"Carsten Logemann" schrieb:
Nicht der Fleischesser ist Schuld an diesen Zuständen, sondern der Fleischesser der nur auf den Preis schaut und dem das Tier egal ist. Diese Menschen wird man nicht dadurch ändern, indem man selber auf eine vegetarische Ernährung umsteigt und somit hilft es auch den Tieren nicht, denn nur die Anzahl der leidenden Tiere wird weniger, nicht das Leid selbst. Evtl. sollte man mal sehr bewusst Fleisch kaufen und zwar nur dort, wo es tierfreundlicher zugeht (ein Beispiel hat Petra ja zuvor genannt). Und ja, man kann den Tieren zur Liebe auch ruhig mal ein wenig Zeit investieren und suchen wo man “gutes” Fleisch/Fisch für etwas teureres Geld bekommt.... wenn man so einen Anstoß schaffen würde und es gar “in Mode” kommt, dann könnte sich an der Tierhaltung wirklich etwas ändern. Man sollte also das Geld nicht ganz dem “Fleischmarkt” entziehen, denn so teilen sich die Fleisch-Produzenten weiterhin nur das Geld der Sparer untereinander auf und werden weiter versuchen es noch billiger zu machen, sondern die Produzenten unterstützen und stärken, die tierfreundlicher produzieren...
Naja... wenn sich alle daran halten würden, würde es einige Leute geben, die sich zwangsweise (fast nur) vegetarisch ernähren müssten.
Würde alles nach irgendwelchen "Bio"-Kriterien hergestellt, würden nicht nur die Preise steigen. Auch die Erträge würden sinken. Mit den Produktionsbedingungen von vor 50 Jahren könnte man die heutige Weltbevölkerung nicht mehr ernähren.
...denn ein eigenes Auto, ja das muss sein, wie soll man sonst da hin kommen wo es...
...Arbeit gibt. Selbst die die nur wenig verdienen, sind häufig auf ein Auto angewiesen, um den Arbeitsplatz zu erreichen. Außerdem leistet sich ja nun auch nicht jeder ein Luxusauto.
Davon abgesehen, nicht alles was im Discounter angeboten wird, wird unter fragwürdigen Bedingungen hergestellt. Oftmals werden z.B. Fair Trade Produkte angeboten. Bei den meisten Artikeln gibt es zwischen Discounter und Supermarkt nur geringe Preisunterschiede. Und manchmal ist ein Discounter auch einfach nur der nächstgelegene Laden.
Das lässt sich im Übrigen auch auf viele Bereiche ausweiten, dem Sparer sind ja sogar Menschen egal. Ihm ist schnuppe ob irgendwo in China oder Indien zu unmenschlichen Bedingungen produziert wird, hauptsache das Spielzeug oder die Kleidung etc. ist für ihn schön billig. Oder es wird munter im Ausland bestellt weil es dort billiger ist und sich dann darüber aufgeregt, dass man hier in Deutschland zu geringe Löhne bekommt oder gar keine Arbeit findet, oder auch Harz IV viel zu gering ist, ...aber na ja, wo soll das alles herkommen, wenn man sein Geld ins Ausland schickt, wo der Händler dort keine deutschen Arbeitsplätze schafft oder deutsche Steuern zahlt...
Ich denke, dass das Thema durch die weltweiten Verbindungen recht komplex ist. Man muss ja auch nicht immer in einem Schuldkultartigen Reflex sich selbst kritisieren. Man kann ja auch mal fragen, warum die Produzenten in anderen Ländern die Löhne nicht mal erhöhen. Und da kommt man unter anderem zu der Frage: warum sollten sie? Das mit den prekären Bedingungen sind ja nur die aufsehenerregenden Fälle über die berichtet wird. Da wo es den Leuten gut geht interessiert sich kein Medium für. Das was wir als niedrige Löhne ansehen, ist in anderen Ländern ein normaler Verdienst, weil die Lebenshaltungskosten ja auch viel niedriger sind. Würden die die Löhne erhöhen und damit die Preise, würden sie ja die Nachfrage aus dem Ausland gefärden und damit ihre Arbeitsplätze.
Bei Nahrungsmitteln könnte ein anderes Kaufverhalten vielleicht in geringem Umfang wirken, da diese größtenteils regional produziert werden. Bei allem anderen würden man sich nur selbst in Bein schießen. Da die meisten in Deutschland produzierten Produkte exportiert werden (da der deutsche Markt nicht annähernd groß genug ist) und die Lohnkosten hier so hoch sind, funktioniert das nur da, wo wir hier noch einen Qualitätsvorsprung haben. Da wo das nicht der Fall ist, wird dieses Weltverbesserer spielen nur dazu führen, dass die eigene Geldbörse schneller leer wird. Sonst nichts. Die Nachfrage aus anderen Ländern ist immer noch groß genug und die Nachfrage der paar Millionen Leute hierzulande wird kaum zu neuen Arbeitsplätzen führen. Solange die Lohnkosten nicht gesenkt werden um günstiger Produzieren zu können und die Besteuerung allgemein nicht geringer ausfällt um nicht jeden Euro dreimal umdrehen zu müssen, solange wird sich da nichts ändern. Und solange Parteien damit punkten können das Sozialsystem immer weiter auszubauen, wo das Geld für ja irgendwo herkommen muss, solange wird sich erst recht nichts ändern.
Wenn wir schon mal bei Sozialktitik sind.
