Aquatlantis Advanced Led 60 und Besatz?

Deanna · 28. Januar 2014, 09:39

Hallo!

Schön dass ich ein Forum mit so vielen Informationen gefunden habe.
Wir stehen noch ganz am Anfang, um genau zu sein wollen wir uns diese Woche erst unser Aquarium kaufen.
Ich hoffe dass ich bei euch einige wertvolle Tipps finde um typische Anfängerfehler zu vermeiden.

Denn auch als Anfänger ist es nicht einfach alle Informationen passend zu filtern...

Vielleicht darf ich direkt mit meinen Fragen beginnen?

Wir dachten bei der Wahl des Aquariums an an ein Aquatlantis Advanced Led 60. Das ist hier in nem Geschäft vor Ort recht günstig im Angebot und würde genau an den gewünschten Stellplatz passen.

Zunächst dachten wir an ein Superfish Home 25 oder Aquaexpert 30. Aber ich fürchtete dass diese zu klein und somit zu empfindlich sind (der Spruch "je kleiner ein Becken um so empfindlicher" hat sich schon bei mir eingebrannt).

Beim Besatz sind wir noch unschlüssig. Einfach auch weil und noch keiner so genau sagen konnte wie viele Tiere wir in ein Becken dieser Größe setzten können/sollten.

Ursprünglich dachten wir an Red Fire aber nach Studium der Kreuzungstabellen haben wir uns überlegt, lieber gelbe oder orange Fires (heißen die Orangen überhaupt Fire?) und vielleicht grüne Zwerggarnelen oder Tiger zu holen.

Ich bin ehrlich und hoffe hier auf Tipps zu diesem Thema.

Danke im Voraus!

Ulli Bauer · 28. Januar 2014, 11:23

Hallo Deanna,

und herzlich willkommen hier!
Ich habe ein Aquatlantis Evasion Horizon und bin mit der Qualität echt zufrieden.

Wenn die Wasserwerte passen, ist die Farbe der eingesetzten Tiere ja eher Geschmacksache ;). Willst du sie auf Leitungswasser halten?

Ich würde in 60 l mit einer Gruppe von 10 bis 20 Tieren beginnen. Es ginge auch mit weniger Garnelen, aber bedenke, dass du dann deine gesamte Population auf nur wenige Individuen aufbaust - das ist zwar bei Garnelen nicht so tragisch wie bei höher entwickelten Wirbeltieren, aber es kann dennoch Nachteile mit sich bringen.

Zwei verschiedene Arten kann man prinzipiell zusammen halten, wenn die Ansprüche passen, auf lange Sicht (oft auf sehr lange Sicht) wird sich jedoch immer eine Population durchsetzen und die andere nach und nach verschwinden. Es kann lange gut gehen, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem du dich fragst "Wo sind eigentlich meine Tiger hin?" ;).

Cheers
Ulli

Deanna · 28. Januar 2014, 13:49

Hallo!

Danke für deine Antwort.
Wenn das Evasion gut ist, denke ich dass das Advanced nicht zwingend schlecht ist.

Ja, ich hatte gehofft die Tiere im Leitungswasser halten zu können. Ich glaube die Sache mit dem Osmosewasser ist dann eher was für Fortgeschrittene, oder?

Würdest du die 20 Tiere auf einmal einsetzen?

Vielen Dank nochmal für die Hilfe!

Ulli Bauer · 28. Januar 2014, 14:17

Würde ich, vorausgesetzt, sie stammen aus demselben Becken. Falls nicht, kannst du's zwar riskieren, aber es ist dann möglich, dass sich Keimunverträglichkeiten bemerkbar machen. Da würde ich dann den einen Stamm einsetzen und mit dem anderen eine Quarantäne durchführen. Sicher ist sicher ;).

Garnelen belasten das Wasser längst nicht so sehr wie Fische, ihr Stoffwechsel ist nicht so aktiv.

Wenn das Becken eingefahren ist (sprich, der Nitritpeak ist durch), würde ich erst mit Schnecken anfangen (aber bitte nicht mit Rennschnecken, das sind Wildfänge, die brauchen zu Beginn erst einmal Algen, weil sie Kunstfutter nicht gewöhnt sind). Posthörnchen oder so. Damit belastest du das System ein wenig, die Bakterien können sich anpassen, dann können die Garnelen einziehen.

Zu Beginn solltest du dann nicht gleich massenweise Futter reinhauen. Erstens weiden Garnelen auch Aufwuchs und Biofilme ab, und zweitens überfüttert man zu Beginn sowieso praktisch immer ;). Zu viel Futter belastet das System dann wieder. Lieber ein braunes Herbstblatt rein.

An welchen Kies hattest du gedacht?

Wasserpanschen ist eigentlich nicht schwer, und wenn das Leitungswasser nicht die entsprechenden Werte hat, bleibt einem ja wenig übrig, wenn man sich in eine bestimmte Art verguckt hat und es für die sonst einfach nicht passt ...

Cheers
Ulli

Deanna · 28. Januar 2014, 14:36

Hi Ulli!

Wir dachten an schwarzen Aquarien Kies Körnung 1-3 mm oder Basalt. Hatte (hier? ) noch von Soil gelesen, aber da muss ich noch mehr lesen um zu verstehen.

Hatte wo anders den Tipp bekommen zwei Panzerwelse mit ein zu setzen.
Und im Geschäft haben sie mir Zebra-Renndchnecken empfohlen da die sich nicht vermehren und von sowas wie Pianoschneckrn (?) abgeraten.

Wollte mir heute Wasserteststreifen kaufen. Gibt es da Empfehlungen?

Vielen Dank für deine Antworten!

Ulli Bauer · 28. Januar 2014, 23:01

Was für Garnelen möchtest du denn halten?

Rennschnecken sind meistens Wildfänge, die verhungern gern in frischen Aquarien. Die also bitte erst, wenn du schon sichtbar Algen an den Scheiben etc. hast.

Cheers
Ulli

Deanna · 29. Januar 2014, 09:31

Hallo Ulli!

da mir viele gesagt haben, ich könne bis zu drei Sorten halten bzw auch einige Tiere bei dieser Beckengröße haben wir Kreuzungstabellen studiert um möglichst keine Mischlinge zu bekommen.

Wir hatten uns Orange Fire Garnelen (Orange Sakura Garnelen) oder Yellow Fire Zwerggarnelen auf jeden Fall
und eventuell Grünen Zwerggarnelen
Dazu dann noch Tiger oder Bees, da sind wir uns noch nicht so ganz sicher. Hatten im Garnelenhaus mal die Tigergarnele 'Orange Eye' gesehen. Die fanden wir auch gut.

Meinst du das passt?

Geht eigentlich auch Kies als Grund?
Ich weiß nicht ob ich hier Marken nennen darf. Im Geschäft wurde uns der empfohlen...
Haben gestern das Aquarium gekauft und schon mal Probeweise an den geplanten Platz gestellt. Passt. Schritt eins ist geschafft.

Ulli Bauer · 29. Januar 2014, 09:49

Natürlich darfst du hier Marken nennen, man will ja wissen, wovon man spricht ;).

Es kommt ganz drauf an, was dein Ziel ist. Für ein Zuchtbecken würde ich ein reines Artbecken empfehlen, da hat alles andere keinen Sinn. Willst du aber ein nettes Aquarium, das dir beim Reingucken Freude macht, kannst du auch mischen - vorausgesetzt, du kannst damit leben, dass früher oder später die Art die Oberhand gewinnt, der die Verhältnisse am besten taugen (ich tippe da mal ganz stark auf die Neocaridina, aber es gab auch schon andere Fälle). In einem Biotop (und nichts anderes ist ein Aquarium) ist das eben so, dass sich die am besten angepassten auf Dauer durchsetzen.

Ich würde an deiner Stelle dann lieber orangefarbene und grüne kombinieren, Yellows und grüne sehen sich sehr ähnlich, vor allem, wenn durch die leicht transparenten Yellows Pflanzen durchschimmern.
Wenn es schon eine dritte Art sein muss, nimm Tiger. Die kommen mit etwas KH im Wasser (das die Neos gern mögen und das den grünen babaulti egal ist) wesentlich besser klar als Bees.

Kies geht auch als Grund. Wichtig ist in dem Fall, dass er nichts ans Wasser abgibt.

Cheers
Ulli

Deanna · 29. Januar 2014, 10:09

Hallo Ulli,

im Geschäft wurde uns unter anderem der hier genannt:

dennerle.com/de/produkte/aquar…ngrund/kristall-quarzkies

Haben dann mal gegoogelt, weil es ja auch den Garnelenkies von Dennerle gibt.

Es hatte mal jemand eine Frage an Dennerle geschickt und die Antwort war:

"Dennerle" schrieb:

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Vorweg eine grundsätzliche Info. Der Dennerle Garnelenkies ist der gleiche Kies wie der "große" Kies. Ein mit natürlichen oder naturidentischen Pigmenten gefärbter Quarzkies, der in Bayern abgebaut wird. Lediglich die Körnung ist feiner und somit für Garnelen besonders geeignet.

Zur Färbung der beiden Garnelenkies-Sorten braun und schwarz (und auch aller anderen entsprechenden Dennerle Kiessorten) werden ausschließlich verschiedene Eisenoxide eingesetzt.

- Eisenoxide sind Pigmente, die unter anderem folgende Vorteile bieten:
1 Es sind natürliche (!) Pigmente, die mit Harzen auf der Kiesoberfläche gebunden sind
2 Die Kiesfarbe sieht natürlich aus
3 Die Farben sind auch langristig farbstabil und verblassen nicht, auch nicht bei intensiver Beleuchtung oder CO2-Düngung
4 Eisenoxide sind unter normalen aquaristischen Praxisbedingungen nicht wasserlöslich
5 Die für unseren Kies verwendeten Eisenpigmente sind alle nachweislich nicht toxisch und deshalb sogar für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zugelassen (hier gelten extrem strenge Richtlinien!)
6 Nach unseren Tests mit beiden Kiessorten lag unter aquaristischen Praxisbedingungen (pH ca. 7) der Eisengehalt im Wasser unter der Nachweisgrenze des Photometers, d.h. unterhalb 0,005 mg/l. Das heißt, der Kies setzt erwartungsgemäß keine messbaren und damit keine relevanten Mengen an Eisen frei. Das dürfen Sie gerne selbst nachmessen.
Der Eisengehalt, der über die (erforderliche) Düngung ins Wasser gelangt ist erheblich höher. Wir empfehlen einen Eisengehalt von 0,05 bis 0,1 mg/l. Auch diese Menge ist, wenn sie einen stark chelatisierten Dünger verwenden (Nano Tagesdünger), definitiv nicht toxisch, da die Chelate die Toxizität von Schwermetallen um mehr als einen Faktor Tausend verringern. Auch in jedem guten Wasseraufbereiter (Nano Wasseraufbereiter) sind Chelate enthalten, um die toxische Wirkung von Schwermetallen (v.a. Kupfer) zu entschärfen.

Der Nano Garnelenkies, sowie auch alle anderen Dennerle Kiessorten, sind deshalb sicher für alle Wirbellosen.

Bei uns im Haus werden seit Jahren 8 Zwerggarnelenarten erfolgreich gehalten, 4 davon regelmäßig nachgezogen (bei den anderen Arten benötigen die Larven Brackwasser zur Entwicklung). Alle Aquarien sind mit Dennerle Quarzkies bzw. Nano-Kies bestückt.

Leider sind Zwerggarnelen nicht ganz unempfindlich und noch viele Fragen bezüglich der optimalen Haltung ungeklärt. Das Hobby ist noch sehr jung.

Nach unserer Erfahrung sind die häufigsten Ursachen für Garnelenverluste:
- ungewässerte bzw. nicht intensiv genug gewässerte Pflanzen (sie können Reste von für Garnelen gefährlichen Pflanzenschutzmitteln enthalten)
- Kupfer in Hauswasserleitungen
- zu viel (!) oder falsches Futter

Ich hoffe, diese Infos konnten Sie beruhigen und überzeugen. Im Anhang finden Sie, bei Interesse, noch etwas tiefergehende Infos.

Deanna · 2. Februar 2014, 13:15

Die Pflanzen sind gekauft und wässern, das Aquarium ist auf Dichtigkeit geprüft und gereinigt (nur Wasser) und der erste Teststreifen gab die Werte: CL zw 0 und 0,8, pH zwischen 6,8 und 7,2, GH lag auch zwischen >4 und >7, No2 war 0 und No3 war 10.
Nächste Woche gehe ich nochmal mit ner Wasserprobe zum Testen mit nem Messgerät.

Das Wasserwerk gibt folgende Werte an: [url=http://www.vg-montabaur.de/vg_montabaur/B%FCrgerservice/Wasser%20&%20Abwasser/Wasserversorgung/Wasserqualit%C3%A4t/Trinkwasseruntersuchung/Trinkwasseruntersuchung%20Eitelborn,%20Kadenbach,%20Neuh%C3%A4usel,%20Simmern]Wasserwerte Kadenbach[/url]
Härtegrad lag bei 6,30 (weich).

Wir haben hier noch einiges überlegt wegen Filter usw. und sind jetzt zu dem Schluss gekommen, dass wir uns vermutlich doch nen Hamburger Mattenfilter holen wollen.

Haben uns für eine Variante mit einem Eck Mattenfilter mit Luftheber entschieden.
Hierzu habe ich noch zwei Fragen: Welche Porengröße würdet ihr empfehlen? Ich habe die Wahl zwischen 30 und 45.

Und bei der Luftpumpe schwanken wir zwischen der Eheim Air Pump 200 oder 400.

Hat noch jemand Tipps?

Ulli Bauer · 3. Februar 2014, 11:00

Feiner ist besser, durch die gröbere Variante können Junggarnelen durchwandern. Ist zwar bei einem Luftheber nicht weiter dramatisch, aber manchmal bleiben sie auch stecken (und das ist dann wieder doof).

Pumpe - unbedingt vor Ort kaufen, da gibt's erstaunliche Lautstärkenunterschiede. Wenn möglich unter Last Probehören, dazu kann man auch den Luftauslass mit dem Finger etwas zuhalten.

Cheers
Ulli

Duslin · 1. März 2014, 15:00

Hmf is immer ne gute Idee. Ich würde die feinere Porung benutzen, kannst die Matte ja mit Moos bepflanzen

Luftpumpe würde ich die kleinere nehmen; ich benutze die Eheim 200 und bin absolut zufrieden damit, was Leistung und Lautstärke angeht. (Allerdings benutze ich die Pumpe als Sprudler, Notkauf wg akutem Sauerstoffmangel, habe einen Außenfilter)

Deanna · 18. März 2014, 09:52

Hallo!
Nach der vielen Hilfe hier wollte ich euch auch mal das Ergebnis zeigen.
Liebe Grüße

Deanna und ihre noch 16 Oranges und 4 Rennschnecken

Nordstern · 18. März 2014, 13:39

Hei Deanna!
Das sieht ja schon mal gut aus - leider kann man die Gesamtansicht des AQ nicht vergrößern. Aber so weit ich es sehe, sieht es gut aus. Die Kiesfarbe gefällt mir ausgesprochen gut :thumbup:

find ich besser als schwarz.

fritz · 16. Dezember 2014, 19:39

Sieht gut aus, ich hätte bei Garnelenbecken auch eher eine feinere Matte genommen.
Eine grobe macht nur dann Sinn, wenn viel Schmutz im Wasser ist, und sie sich sonst zu setzen kann.
Bei stärker besetzten Fischzuchtbecken ist eine grobe Filtermatte wohl besser.

Lg Fritz

rastaone · 12. Januar 2015, 18:45

Noch was bezüglich der Anzahl der Tiere. Ja nach Beflanzung wirst Du von 10-20 Tieren erstmal nicht viel sehen in 60L.
Auch wenn ich jetzt eine auf den Koppes bekomme, ich würde nicht unter 40 anfangen. Auch wegen der besagten Genetischen Stabilität in der Zukunft. In 60L passen locker 300....

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