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GLASGARTEN - Environment Aquarium Soil
AQUA DESIGN AMANO (ADA)

Langsam ein bisschen verzweifelt

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    • Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo zusammen, freut mich hier zu sein. Mein Name ist Anja und ich lebe in Österreich in der Obersteiermark. Ich habe seit etlichen Monaten ein 240 Liter Gesellschaftsbecken und hab mich dann auch noch mit dem Garnelenfieber infiziert. Ich habe mich in Red Bee bzw Crystal Red Garnelen verliebt und möchte unbedingt solche Tiere pflegen. Sicher wurde mir mehrmals empfohlen mit Red Fire usw anzufangen, ich möchte aber eben die anderen haben und bin natürlich bereit, alles notwendige dafür zu tun und zu lernen.
      Und genau da hakt es immer wieder extrem. Ich hab so viel gelesen und mich erkundigt, aber es gibt einfach zu viele Meinungen- man wird nur noch immer mehr verwirrt.
      Ich hab mir also ein 30 Liter Nano AQ gekauft, eine Moorwurzel, verschiedene feinblättrige Pflanzen (auf Anubias verzichte ich lieber- gibt es ja auch geteilte Meinungen), ebenfalls eine Osmoseanlage und nach langem Überlegen habe ich mich für normalen, feinen, schwarzen Aquarienkies entschieden, der natürlich Garnelentauglich ist. Ich werde das Osmosewasser mit S. Liquid Mineral Ca+ und Torf auf den erforderlichen Wert bringen, natürlich habe ich mir auch einen Leitwertmesser gekauft. Die Pflanzen wässern seit fast zwei Wochen, ich wechsle jeden Tag das Wasser und habe auch ein wenig Wasseraufbereiter zugegeben. Die Moorwurzel habe ich bestellt und sie hatte leider so pelzig, grüne Punkte als sie ankam. Ich habe sie erst eingeforen und dann ausgekocht und jetzt wässert sie auch und ich wechsle tgl. das Wasser. Sie schwimmt auch immer noch.
      Ich werde mal den dazugehörigen Innenfilter benutzen und will ihn mit einem schwarzen Nylonstrumpf überziehen- den Strumpf habe ich sicher 20 Mal mit kochendem Wasser übergossen, damit so viel wie möglich von den überschüssigen Chemikalien raus geht. Dann hatte ich mir einen Bambusstock aus dem Baumarkt zurecht geschnitten, ausgekocht usw., dann lese ich wieder, dass man die doch lieber nicht nehmen soll und sie flogen in den Müll.
      Schön langsam müssen die Pflanzen nun echt eingesetzt werden, es sterben schon sehr viele Blätter ab, das Wasser wird wohl auch zu kalt werden und das Licht fehlt. Und da geht schon die Verwirrung los. Wie gehe ich das jetzt am Besten an? Knapp 30 Liter Osmosewasser zapfen wird schon mal seeehr lange dauern. Dann darf es ja nur kalt aus der Leitung kommen- unser Leitungswasser hat keine 9 Grad, wenn ich da drei 10 Liter Kübel her stelle und warte bis das Zimmertemperatur hat, das dauert nochmal ewig- wird das Wasser in dieser Zeit eh nicht schon irgendwie schlecht? Ich kann es so aber auch nicht ins Nano schütten, außer ich setze die Pflanzen dann erst rein, wenn das Wasser durch den Heizstab auf Temp gekommen ist.
      Wenn dann irgendwann mal die Wurzel unten bleibt und ich sie auch ins Becken geben kann, heißt es einlaufen lassen. Soll ich zum Start Filterbakterien aus meinem großen Becken in den Filter des Nanos geben?
      Dann soll man während der Einlaufphase am besten kein Wasser wechseln oder den Filter sauber machen, oder?
      Ich weiß auch leider nicht, welche Rohre wir in unserem Mehrfamilienhaus haben- vielleicht Kupfer? Verwendet ihr dann beim Wasserwechsel einen Wasseraufbereiter oder nutzt der dann nichts? Für die Pflanzen ist der ja auch nicht so gut, oder? (Ich lasse das Wasser eh lange laufen, bevor ich es für´s AQ nehme)
      So, und in ein paar Wochen, wenn dann alles läuft, die Wasserwerte passen (ich teste mit Tröpfchentest bzw Leitwertmesser), die Pflanzen wachsen und ich schon durchdrehe, weil ich nicht mehr warten will, hole ich mir die Garnelen- ich dachte mal 10 Stück.
      Und ich weiß wie man sie eingewöhnt- tröpfchenweise Wasser aus dem Nano zu ihnen geben usw.
      Und jetzt lese ich andauernd, dass den Leuten die Garnelen wegsterben- anscheinend ohne Grund oder wegen einer Kleinigkeit, die beim Wasserwechsel anders gemacht wurde... und schön langsam denke ich, es ist gar nicht zu schaffen, Red Bee Garnelen auf Dauer zu halten. Ich versuche mir alles zu merken und mich an alle Regeln zu halten- doch die sind so unterschiedlich. Ich bin grad ziemlich entmutigt und da weicht schon schön langsam die Freude- ich bitte um ein paar aufmunternde Worte. ;(

      Ich bedanke mich riesig bei jedem, der sich die Zeit nimmt und diesen Roman durchliest- ich musste es echt einfach auch mal los werden, da ich leider niemanden kenne, der mir helfen könnte.

      Liebe Grüße, Anja ;)
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Huhu...erstmal herzlich willkommen...
      Na Du hast Dich ja echt super informiert :thumbup: alle Achtung.
      Ich denkmal Du hast alles richtig gemacht und überlässt nix dem Zufall...
      Das einzige was ich jetzt noch gut finden würde, wäre, wenn Du die Garnelen auf Etappen einstetzen könntest...
      10 auf einmal is blöd, wenn irgendwas nicht stimmt :o ...
      Du kannst auch erst Red Fire einsetzen (gegen Ungeduld)..die können auch im Beewasser und wenns eine Weile läuft holste erst 5 (guckstmal wie es läuft) und dann nochmal 5 Bees, aber am besten vom gleichen Stamm...
      Ansonsten nur Mut...Du hast genug gewässert das sollte reichen...
      Und wenn Du jetzt bepflanzt und noch weiter einlaufen läßt, wechselst Du noch 1-2mal komplett das Wasser.
      Filterbaktieren sind Substratgebunden und werden nicht mit dem Wasser entfernt...
      Dadurch werden nochmal evt. kritische Stoffe aus dem Becken entfernt...sei es Produktionsrückstände oder irgendwas aus Pflanzen oder Wurzeln...
      Ich wünsch Dir viel Glück und wenn noch was unklar is..dann frag :saint:
      VG Monika
      Leben ist in der kleinsten Pfütze!
    • Re: AW: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Herzlich willkommen hier Anja.
      Ich versuche mal auf ein paar Fragen zu antworten.
      Wenn du nur Osmosewasser benutzt brauchst du keinen Wasseraufbereiter. Deine Osmoseanlage entfernt die ganzen Schadstoffe, auch Kupfer. Jetzt zapfst du 30 Liter und ab ins Becken. Das dauert nicht länger als einen Tag. Du kannst ja schon während des zapfens den Heizstab in den Auffangbehälter legen.
      Deine geplanten 10 Tiere würde ich auf einmal einsetzen, sonst hast du eventuell eine Keimunverträglichkeit. Beim Torf bitte vorsichtig mit der Dosierung sein. Sonst rutscht dein ph sehr weit nach unten.
      Deine Pflanzen solltest du jetzt mit dem Auffüllen vom Becken mit hineingeben. Animpfen mit Bakterien vom großen Becken ist Glaubenssache. Ich würde es nicht machen.
      Ansonsten ist deine Vorgehensweise sehr gut. Erst informieren und dann handeln.
      Edit: Osmosewasser wird nicht schlecht. Das kannst du locker 3 Wochen stehen lassen. Du darfst nur kein Salz rein machen.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo Anja,

      wie du vielleicht gemerkt hast, ist es nicht immer so einfach mit den Garnelen.
      Dadurch darfst du dich bitte nicht entmutigen lassen! Das sind die täglichen Schwierigkeiten, die ein Garnelenverrückter aushalten muss ?(

      Sieh es einfach als Herausforderung der du dich stellen musst und wodurch du deine Erfahrung bekommst :)

      "AnjaChristine" schrieb:


      Die Moorwurzel habe ich bestellt und sie hatte leider so pelzig, grüne Punkte als sie ankam. Ich habe sie erst eingeforen und dann ausgekocht und jetzt wässert sie auch und ich wechsle tgl. das Wasser. Sie schwimmt auch immer noch.


      Fixier die Wurzel am besten auf dem Boden, z.B. mit einem Stein.
      Denn meiner Meinung nach wässert die Pflanze schneller durch. (man verbesser mich bitte, wenn ich falsch liege)

      "AnjaChristine" schrieb:


      Schön langsam müssen die Pflanzen nun echt eingesetzt werden, es sterben schon sehr viele Blätter ab, das Wasser wird wohl auch zu kalt werden und das Licht fehlt.


      Nein, alleine das Licht macht nicht die Wärme aus.
      Am meisten Wärme nimmt das Aquarium durch die Umgebung auf. Wenn du also 21°C im Zimmer hast, hast du auch 21°C im Becken.
      Wenn du jetzt ein 60l Becken mit geschlossener Abdeckung haben würdest, dann kann die Röhre schon gut Wärme abgeben, aber selbst dann wird immer noch die Hauptwärme durch das Glas heraus abgegeben.

      "AnjaChristine" schrieb:


      Wie gehe ich das jetzt am Besten an? Knapp 30 Liter Osmosewasser zapfen wird schon mal seeehr lange dauern. Dann darf es ja nur kalt aus der Leitung kommen- unser Leitungswasser hat keine 9 Grad, wenn ich da drei 10 Liter Kübel her stelle und warte bis das Zimmertemperatur hat, das dauert nochmal ewig- wird das Wasser in dieser Zeit eh nicht schon irgendwie schlecht? Ich kann es so aber auch nicht ins Nano schütten, außer ich setze die Pflanzen dann erst rein, wenn das Wasser durch den Heizstab auf Temp gekommen ist.


      Jetzt muss ich mal auf mehrer Sachen eingehen.

      Gegenfrage: Wieso muss das Wasser für die Osmoseanlage nur kalt abgezapft werden?
      Natürlich ist es klar, dass du das jetzt nicht heißt durchfließen lassen kannst, aber bis 19°C ist locker ok behaupte ich mal.

      Du brauchst jetzt auch nicht zwangsweise warten, dass das Wasser Zimmertemperatur hat, du hast ja noch keine Garnelen drin.
      Es geht ja darum, dass die Garnelen keine Schockhäutung bekommen und sterben.

      "AnjaChristine" schrieb:


      Wenn dann irgendwann mal die Wurzel unten bleibt und ich sie auch ins Becken geben kann, heißt es einlaufen lassen.


      Du kannst das Becken auch ohne Wurzel einlaufen lassen. Nur die Pflanzen würde ich dann schon einsetzen.

      "AnjaChristine" schrieb:


      Verwendet ihr dann beim Wasserwechsel einen Wasseraufbereiter oder nutzt der dann nichts?


      Ich behaupte mal, dass der Großteil hier im Forum, die Bees pflegen Bee Shrimp Mineral GH+ benutzen.
      Dieses Produkt bringt die möglichen Spurenelemente, die Garnelen brauchen und im natürlichen Habitat vorfinden, ins Wasser.
      Zusätzlich härten sie auch den das Wasser auf (nur die GH), welche für Bees bei ca. 6 liegen sollte.

      "AnjaChristine" schrieb:


      Und jetzt lese ich andauernd, dass den Leuten die Garnelen wegsterben- anscheinend ohne Grund oder wegen einer Kleinigkeit, die beim Wasserwechsel anders gemacht wurde... und schön langsam denke ich, es ist gar nicht zu schaffen, Red Bee Garnelen auf Dauer zu halten.


      Klar geht das!
      Ich selber hatte am Anfang sehr viele Probleme und bin fast durchgedreht.
      Aber nach vielen Tips, die ich hier bekommen habe, läuft es.
      Ich musste natürlich auch was ändern und umstellen, aber das gehört dazu.

      Selbst bei erfahrenen Aquarianern kann immer was schief gehen. Es kann immer passieren, dass durch eine Unachtsamkeit alles schief läuft und alles wegstirbt.
      Aber dann muss man aufstehen und es besser machen.

      Mit den heutigen Mitteln kann eigentlich nicht mehr so viel schief gehen. Man muss dann nur noch die Tips der anderen akzeptieren und umsetzen.



      Also Kopf hoch und weiter machen!

      Sollte ich jetzt irgendeine Frage übersehen haben, oder sind neue Fragen entstanden, dann schreib uns! :)
      Gruß Konrad
    • Re: AW: Langsam ein bisschen verzweifelt

      "miiro" schrieb:


      Edit: Osmosewasser wird nicht schlecht. Das kannst du locker 3 Wochen stehen lassen. Du darfst nur kein Salz rein machen.

      Grüßle Miro


      Was ist der Grund dafür das kein salz rein darf. ?

      Ich habe bis jetzt immer 2 x 25L Behälter im raum stehen die fertig mit salz gemischt sind, bis jetzt ohne Probleme, wenn das aber nicht gut/gesund für die kleinen sind werde ich das ab jetzt lassen und das salz erst kurz vor gebrauch beimischen.

      / John
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Nein, dass ist nicht schädlich für die Garnelen, aber die Spurenelemente, die in dem Salz sind, gehen mit der Zeit im Wasser verloren.

      Wenn du das jetzt also 2 Wochen das Wasser inkl. Salz lagern würdest, sind nicht mehr so viele Inhaltsstoffe enthalten, als wenn du das frisch anmischen würdest.

      Vielleicht kann das einer nochmal ausführlicher erklären, wie und warum das so ist.
      Gruß Konrad
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      "Konrad89" schrieb:

      Wenn du das jetzt also 2 Wochen das Wasser inkl. Salz lagern würdest, sind nicht mehr so viele Inhaltsstoffe enthalten, als wenn du das frisch anmischen würdest.
      Vielleicht kann das einer nochmal ausführlicher erklären, wie und warum das so ist.


      Einige der (metallischen) Spurenelemente, die auch im Bee Salz vorhanden sind, verlieren in Lösung relativ rasch ihre Bioverfügbarkeit (Präzipitation, Oxydation). Das ist allerdings kein grosses Problem, erst recht nicht, wenn man noch mit Tagesdünger mit Spurenelementen nachhilft. Trotzdem empfiehlt ShrimpRoy natürlich für die optimale Nutzung, das Salz erst kurz vor der Verwendung zu lösen.

      Ich habe immer ungesalzenes Osmosewasser für 1-2 Wochen in Plastikkessel auf Vorrat. Dadurch hat es automatisch die ideale Temperatur und Sauerstoffsättigung.

      LG, Martin
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo, vielen, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen, und mein langes Ausjammern gelesen habt! Und dann auch noch so tolle Antworten. War mir echt schon eine riesen Hilfe! :thumbup:
      Ich hatte gar nicht bedacht, dass mit der Osmoseanlage auch Kupfer heraus gefiltert wird. Und gerade vor dem Kupfer hatte ich solche Angst. Ich werde mir noch ein-zwei Kanister besorgen und dann reines Osmosewasser einfüllen, falls es mit dem WW mal schnell gehen muss.
      Ach, und ich dachte, ich muss das Wasser kalt zapfen, damit so wenig wie möglich an Kupfer gelöst wird (falls wir solche Rohre haben), aber da ich sowieso reines Osmosewasser nehme... :S
      Da ich denke, dass ich mich von den Red Fire dann nicht mehr trennen kann, will ich eher nicht damit anfangen. Ich will dann auch ein reines Bee Becken haben. Und ich werde mir irgendwo noch Wasserflöhe besorgen und damit das Wasser aus dem Becken testen, bevor ich die Bees rein setze. Die Garnelen dann auf Etappen einsetzen hatte ich eher nicht vor, da ich 300 Kilometer um die Garnelen fahren muss.

      Kies und aufgesalztes Osmosewasser ist schon im Becken, der Heizstab hat es schon auf Temp gebracht und der Filter läuft (bereits Garnelensicher). Heute kommen mal die Pflanzen rein...

      Ganz liebe Grüße, Anja :D
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Servus Anja,

      Du Ärmste bist ja ganz durcheinander... klassischer Fall von "zu viel, zu schnell auf einmal gelesen".

      Die Foren sind nicht schlecht, aber aufgrund der völlig unterschiedlichen Erfahrungsschätze und Vorlieben der User mit Vorsicht zu geniessen. Erst ein halbwegs erfahrener Aquarianer kann die Informationen so filtern, daß er die für sich wichtigen und guten Infos entnehmen kann. Ein Anfänger wird oft hoffnungslos überfordert sein. So wie hier... deutliches Anzeichen: Du verwendest lauter verschiedene Produkte mit teils sich überschneidenden, teils unnötigen Funktionen (Wasseraufbereiter in Osmosewasser z.B.) und bist übervorsichtig mit einigen Sachen (ewiges Wässern z.B.)
      Es ist wenig zielführend, in einem Forum durch die Beiträge zu surfen und sich hier und da Infobrocken, die einem wichtig erscheinen, herauszusuchen und dann zu einer eigenen Kombi zusammenzufügen, wenn man noch kein Knowhow und keine Erfahrung hat.

      Bücher zu dem Thema Hochzucht-Anfänger gibt es leider auch noch keine wirklich 100%ig brauchbaren, weil sich doch noch relativ viel tut und einige der sehr hilfreichen Produkte erst in den letzten Monaten erschienen sind.

      So gesehen wäre es denke ich mal Zeit für einen möglichst simplen Anfängerguide, mit dem ein unerfahrener Aquarianer Erfolg haben kann. Damit meine ich keine intensive Vermehrung, aber zumindest eine gute und stabile Hälterung einer Hochzucht-Gruppe, die sich langsam vermehrt oder zumindest den Bestand erhält.
      Ich denke, daß dies inzwischen durch die verschiedenen Produkte der Logemänner gut möglich ist.

      Ich gebe mal einen ersten Ansatz und empfehle dabei bewusst die Logemann-Produkte. Nicht um Schleichwerbung zu machen, sondern um es möglichst simpel zu halten und den Anfänger nicht mit einer Vielzahl von Herstellern und Produkten zu verwirren. Außerdem funktioniert es damit schlicht und ergreifend.
      Als Beispiel sei hier mal Soil genannt: natürlich funktioniert auch z.B. ADA (New) Amazonia hervorragend, damit wird aber die Einlaufzeit schwieriger als mit dem Environmental Soil, weil der ADA reichlich Ammonium abgibt am Anfang.

      Ich antworte mal zwischen den Zeilen, um auch gleich auf Anja einzugehen...

      "AnjaChristine" schrieb:

      Hallo zusammen, freut mich hier zu sein. Mein Name ist Anja und ich lebe in Österreich in der Obersteiermark. Ich habe seit etlichen Monaten ein 240 Liter Gesellschaftsbecken und hab mich dann auch noch mit dem Garnelenfieber infiziert. Ich habe mich in Red Bee bzw Crystal Red Garnelen verliebt und möchte unbedingt solche Tiere pflegen. Sicher wurde mir mehrmals empfohlen mit Red Fire usw anzufangen, ich möchte aber eben die anderen haben und bin natürlich bereit, alles notwendige dafür zu tun und zu lernen.

      Herzlich willkommen. Das geht, aber man muss als Anfänger geordneter und systhematischer rangehen.

      Und genau da hakt es immer wieder extrem. Ich hab so viel gelesen und mich erkundigt, aber es gibt einfach zu viele Meinungen- man wird nur noch immer mehr verwirrt.

      Das merkt man und es geht sicher vielen so. Manchmal ist es besser, gezielt zu fragen, als nur zu lesen. Daher ist Dein Thread sinnvoll.

      Ich hab mir also ein 30 Liter Nano AQ gekauft, eine Moorwurzel, verschiedene feinblättrige Pflanzen (auf Anubias verzichte ich lieber- gibt es ja auch geteilte Meinungen), ebenfalls eine Osmoseanlage

      Ich nehme an einen Dennerle Nano Cube? Die Moorwurzel aus dem Aquarienhandel? Welche Pflanzen genau? Das wäre wichtig zu wissen, weil viele Pflanzen unter den gebotenen Bedingungen wie mäßiges Licht, keine bzw. kaum Düngung und kein CO2 nicht gut wachsen.

      Osmosewasser ist für die Haltung von Huchzuchtgarnelen wie Bees und Taiwaner bis auf wenige Ausnahmen unabdingbar.
      Kurz zu dieser Ausstattung: der Cube ist gut, ich nehme an Du hast ein Set von Dennerle gekauft? Daraus brauchst Du: den Cube, die Schaumstoffunterlage, die Rückwandfolie, die Abdeckscheibe, die Leuchte (ob Röhre oder LED ist egal, LED ist schicker und verbraucht weniger Strom, ist aber teurer), den Innenfilter und das Thermometer. Tagesdünger, Wasseraufbereiter und Vital-Gedöns brauchst Du nicht. Auf jeden Fall wegzulassen sind der "Garnelenkies" und der Bodengrunddünger.

      Die Wurzel ist solange zu wässern, bis sie untergeht (logisch). Falls sie bereits ab Kauf untergeht (gibt feucht verpackte Wurzeln), dann reichen 2 Tage. Wenn möglich täglich oder alle 2 Tage das Wasser im Eimer auswechseln, geht ja schnell. Gewässert werden kann mit normalem Leitungswasser. Nimmt man beim Befüllen des Eimers heisses Wasser aus Hahn oder Dusche, dann geht es schneller mit dem Absinken und dem Auslösen evtl. schädlicher Stoffe.

      An Pflanzen reichen im Prinzip ein paar Moose. Die gibts auf Pads oder Wurzeln fertig aufgebunden (dann entfällt das Wässern der Wurzeln natürlich) oder lose, so daß man sie auf seine Wurzel oder andere Gegenstände aufbinden kann.
      Auf jeden Fall lohnt es sich wenigstens am Anfang auch, einige Stengel Hornkraut mit ins Becken zu geben und einfach schwimmen zu lassen. Es wächst sehr gut, bietet den Tieren Rückzug und Abweidefläche und holt unerwünschten Stickstoff, Nitrat und Silikat recht gut aus dem Wasser. Ab und zu die Stengel verkürzen, die Triebspitzen wieder in das Becken geben zum erneuten Wachsen und den Rest verwerfen. Das ist deutlich einfacher als eine Algenernte ;)

      Das reicht an Pflanzen. Wenn es mehr sein sollen, dann Aufsitzerpflanzen auf Wurzeln oder anderen Gegenständen. Im Boden wurzelnde Pflanzen sind aus verschiedenen Gründen für ein reines Beebecken nicht so gut geeignet, dazu weiter unten.
      An Aufsitzerpflanzen sind die verschiedenen Formen des Javafarns zu nennen, die jedoch zum Wuchern neigen. Wann will die Tiere ja sehen, im Farn verstecken sie sich oft stark. Anubias kann man nehmen, aus reiner Vorsicht kann man es aber auch lassen. Ich nehme inzwischen sehr gerne die verschiedenen Bucephalandra-Arten, die man z.B. bei Tobi bekommt. Sie sind nicht ganz billig und manchmal auch nicht gut zu bekommen (so wie jetzt gerade), aber ab und zu auch im Angebot zu haben, wenn verfügbar. Sie wachsen langsam, sind sehr hübsch (natürlich subjektiv) und eignen sich dank relativer Anspruchslosigkeit für so ein Garnelenbecken sehr gut. Ich ziehe gerade einige Arten im Pflanzenbecken mit CO2, Dünger und viel Licht relativ zügig hoch. Wenn ich abgabebereite Pflanzen habe, dann biete ich sie hier im Forum auch an, so daß diese schönen Pflanzen hoffentlich eine bessere Verbreitung finden. Aber für den Moment brauchst Du sie wie gesagt eh nicht, Moose und Hornkraut reichen.

      Der Filter ist so wie im Set geliefert zwar gut, aber noch nicht garnelengeeignet. Man kann an dem Dennerle-Eckfilter noch einiges an- und umbauen, was Dennerle selbst anbietet. Für den Anfang brauchst Du nur das Schutzgitter. Vergiss den Strumpf, das setzt sich relativ schnell zu, das Schutzgitter ist viel besser. Mehr brauchst Du an Filterung erstmal nicht, später kannst Du noch das Medium austauschen und eventuell eine Erweiterung anhängen, wenn Dein Besatz steigt. Aber das passiert erst nach Monaten, ist also erstmal uninteressant. Ganz wichtig: sorge dafür, daß der Filter mit seinem Düsenrohr die Wasseroberfläche so bewegt, dass sie sich kräuselt. Sprich die kleinen Düsen sollen ungefähr auf Höhe der Wasseroberfläche sein. Sie können auch oberhalb liegen, aber dann plätschert es nervig und spritzt die Abdeckscheibe voll, so daß sie stumpf wird und weniger Licht durchlässt. Außerdem verdunstet dann weniger Wasser. Auf keinen Fall aber die Düsen unterhalb der Wasseroberfläche ausströmen lassen, ein halber cm tiefer ist schon zu tief. Die Wasseroberfläche sollte deutlich bewegt sein.

      EIne Heizung brauchst Du nicht, solange das Becken in einem normal geheizten Raum steht, sprich 20-22 Grad. Die Raumluft wärmt das Becken auf diese Temperatur, das Licht und vor allem die Pumpe des Filters geben dann nochmal etwas Wärme ab. Bei mir hat der Raum jetzt in der Heizperiode um die 20 Grad. Die Becken haben um die 22° ohne Heizung.

      Soweit erstmal zur Einrichtung, zum Bodengrund komme ich gleich:
      und nach langem Überlegen habe ich mich für normalen, feinen, schwarzen Aquarienkies entschieden, der natürlich Garnelentauglich ist.

      Das ist das einzige, was mich bei Deinem Beitrag wundert. Du hast ja wirklich sehr viel gelesen und viele Infos zusammengetragen, wenn auch durcheinander. Das Dir dabei aber entgangen ist, wie wichtig in der Regel ein aktiver Soil für die Haltung von Bees und Taiwanern ist, erstaunt mich.
      Ich machs kurz: vergiss den "schwarzen Aquarienkies". Hol ihn wieder aus dem Becken und hebe ihn Dir für etwas anderes auf, für die Haltung von Neocaridina (RedFire, Sakura, Rili etc.) ist er bestens geeignet. Aber nicht für Bees.
      Es gibt nun sehr viele verschiedene Soils. Aber für den Anfänger sicher am Besten geeignet ist der der Logemänner. Besorg Dir den, der kleine 4l-Sack reicht, und zwar in der Powdergröße (wie verlinkt). Da Du ja keinen Bodenfilter verwendest (was ich inzwischen für überflüssig halte), bringe aber nur eine dünne Schicht von ca. 1cm ein. Die Bodenscheibe soll gerade so gut bedeckt sein. Mehr ist nicht notwendig. So kannst Du später auch eventuelle Gammelstellen einfach schnell absaugen und dann einfach eine Tasse von dem Soil nachlegen.
      Das ist einer der Gründe, wieso im Boden wurzelnde Pflanzen wie oben erwähnt nicht geeignet sind: die Bodenschicht ist schlicht zu dünn für die Dinger. Außerdem ist es in so einem Becken immer unpraktisch, nicht verrück- oder herausnehmbare Teile wie wurzelnde Pflanzen zu haben. Und zu guter letzt muss man ja immer mal wieder gärtnern und beim Herausziehen wuchernder Pflanzen zieht man mit den Wurzeln auch allerlei Schmodder mit heraus und ins Wasser hinein, der besser im Boden geblieben wäre. Kurzum: weglassen.

      Wie gesagt: Moose, Hornkraut und Aufsitzer. Das Hornkraut frei schwimmen, die Moose und Aufsitzer auf Moospads, Wurzeln (ich habe z.B. die Buces auf kleinen Wurzelstücken) und auch anderen Gegenständen. Steine gehen natürlich auch, aber die dürfen keinen Kalk enthalten und das Wasser aufhärten. Das tun aber leider auch viele der Steinsorten aus dem sogenannten Fachhandel. Daher nur Steine verwenden, die in einem zuverlässigen, fachkundigen Shop (wie z.B. dem Garnelenhaus) als "nicht härtend" gekennzeichnet sind. Nur da kann man sich darauf verlassen, daß das auch so ist. Im Zweifel dort nachfragen. Im "normalen" Aquarienhandel kann man sich darauf leider überhaupt nicht verlassen.
      Sehr zu empfehlen finde ich diese Bambus-Garnelenhäuser aus verkohltem Bambus. Man kann sie mit Moos bepflanzen und die Tiere nehmen sie bei mir gut an.

      Wichtig bei alledem: nicht zu viel! Man will die Tiere ja noch sehen und sie sollen auch genügend freie Bodenfläche zum Abweiden haben. Und man muss im Becken einen guten Überblick behalten. Erstens, damit man mögliche Gammelecken sofort erkennt bzw. diese gar nicht erst entstehen. Dafür muss alles gut umspült und eine gewisse Wasserbewegung vorhanden sein, das geht aber nur bei relativer Leere des Beckens. Und außerdem muss man mögliche tote Tiere schnell sehen und dann auch beseitigen können. In einem 30er Cube reichen eine solche Höhle, ein bis zwei kleine Wurzeln mit Aufsitzern oder Moos und ein bis zwei Moospads. Das nur als Beispiel, um ein Gefühl für die Menge zu erhalten. Vier bis sechs Moospads oder drei kleine Wurzeln würden je nach Größe auch passen. Alles so stellen, das man gut möglichst alles einsehen kann.

      Nun zum Thema Laub, zu dem Du sicher auch viel gelesen hast... kann man machen, muss man nicht. Lass es erstmal weg und taste Dich später, wenn es läuft langsam heran. Man kann da als unerfahrener Anfänger einfach viel falsch machen. Es ist nicht schlecht, aber auch kein notweniges Material und schon gar kein Wundermittel. In Japan habe ich außer einem vereinzelten Seemandelbaumblatt nie welches gesehen. Gleiches gilt für Erlenzapfen, Bananenblätter, Rinde und was es noch alles gibt. Besorg Dir einfach ein kleines Pack Seemandelbaumblätter und hänge eins ins Becken, wenn Du mal länger weg bist. Ansonsten kannst Du jeweils ein halbes ins Becken hängen, wenn Du magst. Nötig ist es nicht und mehr würde ich am Anfang nicht machen.


      Weiter mit der Wasseraufbereitung, der Wasserbefüllung und dem Wasserwechsel sowie Futter:
      Ich werde das Osmosewasser mit S. Liquid Mineral Ca+ und Torf auf den erforderlichen Wert bringen, natürlich habe ich mir auch einen Leitwertmesser gekauft.

      Nimm lieber das Salty Shimp Bee Shrimp Mineral GH+ und härte Dein Wasser damit auf. Es funktioniert extrem gut und deckt auch die Ernährung der Pflanzen und Mikrofauna zuverlässig mit ab. Dosiere es so, daß Du auf ungefähr 200µS/cm kommst. Torf ist zur Aufbereitung von Osmosewasser für Hochzuchtgarnelen unsinnig. Weglassen.

      Welches Leitwertmessgerät hast Du gekauft? Ich empfehle immer eines mit integrierter Temperaturanzeige. Erstens ist es sehr praktisch und zweitens siehst Du anhand der sich nicht mehr ändernden Temperaturanzeige, wann das Gerät die Wassertemperatur angenommen hat und einen zuverlässigen Leitwert anzeigt. Natürlich sollte das Gerät µS/cm anzeigen, nicht ppm.
      Extrem gut bewährt hat sich bei mir das AP-2 von HM Instruments. Bei uns z.B. hier oder bei eBay erhältlich.

      Die Pflanzen wässern seit fast zwei Wochen, ich wechsle jeden Tag das Wasser und habe auch ein wenig Wasseraufbereiter zugegeben.

      Das ist eher zu lange. Die Pflanzen halten das so lange nicht aus und gehen kaputt, vor allem feinfiedrige, wie Du oben schriebst. Aber es reichen wie gesagt eh Moose und Aufsitzer, etwas anderes würde ich nicht nehmen. Pack die Pflanzen, die Du hast - falls es keine Moose und Aufsitzer sind - in Dein großes Becken und besorg Dir geeignetes Grünzeug. Besorg sie in einem geeigneten (Garnelen)shop, da brauchst Du dann auch nicht groß wässern. Oder nimm welche von privat, Angebote gibts in den Foren ja genug. Da brauchst Du auch nicht Wässern. Achja und beim Wässern Aufbereiter zugeben ist auch unnötig.

      Die Moorwurzel habe ich bestellt und sie hatte leider so pelzig, grüne Punkte als sie ankam. Ich habe sie erst eingeforen und dann ausgekocht und jetzt wässert sie auch und ich wechsle tgl. das Wasser. Sie schwimmt auch immer noch.

      Oha na nach einfrieren und auskochen hast Du zumindest schonmal blinde Passagiere weitestgehend entsorgt. Wässere sie an einem dunklen Ort (damit keine Algen mehr wachsen) in einem Eimer oder Kübel, bis sie untergeht. Dann kannst Du sie verwenden. Falls sie dann noch einen Belag hat, der Dich verunsichert, dann bürste sie nochmal ab.

      Ich werde mal den dazugehörigen Innenfilter benutzen und will ihn mit einem schwarzen Nylonstrumpf überziehen- den Strumpf habe ich sicher 20 Mal mit kochendem Wasser übergossen, damit so viel wie möglich von den überschüssigen Chemikalien raus geht. Dann hatte ich mir einen Bambusstock aus dem Baumarkt zurecht geschnitten, ausgekocht usw., dann lese ich wieder, dass man die doch lieber nicht nehmen soll und sie flogen in den Müll.

      Vergiss das mit dem Strumpf, wie oben schon geschrieben. Früher oder später geht Dir so Dein Filter zu, wenn Du nicht andauernd reinigst. Die Standzeit vom oben erwähnten Schutzgitter ist deutlich länger. Das musst Du zwar auch reinigen, aber längst nicht so oft. So ein Strumpf kann Dir bisweilen auch nach wenigen Stunden schon wieder zu sein. Un was den Bambus angeht: der oben erwähnte, verkohlte in den Häuschen geht gut. Mit frischem wäre ich auch eher skeptisch. Getrockneter geht sicher, hat aber für die Tiere keinen Nutzen.

      Schön langsam müssen die Pflanzen nun echt eingesetzt werden, es sterben schon sehr viele Blätter ab, das Wasser wird wohl auch zu kalt werden und das Licht fehlt.

      Viel zu lang und zu dunkel gewässert. Wenn Du "feinfiedrige" Pflanzen hast, ist da womöglich auch Cacomba etc. dabei. Erstens ist die jetzt nach 2 Wochen kaputt, zweitens aus oben genannten Gründen ungeeignet und drittens wächst Cacomba (also die grüne "Standard-Carolina", die die meisten Läden führen) in so einem Becken eh kaum. Die braucht Licht, Dünger und CO2.

      Und da geht schon die Verwirrung los. Wie gehe ich das jetzt am Besten an? Knapp 30 Liter Osmosewasser zapfen wird schon mal seeehr lange dauern. Dann darf es ja nur kalt aus der Leitung kommen- unser Leitungswasser hat keine 9 Grad, wenn ich da drei 10 Liter Kübel her stelle und warte bis das Zimmertemperatur hat, das dauert nochmal ewig- wird das Wasser in dieser Zeit eh nicht schon irgendwie schlecht? Ich kann es so aber auch nicht ins Nano schütten, außer ich setze die Pflanzen dann erst rein, wenn das Wasser durch den Heizstab auf Temp gekommen ist.

      Also: Heizstab raus, brauchst Du nicht. Es sei denn das Zimmer ist kalt. Ansonsten braucht der unnötig Strom und kocht Dir womöglich die Viecher, wenn er kaputt geht. Grundsätzlich nirgends einen Heizer verwenden, wenn nicht unbedingt nötig. Murphys Law... :rolleyes:
      Wenn Deine Anlage so langsam ist, dann kanst Du zur Erstbefüllung auch problemlos destilliertes Wasser aus dem Baumarkt oder Supermarkt verwenden. Das gibts da in 5l-Kanistern, kostet 1,5-2€. Davon 6 reichen Dir ja schon. Diese Kanister kannst Du später auch zum Wasser lagern und vor allem Wasser-mit-Salz-mischen nehmen. Der Betrieb der Anlage am Kaltwasseranschluss ist sinnvoll und gut, bitte nicht ans Misch- oder gar Warmwasser anschließen. In Zukunft zapfst Du einfach einen oder mehrere Tage vorher, dann wird das Wasser problemlos warm auf Zimmertemperatur.
      Am praktischsten ist es, sich einen etwas größeren Kanister oder ein Maischefass anzuschaffen, aus dem Du Dein Osmosewasser dann entnimmst, wenn Deine Anlage so langsam ist. Denn man muss ja auch verdunstetes Wasser mit reinem Osmosewasser nachfüllen. Hier gibt es z.B. runde 15l-Maischefässer im Baumarkt, die sind aus weißem Kunststoff und lebensmittelecht. Dieses Fass machst Du voll, in dem Du die Anlage anstellst und den Schlauch einhängst. Du weisst ja ungefähr, wieviel Liter die Anlage pro Minute bzw. pro Stunde schafft. Wenn Du alles so hinstellst, dass nichts umkippt oder der Schlauch herausrutschen kann, dann lässt Du das so stehen, stellst Dir einen Timer oder Wecker mit ausreichend Sicherheitspuffer und musst dann nicht die ganze Zeit daneben stehen.
      Mal als Beispiel: Du hast vielleicht so eine kleine Kompaktanlage, die maximal 130l am Tag schafft. Durch 24 geteilt sind das 5,4l pro Stunde. Dann braucht die Anlage knapp 3h, um das Fass zu füllen. Also stellst Du Dir einen Timer auf 2,5h und wenn der bimmelt gehste hin und schaust, wieviel noch fehlt. Oder Du nimmst Dir einen 1l-Messbecher, stellst die Anlage an und stoppst die Zeit, die es dauert, bis der Messbecher voll ist. Das nennt man auslitern. Die Zeit mal 15 ist dan ndie Zeit, die die Anlage ungefähr benötigt, um das 15l-Fass zu füllen.
      Irgendwer schrieb es schon: solange Du das Osmosewasser rein lässt, kannst Du das ewig stehen lassen und es wird auch in einem solchen Vorratsfass nicht "schlecht". Aufhärten kannst Du das Wasser, indem Du Dir die benötigte Menge in einen dieser kleinen 5l-Kanister aus dem großen Fass abfüllst (oder auch direkt aus der Anlage natürlich), die richtige Menge Salz gemäß Anleitung zugibst und schüttelst.

      Der sichere Weg bei so einem 30l-Becken ist es, einfach alle 14 Tage 2,5 bis 5 Liter Wasser zu wechseln. Sprich einen halben oder einen Kanister. Du kannst Dir einen 5l-Kanister aufbereiten, davon die Hälfte zum Wasserwechsel verwenden, ihn dann dunkel lagern und 2 Wochen später problemlos die andere Hälfte des Wassers für den nächsten Wasserwechsel verwenden.

      Ich hatte es vorher schon kurz angesprochen: aus dem Becken wird Wasser verdunsten, wieviel und wie schnell hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist es, es ab und zu nachzufüllen auf den ursprünglichen Füllstand, und zwar nur mit reinem, nicht aufgesalztem Osmosewasser..

      Sollte Deine Anlage mal nicht funktionieren oder Du aus irgendeinem Grund nicht dazu kommen, auf sie zu warten: Du kannst jederzeit oben erwähntes destilliertes Wasser aus dem Baumarkt verwenden. Sowohl zum Befüllen des Beckens, als auch zum Wasserwechseln (bei beidem natürlich das Wasser mit dem Beesalz aufhärten auf ~200µS/cm) und auch zum Nachfüllen des verdunsteten Wassers, dann wie gesagt unaufgesalzen.

      Wenn dann irgendwann mal die Wurzel unten bleibt und ich sie auch ins Becken geben kann, heißt es einlaufen lassen. Soll ich zum Start Filterbakterien aus meinem großen Becken in den Filter des Nanos geben?

      Einlaufen lassen kannst Du auch ohne Wurzel, das spielt keine Rolle. Filterbakterien aus anderen Becken würde ich weglassen. Lieber etwas mehr Zeit einplanen und auf Produkte zugreifen, die Dir zuverlässig eine gesunde Mikrofauna ins Becken bringen. Neben dem erwähnten Salz und Soil ist das vor Allem das Logemannsche "Bacter AE".
      Besorge und verwende es laut Anleitung. Tue dies ab Tag 1, dann läuft Dein Becken gescheit ein.

      Und damit sind wir auch beim Futter: grundsätzlich wenig füttern, weniger als Du glaubst. Füttere besagtes Bacter AE ab Beginn mehr oder weniger täglich einmal, also auch schon ohne Garnelen. Aber sehr wenig. Der beigelegte Dosierlöffel ist leider unglücklich gewählt, voll reicht er für 120l. Du benötigst am Anfang ohne Besatz und dann mit dem Startbesatz von 10 Tieren so ca. 1/8 Messlöffel. Probiere einmal aus, wieviel das ungefähr ist und verwende dann eine Messerspitze, das Ende eines Teelöffel-Stiels oder ähnliches, um die richtige Menge zu dosieren. Es gibt bei anderen Produkten wie z.B. Shirakura auch deutlich kleinere Messlöffel, die man dafür besser verwenden kann.
      Wird der Besatz größer, kannst Du langsam mehr geben. Aber immer sparsam bleiben, man braucht wirklich wenig. Alle (wirklich alle) Anfänger füttern zu viel!!!
      ein bis zweimal die Woche fütterst Du gar nichts.
      Zweimal die Woche fütterst Du zusätzlich (erst ab Besatz mit Tieren) Betaglucan, ebenfalls von den Logemännern. Davon auch nur sehr wenig, da gilt für die Dosierung und den Löffel das Gleiche wie für das BacterAE. Wenn Du Betaglucan fütterst, tue dies deutlich vor oder nach jeder anderen Fütterung an dem Tag, sprich zeitlich versetzt, damit die Garnelen das BG auch gut aufnehmen.
      Darüber hinaus gibt man dann noch wenig mehr Futter. Bei mir kommen wechselnd und je nach Verfügbarkeit zum Einsatz: getrocknetes, grünes Walnußlaub (zu Laub siehe aber oben, lass es erstmal weg), Dennerle Shrimpking (Complete, Mineral oder Protein), Produkte aus Peters Laden und Söll Shrimp Sticks. Letztere sind ein hervorragend geeignetes Proteinfutter. Aber es gibt noch so viel mehr, gelegentlich nehme ich auch andere Sachen. Ich habe auch schon Futter selber hergestellt aus SPirulinapulver, Blüttenpollen, Cyclopeeze und andere Zutaten, das Netz ist voll von Rezepten. Man kann auch Brennesseln und Spinat überbrühen, Kürbis trocknen, manche geben frische Gurke etc. Und obendrein gibt es eine schier unerschöpfliche Menge an speziellem Garnelenfutter von Shirakura, Benibachi und wie sie alle heissen.
      Was die Selbstmachfutter anbelangt, wozu ich auch Gurke, Kürbis etc. zähle: lieber erst machen, wenn man ein Gespür für Futter hat und "der Laden läuft", sprich wenn man bereits reichlich Erfahrung hat. Und was die anderen Futtersorten angeht: kann man auch alles nehmen, da gibts gute Sachen. Ich nehme z.B. auch - wenn ganz kleine Garnelen vorhanden sind - gerne spezielles Aufzuchtfutter von Shirakura oder Benibachi. Aber das ist alles Staubfutter und man muss bei der Dosierung sehr auf die Menge achten. Wenig nehmen, man kann es nicht oft genug wiederholen. Die berühmte Messerspitze genügt völlig.

      Und was man nicht außer Acht lassen sollte: die vielen verschiedenen Sorten und Möglichkeiten verführen dazu, daß man viel verschiedenes kauft, um die Tiere möglichst "abwechslungsreich" zu ernähren. Fast automatisch wird dann aber zu viel gefüttert, denn man möchte ja auch alle Futtersorten regelmäßig geben. Und genau das ist sehr schlecht. Daher lieber auf wenige Sorten beschränken. Neben BacterAE und Betaglucan vielleicht noch 2 zusätzliche "Brockenfutter"-Sorten wie ShrimpKing oder die Söll Sticks und eventuell - wenn man viele ganz kleine Jungtiere hat und schon etwas "Fingerspitzengefühl" mit Futter - noch ein Staubfutter für Jungtiere wie Shirakura ChiEbi. Und man benötigt letztendlich eh so wenig Futter, das man immer die kleinste Gebindegröße kaufen sollte und wenn alle, dann frisch nachkaufen. Schon alleine das bedingt, das man nicht zu viele Sorten da hat, denn die würde man sonst ewig geöffnet lagern, bis sie mal aufgebracht sind. Weniger ist mehr!!!

      Achja, und nicht von den teilweise abenteuerlichen Empfehlungen der Hersteller irreleiten lassen... da liest man teilweise von "einem Kügelchen pro Tier". Schlechte Idee. Unnötig zu erwähnen, daß die Gebindegrößen für einen einzelnen 30l-Cube mit Garnelen meist viel zu groß sind. Daher auch immer schauen, ob das Futter nach längerer Zeit noch gut ist und vielleicht notieren, wann man es gekauft und geöffnet hat. Auch Garnelenfutter wird irgendwann "schlecht", wobei es eher nicht im klassischen Sinne gammelt, sondern schlichtweg wichtige Inhaltsstoffe wie Vitamine irgendwann "verflogen" sind.

      Dann soll man während der Einlaufphase am besten kein Wasser wechseln oder den Filter sauber machen, oder?

      Wasser kannst Du ruhig wechseln, denn Du wechselst ja nur 14tägig 10-20%. Also kannst Du das auch in der Einlaufphase tun. Du kannst aber auch den ersten und den zweiten Wasserwechsel nach dem Befüllen weglassen, so daß Du erst nach 6 Wochen das erste Mal wechselst. Um sicherzustellen, daß im Becken eine zur Ernährung und Wohlbefinden wichtige Mikrofauna zuverlässig entsteht, würde ich für die Einlaufzeit als Anfänger 6-8 Wochen wählen. Das sollte dann aber auch reichen.
      Den Filter machst Du grundsätzlich immer nur dann sauber, wenn der Durchfluss spürbar nachlässt. Das kann zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Gründen sein. Manchmal ist schlicht das Düsenrohr veralgt, dann musst Du auch nur das sauber machen. Das kannst Du aber jederzeit ohne Bedenken tun, auch mit heißem Wasser wenn nötig. Schwierig ist es immer nur dann, wenn der Durchfluß sinkt, weil das Filtermedium bzw. die Filtermedien zugesetzt sind. In dem Falle nur mit maximal handwarmem Wasser (ca. 20-30 Grad) ausspülen. Und wie gesagt immer nur dann, wenn Anlass dazu besteht. Die Pumpe bzw das Förderrad selbst oder auch den Ansaugschutz kannst Du aber auch jederzeit reinigen ohne Bedenken. Sensibel ist immer nur die eigentliche Filtermasse.
      Dabei gleich eine Empfehlung zum Filter für etwas später (oder auch für gleich): der Dennerle Eckfilter ist gut, aber sein mitgeliefertes Filtermedium setzt sich mit der Zeit immer schneller zu und wird irgendwann unbrauchbar. Dann muss man es austauschen, wobei der Filter dann eine Weile quasi funktionslos läuft, bis das neue Medium wieder besiedelt ist. Das wichtigste am Filter ist in so einem Becken zwar die Wasserzirkulation, weil auch am und im Boden und an den Gegenständen wie Wurzeln viele Filterbakterien sitzen. Und bei mäßigem Besatz wird deswegen nicht gleich das Becken kippen, aber es muss trotzem nicht unbedingt sein.
      Man hat nun zur Abhilfe verschiedene Möglichkeiten, die Dennerle bietet.
      Man kann - der 30er Cube ist hoch genug - zum Beispiel gleich einen XL-Eckfilter besorgen, der hat schon 2 Kammern, die man abwechselnd wechseln kann. Bzw. kann man abwechselnd das enthaltene Filterelement wechseln.
      Besser finde ich es jedoch, das Filterelement zu entnehmen und stattdessen einen Filterkorb einzusetzen. Diesen befüllt man mit dem passenden Filtergranulat und hat so eine deutlich besser weil wirkungsvollere und längst nicht so schnell verstopfende Alternative zum dem Filterelement, was beim Filter dabei ist.
      Zur weiteren Wirkungssteigerung und als Backup, falls man doch mal das Granulat reinigen oder gar auswechseln muss, empfiehlt sich außerdem der Einsatz der Filterextension. Diese wird auch mit dem Granulat befüllt und ersetzt außerdem das Protektsieb, was ich oben erwähnte. Sprich man hat damit einen garnelensicheren Filter mit größerem Volumen und damit größerer, stabilerer Filterwirkung.

      Ich weiß auch leider nicht, welche Rohre wir in unserem Mehrfamilienhaus haben- vielleicht Kupfer? Verwendet ihr dann beim Wasserwechsel einen Wasseraufbereiter oder nutzt der dann nichts? Für die Pflanzen ist der ja auch nicht so gut, oder? (Ich lasse das Wasser eh lange laufen, bevor ich es für´s AQ nehme)

      Du nimmst doch Osmosewasser, die Anlage filtert Dir alles raus. Da musst Du nichts laufen lassen und Wasseraufbereiter brauchst Du schon gar nicht. Nur das Beesalz. Achso, Pflanzen macht ein Wasseraufbereiter nichts aus. Aber Du brauchst ihn hier definitiv nicht.

      So, und in ein paar Wochen, wenn dann alles läuft, die Wasserwerte passen (ich teste mit Tröpfchentest bzw Leitwertmesser), die Pflanzen wachsen und ich schon durchdrehe, weil ich nicht mehr warten will, hole ich mir die Garnelen- ich dachte mal 10 Stück.

      Passt. Miss aber nicht zu viel. Der Leitwert ist das Wichtigste: du stellst ihn Dir ja mit dem Salz beim Wasser ein. Sollte er sich dann im Becken deutlich ändern, dann stimmt was nicht. Dann solltest Du mal sehen, ob sich irgendeiner der Haupwerte verändernt, sprich GH/KH, pH und Nitrat (NO3). Das sich die ersten 3 ändern, kann bei dem oben beschriebenen Setup mit Soil und Beesalz-Wasser nur sein, wenn Du irgendwelche Steine im Becken hast, die Dir das Wasser aufhärten. Ansonsten brauchst Du die Werte nicht messen, denn durch die Verwendung von Soil und Salz mit Osmosewasser kennst Du sie eh. KH wird bei 0-1 sein, GH bei 4-6 und pH um 6. Da wirst Du keine Überraschungen erwarten können, wenn sonst nichts im Becken ist.
      Anders bei NO3: das kannst Du bekommen, wenn irgendwas gammelt, sei es Tier oder Pflanze, wenn Du zuviel fütterst und/oder wenn der Besatz zu stark ist. NO3-Töpfchentests sind aber recht aufwendig, während die Stäbchentest-Variante hinreichend genau ist. Du willst ja nicht wissen, ob Du 7,48mg/l hast, sondern ob Du quasi 0, oder irgendwas bei 5-10, oder 25 oder mehr mg/l Nitrat im Becken hast. Dafür reichen die Stäbchen völlig, der Test muss eh nur zur Kontrolle ab und zu und bei Problemen gemacht werden und ist sekundenschnell erledigt. Leider gibt es keine einzelnen NO3-Stäbchen (mehr), so daß Du gleich so eine Dose Kombistäbchen besorgen musst. Aber immerhin ist da auch gleich Nitrit mit bei, was Dir auch ausreicht. Der muss immer weiß bleiben, verfärbt sich das Feld, dann hängt was schief (solange es nicht in der Einlaufphase ist, da kann es normal sein). Den Rest darauf, nämlich GH, KH und pH kannst Du nur und ausschließlich dazu verwenden, um zu kontrollieren, ob das Wasser noch weich und sauer ist. Einen Wert wirst Du nicht ablesen können, Du wirst aber sehen, wenn die KH nicht mehr nahe 0, die GH deutlich zu hoch (oder zu niedrig) und der pH nicht mehr sauer, sondern neutral oder gar alkalisch ist. Mehr muss man aber auch nicht wissen, da man das Becken vorher doch recht klar und berechenbar aufsetzt.
      Also, Leitwertmesser und Teststäbchen reichen in der Praxis, auch und insbesondere dem Anfänger, der mit den Tropfen leider oft nur Meßfehler produziert und durch den Aufwand nach anfänglicher Euphorie dann auch oft gar nichts mehr misst.

      Und ich weiß wie man sie eingewöhnt- tröpfchenweise Wasser aus dem Nano zu ihnen geben usw.

      Das ist die sichere und für Anfänger unbedingt empfohlene Methode.

      Und jetzt lese ich andauernd, dass den Leuten die Garnelen wegsterben- anscheinend ohne Grund oder wegen einer Kleinigkeit, die beim Wasserwechsel anders gemacht wurde... und schön langsam denke ich, es ist gar nicht zu schaffen, Red Bee Garnelen auf Dauer zu halten. Ich versuche mir alles zu merken und mich an alle Regeln zu halten- doch die sind so unterschiedlich. Ich bin grad ziemlich entmutigt und da weicht schon schön langsam die Freude- ich bitte um ein paar aufmunternde Worte. ;(

      Du sagst es selbst: anscheinend ohne Grund. Meist sind es grobe Fehler... und ja, die passieren leider auch erfahrenen Leuten. Aber es wird mit den modernen Produkten besser und einfacher. Meist wird zuviel gemacht, zuviel gelesen, alles durcheinander gewürfelt und zu viel gefüttert. Vor allem das.
      Wichtig am Anfang: erstmal aufs Wesentliche beschränken, nicht zu viele Variablen einbringen. Ich hoffe, das deutlich zu machen ist mir mit meinem Beitrag gelungen. Wenn es dann läuft, dann kann man optimieren und ausprobieren, wie man es noch besser machen kann. Aber dazu braucht man eben ein Basissetup, auf welches man zurückfallen kann, von dem man weiß, daß es funktioniert. Das ist deshalb wichtig, weil man die große Mehrheit der Veränderungen erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand zur Maßnahme erkennen kann. Wenn man keine Grundkonfiguration hat, der man vertraut, weil sie funktioniert, der wird am Ende, wenn etwas schief geht, so viel verändern, dass nicht mehr nachzuvollziehen ist, welches die schädliche Maßnahme war und welche - wenn überhaupt - Linderung bringt. Das führt nicht selten zum Totalverlust und mitunter zum Ende des Hobbies. Den Fehler haben ausreichend Leute vor Dir gemacht, Du brauchst das nicht. Es gibt hier genügend Information, die muss sortiert und in sinnvollen Zusammenhang gebracht werden. Lies Dich dazu nicht durch die Foren, das verwirrt nur. Lies nur das Wesentliche, Deine Frage hier war der richtige Schritt. Oder lies Beiträge von Leuten, die die gleiche Frage oder Problem wie Du haben. Nur das kann Dir wirksam helfen.

      Ich bedanke mich riesig bei jedem, der sich die Zeit nimmt und diesen Roman durchliest- ich musste es echt einfach auch mal los werden, da ich leider niemanden kenne, der mir helfen könnte.

      Ich hoffe, Du (und andere) können meinen Roman auch lesen. Ich hatte gerade mal Zeit und habe das auch für mich selber mal aufgeschrieben. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel vergessen. Natürlich gibt es auch noch andere Wege, aber dieser hier ist einfach und führt bei Vielen zum Erfolg. Zumindest am Anfang... um eine Zucht aufzumachen, bedarf es mehr und anderer Methoden. Aber so sollten sich die Tiere zumindest gut vermehren und Dir Freude bereiten.
      Und mach Dir keinen Kopf, falls mal ein Tier stirbt: das passiert eben ab und zu. Erst wenn es mehrere in kurzer Zeit sind hat man ein Problem.

      Viel Erfolg an alle Anfänger und Grüße,
      Bernhard
    • Re: AW: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Soso. Der Bernhard hatte mal Zeit 8o

      Ein paar Anmerkungen von mir dazu. Im großen und ganzen stimme ich überein. Es gibt zwei Punkte in denen ich nicht ganz übereinstimme.
      Viele wollen bei nur einem Becken vor allem ein schönes Becken. Und dazu gehören Pflanzen. Auch mit Wurzeln. Das von dir beschriebene Setup ist zwar übersichtlich aber nicht unbedingt schön.
      Und das mit dem Garnelenkies finde ich doch sehr übertrieben. Natürlich ist der dafür geeignet. Man muss dann nur , um bei den Produkten von den Logemännern zu bleiben, das Black Water Powder einsetzen. Das ist für die Stabilität des ph genauso gut. Torf ist trotzdem möglich. Man muss eben etwas mehr aufpassen.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Moin Miro,

      es ging bei dem oben beschrieben Setup als sehr sicher für Anfänger. Pflanzen UND Garnelen... da brauchts halt etwas Erfahrung, zumindest in den Grundprinzipien. Würde ich einfach einem Anfänger nicht empfehlen. Erstmal ein funktionierendes Becken aufbauen, dann kann man von da aus weitermachen.

      Gleiches gilt für den Boden: mit dem Soil funktioniert es auf jeden Fall. Wenn ein Anfänger das nicht macht, dann kann das auch schiefgehen. Ein Soil stabilisiert den pH-Wert und sorgt für optimale Ansiedlungsfläche für die gewünschte Mikrofauna und damit auch für eine gute Abweidefläche für die Garnelen. Das wird man mit normalem Kies vergleichbar nicht erreichen. Daran ändert man auch nichts durch Zugabe von Black Water Powder, die ich hier bewusst weggelassen habe.

      Nochmal: es geht um ein sicheres Anfängersetup. Da hat Torf nichts drin verloren, weil es einfach unnötig ist und eine Extrakomponente darstellt, mit der viel schiefgehen kann und die vor allem eine Quelle für Unregelmäßigkeiten ist, wenn nicht konsequent angewendet. Ein Anfänger kann eben grundsätzlich nicht "ein bißchen mehr aufpassen", weil er noch gar nicht beurteilen kann, was wovon wie bewirkt wird.

      Grüße,
      Bernhard
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo Bernhard
      Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
      Ich habe wirklich sehr viel gelesen, sicher quer Beet und habe mir wahrscheinlich einfach aus dem Bauch heraus die meisten Sachen raus gepickt.
      Einige Entscheidungen würde ich gerne erklären:
      Ich habe mich für einen normalen Bodengrund entscheiden, weil ich einige Beiträge gegen den aktiven Bodengrund gelesen habe- zB ein kleiner Ausschnitt- ich hoffe, das ist erlaubt:
      "Ich habe Bienengarnelen erstmals auf dem Red Bee Sand gehalten und sie erfolgreich gezüchtet. Die Problematik hierbei ist jedoch, dass im Inneren des Bodengrundes ein extrem saurer Ph- Wert von ca. 4,0 oder gar noch weniger herrscht. Dies sind keine Optimalen Bedingungen für die im Aquarium so wichtigen Mikroorganismen. Mikroorganismen schaffen besonders Babygarnelen in den ersten Tagen eine unverzichtbare Nahrungsgrundlage und sollten in jedem Aquarium zu finden sein.
      Möchte man auf einen Soil- Bodengrund verzichten und Natürlichen Aquarienkies- oder Sand benutzen so stellt sich die Frage "Wie stelle ich die Wasserwerte bei diesen Bedingungen möglichst Optimal und stabil ein" Meist werden in Garnelenaquaruien Luftheber verwendet. Hierdurch wird extrem viel CO2 aus dem Aquarium ausgetrieben, was wiederum der Anstieg am Ph- Wert bedeutet.
      Ich halte meine Bienengarnelen mittleiweile auf normalen Aquariensand und verwende ausschließlich Osmosewasser. Osmosewasser liefert sehr weiches Wasser mit einer Karbonat- und Gesamthärte von 0 - 1° dh. Die Leitfähigkeit von Osmosewasser beträgt etwa 40ms. Der Ph- Wert pendelt sich nach dem Belüften auf einem Neutralen Wert von 7,0 ein.
      Nun wird Das Osmosewasser mit Shirakura Liquid Mineral Ca+ auf eine Gesamthärte von etwa 6°dh auf gehärtet Das besondere an Liquid Mineral Ca+ ist, das es nur die Gesamthärte anhebt. Die Karbonathärte bleibt unverändert, denn für die Zucht der Bienengarnele streben wir eine Karbonathärte von 0 - 2°dh an."
      Auch auf den Luftheber habe ich verzichtet, aber ich habe mir deine Aussage, dass sich der übergezogene Strumpf beim Innenfilter zu schnell zu setzt, zu Herzen genommen und mir einen absolut garnelensicheren Innenfilter bestellt. Der jetzige ist auch schon so eingestellt, dass sich die Wasseroberfläche ordentlich bewegt bzw kräuselt.

      Dann zu den Pflanzen- sicher wäre es übersichtlicher und leichter zu pflegen, wenn man nur ein bisschen Moos und ein wenig Hornkraut ins Becken gibt, aber ich finde das ja gar nicht schön, gerade die schön zugewachsenen Nanos haben es mir angetan. :whistling: Und ist doch gut für Nitrat und Phosphat Abbau? Dafür sollte man doch viele Pflanzen ins Becken geben, oder? Und es steht auch überall, dass man schnellwachsende Pflanzen einsetzen soll, damit die Algen nicht überhand nehmen. Und falls mir das mit dem Gärtnern bzw den"Schmodder", den man dann da eventuell raus zieht, zu viel wird, kann ich die Pflanzen immer noch reduzieren.

      Mein Nano ist nicht von Dennerle, ich mach morgen mal ein Foto, dann kannst du sehen, wie es aussieht. Ich habe die Lampe aus der Abdeckung gemacht und die Fluval Mini Compact Power Lamp eingebaut, die hat 11 Watt- 6400K- 750 Lumen; die leuchtet super gut aus (kein mäßiges Licht für die Pflanzen). Ich muss jetzt nur noch gucken, ob sie das Wasser nicht zu sehr aufwärmt, sonst wird sie durch eine gute LED Leuchte ausgetauscht. Ich möchte die Temp bei 22-23 Grad halten.

      Die Moorwurzel habe ich von einem großen, österreichischen Garnelenanbieter hier im Netz. Sie wässert noch und bleibt schon fast unten. Ich werde sie zwischendurch nochmal abbürsten.

      Ach und zum Bodengrund wollte ich noch sagen, dass ich jetzt mal (auch für die Pflanzen) 4-6 cm hoch den schwarzen Kies mit einer Körnung von 1-3mm rein getan habe(- das war auch schon, bevor du geschrieben hast.) Ich möchte auch wirklich nicht ein Mal im Jahr oder alle zwei Jahre das gesamte Becken ausräumen um den Bodengrund zu wechseln! Nicht, weil es mir zu viel Arbeit wäre, sondern, weil ich das auch den Garnelen nicht antun will. :o

      Momentan habe ich im Becken diese Werte:
      Leitwert 240µS - ich habe übrigens das HM Leitwertmessgerät AP-2, das auch die Temp misst.
      GH 5
      KH 0-1
      PH 6,8

      das wären doch schon mal gute Werte, oder? :D
      Ich messe schon mit dem Tröpfchentest- kenn ich ja von meinem großen Becken. Und die Stäbchen hab ich auch da, aber die haben ja leider einen sehr schlechten Ruf.

      Und wegen dem Heizstab- ich hab das Becken in der Küche stehen, da hat es teilweise nur 18 Grad, das wäre den Garnelen wohl zu kalt, darum habe ich einen Heizstab drin. Ich muss jetzt erst gucken, was noch das Licht und die Pumpe aus machen. Sicher wäre mir lieber, das Ding würde nicht drin sein müssen.
      Und wegen meiner Osmoseanlage- so langsam war sie gar nicht, schafft 190 Liter am Tag. Ich werde mir aber, wie du geschrieben hast, einen Kanister zulegen und da schon mal Osmosewasser vorbereiten und wo hin stellen, wo es halbwegs die Temp vom Becken bekommt.
      Und danke für den Hinweis, dass man verdunstetes Wasser nur mit reinem Osmosewasser auffüllen soll- eh logisch, das "Salz" bleibt ja im Becken, aber trotzdem muss man erst dran denken.

      Danke auch für die tollen Tipps, was das Füttern an geht!

      Wegen dem Torf bzw dem Black Water Powder muss ich erst gucken, was ich mache... :rolleyes:

      So, ich hoffe, ich hab nichts vergessen. Vielen Dank nochmal, ich habe schon wieder sehr viel gelernt! :saint:

      Liebe Grüße, Anja
    • Re: AW: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo Anja.
      Du hast so ziemlich an alles gedacht. Nur noch eine kleine Anmerkung um alles noch abzurunden. Bienengarnelen vertragen ohne Probleme eine Temperatur von 16°C. Also keine Angst wegen der Temperatur. Die Bienen vermehren sich dann zwar nicht mehr, aber dies entspricht ja auch ihrer Natur.

      Grüßle Miro
      Always Look on the Bright Side of Life
    • Re: Langsam ein bisschen verzweifelt

      Hallo Anja,

      gerne beantworte ich Dir Deine Fragen. Ich mache das wieder zwischen Deinen Zeilen.

      "AnjaChristine" schrieb:


      Ich habe wirklich sehr viel gelesen, sicher quer Beet und habe mir wahrscheinlich einfach aus dem Bauch heraus die meisten Sachen raus gepickt.

      Ich kenne das, man neigt dazu. Gerade in Foren mit Ihrer schier unerschöpflichen Fülle an Infos. Zielführend ist das aber nicht unbedingt, weil man eben nur schlecht relevante Informationen herausfiltern kann, wenn einem der Überblick fehlt. Das zeigt auch sehr deutlich der Beitrag, den Du oben eingestellt hast und der Deine Bodenentscheidung begründet.

      Ich habe mich für einen normalen Bodengrund entscheiden, weil ich einige Beiträge gegen den aktiven Bodengrund gelesen habe- zB ein kleiner Ausschnitt- ich hoffe, das ist erlaubt:

      Klar ist das elaubt. Du solltest aber erstens wissen, daß Du bei ALLEM immer ein für und wieder finden wirst. Naja bei fast allem... ins Becken muss Wasser. Aber sobald es weitergeht, wirst Du alle Meinungen lesen können. Nur wie sollst Du wissen, welche Dich sicher zu Deinem Ziel bringt? Das kannst Du nicht. Ich versuche mal anhand einiger der Statements zu verdeutlichen, was ich meine:

      "Ich habe Bienengarnelen erstmals auf dem Red Bee Sand gehalten und sie erfolgreich gezüchtet. Die Problematik hierbei ist jedoch, dass im Inneren des Bodengrundes ein extrem saurer Ph- Wert von ca. 4,0 oder gar noch weniger herrscht. Dies sind keine Optimalen Bedingungen für die im Aquarium so wichtigen Mikroorganismen. Mikroorganismen schaffen besonders Babygarnelen in den ersten Tagen eine unverzichtbare Nahrungsgrundlage und sollten in jedem Aquarium zu finden sein.
      Das ist ziemlicher Unsinn und das sage ich jetzt mal bewusst so pauschal. Im ersten Satz steht, es wurde erfolgreich gezüchtet. Danach wird erklärt, wieso es trotzdem nicht optimal ist. Das ist widersinnig, davon mal abgesehen ist der Zusammenhang zwischen "pH-Wert im Inneren"(?) und Wachstum der Mikroorganismen nicht richtig. Was man dann auch daran sieht, daß nach dieser Theorie demnach die Jungtiere keine Nahrungsgrundlage gehabt hätten, die man ja angeblich erfolgreich hochgezogen hat...
      Ein Soil schafft - wenn er geeignet ist - beste Bedingungen für die Tiere, auch und gerade für die Jungtiere. Mikroorganismen können sich auf der porösen Oberfläche sehr gut ansiedeln und bieten den Tieren Abweidefläche und Nahrung.
      Wenn Soil für Mikroorganismen so schlecht wäre, wieso wird er dann auch oft als Substrat für Bodenfilter verwendet?

      Ich halte meine Bienengarnelen mittleiweile auf normalen Aquariensand und verwende ausschließlich Osmosewasser. Osmosewasser liefert sehr weiches Wasser mit einer Karbonat- und Gesamthärte von 0 - 1° dh. Die Leitfähigkeit von Osmosewasser beträgt etwa 40ms.
      Wenn die Anlage gescheit funktioniert, dann ist die GH und KH jeweils 0° und der Leitwert kleiner/gleich 20µS/cm, nicht 40µS/cm (wenn der Autor das meinte mit "ms").

      Nun wird Das Osmosewasser mit Shirakura Liquid Mineral Ca+ auf eine Gesamthärte von etwa 6°dh auf gehärtet Das besondere an Liquid Mineral Ca+ ist, das es nur die Gesamthärte anhebt. Die Karbonathärte bleibt unverändert, denn für die Zucht der Bienengarnele streben wir eine Karbonathärte von 0 - 2°dh an."

      Nein, wir streben für die KH unter 1° an. Klar kann man auch Shirakura verwenden, in der Praxis funktioniert das Beesalz aber besser, vermutlich weil eine sehr gute und vor allem passende Spurenelementesammlung enthalten ist. Von wann ist denn der Beitrag eigentlich? Auch das muss man berücksichtigen, vor dem Beesalz war Shirakura sicher eine der besten Wahlen. Und das Salz gibt es eben noch nicht so lange, würde ich heute aber immer vorziehen.

      So viel zu dem Beitrag des anderen Users. Wie gesagt wäre es nützlich zu wissen, von wann der Beitrag ist, um ihn besser einschätzen zu können. Er klingt ein wenig veraltet...


      Weiter zu Deinen Fragen:

      Auch auf den Luftheber habe ich verzichtet, aber ich habe mir deine Aussage, dass sich der übergezogene Strumpf beim Innenfilter zu schnell zu setzt, zu Herzen genommen und mir einen absolut garnelensicheren Innenfilter bestellt. Der jetzige ist auch schon so eingestellt, dass sich die Wasseroberfläche ordentlich bewegt bzw kräuselt.

      Welchen Filter hast Du denn jetzt bestellt? Welchen hattest Du bisher?

      Dann zu den Pflanzen- sicher wäre es übersichtlicher und leichter zu pflegen, wenn man nur ein bisschen Moos und ein wenig Hornkraut ins Becken gibt, aber ich finde das ja gar nicht schön, gerade die schön zugewachsenen Nanos haben es mir angetan. :whistling:

      Ok, hier muss man seine Prioritäten setzen. Ein zugewachsenes Becken muss kein Hinderungsgrund für erfolgreiche Garnelenhaltung sein, im Gegenteil. Aber für den Anfänger ist es schwierig, hier den Überblick zu behalten und alles so abzustimmen, daß die Pflanzen wachsen (Dünger, Licht, CO2) und die Garnelen trotzdem gedeien. Sicherer für den Anfänger ist die Variante, so wie ich sie oben beschrieben habe. Du kannst es natürlich erstmal so probieren und schauen, ob es klappt.

      Und ist doch gut für Nitrat und Phosphat Abbau? Dafür sollte man doch viele Pflanzen ins Becken geben, oder? Und es steht auch überall, dass man schnellwachsende Pflanzen einsetzen soll, damit die Algen nicht überhand nehmen.

      Das ist alles richtig, grundsätzlich. Aber in solchen Becken gibt es kaum überschüssige Nährstoffe, es fällt ja kaum etwas an, anders als in Fischbecken. Das bißchen Nitrat und Phosphat wird bereits durch die Moose, spätestens durch das Hornkraut aufgezehrt. Und Hornkraut ist schnellwachsend, sehr schnell. Mit der regelmäßigen Hornkrauternte im Becken entfernt man quasi überschüssige Nährstoffe, statt sie mühsam in Form von Algen absammeln zu müssen. Wenn Du nun "normale" Pflanzen ins Becken gibst, dann wachsen die im Zweifel nicht gut, weil sie sich im Mangel befinden: zu wenig Licht, kaum Nährstoffe, kein CO2... nicht wachsende Pflanzen sind leider wirkungslos gegen Algen und machen das Problem im Zweifel noch schlimmer, wenn sie kümmern und gammeln.
      Welche Pflanzen hast Du denn nun?

      Und falls mir das mit dem Gärtnern bzw den"Schmodder", den man dann da eventuell raus zieht, zu viel wird, kann ich die Pflanzen immer noch reduzieren.
      Das geht natürlich, sei aber dabei aufmerksam. Das, was Du vorhast, setzt eigentlich zumindest ein Mindestmaß an Erfahrung voraus, um glatt zu gehen. Bees und Taiwaner sind eben relativ empfindlich. Wenn Du dann einfach mal einen Teil der Pflanzen entfernst, veränderst Du das Becken in einem Maße, daß das Konsequenzen haben kann. Das muss man wissen.
      Übrigens: man kann auch nur mit Moosen, Aufsitzerpflanzen und Moosen ein "zugewachsenes" Becken haben, welches man aber auch mit wenigen Handgriffen geleert bekommt. Alleine schon bei Fangaktionen zur Abgabe von Tieren oder zur Selektion und Zählung eigentlich unverzichtbar.

      Mein Nano ist nicht von Dennerle, ich mach morgen mal ein Foto, dann kannst du sehen, wie es aussieht. Ich habe die Lampe aus der Abdeckung gemacht und die Fluval Mini Compact Power Lamp eingebaut, die hat 11 Watt- 6400K- 750 Lumen; die leuchtet super gut aus (kein mäßiges Licht für die Pflanzen). Ich muss jetzt nur noch gucken, ob sie das Wasser nicht zu sehr aufwärmt, sonst wird sie durch eine gute LED Leuchte ausgetauscht. Ich möchte die Temp bei 22-23 Grad halten.

      Welches Becken und welche Marke Du da hast, spielt keine Rolle. Ein Bild würde trotzdem immer helfen, sich das Becken besser vorzustellen. Wenn das Becken aber in einem Raum mit nur 18° steht, dann wird das Becken nur durch die Lampe so gut wie sicher nicht zu warm. Aber beobachte das.

      Ach und zum Bodengrund wollte ich noch sagen, dass ich jetzt mal (auch für die Pflanzen) 4-6 cm hoch den schwarzen Kies mit einer Körnung von 1-3mm rein getan habe(- das war auch schon, bevor du geschrieben hast.) Ich möchte auch wirklich nicht ein Mal im Jahr oder alle zwei Jahre das gesamte Becken ausräumen um den Bodengrund zu wechseln! Nicht, weil es mir zu viel Arbeit wäre, sondern, weil ich das auch den Garnelen nicht antun will. :o

      Daher ja auch die Methode mit der dünnen Bodenschicht. Beim Wasserwechsel kannst Du bei Bedarf hier und da einfach mal etwas absaugen, wenn Du das Gefühl hast, dass es dort gammelt oder verdreckt ist. Dann gibst Du einfach eine Handvoll Soil nach und das wars. So erreichst Du auch eine längere Standzeit. Deine Kiesschicht wird Dir mit der Zeit auch verdrecken. Dann musst Du abmulmen, was gerade bei Jungtieren nur in der Theorie gut funktioniert. Oder früher oder später das Becken neu aufsetzen, in der Praxis spätestens nach 2 Jahren.

      Momentan habe ich im Becken diese Werte:
      Leitwert 240µS - ich habe übrigens das HM Leitwertmessgerät AP-2, das auch die Temp misst.
      GH 5
      KH 0-1
      PH 6,8
      das wären doch schon mal gute Werte, oder? :D

      Jein... der pH ist eher zu hoch... das liegt daran, daß Du keinen Soil hast. Es gibt Beispiele, bei denen es auch so funktioniert. Bei Anfängern ist das in der Regel leider nicht der Fall.
      Das LW-Messgerät ist wirklich gut, das war ein kluger Kauf :thumbup:

      Ich messe schon mit dem Tröpfchentest- kenn ich ja von meinem großen Becken. Und die Stäbchen hab ich auch da, aber die haben ja leider einen sehr schlechten Ruf.

      Welcher Tröpfchentest? Bzw. welche Marke und welche Tests genau? Das mit den Stäbchen habe ich doch oben in epischer Breite erklärt. Ich habe genau erklärt, wozu sie gut sind. Der Ruf ist deshalb schlecht, weil die Leute versuchen, mit den Stäbchen einen genauen Wert abzulesen, das funktioniert aber nicht.
      Man kennt bei so einem Becken ja im Prinzip die Werte bzw. weiß, wie sie sein müssten. Du kennst den Leitwert und weisst, in welchem Verhältnis Dein Salz bei einem bestimmten Leitwert Deine GH und KH beeinflusst. Dann musst Du also nur wissen, ob etwas grob aus dem Ruder läuft. Also nicht, ob die GH nun 4 oder 6 Grad ist, das ist unerheblich. Aber wenn die KH plötzlich deutlich über 0-1 ist, dann stimmt etwas nicht. Klar, will man den Wert genau wissen, dann muss man tropfen. Bei GH /KH kein Problem. Bei pH auch nicht unbedingt. Das solltest Du bei Dir auch, denn ohne Soil kann der pH auch über 7 gehen, und das ist nicht gut. Mit Soil braucht man den pH nicht genau zu messen. Da reicht bereits der Blick auf das Teststäbchen, denn wenn das nicht mehr "deutlich sauer" anzeigt muss man handeln, vorher nicht. Bleibt NO2/NO3. Das habe ich oben hinreichend beschrieben. Die Tröpfchentests sind recht aufwendig. Die Streifen reichen vollkommen. Lies es oben nochmal nach.

      Und wegen dem Heizstab- ich hab das Becken in der Küche stehen, da hat es teilweise nur 18 Grad, das wäre den Garnelen wohl zu kalt, darum habe ich einen Heizstab drin. Ich muss jetzt erst gucken, was noch das Licht und die Pumpe aus machen. Sicher wäre mir lieber, das Ding würde nicht drin sein müssen.

      Was heisst denn "teilweise"? Wenn es dort nicht permanent 18° sind, sondern auch mal wärmer, dann brauchst Du keinen Heizstab. Die Pumpe wärmt, das Licht wärmt tagsüber, nachts speichert das Wasser eine ganze Weile, ein bißchen Nachtabsenkung schadet auch nicht.

      Und danke für den Hinweis, dass man verdunstetes Wasser nur mit reinem Osmosewasser auffüllen soll- eh logisch, das "Salz" bleibt ja im Becken, aber trotzdem muss man erst dran denken.

      Deswegen habe ich es dazu geschrieben, viele vergessen das oder wissen es schlichtweg nicht (mehr), weil die Schule zu lange her oder nicht lang genug oder nicht spannend genug war ;)

      Wegen dem Torf bzw dem Black Water Powder muss ich erst gucken, was ich mache... :rolleyes:

      Torf weglassen. Es sei denn, Du kriegst es absolut zuverlässig und wiederholbar gehandelt. Die Frage solltest Du Dir selbst ehrlich beantworten. BWP kann man machen, insbesondere ohne Soil. Aber wie gesagt, am Anfang ist weniger mehr. Mach Dir das Becken nicht zu kompliziert.

      Frag ruhig weiter, ich werde versuchen alles so gut es geht zu beantworten.

      Viel Spaß und Grüße,
      Bernhard
    • Re: AW: Langsam ein bisschen verzweifelt

      "miiro" schrieb:

      Hallo Anja.
      Du hast so ziemlich an alles gedacht. Nur noch eine kleine Anmerkung um alles noch abzurunden. Bienengarnelen vertragen ohne Probleme eine Temperatur von 16°C. Also keine Angst wegen der Temperatur. Die Bienen vermehren sich dann zwar nicht mehr, aber dies entspricht ja auch ihrer Natur.

      Grüßle Miro

      Hallo Miro,

      ich würde aber schon davon ausgehen, daß es das Ziel aller Garnelenhalter ist, daß sich die Tiere zumindest bestandserhaltend vermehren. Sie sind ja auch nicht besonders langlebig... 18-19° würde ich daher schon als Minimum anstreben, eher 20-22. In der Regel braucht man dazu dank Pumpe und Licht und normalen Wohnräumen, die ab 18-19° geheizt werden im Winter und im Sommer eh wärmer sind, keinen Heizstab und sollte diesen weglassen.

      Grüße,
      Bernhard