Hi,

ich würde sagen mit einem Leitwert von knapp über 200 kannst Du keine GH von 16 haben. Da wäre der Leitwert viel höher. Ich habe einen ähnlichen Leitwert bei einer GH von 5!

Kalibrierst Du dein LW Meßgerät?
Ansonsten die GH mal beim Aquashop messen lassen.

Gruß
Martin

Hallo Päddy,

GH senken ist gut und schön, aber sollte es doch irgendwie zweckmäßig sein. D.h. wohin man die GH bewegt hängt von den Tieren ab, die darin leben sollen.
Für Neocaridinas kannst du dir den Aufwand sparen, die sind auch mit GH 16 zufrieden. Für alle Weichwasserarten wirst du um größere Mengen destilliertes Wasser oder eine Osmoseanlage nicht herumkommen.

Klar kannst du die GH durch Mischen mit Aqua dest. herunterdrücken, aber du drückst damit auch die Konzentrationen der Mineralien herunter, die du für die Tiere eigentich haben möchtest (z.B. Spurenelemente). Die Härtewerte von Wasser sagen ja nur etwas über die Konzentration der Härtebildner im Wasser aus, und nix über andere gelöste Stoffe.

Aber hier mal ein Rechenbeispiel:

Wenn du eine 60:40 Mischung aus Aqua dest. und deinem Wasser herstellst, verändern sich die Wasserwerte nach folgender Formel:

6 L Ausgangswasser (GH 16) + 4L Aqua dest. (GH 0)

0,6 x 16°GH + 0,4 x 0°GH = 9,6° GH

Je nach Beckengröße kannst du dir jetzt ausmalen, wieviel Wasser du brauchst, und wo die Härtewerte zu liegen kommen. Ungünstig dabei ist nur, dass du normalerweise die genaue Wassermenge im Becken nicht kennst (Steine, Wurzel und Pflanzen verdrängen ja Wasser, und in den Zwischenräumen zwischen den Körnern des Bodengrunds ist Wasser, weshalb das Schüttvolumen des Bodengrunds nicht gleich verdrängtes Wasservolumen ist). Wenn du mit den Werten im Becken noch ziemlich gut in der Mitte des Toleranzbereichs der Bewohner liegst, ist das alles noch nicht so problematisch, da +/- 1° GH verglichen mit dem Gesamtwert vielleicht noch relativ wenig bedeutet (Bei GH 12 wäre das eine Abweichung von 8,34%)

Gehst du aber in den Grenzbereich, wie z.B. bei Bienengarnelen, die häufig auf GH 5-6 und KH 0-1 gehalten werden, wäre ein Fehler von 1° GH schon gleichbedeutend mit 20% Abweichung.

Generell sind solche Schwankungen aber nicht gut für die Tiere, und die allgemeine Erfahrung vieler Halter und Züchter besagt, dass die Tiere auf Dauer nicht ganz optimale Werte besser tolerieren, als ein permanentes Schwanken der Wasserwerte.

Wenn dein Becken im Augenblick gut läuft, dann kann man dir eigentlich nur raten, die Finger von den Wasserparametern zu lassen, da du nicht weisst, wo sich die Werte tatsächlich befinden, und du bei einer jeden Veränderung im trüben fischen würdest.
Teststreifen werden nicht umsonst "Ratestäbchen" genannt, und geben lediglich ungefähre Werte an. Dein Leitwertmessgerät ist der Meinung einen Leitwert 230µS anzeigen zu müssen, während GH 16 so ungefähr 480µS entsprechen würden (ausgehend vom Bienensalz GH+). Sollte dein Messgerät jetz nicht µS, sondern ppm TDS anzeigen, sieht die Sache etwas anders aus:
230 ppm TDS sind ca. 360µS, dann wärst du bei einer GH von angenährt ungefähr 12°, was bei der geringen Genauigkeit der Teststäbchen schon eher möglich ist.

VG
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