles in allen halte ich die Ausage von dir
      Frischwasser: Ist die viel einfachere Methode. Immer viel Wasser wechseln. Das Nitrat und eventuelle Fütterungsfehler einfach dadurch herausnehmen.
      einfach nicht richtig. Hier sollte man ganz klar einen Riegel vorschieben, in dem man den Leuten Hoffnung auf eine einfachere und oft auch günstigere Haltung macht.Man muss es ganz deutlich auf den Punkt bringen: die Altwasserhaltung ist theoretisch vom Ansatz die
      günsterigen Variante der Haltung und auf das springen die Leute dann an.
      mfg
      jörg
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Ich bin ja nur Garnelenhalter (bei Süßwasser), auf 30 Liter halte ich ca. 30 Garnelchen.
      Ich fahre ganz gut mit einmal wöchentlich 5 Liter Wasser wechseln. Das ist genau ein knapper Kanister raus und ein ganzer rein, dann stimmt die Wassermenge wieder.
      Ob das nötig wäre, keine Ahnung, habe ich mir auch noch keinen Kopp drum gemacht.
      Viele Grüße,
      Stef
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo, ich frage mich, was die Diskussion bezwecken soll ?(
      Jeder weiß bereits, wie er vorgehen will und wenn er damit Erfolg hat, ist es ok.
      Wenn man nicht zufrieden ist, probiert man eben die andere Variante aus.
      Verallgemeinern kann man überhauptnichts, wenn man das Ausgangswasser nicht kennt und auch alle andern Komponenten wichtig bei der Beurteilung sind.
      Meinereiner zählt sich zu den Kampfwasserwechslern, weil meine Becken, bis auf ein paar Aufzuchtpötte stark bepflanzt sind.
      Bei mir hat sich rauskristallisiert, das große, regelmäßige Wasserwechsel den Pflanzen gut tun(abtransportieren und hinzufügen, von fehlenden bzw. überschüssigen Stoffen). Und geht es den Pflanzen gut, freuen sich auch die Garnelen.
      Deshab werde ich aber keinen Leuten, die mit Altwassergarnelenbecken erfolgreich sind, versuchen die Wasserschlepperei aufzudrängen...Wenn ich allerdings lese...hilfe, meine Garnelen sterben..oder hilfe, suche Desamar, dann kann ich mir nicht verkneifen, nach den Wasserwechseln und Beckenparametern zu fragen.
      Wenn Du so erfolgreich damit bist, wie Du willst, dann mach nur so weiter...falls nicht, solltest Du vielleicht dochmal drüber nachdenken.
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      In diesem Bereich sind so unglaublich viele Parameter drin, mit unseren Erfassungen von pH, kH, gH, Leitwert, Nitrat, Nitrit usw. kratzen wir immer noch nur an der Oberfläche von dem was im Medium Wasser abgeht.

      Deshalb - sachlich und konstruktiv könnte das unter wissenschaftlichen Aspekten miteinander betrachtet werden. D.h. gleiches Ausgangswasser, gleiche Garnelen, gleiches Futter, gleiche Temperaturen usw. und dies mehrfach nebeneinander um Varianzen zu erkennen. Und selbst das ist nicht ganz unkritisch weil ja auch hier schon etliche Parameter als gegeben zu betrachten sind. Siehe Parameter oben. Immerhin kommt es Deiner Vorstellung von sachlich und konstruktiv am nächsten.

      Alles andere wird immer darauf hinauslaufen das der eine diese und der andere jene Erfahrungen gemacht hat. Und dennoch gibt es dann immer diese bekannten Aussreisser im Stile von "ich mach' da nix besonderes und es brummt wie blöd". Siehe Anzahl Parameter oben.

      Wir sind alle Amateure und machen es so gut wir es können und denken zu wissen. Manche machen es besser, manche wissen es besser. Jeder darf für sich entscheiden was er annimmt und was nicht.

      HP
      "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen." Robert Lembke
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      diese bekannten Aussreisser im Stile von "ich mach' da nix besonderes und es brummt wie blöd"

      "Sein und Schein" unterscheiden sich zum Teil gravierend...
      Im Internett weiß keiner das Du ein Hund bist ?( .
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      "miiro" schrieb:



      Ich behaupte nämlich folgendes. Da Bakterien Substratgebunden sind kann es in einem biologisch ausgeglichenen Becken sehr wenig Keime im Wasser geben.
      Grüßle Miro


      Das ist falsch gedacht. Viele Bakterien bewegen sich durch ihre Flagellen (Geißeln) im freien Wasser umher. Also es befinden sich durchaus Bakterien IM Wasser!!
      Knut
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo Freunde,


      ich würde annehmen, dass die Lokalisation der Bakterien nicht wirklich wichtig ist. Die Garnelen laufen ja auf jeder Fläche im Aquarium herum. Von daher findet ein Kontakt mit den Bakterien doch auf jeden Fall statt, oder ?


      Gruß
      toothbrush
      Es ist nicht zielführend im tiefsten Winter und bei Hufgeklapper vor dem Fenster, zuerst an ein Zebra zu denken.
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Da jetzt schon einige Antworten da sind möchte ich mich dazu äußern.

      "jgottwald" schrieb:

      Hallo Miro
      ich komme aus dem Bereich Diskushaltung und kenne die Altwasserhaltung noch recht genau. (ebenso den indirekten Wasserwechsel und die Aufbereitung über Nitratharze und und und) Was mich damals gewundert hat, nun die meisten dieser Leute haben das noch eine gewisse Zeit durchgezogen und dann was Schluss. Ebenso waren Altwasserbecken nicht so unempfindlich wie man es gehofft hat. Manchmal kam es zum Totalcrash nur wegen Kleinnigkeiten, z.b. etwas zuviel Wasser nachgeschüttet oder falsches. Alles in allen halte ich die Ausage von dir
      Frischwasser: Ist die viel einfachere Methode. Immer viel Wasser wechseln. Das Nitrat und eventuelle Fütterungsfehler einfach dadurch herausnehmen.
      einfach nicht richtig. Hier sollte man ganz klar einen Riegel vorschieben, in dem man den Leuten Hoffnung auf eine einfachere und oft auch günstigere Haltung macht.Man muss es ganz deutlich auf den Punkt bringen: die Altwasserhaltung ist theoretisch vom Ansatz die
      günsterigen Variante der Haltung und auf das springen die Leute dann an.
      mfg
      jörg

      Das ist ein guter Einwand. Ich möchte jedoch zu bedenken geben das ein Diskusbecken extrem belastet wird durch die enorm Eiweisreiche Fütterung die diese Fische brauchen. Ich würde bei solchen Tieren definitiv sehr viel Wasser wechseln. Garnelen sind im Gegensatz dazu doch sehr viel Genügsamer was ihr Futter betrifft. Kann man dies deshalb auf die Garnelen übertragen? Trotzdem hätte ich gerne gewusst in welchem Zeitraum dann dieses kippen der Becken stattfand. Nach 6 Monaten, 1 Jahr oder 2 Jahre?
      Ich frage deshalb weil ich meine zwei Garnelenbecken (300l und 60l) seit zwei Jahren habe und sehr unregelmäßig Wassser wechsle. Das sind alles zwischen 2 und 6 Wochen. Und dann in etwa 15 bis 20%. Muss ich also demnächst mit einem GAU rechnen?

      "Schnubbel" schrieb:

      Ich bin ja nur Garnelenhalter (bei Süßwasser), auf 30 Liter halte ich ca. 30 Garnelchen.
      Ich fahre ganz gut mit einmal wöchentlich 5 Liter Wasser wechseln. Das ist genau ein knapper Kanister raus und ein ganzer rein, dann stimmt die Wassermenge wieder.
      Ob das nötig wäre, keine Ahnung, habe ich mir auch noch keinen Kopp drum gemacht.

      Und genau vor diesem "Problem" stand ich als ich mit der Haltung angefangen habe. Wieviel wechseln ist richtig?

      "Mowa" schrieb:

      Hallo, ich frage mich, was die Diskussion bezwecken soll ?(

      Die Diskussion soll folgendes bezwecken. Man nehme an ein Neuling in der Garnelenhaltung möchte sich ein schönes Becken einrichten. Nun fängt er an sich zu informieren. Zwangsläufig liest er viele verschiedene Methoden in der Haltung, Setup usw. Was kann man demjenigen empfehlen in Bezug auf den Wasserwechsel? Und zwar mit einem guten Gewissen? 20%,50%, 80% wechseln jede Woche? Hält er sich an die Empfehlung und es geht schief. Ist dann der Wasserwechsel schuld?

      "Mowa" schrieb:

      Jeder weiß bereits, wie er vorgehen will und wenn er damit Erfolg hat, ist es ok.

      Ich wusste das am Anfang nicht. Bin ich da jetzt der Einzige?

      "Mowa" schrieb:

      Deshab werde ich aber keinen Leuten, die mit Altwassergarnelenbecken erfolgreich sind, versuchen die Wasserschlepperei aufzudrängen...Wenn ich allerdings lese...hilfe, meine Garnelen sterben..oder hilfe, suche Desamar, dann kann ich mir nicht verkneifen, nach den Wasserwechseln und Beckenparametern zu fragen.

      Genau das möchte ich doch herausfinden ob denn der Wasserwechsel ursächlich ist für die Probleme oder ob es nur ein Symptom ist für andere Schwierigkeiten wie z.Bsp. zu viel Futter. Man kann dann natürlich immer die Symptome behandeln. Die Ursache bleibt dann jedoch unangetastet.
      Zur Verdeutlichung meiner Gedanken möchte ich eine Analogie darstellen.
      "Patient geht zum Arzt und sagt er habe Kopfschmerzen. Arzt sagt dem Patienten er soll Kopfschmerzmittel nehmen. Patient wirft sich ein paar Pillen ein und die Kopfschmerzen sind weg. Zumindest für eine gewisse Zeit."
      Nun die Analogie. WARUM hat denn der Patient Kopfschmerzen. Wäre es nicht Sinnvoll das man herausfindet ob es am Blutdruck liegt oder an Flüssigkeitsmangel oder die Wetterlage oder oder oder.......

      "HeinzPeter" schrieb:

      In diesem Bereich sind so unglaublich viele Parameter drin, mit unseren Erfassungen von pH, kH, gH, Leitwert, Nitrat, Nitrit usw. kratzen wir immer noch nur an der Oberfläche von dem was im Medium Wasser abgeht.

      Deshalb - sachlich und konstruktiv könnte das unter wissenschaftlichen Aspekten miteinander betrachtet werden. D.h. gleiches Ausgangswasser, gleiche Garnelen, gleiches Futter, gleiche Temperaturen usw. und dies mehrfach nebeneinander um Varianzen zu erkennen. Und selbst das ist nicht ganz unkritisch weil ja auch hier schon etliche Parameter als gegeben zu betrachten sind. Siehe Parameter oben. Immerhin kommt es Deiner Vorstellung von sachlich und konstruktiv am nächsten.

      Alles andere wird immer darauf hinauslaufen das der eine diese und der andere jene Erfahrungen gemacht hat. Und dennoch gibt es dann immer diese bekannten Aussreisser im Stile von "ich mach' da nix besonderes und es brummt wie blöd". Siehe Anzahl Parameter oben.

      Wir sind alle Amateure und machen es so gut wir es können und denken zu wissen. Manche machen es besser, manche wissen es besser. Jeder darf für sich entscheiden was er annimmt und was nicht.

      HP

      Ich möchte meine Absicht nicht falsch verstanden wissen. Deshalb zur Erklärung. Ich möchte nicht mehr machen müssen als Notwendig. Erstens schon rein von der finanziellen Seite und dann zur Schonung der Ressource Wasser. Ich möchte auch niemandem meine Ansichten aufzwingen. Es ist ja gut möglich das ich absolut auf dem Holzweg bin. Ich möchte es jedoch begründet wissen und nicht nur vom hörensagen. Weil irgendwer sagt man muss soviel Wasser wechseln ist es richtig.

      Leider kann ich so eine Testreihe nicht unter wissenschaftlichen Aspekten betreiben. Mir fehlt der Platz, die Mittel und auch die "Gerätschaften" mit denen ich so etwas auswerten könnte. Außerdem müsste ich mich auch noch in die Biomedizin einarbeiten, was wahrscheinlich nicht gerade an ein oder zwei Wochenenden geht. 8o

      "manticora" schrieb:

      Das ist falsch gedacht. Viele Bakterien bewegen sich durch ihre Flagellen (Geißeln) im freien Wasser umher. Also es befinden sich durchaus Bakterien IM Wasser!!
      Knut

      Dies wurde mir jetzt auch von jemandem (aus der Biomedizin) dargestellt. Da muss ich meine eigene Meinung korrigieren. Nun stellt sich die Frage inwiefern dies auf meine Ursprungsannahme Einfluss hat. Ich spinne mal den Gedanken weiter. Wenn denn nun im Wasser auch Bakterien sind. In welchem Verhältnis sind diese zu den sessilen ? Die höchste Bakteriendichte vermute ich nunmal auf den Oberflächen da hier am meisten Futter für die Garnelen vorhanden ist. Wenn ich nun weiter denke und die Tatsache heranziehe das sich in unseren Aquarien jedes Bakterium innerhalb von 20 Minuten teilt, also verdoppelt, entsteht innerhalb von nur einem Tag eine Population von 2hoch72 Bakterien aus nur einem einzigen Bakterium. Innerhalb vom üblichen Wasserwechselintervall von einer Woche wären dies 2hoch504 Bakterien aus einem einzigen. In Bezug auf die Garnelen würde ich sagen das unsere Garnelen ständig über einen Bakterienrasen laufen und diesen sogar als Nahrung benutzen. Wieso sollten dann Bakterien im Wasser schädlicher sein als diejenigen unter ihren Beinchen? Deshalb würde ich meinen das es der richtige "Mix" aus Bakterien ist welcher unschädlich für unsere Pfleglinge ist. Verändert man nun bestimmte Parameter im Becken kommt dieses Gleichgewicht ins schwanken und unter Umständen kippt das ganze System hin zu einer Vermehrung von pathogenen Bakterien. Dies würde auch erklären warum ein Einsatz von Antibiotika das sterben der Garnelen sofort stoppt. Denn dabei werden alle Bakterien vernichtet. Dies bedeutet jedoch im Umkehrschluss nicht zwingend eine bessere Biologie nach der Behandlung, da sich wieder alles neu einspielt.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Wenn der Hintergrund Einsparungsgedanken sind ... 1qm Wasser (1000L) aus dem Hahn und Retour in den Gulli (Frisch- und Abwasser) kosten ca. 5€. Vor dem Hintergrund würde ich mir über Wasser keine Gedanken machen. Die Ressource Wasser ist zudem bei uns dank vorrausschauender Verbesserung der Wasserversorgung überhaupt nicht knapp, selbst in den heissesten Sommern nicht. Wenn man sich eine gute UO-Anlage zulegt verdoppelt sich der Preis vielleicht, aber er ist immer noch klein im Vergleich zu anfallenden Energiekosten. Denn Energiekosten fressen mit Abstand das größte Loch in den Geldbeutel.

      HP
      "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen." Robert Lembke
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo

      Für eine Diskussion dieser Art wird es nie eine Art allgemein Lösung geben denn es muss immer das Biosystem Aquarium als solches im Gleichgewicht sein. Es ist genau so wie Tom es in seinem Video sagt: vieles macht nur in bestimmten Setups Sinn.

      Ich muss also mein Aquarium mit Nährstoffen versorgen und im gleichen Atemzug darauf achten das die Schadstoffe (bzw ein Überangebot an auftretenden Nährstoffen) wieder raus kommen.
      Habe ich viele Pflanzen muss ich genügend Nährstoffe einbringen und brauche nicht so stark filtern bzw. kann eine andere Art der Filterung wählen.
      Habe ich wenig bis keine Pflanzen (Zuchtbecken) muss ich nicht so viel Nährstoffe einbringen, muss aber darauf achten das die (in dem Fall) Schadstoffe wieder aus dem Becken kommen. Hier ist eine Filterung zu wählen die eben jene Aufgabe erfüllt oder eben große Wasserwechel zu durchzuführen. Eine Kombination aus beidem ist natürlich auch eine Möglichkeit.
      Natürlich muss man dann aber auch die Art des Besatzes in Betracht ziehen und den Rest daran ausrichten. Die Taiwaner Shrimplets sind nunmal um einiges empfindlicher und da kann man dann halt in der Regel nicht einfach so 2x die Woche 80% Wasser wechseln.
      Kämpfe und Du kannst verlieren, kämpfe nicht und Du hast schon verloren.

      Greetings
      Bernhard
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hei, aaalso

      Mowa hat geschrieben:Hallo, ich frage mich, was die Diskussion bezwecken soll ?(


      Die Diskussion soll folgendes bezwecken. Man nehme an ein Neuling in der Garnelenhaltung möchte sich ein schönes Becken einrichten. Nun fängt er an sich zu informieren. Zwangsläufig liest er viele verschiedene Methoden in der Haltung, Setup usw. Was kann man demjenigen empfehlen in Bezug auf den Wasserwechsel? Und zwar mit einem guten Gewissen? 20%,50%, 80% wechseln jede Woche? Hält er sich an die Empfehlung und es geht schief. Ist dann der Wasserwechsel schuld?


      Ja, dem würde ich erstmal empfehlen, mind. 60% Wasser in der Woche auf einmal zu welchseln, weil nur so sich über den WW Schadstoffe(auch erstmal aus neuem Setup) verdünnen lassen...darunter werden die Nitratwerte und die schädlichen Bakterien(nicht alle machen krank, nicht alle sind mit Nitrifikation beschäftigt, aber Bakterienblüte raubt Sauerstoff) im Freiwasser sich immer kumulieren. Dazu braucht man ein "geeignetes", abgestandenes, temperiertes Wasser. dann kann nichts schief gehen.
      Hat derjenige das nicht, kann es tragischerweise zu Ausfällen kommen...entweder er verschafft sich dann geeignetes Wasser(Osmoseanlage+Beesalz für größere oder mehrere Becken/Osmosewasser vom Händler für Leute mit nur einem 20 Litercube sollte bezahlbar sein, wenn möglich Regenwasser>über Kohle gefiltert)
      Ansonsten verschieben sich die Probleme nur nach hinten, weil irgendwann werden die Garnelen unweigerlich am Nitrat zugrundegehen, die schwächste stirbt zuerst und dann heißt es jeden tag eine tote Garnelen>Desamar. Das schreibe ich jetzt unter der vorraussetzung eines Anfängers, der seinen ersten Garnelencube hat.
      Und wenn ich anfange mir ein Becken nach dem andern aufzustellen(bin ich gewöhnlich auch kein Anfänger mehr), dann muß ich schauen..kann ich mir das Wasser/Strom/Futter/Technik auch leisten?
      Habe ich die Zeit für den Wasserwechsel und sonstige Pflegearbeiten? Habe ich dieses alles gecheckt und meine eigenen Erfahrungen mit dem passenden Setup und den Tieren gesammelt, kann ich mit bedacht anfangen Versuche zu machen, wie ich mir das leben angenehm mache...große Becken für wenige Tiere erfordern natürlich weniger WW. Aber ich habe auch Garnelen in meinen techniklosen 5 Literbecken halten, in denen ich Fischlarven aufziehe..da muß ich manchmal jeden Tag 80% machen, weil die Fütterung es einfach erfordert. Das macht selbst kleinsten Garnelchen(aus den Eiersammelschalen) nix..also warum sollte es den Garnelen den großen Becken etwas tun?


      Mowa hat geschrieben:Jeder weiß bereits, wie er vorgehen will und wenn er damit Erfolg hat, ist es ok.


      Ich wusste das am Anfang nicht. Bin ich da jetzt der Einzige?

      Ich habe vor Jahren ohne irgenwelche Infos angefangen mit Garnelen..die CR waren bald verschwunden, die Neocaridina hab ich heute noch..Heute weiß ich warum...damals hab ich halt den Tieren und dem Geld(das war noch richtig Geld <X ) nachgetrauert und erstmal CR bleiben lassen. Heute gibt es sooviele möglichkeiten sich zu informieren und als Anfänger würd ich mich erstmal an die klaren Aussagen verlassen, die Anfängern gegeben werden, in Broschüren oder Büchern...dann eigene Erfahrungen sammeln und dann weiterentwickeln. Entweder es funzt oder eben nicht..das is wie schon so oft geschrieben vom Setup abhängig...ich würde auch immer empfehlen, mit Neocaridinas oder Tigern zu starten...Bees sindnumal empfindlicher und Taiwaner sowieso...selber schuld, wer sich darüber hinwegsetzt...


      Mowa hat geschrieben:Deshab werde ich aber keinen Leuten, die mit Altwassergarnelenbecken erfolgreich sind, versuchen die Wasserschlepperei aufzudrängen...Wenn ich allerdings lese...hilfe, meine Garnelen sterben..oder hilfe, suche Desamar, dann kann ich mir nicht verkneifen, nach den Wasserwechseln und Beckenparametern zu fragen.


      Genau das möchte ich doch herausfinden ob denn der Wasserwechsel ursächlich ist für die Probleme oder ob es nur ein Symptom ist für andere Schwierigkeiten wie z.Bsp. zu viel Futter. Man kann dann natürlich immer die Symptome behandeln. Die Ursache bleibt dann jedoch unangetastet.
      Zur Verdeutlichung meiner Gedanken möchte ich eine Analogie darstellen.
      "Patient geht zum Arzt und sagt er habe Kopfschmerzen. Arzt sagt dem Patienten er soll Kopfschmerzmittel nehmen. Patient wirft sich ein paar Pillen ein und die Kopfschmerzen sind weg. Zumindest für eine gewisse Zeit."
      Nun die Analogie. WARUM hat denn der Patient Kopfschmerzen. Wäre es nicht Sinnvoll das man herausfindet ob es am Blutdruck liegt oder an Flüssigkeitsmangel oder die Wetterlage oder oder oder.......


      Nein, große Wasserwechsel sind nicht ursächlich für sterben von Garnelen, sondern höchstens das ungeeignete Wasser (nicht abgestanden, Kupfer, viel zu kalt, viel zu warm, zu hart, zu alkalisch zuviel Nitrat, odersonstwas(Antibabypille ?( nach dem Klärwerk und so Scherze), das man nicht messen kann...Im Prinzip ist Leitungswasser das am besten kontrollierte Lebensmittel und sollte normal keine Probleme machen. Was auch knallt, ist länger keinen WW machen und Ammonium reichert sich an, wandelt sich beim WW mit alkalischem Wasser über PH 7 in Ammoniak um ?( dann kippen die Garnelen auch aus den Latschen...(Oder Luftblubber...hebt den PH, selbes Problem...lauter so Dinger :o ...)
      Deshalb ist es auch besser mehr Wasser zu wechseln...weil dann das Ammonium aus dem Wasserkeislauf entfernt wird und der höhere PH des Leitungswasser es nichtmehr in Ammoniak umwandeln kann.
      Garnelen sind erstaunlich robust...wenn man sie nicht (über)füttert können sie auch ewig glücklich und zufrieden in einem Wasserpflanzenresteeimer im Garten leben..das juckt die garnicht..nur wenn der Mensch mit der Futterdose kommt, wirds problematisch...

      Auf jedenfall bleib ich dabei...wenn jemand Probleme hat, sollter er schauen, ob sich die nicht mit verbesserter Hygiene im Becken, heißt, Filter/Bodengrund "sauber"halten und ausreichend Wasserwechseln beheben lassen. PHS sind dafür ein super indikator..wenn sie Gehäuseschäden bekommen, dauert es nicht lange und den Caridinas geht es schlecht...Neocaridinas passiert da noch lange nichts..ich sag immer Caridinas sind Forellen, die brauchen sauberes, klares, kühles, sauerstoffreiches Wasser, weil sie aus Bergbächen kommen...Neocaridina sind die Karpfen..die fühlen sich auch bis zu einem gewissen Maß in Plörre wohl...denen is eigentlich alles wurscht, solange keine Gifte oder extremer Sauerstoffmangel dazukommen.

      In Bezug auf die Garnelen würde ich sagen das unsere Garnelen ständig über einen Bakterienrasen laufen und diesen sogar als Nahrung benutzen. Wieso sollten dann Bakterien im Wasser schädlicher sein als diejenigen unter ihren Beinchen? Deshalb würde ich meinen das es der richtige "Mix" aus Bakterien ist welcher unschädlich für unsere Pfleglinge ist. Verändert man nun bestimmte Parameter im Becken kommt dieses Gleichgewicht ins schwanken und unter Umständen kippt das ganze System hin zu einer Vermehrung von pathogenen Bakterien. Dies würde auch erklären warum ein Einsatz von Antibiotika das sterben der Garnelen sofort stoppt. Denn dabei werden alle Bakterien vernichtet. Dies bedeutet jedoch im Umkehrschluss nicht zwingend eine bessere Biologie nach der Behandlung, da sich wieder alles neu einspielt.


      Du darfst nicht vergessen das auch alle Bakterien Lebewesen sind und Sauerstoff verbrauchen und einen Stoffwechsel haben.
      WW entfernt einen großen Teil von Bakterien und damit ist auch wieder mehr Sauerstoff und ihre manchmal sogar giftigen Stoffewechselprodukte sind entfernt. 10% WW entfernt 10% der fragwürdigen Bakterien und ihre Stoffwechselprodukte+Schadstoffe, 80% WW entfernt nunmal 80% der sich frei im Wasser befindenen Schadstoffe, Bakterien. aber nur wenn das Wasser nicht selbst damit belastet ist...
      Und da beißt sich die Katze in den Schwanz...man muß für unbelastetes Wasser sorgen und wer das nicht kann, wird früher oder später frustriert aufgeben...
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      "Mowa" schrieb:


      Ansonsten verschieben sich die Probleme nur nach hinten, weil irgendwann werden die Garnelen unweigerlich am Nitrat zugrundegehen, die schwächste stirbt zuerst und dann heißt es jeden tag eine tote Garnelen>Desamar. Das schreibe ich jetzt unter der vorraussetzung eines Anfängers, der seinen ersten Garnelencube hat.


      Das mit dem zu hohen Nitratwert bezweifle ich ja auch nicht. Wenn man jedoch von vornherein für einen sehr großen Nitratabbau sorgt und der Wert gegen 0 geht, was ist dann?
      Ich würde einem Anfänger nicht einfach irgendetwas empfehlen obwohl ich es nicht wirklich weis. Das ist doch mein Dilemma. Viele schreiben einfach wechsel so und soviel Wasser. Letztlich läuft es jedoch darauf hinaus was ich versuche zu erarbeiten. Nämlich nicht eine pauschale Aussage zu treffen sondern von vornherein einem Neuling klar zu machen das er sein Becken beobachten soll in jeglicher Weise wie z.Bsp. Wasserwerte, Tierverhalten.......

      "Mowa" schrieb:


      Nein, große Wasserwechsel sind nicht ursächlich für sterben von Garnelen...

      Da habe ich mich glaube ich falsch ausgedrückt. Ich meinte den NICHTWasserwechsel. Ob der ursächlich ist fürs sterben, was ich nämlich sehr oft bezweifle. Man kann zwar als erste Hilfe Maßnahme einen großen Wasserwechsel durchführen, allerdings wird dadurch nicht dir Ursache bekämpft.

      "Mowa" schrieb:


      Garnelen sind erstaunlich robust...wenn man sie nicht (über)füttert können sie auch ewig glücklich und zufrieden in einem Wasserpflanzenresteeimer im Garten leben..das juckt die garnicht..nur wenn der Mensch mit der Futterdose kommt, wirds problematisch...


      Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Genau so denke ich das auch. Eine bestimmte Population auf ein begrenztes Biotop und es klappt. Wenn man das Biosystem überreizt kann man bzw. muss man natürlich viel Frischwasser zuführen um das zu kompensieren. Wählt man ein Setup das eine Überfilterung und große Mengen an Pflanzen beinhaltet werde ich doch niemandem sagen wechsel 80% Wasser in der Woche. Weil es einfach unnötig ist.

      "Mowa" schrieb:


      Du darfst nicht vergessen das auch alle Bakterien Lebewesen sind und Sauerstoff verbrauchen und einen Stoffwechsel haben.
      WW entfernt einen großen Teil von Bakterien und damit ist auch wieder mehr Sauerstoff und ihre manchmal sogar giftigen Stoffewechselprodukte sind entfernt.


      Das mit den gifitigen Stoffwechselprodukten habe ich bisher nicht in meine Überlegungen mit einfliesen lassen. Wenn es ein funktionierendes Biosystem ist fallen dann tatsächlich diese Stoffe in Mengen an die Nennenswert sind oder werden diese wiederrum von anderen Organismen abgebaut? Da würde ich mir einen Biomediziner wünschen der dies näher darstellen könnte. :huhu:

      "Burnhard31" schrieb:


      Die Taiwaner Shrimplets sind nunmal um einiges empfindlicher und da kann man dann halt in der Regel nicht einfach so 2x die Woche 80% Wasser wechseln.


      Wenn du schon ein anderes Forenmitglied ansprichst. Genau dieser macht doch immense Wasserwechsel jede Woche und es fuktioniert ein paar Monate bis sein Setup verbraucht ist.

      Aber ansonsten würde ich dir zustimmen. Es kommt immer auf das komplette Setup an. Dazu zähle ich auch die Variable Mensch.


      Noch ein Punkt der mir eingefallen ist. Ab wann würdet ihr ein Wasser als Altwasser bezeichnen? Kleine Beispielrechnung.
      Annahme es ist ein "nacktes" Zuchtbecken. Kaum Pflanzen. Hoher Besatz. Es werden durch die Fütterung und den Besatz in der Woche 10mg/l Nitrat netto erzeugt, die natürlich jede Woche anfallen. Nun wechsle ich mit Nullwasser 80% des Wassers. Bleiben also noch 2mg/l Nitrat übrig. Am Ende der zweiten Woche sind es demnach 12mg/l Nitrat. Ihr seht worauf ich hinaus will. Sind also selbst Wasserwechsel von 80% eigentlich Altwasserproduzierende Becken. Vielleicht hab ich da auch irgendwo einen Denkfehler. Wenn ja bitte korrigieren. :)

      Grüßle und Danke das ihr euch so an diesem Thread beteiligt
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Huhu, muß leider gleich mal weg..deshalb nur kurz...
      Nämlich nicht eine pauschale Aussage zu treffen sondern von vornherein einem Neuling klar zu machen das er sein Becken beobachten soll in jeglicher Weise wie z.Bsp. Wasserwerte, Tierverhalten.......

      Du kannst einen Anfänger nicht in die Kategorie "hockt den ganzen Tag vorm Becken und überlegt, was zu tun ist" stecken...
      Der setzt sein Becken auf...schmeißt viel zu früh, viel zu viele Garnelen rein...die Kids schütten mal kurz eine halbe Dose Futter oder ein Glas Limo rein...Aaach, da hängt eine oben??? Da guck ich mal am Sonntag 3 Tage später was da los is...
      Filter is verstopft? Nee, jetzt nicht...
      Ich würd mal sagen die einen wissen nicht, wann es um Leben und Tod geht, beweinen aber anschließend in x- Foren das tote Tier. Die andern sitzen wirklich den ganzen Tag davor und machen sofort einen Thread auf..meine Garnele hat sich am Rücken gekratzt...ist das Bedenklich?

      Der "Anfänger" braucht fürs erste halbe Jahr eine Richtschnur, die sicher ist...dann hat er hoffenltich soviel Beobachtungsgabe, das er reagieren kann, wenn etwas quer läuft...

      Ich weiß immernochnicht, wo Du hinwillst...vielleicht könnt ich/wir Dir sonst die Antwort geben, die Du möchtest und damit die Sache abkürzen..."Alle Wege führen nach Rom"

      Nach dem Motto..."Fragen bis die Antwort passt" :D

      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo

      Wenn ich damit jemanden angesprochen habe war das keine Absicht und ich kann die Frage leider nicht beantworten - ich weiss nicht wer gemeint ist.
      2x 80% ist halt der Wert den ich in eingerichteten Becken wechsle wenn ich irgend einen Schadstoff entfernen will. So habe ich trotz Besatz nahezu 100% Wasser "ersetzt" ohne Besatz und Einrichtung heraus zu nehmen. Wenn jemand hier wirklich wöchentlich diese Mengen wechselt dann sicher mit dem selben Gedanken.
      Kämpfe und Du kannst verlieren, kämpfe nicht und Du hast schon verloren.

      Greetings
      Bernhard
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Hallo Monika

      Ja habe ich. Mache ich große (>30%) Wasserwechsel (und wenn sie die ganze Nacht eintropfen) verliere ich die meisten Jungtiere unter etwa 6mm. Bei den Tais schlimmer als bei anderen Bee´s. Neocaridina juckt das garnicht. Bei jungen und alten Becken jeweils das selbe.

      Dazu will ich aber loswerden das ich sowas nur auf Soil versucht habe und ich bin mir fast sicher das es auf neutralem Boden wenn man aufpasst wieder anders aussehen würde. Ich hab Versuche in Kübeln mit täglichen 100% Wasserwechseln (ok 95-98%) gemacht und dort ist kein noch so kleiner Nachwuchs gestorben.
      Ich denke nicht das mein Stamm hier besonders empfindlich ist und ich habe den Soil im Verdacht. Eine Erklärung habe ich nicht dafür bin aber dennoch von Soilböden mehr als überzeugt denn es gibt ja mehr als einen Weg :)

      Eine weitere Beobachtung (in jedem Becken und in den Kübeln) ist aber das das Weiß der Red und Black Bees unter den großen Wasserwechseln leidet. Gelesen habe ich das auch mehrfach womit ich also nicht alleine mit den Ergebnissen bin.
      Aber auch hierzu wird es wie so oft 2 oder mehr Parteien geben ?(
      Kämpfe und Du kannst verlieren, kämpfe nicht und Du hast schon verloren.

      Greetings
      Bernhard
    • Re: Sachliche Diskussion über Altwasser/Frischwasser

      Altwasser hatte ich in meinem zwei Meter Becken. Einmal im Halbjahr habe ich ca. 1/3 raus und frisches rein. War auch eher deshalb weil sich dann ein ungutes Gefühl eingeschlichen hat, aber die Wasserwerte waren darin immer topp. Leitwert um/unter 200µs, pH zwischen 6/6,5, Nitrit nicht messbar, Nitrat auch nur gerade so. Die Schmucksalmler und die Pastellgrundeln haben sich darin vermehrt, die Red Fire sowieso. Schnecken hatten es etwas schwer ein Gehäuse aufzubauen, sie blieben eher klein, auch wegen der Pastellgrundeln. Ausser Futter habe ich nur CO2 eingespeist und Ferrdrakon über eine Dosierpumpe zugeführt und alle 2-3 Monate Pflanzen rausgeworfen. Der Boden war stellenweise über 10cm hoch und als ich es am letzten Wochenende abgebaut habe müffelte es nur an den Stellen wo die großen Pflanzenblätter etwas im Boden verrotteten (Crinum thaianum und C. calamistratum). Ansonsten fand ich Turmdeckelschnecken bis ganz auf den Glasboden runter, eine anaerobe Schicht hatte ich also nicht.

      HP
      "Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muß man sich verdienen." Robert Lembke