Moin,
nachdem mich letzte Woche hier jemand auf die preiswerten Blitze von Yongnuo aufmerksam gemacht hat, habe ich mich auf folgender Seite mal ein wenig zum Thema eingelesen:
blitz-fotografie.de/
Vorweg: ich habe seit einiger Zeit eine Panasonic Lumix FZ150 Bridge Kamera, die an sich sehr schöne Bilder macht. Mit einem Raynox DCR-150 Makro-Achromaten versehen macht sie auch nette Bilder im Nahbereich... aber leider nur unter guten Lichtbedingungen, was bei Aquarienfotografie ohne Blitz leider nicht gegeben ist.
Grundsätzlich wird man bei der Aquarien-Makrofotografie ohne Blitz nicht viel reissen können. Die eingebauten Blitze sind zu schwach und natürlich auch denkbar ungünstig positioniert, Spiegelungen sind so vorprogrammiert.
Also benötigt man einen Aufsteckblitz, am besten einen, den man auch entfesseln kann. Früher ging das meist nur durch sogenanntes Slave-Blitzen, sprich der Blitz an der Kamera löst den entfesselten Blitz (der z.B. auf der Abdeckscheibe liegt) aus. Entfällt aber hier wegen besagter Spiegelungen in der Scheibe.
Es musste eine andere Lösung her, die ich in Form des Blitzes "YN-560 Mark III" von Yongnuo in Kombination mit dem dazu passenden Sender "YN560-TX" - ebenfalls von Yongnuo - gefunden habe. Der Vorteil dieser Kombo ist, daß der Blitz den nötigen Empfänger bereits eingebaut hat. Und am Sender, der an der Kamera auf den Blitzschuh montiert wird, kann man die Intensität des Blitzes verstellen. Man kann mit diesem Sender auch mehrere Blitze ansteuern, falls man das benötigt.
Das geht alles sehr einfach, einfach den Sender auf die Kamera stecken, Blitz auf die Abdeckscheibe legen und die Kamera erkennt den Blitz automatisch, er löst also aus, wenn man knipst.
Das ganze ist aber manuell, das heisst die Kamera kann die Intensität des Blitzes nicht per Belichtungsmessung steuern. Das funktioniert bei entfesseltem Blitz aber eh wohl eher schlecht als recht und auf der Habenseite kann man alles genau nach seinem Gusto einstellen. Und da man mit einer Digicam ja im Prinzip unbegrenzt Versuche hat und diese auch immer gleich auf dem Bildschirm sieht, ist die Justage der Blitzintensität kein Problem. Ich mache das auch nur ungefähr, meist passt es eh ganz gut mit mittleren Blitzeinstellungen und wenn nicht, dann sieht man das ja wie gesagt sofort auf dem Bildschirm. Am Ende kann man ja auch noch per Software die Helligkeit nachregeln, falls nötig.
Was bei so einer Bridgekamera ganz klar am meisten limitiert, ist der kleine Chip mit entsprechend geringer Blendenbreite und Beugungsfehler bereits ab noch relativ weiten Blenden. Sprich man muss die Blende recht weit aufmachen.
Daraus resultiert bei hohen Brennweiten - die wir hier ja brauchen - eine sehr geringe Schärfentiefe, die durchaus herausfordernd ist. In der Praxis ist der Autofokus damit Im Zweifel überfordert und man muss manuell fokussieren. Ich habe das zuerst mit Autofokus probiert, die Schärfentiefe ist aber wirklich so gering, dass ich den Fokus nun fest einstelle und mit dem Verschieben der Kamera per Makroschlitten fokussiere... anders bringe ich es kaum zusammen, ich probiere aber noch herum. Vielleicht kriege ich den Autofokus ja noch dazu überredet, etwas kooperativer zu sein.
Der Blitz ist bei Bedarf so hell, daß ISO 100 und kurze Verschlusszeiten absolut ausreichen, was schonmal sehr hilfreich ist. Doch auch bei kurzen Verschlusszeiten unter 1/100 Sekunde und Bildstabi im Objektiv ist aufgrund der großen Brennweite ein Fernauslöser unerlässlich. Ich verwende dazu einen einfachen Kabelfernauslöser.
Im Folgenden also nochmal die vollständige Liste des Equipments, wie ich es verwende:
- Bridgekamera mit ausreichend Verstellmodi für Verschluss und Blende, man. Fokus und natürlich Blitzschuh (Lumix FZ150)
- Yongnuo YN-560 Mark III Systemblitz
- Yongnuo YN560-TX Wireless-Flash-Controller
- Kamera-Kabelfernauslöser
- Universal-Stoffdiffusor
- Makroschlitten
- Raynox DCR-150 Nahlinse plus Adapter (der mitgel. zum Anklemmen taugt hier aus versch. Gründen nicht so)
- Stativ mit Kugelkopf, z.B. dieses
Noch ein Wort zum Stativ: ich habe bisher nur eines ohne Kugelkopf, welches eine ziemliche Krücke ist und mich limitiert. Hier werde ich auf oben genanntes Modell aufrüsten.
Zur Kamera: die FZ150 hat mit der FZ200 inzwischen einen Nachfolger, den ich aber nicht beurteilen kann. Die FZ150 war damals (vor ca. 2 Jahren) die beste Bridgekamera, die es gab. Ob Panasonic bei den Bridges mit Kompaktchip immer noch vorne liegt, kann ich nicht sagen, das oben gesagte gilt aber natürlich auch für Bridgekameras anderer Hersteller.
Wer es etwas besser haben möchte, kann die Lumix FZ1000 kaufen. Die hat einen größeren Chip, dafür weniger Zoom, macht aber sehr gute Bilder und dürfte auch und gerade eben im Bereich der Makrofotografie nochmal deutlich besser sein als meine FZ150. Sie ist allerdings auch einiges teurer, ist aber immer noch deutlich preiswerter, universeller, leichter und kleiner als eine Spiegelreflexkamera.
So, das reicht erstmal an Text... anbei ein paar Fotos. Heute war erster Tag mit Blitz, vorher immer nur ohne. Ich hatte auch nicht viel Zeit, noch weniger Geduld... sprich da ist noch deutlich mehr drin und ich habe noch gar nicht alle Bildeinstellungen und Blende/Verschluss-Kombis ausprobiert. Nachbearbeitet ist an den Bildern noch nichts, da kann man dann sicher auch noch was rausholen. Aufgrund der geringen Schärfentiefe - beim Makrofotografieren im Allgemeinen und beim Makrofotografieren mit Bridgekamera und Nahlinse im Besonderen - sind emsig umherpiddelnde Garnelen für Anfänger ein etwas undankbares Motiv... die Ergebnisse entsprechend noch etwas "rustikal". Das Potential sieht man eher bei den Schnecken- und Pflanzenbildern
Viele Grüße,
Bernhard
P.S.: Scheibe immer frisch putzen und möglichst gerade durchfotografieren
nachdem mich letzte Woche hier jemand auf die preiswerten Blitze von Yongnuo aufmerksam gemacht hat, habe ich mich auf folgender Seite mal ein wenig zum Thema eingelesen:
blitz-fotografie.de/
Vorweg: ich habe seit einiger Zeit eine Panasonic Lumix FZ150 Bridge Kamera, die an sich sehr schöne Bilder macht. Mit einem Raynox DCR-150 Makro-Achromaten versehen macht sie auch nette Bilder im Nahbereich... aber leider nur unter guten Lichtbedingungen, was bei Aquarienfotografie ohne Blitz leider nicht gegeben ist.
Grundsätzlich wird man bei der Aquarien-Makrofotografie ohne Blitz nicht viel reissen können. Die eingebauten Blitze sind zu schwach und natürlich auch denkbar ungünstig positioniert, Spiegelungen sind so vorprogrammiert.
Also benötigt man einen Aufsteckblitz, am besten einen, den man auch entfesseln kann. Früher ging das meist nur durch sogenanntes Slave-Blitzen, sprich der Blitz an der Kamera löst den entfesselten Blitz (der z.B. auf der Abdeckscheibe liegt) aus. Entfällt aber hier wegen besagter Spiegelungen in der Scheibe.
Es musste eine andere Lösung her, die ich in Form des Blitzes "YN-560 Mark III" von Yongnuo in Kombination mit dem dazu passenden Sender "YN560-TX" - ebenfalls von Yongnuo - gefunden habe. Der Vorteil dieser Kombo ist, daß der Blitz den nötigen Empfänger bereits eingebaut hat. Und am Sender, der an der Kamera auf den Blitzschuh montiert wird, kann man die Intensität des Blitzes verstellen. Man kann mit diesem Sender auch mehrere Blitze ansteuern, falls man das benötigt.
Das geht alles sehr einfach, einfach den Sender auf die Kamera stecken, Blitz auf die Abdeckscheibe legen und die Kamera erkennt den Blitz automatisch, er löst also aus, wenn man knipst.
Das ganze ist aber manuell, das heisst die Kamera kann die Intensität des Blitzes nicht per Belichtungsmessung steuern. Das funktioniert bei entfesseltem Blitz aber eh wohl eher schlecht als recht und auf der Habenseite kann man alles genau nach seinem Gusto einstellen. Und da man mit einer Digicam ja im Prinzip unbegrenzt Versuche hat und diese auch immer gleich auf dem Bildschirm sieht, ist die Justage der Blitzintensität kein Problem. Ich mache das auch nur ungefähr, meist passt es eh ganz gut mit mittleren Blitzeinstellungen und wenn nicht, dann sieht man das ja wie gesagt sofort auf dem Bildschirm. Am Ende kann man ja auch noch per Software die Helligkeit nachregeln, falls nötig.
Was bei so einer Bridgekamera ganz klar am meisten limitiert, ist der kleine Chip mit entsprechend geringer Blendenbreite und Beugungsfehler bereits ab noch relativ weiten Blenden. Sprich man muss die Blende recht weit aufmachen.
Daraus resultiert bei hohen Brennweiten - die wir hier ja brauchen - eine sehr geringe Schärfentiefe, die durchaus herausfordernd ist. In der Praxis ist der Autofokus damit Im Zweifel überfordert und man muss manuell fokussieren. Ich habe das zuerst mit Autofokus probiert, die Schärfentiefe ist aber wirklich so gering, dass ich den Fokus nun fest einstelle und mit dem Verschieben der Kamera per Makroschlitten fokussiere... anders bringe ich es kaum zusammen, ich probiere aber noch herum. Vielleicht kriege ich den Autofokus ja noch dazu überredet, etwas kooperativer zu sein.
Der Blitz ist bei Bedarf so hell, daß ISO 100 und kurze Verschlusszeiten absolut ausreichen, was schonmal sehr hilfreich ist. Doch auch bei kurzen Verschlusszeiten unter 1/100 Sekunde und Bildstabi im Objektiv ist aufgrund der großen Brennweite ein Fernauslöser unerlässlich. Ich verwende dazu einen einfachen Kabelfernauslöser.
Im Folgenden also nochmal die vollständige Liste des Equipments, wie ich es verwende:
- Bridgekamera mit ausreichend Verstellmodi für Verschluss und Blende, man. Fokus und natürlich Blitzschuh (Lumix FZ150)
- Yongnuo YN-560 Mark III Systemblitz
- Yongnuo YN560-TX Wireless-Flash-Controller
- Kamera-Kabelfernauslöser
- Universal-Stoffdiffusor
- Makroschlitten
- Raynox DCR-150 Nahlinse plus Adapter (der mitgel. zum Anklemmen taugt hier aus versch. Gründen nicht so)
- Stativ mit Kugelkopf, z.B. dieses
Noch ein Wort zum Stativ: ich habe bisher nur eines ohne Kugelkopf, welches eine ziemliche Krücke ist und mich limitiert. Hier werde ich auf oben genanntes Modell aufrüsten.
Zur Kamera: die FZ150 hat mit der FZ200 inzwischen einen Nachfolger, den ich aber nicht beurteilen kann. Die FZ150 war damals (vor ca. 2 Jahren) die beste Bridgekamera, die es gab. Ob Panasonic bei den Bridges mit Kompaktchip immer noch vorne liegt, kann ich nicht sagen, das oben gesagte gilt aber natürlich auch für Bridgekameras anderer Hersteller.
Wer es etwas besser haben möchte, kann die Lumix FZ1000 kaufen. Die hat einen größeren Chip, dafür weniger Zoom, macht aber sehr gute Bilder und dürfte auch und gerade eben im Bereich der Makrofotografie nochmal deutlich besser sein als meine FZ150. Sie ist allerdings auch einiges teurer, ist aber immer noch deutlich preiswerter, universeller, leichter und kleiner als eine Spiegelreflexkamera.
So, das reicht erstmal an Text... anbei ein paar Fotos. Heute war erster Tag mit Blitz, vorher immer nur ohne. Ich hatte auch nicht viel Zeit, noch weniger Geduld... sprich da ist noch deutlich mehr drin und ich habe noch gar nicht alle Bildeinstellungen und Blende/Verschluss-Kombis ausprobiert. Nachbearbeitet ist an den Bildern noch nichts, da kann man dann sicher auch noch was rausholen. Aufgrund der geringen Schärfentiefe - beim Makrofotografieren im Allgemeinen und beim Makrofotografieren mit Bridgekamera und Nahlinse im Besonderen - sind emsig umherpiddelnde Garnelen für Anfänger ein etwas undankbares Motiv... die Ergebnisse entsprechend noch etwas "rustikal". Das Potential sieht man eher bei den Schnecken- und Pflanzenbildern
Viele Grüße,
Bernhard
P.S.: Scheibe immer frisch putzen und möglichst gerade durchfotografieren